Für kleinere Dienste Geld nehmen

vom 17.09.2013, 14:28 Uhr

Ich habe ja schon mal geschrieben, dass der Mann meiner Nachbarin vor kurzem gestorben ist. Sie hat mich dann einmal gebeten, sie zum Einkaufen zu fahren und vorher auf den Friedhof. Das habe ich auch gemacht und sie wollte mir dann Geld dafür geben, dass ich eben gefahren bin. Ich bin auch extra nur für sie gefahren und habe dann im Auto gewartet, dass sie ihre Einkäufe erledigt. Ich habe kein Geld von ihr angenommen und dies abgelehnt. Zum Einen, weil ich es eben als Ausnahme betrachtet habe und den Betrag, den sie mir geben wollte, nicht angemessen fand. Es war keine weite Strecke und da wäre mir der Betrag auch zu hoch gewesen.

Heute habe ich dann die Tante meines Partners und ihren Sohn gefahren. Sie ist zur Zeit krank und kann nicht selbst Auto fahren. Daher hatte ich ihr dann angeboten, dass ich sie mal mit zum einkaufen nehme oder sie sich eben melden soll, wenn etwas ist. Ihr Sohn hatte dann heute seine Theorieprüfung und ich habe sie dorthin gefahren und dann haben die Tante und ich zusammen gewartet. Sie wollte mir dann auch Benzingeld geben, was ich aber abgelehnt habe. Für mich war es selbstverständlich, dass ich sie fahre und denke, dass sie mich vielleicht ja auch mal irgendwann fahren wird, wenn ich mal aus irgendeinem Grund nicht kann.

Nehmt ihr Benzingeld für Fahrten oder eben eine kleine Summe für andere Dienste oder Gefallen? Ich hätte dabei kein gutes Gefühl, gerade wenn es sich um Freunde oder gar die Familie handelt. Wenn es weitere Strecken zu fahren wären, würde ich es vielleicht noch zulassen und annehmen, wenn der Betrag angemessen und nicht zu hoch ist, aber wenn es nur gerade zum Arzt gehen soll oder Einkaufen, würde ich nichts nehmen. Ich nehme ja auch nichts an, wenn ich bei den Schwiegereltern die Tiere versorge, wenn sie im Urlaub sind.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das ist eine gute Frage die du hast. Also von der Familie Geld anzunehmen ist sehr schwer und bei der Omi die du wohin fahren musst würde ich generell kein Geld nehmen. Aber mir ist auch schon der Gedanken gekommen das die Person für die du etwas tust sich schuldig fühlt weil du das Geld ablehnst.

» Kira1442 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 5,19 »


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» Mod » M » Beiträge: 260 » Talkpoints: 6,30 » Moderator



In der Familie und im Freundeskreis gleicht sich das doch alles irgendwie aus mit der Zeit. Ich verlange kein Geld, wenn ich Freunde zum Flughafen fahre, sie verlangen kein Geld wenn sie mich fahren oder wenn sie mir einen Korb Äpfel vorbei bringen oder mir ihr Van zum Transport von Möbeln ausleihen. Ich fände es deshalb eher merkwürdig, wenn mir jemand Geld anbietet und ich würde wohl selber auch nicht auf die Idee kommen jemandem Geld anzubieten. Und wenn wirklich größere Ausgaben entstehen versteht es sich eigentlich von selbst, dass man diese dann übernimmt oder sich zumindest daran beteiligt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich tue meinen Freunden und Familienmitgliedern auch gerne solche kleinen Gefallen und will dafür sicher nichts haben. Auch Nachbarn. Ich habe mal einem Nachbarn erlaubt, sein Verlängerungskabel bei uns in die Steckdose zu stecken, damit er Strom auf dem Feld hat. Dafür hat er mir 10 Euro angedreht, obwohl ich 20 Mal Nein gesagt habe. Das war mir richtig unangenehm. Das war ja sicher nicht mal einen Euro wert gewesen.

Meine Mutter hat mal meinem Nachbarn auf die gleiche Weise 10 Euro aufschwatzen wollen, weil er ihr Auto mit seinem Auto aus dem Dreck gezogen hat. Na gut, sie mussten noch eine Anhängerkupplung im nächsten Ort holen. Aber es war richtig peinlich für ihn; sie wollte es ihm fast in die Brusttasche stecken, weil er es nicht nehmen wollte. Irgendwie nimmt man ja damit an, dass er es sich nicht leisten könnte, seinen Nachbarn kurz aus der Patsche zu helfen und dafür ein bisschen Benzin zu verbrauchen.

Aber die Leute wollen sich halt auch nur irgendwie bedanken. Wenn ich helfe, reicht mir ein ernsthaftes "Dankeschön". Also wenn es nicht so dahingesagt wird. Aber wenn mir geholfen wird, dann bedanke ich mich mehrmals und hab immer noch das Gefühl, das es nicht reicht. Irgendwie gibt es keine Balance.

Was mir dabei sehr hilft, ist der Honig von unseren Bienen. Der ist eine super Entschädigung für solche kleinen Dienste. Damit habe ich auch meinen Nachbarn vor meiner Mutter gerettet. Ich habe ihm einfach ein Glas Honig versprochen und schon waren alle glücklich. Das ist nichts materielles, auch wenn wir das Glas stattdessen verkaufen könnten. Es ist einfach ein kleines Dankeschön. Da freuen sich immer alle.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Handelt es sich um eine absolute Ausnahme, dass jemand nicht selbst fahren kann und haben sie dir in der Vergangenheit auch schon diverse Gefälligkeiten erwiesen, würde ich das Geld auch nicht annehmen. Etwas anderes ist es, wenn das öfter vorkommt.

Ganz ehrlich, das Benzin ist so teuer geworden, dass du ruhigen Gewissens das Geld dafür annehmen solltest. Wenn du es überschlägst, wie viel es ausmacht pro Kilometer, dann kannst du das Geld dafür einbehalten. Zeit würde ich als Gefälligkeit nicht berechnen, nur bei Ausnutzung durch andere.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich nehme grundsätzlich kein Geld für solche Gefälligkeitsdienste. Ich denke, dass sich das im Leben ausgleicht. Die einzige Ausnahme ist ein regelmäßiger Nachhilfeunterricht, den ich der Tochter einer Nachbarin gebe. Früher habe ich ihr immer mal wieder spontan geholfen, natürlich ohne Bezahlung. Aber jetzt wollte die Mutter, dass sie regelmäßig kommt und hat mich überredet, Geld dafür zu nehmen, weil sie sonst ein schlechtes Gefühl hätte. So haben wir einen Freundschaftspreis vereinbart.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn es sich ausnahmsweise um kleine Gefälligkeiten handelt, nehme ich auch kein Geld an. Da gehe ich einfach mal davon aus, dass diese Personen mir dann auch mal helfen wenn was ist, und dass sich das immer irgendwie ausgleicht. Es gibt aber auch Ausnahmefälle, wo ich Geld für Gefälligkeiten nehme, und da handelt es sich um Arbeiten mit und ums Pferd, wenn ich mich um ein Pferd oder Pony einer Privatperson kümmere.

Ich nehme nicht viel, aber eine kleine Aufwandsentschädigung. Denn schließlich nimmt es einige Zeit in Anspruch und manchmal fahre ich dann auch nur für dieses Pferd zum Stall. Die Besitzer haben aber auch viel Geld, und ihnen tut es nicht weh, zumal ich weiß, dass sie sehr viel mehr dafür bezahlen würden.

Wenn mir Leute einen Gefallen tun, möchte ich mich auch mit Geld bedanken. Vor allem bei meinem Vater, wenn er mich mit seinem Auto durch die Gegend fährt. Er nimmt das Geld aber auch nie an, so dass ich mittlerweile zu einer kleinen List gegriffen habe, und zum Beispiel einen Tankgutschein kaufe, den ich ja nicht gebrauchen kann, oder aber Tabak für ihn, den nur er raucht. Dann nimmt er die Sachen an.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es persönlich nicht richtig von jedem Geld anzunehmen für eine Kleinigkeit. Sicherlich ist es eine nette Geste, aber man sollte das Geld dann trotzdem nicht annehmen. Immerhin kann man auch mal etwas für andere machen ohne gleich einen Gegenwert zu bekommen. Eine Beziehung und auch eine familiäre Beziehung, Freundschaft oder Nachbarschaft sollte immer ein Geben und Nehmen sein und wenn ich einen Dienst für Bekannte erledige, dann mache ich dies gerne, weil ich weiß dass ich mich dann auch bei ihnen melden kann, wenn ich Hilfe brauche.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für kleine Dienste nehme ich gerne Geld entgegen. Es ist ja nicht so, dass ich fordere, aber der Staat wird auch immer teurer. Wenn ich nun mit dem Auto fahren muss, um mal die Familie oder eine Freundin zu fahren, dann geben sie mir dafür das Benzingeld. Es ist somit angemessen. Dabei handelt es sich aber auch nicht bei jeden Mal. Aber ich sehe es auch nicht ein, dass ich jeden fahre auf meine Kosten. Als Auszubildende habe ich auch nicht so viel und somit finde ich es dann in Ordnung.

Man soll es natürlich nicht ausnutzen, aber besonders bei älteren Herrschaften und sei es auch in der Familie die Oma sind froh, wenn sie jemand hinfahren kann und man ihnen hilft. Dafür wollen sie sich bedanken und meist ist dies halt in Geld. Wenn man nun das Geld nicht abnimmt, sind sie wohl möglich sauer oder beleidigt. Dies kann ich dann auch nicht antun.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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