Machen Bauarbeiter morgens absichtlich so viel Lärm?

Ich habe jetzt schon leider des öfteren Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe zu meiner jeweiligen Wohnung miterleben müssen. Bei uns gegenüber wurde in den letzten Monaten eine Kindertagesstätte (ausgerechnet...) gebaut. Die Arbeiten fingen meist schon vor sieben Uhr morgens an (auch samstags) - wahrscheinlich herrschte Zeitdruck, weil die KiTa jetzt im Herbst eröffnen soll, so dass besonders früh angefangen werden musste.

Aber: Mir ist immer wieder bei solchen Gelegenheiten aufgefallen, dass es so scheint, als würden die Bauarbeiter schon ganz früh erstmal mit dem lärmintensivsten Tätigkeiten anfangen, so dass man fast aus dem Bett fällt. Gegen neun Uhr mag es zum Beispiel totenstill sein, um sieben Uhr aber gibt es Krach ohne Ende. Meine Theorie dazu: Die Bauarbeiter denken sich: "Wenn wir schon so früh aufstehen müssen , warum sollen dann die Anwohner noch weiterschlafen können??"

Das ist natürlich eine komplett subjektive Wahrnehmung und ich habe es jetzt auch absichtlich etwas überspitzt formuliert. Habt ihr ein solches Phänomen auch schonmal beobachtet, dass die Bauarbeiten erstmal ganz laut anfangen und es erst später (wenn man schon wach ist) leiser wird? Ist das nur Einbildung, weil man den Lärm vielleicht nicht mehr so stark wahrnimmt, wenn man erstmal auf ist? Solltet ihr es ähnlich empfinden wie ich: Habt ihr eine Erklärung dafür?

Ich glaube nicht, dass die Bauarbeiter sich aussuchen können, in welcher Reihenfolge sie ihre Arbeiten ausführen. Ich glaube auch nicht, dass sie irgendeinen Einfluss auf den Lärm haben, den ihre jeweiligen Tätigkeiten verursachen. Ich vermute, dass es deine subjektive Wahrnehmung ist, die dich das so empfinden lässt. Denn tagsüber kommt noch anderer Lärm hinzu, sodass der Baustellenlärm darin ein bisschen untergeht.

Ich kann es gut nachvollziehen, dass eine Baustelle für die Anwohner belastend ist. Aber ich glaube nicht, dass deine Theorie zutreffend ist. Wenn man morgens um 7 Uhr im Bett liegt, ist die Umgebung normalerweise sehr ruhig und es gibt kaum Nebengeräusche. Und wegen der Müdigkeit reagiert man allgemein empfindlicher gegenüber Lärm. Deshalb wird Baulärm morgens subjektiv als besonders laut empfunden.

Aber es kann auch vorkommen, dass die Arbeiten am Morgen tatsächlich lauter als tagsüber sind. Aber auch hier würde ich keine Absicht dahinter vermuten. Ich denke eher, dass es technische Gründe gibt, die den Einsatz von lauten Maschinen erforderlich machen. Und wenn die Bauarbeiter unter Zeitdruck arbeiten müssen, können sie sich wahrscheinlich nicht die Tageszeit aussuchen, in welchen die lauten Arbeiten durchgeführt werden. Zudem haben Bauarbeiter gewöhnlich einen Vorgesetzten, der die Arbeiten überwacht. Vermutlich hätten die Arbeiter gar nicht so viel Spielraum, um Anwohner absichtlich ärgern zu können.

Das ist eine völlig subjektive Wahrnehmung. Wenn du noch im Bett bist, bist du noch an die Ruhe der Nacht gewöhnt und da erscheint sogar das Singen der Vögel lauter als wenn du schon eine Weile wach bist und dich an die Geräusche gewöhnt hast. Die Bauarbeiter werden bestimmt nicht aus Wut darüber, dass sie früh arbeiten müssen Krach machen. Schon komisch, dass es Menschen gibt, die wirklich einem anderen Menschen so viel schlechtes zutrauen.

Kein Bauarbeiter wird daran interessiert sein, Anwohner aufzuschrecken. Ich denke, für solche Gedanken haben die am Morgen auch noch gar keine Zeit. Wenn um 7 Uhr mit der Arbeit begonnen wird, zählt die gestellte Aufgabe. Dabei wird nicht darauf geachtet, besonders viel Lärm zu verursachen. Eher im Gegenteil - aber hier gibt es natürliche Grenzen was die Rücksichtnahme angeht. Dann ist es natürlich so, dass gegen 9 Uhr (also nach zwei Stunden Arbeit) die Bauarbeiter eine kurze Pause einlegen - und das erklärt dann die Stille. Danach geht der Lärm natürlich weiter, weil die Arbeiten wieder aufgenommen werden.

Was übrigens auch zu deiner eigentlich sehr seltsamen Sicht führen könnte, ist der Umstand, dass es am Morgen sonst eher ruhig ist und man dann praktisch jede Geräuschkulisse massiv störend empfindet - wohingegen man tagsüber vermutlich nichts oder nur wenig davon mitbekommen würde. So ist das Auf- und Zuschlagen von Autotüren vor dem Fenster um 6 Uhr in am Morgen anders zu bewerten, als gegen 17 Uhr am späten Nachmittag.

Nebenbei: in meiner Jugend habe ich auch schon mal auf dem Bau die Arbeiten bei Elektoinstallationen mitmachen dürfen. Und da hat es schlicht aus der Aufgabenstellung ergeben, dass tatsächlich zuerst die lauten Arbeiten gemacht werden mussten - danach die leisen Arbeiten: das Verlegen von Kabelbäumen war eben nur dann zu machen, wenn vorher Schlitze und Durchbrüche gemacht wurden. Und dazu wurde schweres Gerät eingesetzt.

Zunächst einmal kann ich die Beobachtung teilen, denn bei uns läuft gerade innerhalb von drei Jahren die vierte größere Baumaßnahme. Morgens um halb sieben sitze ich nun des Öfteren mal wieder japsend im Bett, weil irgendwer wieder den Diesel angeschmissen hat oder mit schwerem Gerät Radau macht. Zwei Stunden später dann: Totenstille!

Ich denke aber nicht an Absicht, sondern vielmehr einfach daran, dass Arbeitsbeginn ist. Bei mir im Büro ist es in der ersten halben Stunde auch total laut und wirr, bis alle ihren Kaffee haben und sich in ihren Alltag reingewühlt haben. Das kann auf dem Bau auch nicht anders sein.

Als ich noch im Studentenwohnheim gewohnt habe, ging das Fenster von meinem Apartment auch zu einer Baustelle raus. Direkt davor wurde nämlich ein Hallenbad umgebaut, welches eröffnen sollte. Die Bauarbeiter fingen auch zu unmenschlichen Zeiten mit Lärm an und es machte keinen Unterschied, ob es Montag, Samstag oder Sonntag war. Auf Dauer ist so ein Krach natürlich total nervig und nach einigen Monaten witterte ich auch schon eine Verschwörung. Bei diesem Krach kann man sich unmöglich konzentrieren und ich hatte das Pech, dass ich keine Jalousien hatte, die den Lärm hätten dämpfen können, sodass ich nicht weiterschlafen konnte.

Ich glaube nicht, dass sich die Bauarbeiter das aussuchen können, wann die arbeiten. Es hängt vermutlich vom Zeitplan ab und wie viel Druck der Arbeitgeber auch macht, wobei ich das bei dem Hallenbad schon komisch fand. Erst wurde 3 Jahre getrödelt und auf einmal sollte es in wenigen Monaten fertig sein. Da ist es kein Wunder, wenn die Bauarbeiter dann auch Schichten am Wochenende hinlegen müssen.

keinen Unterschied, ob es Montag, Samstag oder Sonntag war.

Das ist dann schon sehr ungewöhnlich, weil beim Umbau eines Hallenbads kaum eine Rechtfertigung gefunden werden kann, dass auch am Sonntag gearbeitet werden kann. Außerdem würde so was auch gegen Arbeitszeitgesetzte verstoßen, so dass ich vermute, dass du hier die Tage durcheinander gebracht hast.

Aber selbst in so einem Fall denke ich nicht, dass die Arbeiter die Motivation verspüren, neben der Arbeit auch darauf zu achten, irgendwie möglichst viel Lärm zu machen. Was das "Trödeln" angeht kann dies einfach dadurch erklärt werden, dass z.B. in der Zeit davor der Wille zwar da war was zu machen, aber keine Gelder dafür vorgesehen waren. Solange die Finanzierung aber nicht steht, wird auch niemand auf einer Baustelle was machen!

Ich denke, dass es einem morgens um 7 einfach lauter vorkommt, wenn man da eigentlich noch schlafen könnte. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die Bauarbeiter mit Absicht die Leute aus dem Bett schmeißen wollen. Normalerweise müssen die Arbeiten ja auch in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden und nicht dann, wenn man gerade Lust dazu hat. In meinem Wohngebiet wird seit Monaten gebaut, da die Straßen saniert werden. Mir ist aber noch nicht aufgefallen, dass besonders laute Tätigkeiten bevorzugt zu bestimmten Uhrzeiten ausgeführt werden, das ist ganz unterschiedlich.

Zuerstmal: Hast du dir schon mal überlegt wann die Bauarbeiter aufstehen müssen, um dich so früh aus dem Bett werfen zu können? Mir ist klar dass das nervt, aber ganz ehrlich, überleg dir das mal von deren Seite aus. Auch denke ich, dass sie eine bestimmte Reihenfolge haben wie etwas zu bauen haben und was dafür zu machen ist, und was zuerst gemacht werden soll wird eben auch zuerst gemacht.

Dass sie da absichtlich viel Lärm machen halte ich für mehr als unwahrscheinlich, allerdings glaube ich auch nicht dass sie sich bemühen sozusagen auf Zehenspitzen zu arbeiten um niemanden zu stören. Das wäre ihnen bei ehrlicher Überlegung ja wohl auch kaum zuzumuten, ganz abgesehen davon dass es nicht praktikabel wäre. Wann sie anzufangen haben bestimmen ja nicht sie und wenn dann müssen sie auch ordentlich arbeiten, weil sonst regt sich der Nächste auf die Bauarbeiten würden zu lange dauern.