FDP-Politiker nach Wahl arbeitslos - habt ihr Mitleid?
Die FDP ist ja nun nicht über die Fünf-Prozent-Hürde und damit nicht in den Bundestag gekommen. (Mein persönliches Mitleid hält sich in Grenzen, sowohl für die Partei selbst, als auch für deren führende Politiker.) Für die Mitglieder der FDP-Fraktion stellt sich jetzt daher die Frage, wohin es beruflich gehen soll, denn ohne Bundestagsmandat wird es ja schwierig bis unmöglich, die politische Laufbahn fortzusetzen. Beispielsweise Guido Westerwelle und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger haben nach wie vor ihre Zulassung als Rechtsanwälte und können daher problemlos in diesem Beruf weiterarbeiten. Philipp Rösler ist Mediziner und kann in diesem Bereich sicher Arbeit finden.
Habt ihr Mitgefühl oder gar Mitleid mit diesen Menschen, die sich für die FDP eingesetzt und verloren haben und die deshalb nicht mehr ihrer "gewohnten" Arbeit nachgehen können? Meint ihr, sie sind alle dringend auf einen neuen Job angewiesen? (Ich dachte immer, wenn man einmal im Bundestag saß, hat man aufgrund der Pensionsansprüche finanziell für immer ausgesorgt...?)
Es gehört zu den Berufsrisiken eines Politikers, dass sein Job vom Wohlwollen der Wähler und auch der Parteifreunde abhängt. Denn es könnte ja auch ganz unabhängig vom Wahlergebnis schon vor der Wahl passieren, dass man von der Partei nicht mehr aufgestellt wird. Ich denke, dass jeder, der sich für eine Karriere in der Politik entscheidet, das weiß, und Mitleid könnte man ja nur haben, wenn jemand völlig uninformiert und unvorbereitet in die Sache hinein geraten ist.
Und ganz davon abgesehen, bei welchem Job kann man denn heute noch davon ausgehen, dass man den bis zur Rente sicher haben wird? Wenn ich mit einem arbeitslosen FDP Politiker Mitleid hätte müsste ich ja auch mit jedem Arbeiter Mitleid haben, dessen sicher geglaubter Job weg ist, weil die Produktion ins Ausland verlagert wird oder weil sich jemand in seiner Firma verspekuliert hat und so weiter.
Ich weiß, dass es für ausgeschiedene Abgeordnete statt Arbeitslosengeld Übergangsgeld gibt, das in etwa genauso lang wie Arbeitslosengeld bezahlt wird aber wesentlich höher ist. Es stimmt schon, dass man als Abgeordneter in relativ kurzer Zeit relativ hohe Pensionsansprüche erwirbt, aber um die geltend zu machen muss man ja erst mal das Rentenalter erreicht haben. Wenn jemand mit 45 aus dem Bundestag ausscheidet sieht er davon für die nächsten 15 oder 20 Jahre erst mal gar nichts.
Mitleid ist in der Politik fehl am Platz, denn ein Sitz im Bundestag ist keine normale Arbeit. Die Leute dort haben ja im Normalfall ihren Beruf und können diesen weiter ausüben. So sollte es zumindest sein. Wer schon lange im Bundestag sitzt und sozusagen Berufspolitiker ist, hat eh finanziell ausgesorgt.
Mir tut es nicht um die Leute Leid, sondern um die FDP. Aber vielleicht ist es ganz gut so, wie es jetzt ist, damit diese Partei wieder zu ihrer eigentlichen Philosophie zurückkehren kann und nicht mehr im Tagesgeschäft aufgerieben wird. Wenn auch wieder der "kleine Bürger" im Mittelpunkt steht und seine Freiheitsrechte und sein Recht auf ein selbstbestimmtes, lebenswürdiges Dasein, dann werde ich die Partei auch wieder wählen. Denn grundsätzlich bin ich gegen jede Bevormundung wie beispielsweise die Pflicht zur Ganztagsschule, ein festgelegtes Rentenalter und Bespitzelung und Misstrauen gegen den Brger.
Das "Spitzenpersonal" dürfte doch - gerade bei der FDP - genügend Kontakte geknüpft haben, um auch in der Wirtschaft gut dotierte Stellen zu besetzen. Dafür sind die Bande dann zu stark, als das man die Leute jetzt "in die soziale Hängematte" fallen lässt. Schwieriger kann es für die zweite Reihe und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden, welche hier ganz gewöhnlichen Jobs nachgegangen sind. Schließlich beschäftigt so eine Fraktion auch eine Menge an Leuten! Die dürften sich sicher schwerer tun und befinden sich in der "normalen" Arbeitnehmersituation, bei denen der Arbeitgeber von einem Tag auf den anderen die Löhne nicht mehr auszahlen kann.
Zwar blickt man bei dem Thema natürlich auf die FDP, weil der Verlust hier ja bei 100% liegt. Aber man darf nicht vergessen, dass auch Arbeitsplätze bei den Grünen und bei der Linken wegfallen. Und wenn die Grünen auch noch über eine gewisse Filzdichte verfügen und im bürgerlichen Lager durchaus Arbeitgeber finden können, wird es für die Linke eher noch mal eine Stufe schwerer.
Meiner Meinung nach ist dies eine sehr schwierige Frage. Für die einzelnen Schicksale ist es wahrscheinlich sehr tragisch von heute auf morgen einfach keinen Job mehr zu besitzen. Das trifft ja nicht nur die in Kabarett so stark demontierten Politiker, sondern auch wissenschaftliche Mitarbeiter und Parteiangestellte. Die FDP hat kein Geld mehr sie zu Bezahlen. Sie sind arbeitslos. Auf dem Gebiet gibt es so wieso schon wenige Jobs, jetzt fallen auch diese noch weg.
Politisch kann man jedoch andere Ansichten haben. Meiner Meinung nach hat die FDP ihre klare Wahlschlappe einzig und allein sich zuzuschreiben. Die Partei hat in der Schwarz-Gelben Regierungskoalition einfach zu wenig geleistet, um auch in diesem Jahr ein gutes Ergebnis einzufahren. Ob es gleich unter der 5-Prozent-Hürde sein musste, wage ich zu bezweifeln. Aber diese Erdrutsch-Niederlage kann auch eine Chance für die am Boden liegende Partei sein. Sie beginnt bereits mit Personellen Änderungen, denen Inhaltliche folgen müssen. Wir brauchen meiner Meinung nach auf jeden Fall eine liberale Partei, die sich für die Rechte der Selbstständigen, der Wirtschaft und die Wahrung der Bürgerrechte ausspricht.
Die Reduzierung auf den Königsmacher der Kanzlerin und die damit verbundene Zweitstimmen-Kampagne ist ja scheinbar vollkommen nach hinten losgegangen zu sein. Auf die neue Generation in der Führung der Partei kommt eine hartes Stück Arbeit zu. Trotzdem ist sie zu schaffen. Ich wünsche Lindner, Kubicki und Co. viel Glück dabei!
Mitleid habe ich nur mit den Menschen, die nichts dafür konnten und nun vielleicht keine Stelle mehr finden. Mit den Spitzenkandidaten habe ich kein Mitleid, da sie einfach nur schlecht gearbeitet haben. Keine Partei ist so einen schlechten Kurs gefahren wie die FDP. Rösler war ein Witz und Menschen, die wirklich etwas drauf hatten wurden einfach klein gehalten. Ich hoffe, dass nun der Wechsel zu Lindner kommt, sonst sehe ich für die FDP keine Zukunft mehr. Es war ja auch irgendwie keine große Überraschung, man muss schon einen gemeinsamen Kurs fahren und auch das umsetzen, was man verspricht.
Ich bin nicht aus Deutschland, aber wir sehen ja laufend die deutschen Nachrichten. Für mich war das nach den ganzen Querelen kein Wunder, dass das einmal alles nach hinten losgeht. Auch waren die Argumente und die Überzeugungskraft der FDP Politiker im Jahre 2013 nicht die beste.
Nein, ich habe kein Mitleid. Dann müsste ich mit jedem Mitleid haben, der seinen Job verliert und ganz ohne Geld stehen sie ja auch nicht da. Sie werden jetzt noch mehr haben als manch ein Familienvater, der in einer Fabrik arbeiten geht. Ich denke nicht, dass man da Mitleid haben muss.
Mit den Damen und Herren der FDP habe ich genau so viel Mitleid wie diese mit den Frauen von Schlecker. Außerdem bezweifle ich die Aussage etwas, da die meisten FDP-Politiker hoch dotierte Nebenjobs haben und sie auch ohne Mandat genug verdienen. Leider ist eine Mitgliedschaft bei der FDP eher ein Einstellungsgrund als ein Einstellungshindernis und die Mehrzahl der Abgeordneten der FDP fällt sehr weich. Die dürften ruhig auch mal Hartz IV kennen lernen.
Nein, Mitleid mit Politikern, die sich nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert haben, das wäre ein Witz. Da sie alle einen Beruf haben, stehen sie auch jetzt gut da. Sie müssen sich nicht den Kopf zerbrechen, wovon sie am nächsten Tag einkaufen gehen. Ihr Einkommen ist wesentlich besser als das vieler Arbeitsloser. Ich denke auch, dass kein FDP Politiker sich beklagen muss.
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