Lehrer fordern in der Schule bestimmte Arten von Papier
Mir ist in letzter Zeit noch einmal bewusst geworden, was die Lehrer teilweise von uns verlangt haben, was das Papier anging. Oder auch allgemein Schulhefte. Einigen Lehrern war es ganz egal auf was wir geschrieben haben, Hauptsache wir hatten etwas dabei und konnten mitschreiben. Andere dagegen waren da ganz genau, und haben liniertes oder kariertes Papier verlangt. Bei uns hing das meistens davon ab, was für ein Fach der Lehrer unterrichtet hat.
In Mathe und den naturwissenschaftlichen Fächern wurde fast ausschließlich auf karierten Papier geschrieben. Während in sprachlichen Fächern nur auf linierten Papier geschrieben wurde. Einige Lehrer haben sogar bestimmte Hefte oder Papierarten verlangt, und wir bekamen richtig Ärger, wenn wir das nicht erfüllen konnten. Teilweise war es doch recht stressig und kompliziert diesen Forderungen auch nachzugehen und gerecht zu werden.
Wir war das damals bei euch? Haben die Lehrer auch so viel wert auf das richtige Papier gelegt, oder war ihnen das eher egal, und ihr hattet mehr Freiraum? Was habt ihr für Papier genutzt? Und wie war eure Meinung zu dem ganzen Thema?
Bei uns gab es das früher auch. Gerade auch in der Grundschule wurde da sehr viel Wert drauf gelegt und man bekam dann sogar einen Eintrag oder einen Anruf, wenn es nicht das richtige Heft oder Papier war. Aber auch in der Realschule wurde sehr viel Wert darauf gelegt, wobei ich mich da meistens schon eher nicht so daran gehalten habe und auch mal Ärger bekommen habe.
Ich kenne das auch noch aus meiner Schulzeit. Bei uns mussten es immer mindestens zwei Hefte aus chlorgebleichten Papier sein. Ab der fünften Klasse hat man ja als Kind dann immer seine Hefte noch selbst gekauft und die Mutter hatte dann einen großen Zettel geschrieben welche Hefte und vor allem welche Bezeichnung es sein musste. Laut den Lehrern mussten es ja bestimmte sein, damit alles einheitlich ist.
Ich persönlich find das nicht unbedingt gut, es kann sich eigentlich den Lehrern egal sein,Hauptsache ist, dass die Hefte entweder blanko, kariert oder liniert sind.
Bei uns gab es auch strikte Vorgaben darüber, welche Lineatur vorliegen musste. Dabei hätte das meiner Meinung nach den Lehrern auch egal sein können, Hauptsache ist doch, dass die Schrift ordentlich und lesbar ist. In den ersten Klassen mag es, wenn gerade erst die Buchstaben gelernt werden, ja noch sinnvoll sein. Aber ab einem späteren Alter der Kinder waren diese extrem strikten Richtlinien teilweise einfach nur noch unsinnig und übertrieben.
Sonderlich schwierig war es aber, da ich in einer größeren Stadt lebte, zum Glück nicht, diese Richtlinien zu erfüllen. Hier hatte jeder Schreibwarenladen das komplette Sortiment an Lineaturen da, und man hatte keine Probleme, die nötigen Hefte zu bekommen. Blöd war es allein, wenn man noch Hefte einer bestimmten Lineatur zuhause herumliegen hatte, und die wegen der Vorgaben aber nicht mehr benutzen durfte. Aber wenigstens konnte ich die dann in meiner Freizeit zum Schreiben nehmen. Aber nicht jedes Kind schreibt ja in seiner Freizeit irgendwelche Geschichten.
An einen einzelnen Fall erinnere ich mich noch sehr gut, wo wir uns wegen einer bestimmten Lineatur wirklich die Hacken wundlaufen mussten. Es ging um ein Notenheft für den Musikunterricht. Das war hier damals wirklich nirgends zu finden. An Internet-Bestellungen war damals nicht im Geringsten zu denken. Das war wirklich eine ziemliche Mühe. Wobei ich es bei Notenheften wenigstens noch nachvollziehen kann. Da braucht man ja nun doch eine andere Lineatur, als bei Schreib- oder Rechenheften. Wobei man sich die Notenlinien ja theoretisch auch auf Blanko-Papier oder auf kariertem Papier selber ziehen könnte. Es würde nur eben etwas mehr Mühe machen und ein wenig länger dauern. Vermutlich sollten wir gerade deswegen Hefte haben, in denen schon fertige Notenlinien vorgezeichnet sind.
Vorgaben bezüglich der Farbe und Helligkeit des Papieres hatten wir übrigens auch. Es gab Lehrer, die setzten vorraus, dass das Papier hell weiß sein musste. Etwas naturfarbenere Bögen waren nicht erlaubt. Was das soll, weiß ich allerdings auch nicht. Diese Richtlinie erscheint mir willkürlich und unlogisch.
Am Gymnasium war es dann nur noch so, dass für naturwissenschaftliche Fächer kariertes Papier verwendet werden sollte, und für alle anderen Fächer einfach liniertes. Wenn man das nicht beachtete, gab es Punktabzug. Gerade in Klausuren waren einige Lehrer da wirklich sehr streng. Teilweise gab es sogar gleich drei Punkte, also eine ganze Note, deswegen schlechter. Angeblich war dies sogar ganz offiziell erlaubt, denn es fiel laut Lehrern in die Rubrik "Form und Lesbarkeit", die ebenfalls bei Klausuren in die Benotung mit einfließen soll. Aber an unserer Schule bekam man ja auch gleich eine Note schlechter, wenn man in der Mathearbeit bei Textaufgaben mehr als vier Fehler in Rechtschreibung, Interpunktion oder Grammatik machte. Das wurde als Maßnahme für "fächerübergreifende Bildung" schöngeredet.
Ich glaube, so problematisch war das bei mir damals gar nicht. In der Mittelschule hat man noch darauf geachtet, dass man zum Beispiel in Mathe auch auf kariertem Papier geschrieben hat und in Deutsch eben liniertes nutzte. Spätestens ab der Realschule hat das keinen mehr interessiert. Da konnte man auch auf Malpapier schreiben, solange man es ordentlich gemacht hat und damit selbst noch etwas anfangen konnte. Ich nutze aber heute noch liniertes Papier für den Mathematikunterricht, weil es einfach praktischer ist. Auch in Deutsch ist es doch passender, wenn man auf liniertem Papier schreibt.
Bei mir ließ das mit der Zeit nach. Anfangs kamen noch Vorschriften welche Hefte und wie viele zu nutzen waren, auf der Grundschule sogar noch in welche Farben sie einzuschlagen waren, später hat sich das mehr und mehr reduziert und die meisten gingen zu Collegeblocks über. Ich habe zum Schluss nur noch diese Blocks gekauft und alles in einen geschrieben und dann nach Fächern getrennt in einen Ordner geheftet.
Da gab es dann immer Alarm, weil ich alle paar Wochen Sachen dort heraus nahm und zu Hause umgeheftet habe. Da hatte ich halt ab und an nicht die Möglichkeit zurückzublättern, was ein halbes Jahr vorher war. Hat mich aber auch nicht so gestört. Und weil ich eh lieber auf kariert schrieb und sich Karos für alles eignen, habe ich auch keine linierten Blöcke mehr gekauft. Da mussten die halt durch.
Bis zu einem gewissen Grad macht das durchaus Sinn, als Lehrer einheitliche Hefte zu fordern. Gerade in der Grundschule. Für jüngere Schüler ist das Karopapier noch größer kariert, was der noch nicht so gut entwickelten Feinmotorik entgegen kommt. Auch haben die Zeilen in der ersten Klasse noch mehr Hilfslinien, als beispielsweise in der dritten Klasse. Es ist schwieriger für die Kinder als man denkt, solche Dinge zu lernen, dass das kleine G zum Beispiel noch eine Unterlänge hat und dafür nicht über den mittleren Bereich in die Höhe hinaus geht. Da hilft eben die Speziallineatur enorm. Für uns scheint so was banal. Wer aber schon mal in einer ersten Klasse zugesehen hat oder selbst unterrichtet hat weiß, dass das falsche Papier die Kinder da schon zum großen Teil zum Scheitern verurteilen kann.
Ob das Blatt nun gebleicht ist, oder umweltfarben, das halte ich für wenig sinnvoll, da vorschriften zu machen. Zu meiner eigenen Schulzeit war es sogar eher so, dass wir dazu angehalten wurde, Papier mit Altpapieranteil zu kaufen, um die Umwelt zu schonen. Da war es also sogar eher anders herum, als bei einigen Vorrednern. Und so herum finde ich es fast noch sinnvoller, Vorschriften zu machen, weil Umweltschutz wenigstens ein triftiger Grund ist, wohingegen Ästhetik eindeutig (meiner Meinung nach) in der Rangliste unter dem Umweltschutz als Kriterium kommt. Im Kunstunterricht sehe ich da aber noch eine Ausnahme, weil es hier vordergründig um Ästhetik und ästhetische Bildung geht. Aber Öko-Malblöcke habe ich so bewusst noch gar nicht gesehen.
In höheren Klassenstufen war unseren Lehrern ein weißer Korrekturrand ohne Lineatur auf jedem Blatt wichtig. Weiß deshalb, damit wir als Schüler wirklich nur die Lineatur benutzt haben und der Rand dem Lehrer übrig blieb. So war immer Platz für Korrekturzeichen und kurze Kommentare. Wenn ich heute ab und an mal schon Schülerarbeiten korrigieren darf, wünschte ich mir auch oft so einen Rand, weil man oft nicht mehr weiß, wo man als Lehrer etwas dazu schreiben kann. Wenn aber jeder zweite Schüler erst mal nach einen Lineal sucht, weil auf seiner Seite kein Rand drauf ist und er erst auf jede Seite einen Rand ziehen muss, dann nervt das. Man muss ohne Sinn und Zweck auf einzelne Schüler warten, es entsteht leicht Unruhe und Lärm, der Großteil der Klasse sitzt in Frontalunterrichtsphasen sogar unproduktiv herum.
Heute kauft man wirklich übers Internet leicht solche Dinge ein. Ich verstehe gar nicht, warum sich manche Eltern so quer stellen, was das Arbeitsmaterial ihrer Kinder angeht. Die würden doch im Job auch nicht auf professionelles Werkzeug verzichten wollen? Warum ist so vielen Eltern das bei den Kindern egal? Warum wird da nicht im Zweifel angenommen, dass die Lehrer da schon irgend einen didaktischen Grund für eine Lineatur haben und dass solche Vorschriften nicht bloß Schikane sind?
Auch zu meiner Zeit als Schulkind war die Beschaffung kein Problem. Trotzdem kein Internet zur Verfügung stand! Die Lehrer haben einfach in den großen Ferien schon ihre Listen an die lokalen Schreibwarenhändler weiter gegeben. Diese wussten dann, dass zu Schulahresbeginn in etwa mit einem Bedarf der Menge X von Heften des Typs Y zu rechnen sein würde und haben sich entsprechend bevorratet. Wenn die Vorräte wirklich mal ausverkauft waren, wurde eben kundenfreundlich nachbestellt.
Welche Liniaturen und Kästchen die Hefte haben müssen gibt es bei uns nur in der Grundschule. Das war aber auch zu meiner Zeit schon so, dass es in den ersten zwei bis drei Jahren da genaue Vorgaben von der Schule gab. Zu meiner Schulzeit gab es zwar quasi nur einen Hersteller, aber auch da gab es schon Unterschiede. Nämlich normales Papier und welches, was aus Altpapier hergestellt wurde.
Heute gibt es da auch schon Unterschiede von Schule zu Schule. Denn die Grundschule in unserem Stadtteil schreibt keinen Hersteller vor. In anderen Grundschulen wird dagegen schon ein Markenbewusstsein durch diese Dinge bei den Kindern anerzogen.
Ab der vierten Klasse gibt es da aber keine Vorschriften mehr. Da heißt es nur, welche Hefte es von der Größe sein müssen. Und halt für Mathematik müssen es karierte Blätter sein. Alle anderen Fächer haben halt Linienblätter. Auch auf der Oberschule werden nur Linien und Kästchen vorgeschrieben. Wo man einkauft und welche Hersteller man nimmt, bleibt jeder Familie überlassen.
Im Grunde haben meine alten Lehrer nur eine Sorte von Papier gefordert. Eben liniertes Papier oder kariertes Papier. Das konnte ich dann aber auch einhalten, weil das ja auch so schwer nicht ist. Ab und zu wurde dann mal noch ein Übungsheft gefordert. Ich habe immer das umgesetzt, was die Lehrer haben wollten und mein Vater hat es mir auch besorgt.
Ich habe aber nun festgestellt, dass die heutigen Lehrer viel mehr erfordern. Sie brauchen ja auch viel mehr anderes Papier, obwohl ich auch finde, dass die Schule ab und zu auch mal was stellen sollte. Man braucht dieses Millimeterpapier nämlich nur für ein paar Aufzeichnungen und ein Block ist ja doch sehr teuer. Bis man die richtigen Freunde gefunden hat, mit denen man sich ein Block teilen könnte, ist es schon längst zu spät.
Als ich noch auf die Realschule ging, fand ich es auch immer sehr nervig, dass alle Lehrer anderes Papier haben wollten. Manche Lehrer wollten, dass man lose Blätter in kariert benutzte, während andere lieber lose Blätter in liniert wollten. Andere bestanden wiederum auf einen breiten Rand, während andere lieber Hefte haben wollten. Dabei mussten diese natürlich noch den passenden Umschlag haben und auch die Ordner mussten entweder aus Papier oder aus Plastik sein und die richtige Farbe haben.
Ich fand es immer sehr schlimm, immer so viel einkaufen zu müssen, da ich eben für jedes Fach ein anderes Papier gebraucht habe. Ebenfalls fand ich es auch nervig, dass ich auch jeden Tag Unmengen an Heften und Blöcken mit in die Schule nehmen musste, weil jeder Lehrer andere Ansprüche hatte.
Glücklicherweise hat sich das auf dem Gymnasium geändert und ab der elften Klasse war es mir selbst überlassen, ob ich Hefte oder einen Block benutzt habe. Ebenso interessierte es die Lehrer auch gar nicht, ob man nun liniertes oder kariertes Papier benutzt hat. Die eigenen Aufschriebe konnte man also so gestalten, wie man wollte, während man dann eben nur für Tests und Aufsätze das richtige Papier dabei haben musste.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-224767.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1075mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1129mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1497mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1113mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2300mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?