Werden Computerprozessoren mit der Zeit langsamer?

vom 19.09.2013, 10:41 Uhr

Ich habe mir schon öfters die Frage gestellt, ob Prozessoren in Computern mit der Zeit langsamer werden. Ich habe bei meinem ersten Computer jedenfalls so ein Gefühl gehabt. Es war ein alter AMD Athlon Prozessor. Beim Kauf war dieser wirklich flott, damals gab es ja noch kein Dualcore oder Quadcore. Nach einigen Jahren allerdings brachte selbst eine Neuinstallation nicht mehr das Tempo vom ersten Tag ans Licht. Natürlich ist das Betriebssystem gleich geblieben.

Bei meinem Netbook habe ich das selbe erlebt. Anfangs war es wirklich schnell. Nur jetzt, nach vier Jahren, auch nach einer Wiederherstellung des Auslieferungszustands dank Recovery Disk, ist auch dieses merklich langsamer geworden. Das es an der Festplatte liegt, kann ich ausschließen. Bei meinem PC habe ich nämlich nach einiger Zeit die 80 GB Festplatte gegen eine größere Ersetzt, welche Leitungsmäßig sicher genauso gut war.

Ich hab einfach das Gefühl, dass die Prozessoren sich abnutzen. Wenn man mal Logisch denk wäre es sogar denkbar. Denn in einem Prozessor befinden sich ja mehrere Millionen Transistoren, die die Operationen durchführen. Gleiches kennt man ja aus einer SSD. Denn die Speicherchips bestehen ja nun mal aus Transistoren. Das diese Transistoren sich abnutzen wissen wir alle. Die Leistung von SSDs sinkt ja mit dem alter stetig.

Da käme dann natürlich auch noch der Arbeitsspeicher in den Verdacht. Auch dieser besteht aus Transistoren, da er ja auch Speicherchips enthält. Ausgetauscht habe ich ihn nicht. Möglicherweise ist auch er daran Schuld, dass die PCs mit der Zeit langsamer wurden.

Nur ist halt die Frage, ob man das auch so auf den Prozessor bzw. auf den Arbeitsspeicher übertragen kann. Vielleicht werden auch beide Komponenten langsamer und in Kombination ist es dann so deutlich zu spüren. Vielleicht hat ja schon mal einer davon gehört? Ich konnte dazu nämlich nichts finden.

» Helmut989 » Beiträge: 256 » Talkpoints: 57,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das "Altern" von Halbleitern, wie es Transistoren auf der CPU sind, kann meiner Meinung nach keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit haben, da eine CPU digital ist. Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht. Es gibt viel plausiblere Gründe für eine Verlangsamung wie Arbeitsspeicher, Festplatte, eine überfüllte Registry und vieles mehr.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Helmut989 hat geschrieben:Gleiches kennt man ja aus einer SSD. Denn die Speicherchips bestehen ja nun mal aus Transistoren. Das diese Transistoren sich abnutzen wissen wir alle. Die Leistung von SSDs sinkt ja mit dem alter stetig.

Diese Aussage ist falsch.

Es ist zwar so, dass einige SSD-Modelle im laufenden Betrieb tatsächlich langsamer werden, mit der Abnützung der Hardware hat das aber nichts zu tun. Tatsächlich gibt es zwei Gründe für die immer langsamer werdende Schreibgeschwindigkeit im "schmutzigen" Zustand des Laufwerks:

1.) Um die beworbenen Schreibgeschwindigkeiten erreichen zu können, muss auf der SSD ausreichend freier Speicherplatz vorhanden sein. Je weniger frei ist, desto weniger Zellen können gleichzeitig beschrieben werden. Aus diesem Grund sollte man auf einem Solid State Laufwerk immer mindestens 20 Prozent Speicher ungenutzt lassen, wenn die schreibende Leistung eine wichtige Rolle spielt.

2.) Erschwerend kommt hinzu, dass die beworbenen Datenraten nur dann erreicht werden, wenn man leere Speicherzellen beschreibt. Wenn in einer Zelle bereits ein oder mehrere Bits gespeichert sind, dann müssen diese zuerst gelöscht werden, bevor man die Zelle neu beschreiben kann. Diese Garbage Collection gibt es in modernen Betriebssystemen zwar in Form von TRIM, je nach SSD-Modell und der anliegenden Schreibaktivität kann die Leistung aber einbrechen.

Zu deiner eigentlichen Frage kann ich nur soviel sagen: es ist ganz natürlich, dass sich Software im Laufe der Jahre weiterentwickelt und - durch die Verfügbarkeit von schnellerer Hardware auch anspruchsvoller wird. Wenn man nicht dieselben Programm- und Treiberversionen besitzt, dann kann man kaum einen fairen Vergleich ziehen. Besonders im Bereich der Darstellung von Internetseiten hat sich viel getan. Webseiten sind sehr viel komplexer geworden, sie sind dynamischer als früher. Der Browser muss mehr berechnen und benötigt mehr Speicher, was besonders bei alten Geräten zur verstärkten Auslagerung des Arbeitsspeichers auf die Festplatte führen kann.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dass der Computer mit zunehmender Dauer der Nutzung auch zunehmend langsamer wird, kann sein, muss es aber nicht, sofern man vernünftig umgeht und sich um Dinge wie Datenmüll, Treiberleichen und Co. Gedanken macht. Dass ein Prozessor im Laufe der Zeit langsamer wird, das ist nicht richtig und der grundlegenden Logik eines Prozessors nach auch vollkommen unmöglich, dass die relative Leistung des Prozessors abnimmt ist jedoch logisch, wenn ein Prozessor ein Spiel von 2008 mit 100 FPS darstellen konnte, ein Spiel von 2012 aber nur noch mit 60 FPS darstellen kann (ungeachtet von Grafikkarte und Co.) liegt das an der Weiterentwicklung der Technik, nicht daran, dass der Prozessor selbst langsamer wird.

» MrLeo95 » Beiträge: 184 » Talkpoints: 2,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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