Für kleinere Dienste Geld nehmen

vom 17.09.2013, 14:28 Uhr

Dieses ungute Gefühl kenne ich zu gut. Wenn ich mal von Arbeitskollegin bestellt werde, um deren Computerprobleme (meist sind die Probleme binnen 10 Minuten behoben) zu beheben, dann wollen mir die Arbeitskollegen auch immer Geld geben. Letztens 20 Euro für ca. 15 Minuten PC Arbeit. Das habe ich vehement abgelehnt und dadurch entstand eine kleinere Diskussion.

Bei Freunden allerdings sieht es ein wenig anders aus. Wenn ich jemanden abholen soll, dann nehme ich kein Spritgeld oder Ähnliches. Immerhin sind das gute Freunde, die keinerlei Probleme damit hatten, mich eine gewisse Zeit lang für die Schule abzuholen, obwohl ich nicht auf dem Weg zur Schule wohne. Wenn wir aber gemeinsam feiern gehen, dann ist es bei uns üblich, dass wir das Spritgeld zusammen schmeißen. Meist pro Person 5 Euro oder so und dann wird abwechselnd gefahren, da der Fahrer keinen Alkohol trinken darf.

Bei solchen Dingen wo man gemeinschaftlich einen Nutzen daraus zieht, finde ich es sinnvoll, Spritgeld zu nehmen. Bei anderen Dingen allerdings nicht. Wenn man sich ausgenutzt fühlt, sollte man das auch direkt erwähnen, habe ich gelernt und es nicht vor sich herschieben.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde hier gibt es zwei Möglichkeiten: wenn man, vielleicht speziell als Kind, sich etwas dazuverdienen möchte, und beispielsweise kleinere Dienste inseriert, dann soll und darf man natürlich etwas dafür nehmen. In diesem Falle wäre das ja schließlich auch der Sinn der Sache. Wenn man allerdings von jemandem um einen Gefallen gebeten wird, oder diesen sogar selbst anbietet, finde ich es falsch, dafür Geld anzunehmen. Ist es sehr weit, kann man ja im Vorhinein anklingen lassen, dass ein kleiner Beitrag zu den Benzinkosten nett wäre, alles darüber hinaus fände ich aber mehr als nur unpassend. Und auch hier gilt für mich: nur wenn der Aufwand bzw. Zeitaufwand tatsächlich überdurchschnittlich ist und nur wenn man es im Vorhinein sagt.

Schon meinem Kind bringe ich bei, dass man für Hilfsbereitschaft nichts anzunehmen hat. Das wäre ja auch noch schöner.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn es Ausnahmen sind, also wenn man nur hin und wieder diese Dienste macht dann würde ich auch kein Geld dafür nehmen. Außer es ist jetzt eine sehr weite Strecke das ich zum Beispiel extra für diese Strecke tanken müssten, dann könnte ich es mir vorstellen. Kommt aber auch darauf an für wen ich jetzt fahre. Aber das sind für mich Gefallen die ich gerne mache und meistens weiß, wenn ich jemanden brauche sind diese Leute auch für mich da.

Sollten diese Ausnahmen aber zur Gewohnheit werden, also das man alle paar Tage fahren müsste dann würde ich auch eine Kleinigkeit annehmen. Zumindest das meine Kosten abgedeckt sind. Meine Zeit müsste da vermutlich auch niemand bezahlen wenn ich gerade Zeit habe. Auch für Haussitterdienste würde ich nichts nehmen. Ich bin ja auch froh wenn jemand bei mir nach dem Rechten sieht wenn keiner daheim ist.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich denke auch, dass es auf verschiedene Faktoren ankommen würde. Wenn es eine Ausnahme und eine kurze Strecke wäre, die ich meine Nachbarin zum Beispiel fahren würde, dann würde ich dafür sicher auch kein Geld annehmen. Wenn es aber regelmäßig vorkäme oder wenn es eine längere Strecke wäre, die ich extra für eine andere Person fahren würde, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass ich etwas Geld annehmen würde, mit dem mir eben das verfahrene Benzin bezahlt wird.

Aber mehr Geld würde ich keinesfalls annehmen. Ich würde also nicht zusätzlich für meine "verlorene" Zeit noch Geld annehmen. Wenn ich jemandem einen Gefallen tun möchte, dann mache ich das auch ohne eine Gegenleistung zu fordern. Für andere Dinge, womit ich keine Unkosten habe, also z.B. Blumen gießen oder ähnliches, würde ich auf keinen Fall Geld annehmen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich persönlich lebe bei solchen Dingen nach dem Prinzip "Geben und Nehmen". Einmal gebe ich und jemand anderer nimmt, ein anderes mal nehme ich und jemand anderer gibt.

Wenn mich jetzt jemand bittet oder ich es ihm von mir aus anbiete ihm bei irgendwas zu helfen, dann erwarte ich keinen Gegenleistung. Wenn es mir finanziell nicht möglich ist zu helfen, dann sage ich das direkt dazu. Also, wenn mich jemand bitten würde, dass ich ihn irgendwo hin fahre und ich genau weiß, dass ich mir die Fahrt im Moment nicht erlauben kann, dann sage ich, dass ich das schon machen würde, es aber finanziell derzeit einfach nicht geht. In der Regel wird mir dann angeboten, das die Kosten für die Fahrt übernommen werden und dann ist das natürlich kein Problem. Wenn ich also helfen kann, dann helfe ich auch und erwarte nicht einmal eine Übernahme von Kosten. Wenn mir nun allerdings jemand sein Geld förmlich aufdrängelt, dann sage ich auch nicht nein. Ich sage vielleicht am Anfang, dass dies wirklich nicht nötig ist, letztendlich würde ich das Geld aber trotzdem nehmen. Warum auch nicht? Meist ist es dann auch so, dass ich nicht mir etwas davon gönne, sondern meinem Hund etwas nettes davon kaufe zum spielen oder futtern.

Die Einzige Gegenleistung die ich gerne sehe ist eigentlich nur die, dass ich die Gewissheit haben kann, wenn ich einmal Hilfe benötige, mir diese auch gewährt wird ohne Geld zu fordern.

Ein ehemaliger Kumpel von mir war da ganz anders. Er hat zum Beispiel Leute zu sich eingeladen um zu grillen und zu feiern, hat im Vorfeld aber Geld dafür verlangt, dass sein Grill benutzt und abgenutzt wurde. Das fand ich übertrieben, zumal er eingeladen hat und jeder so schon etwas zu essen und zu trinken mitgebracht hatte.

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn ich jemanden helfe, was ich wirklich sehr gerne tue, dann nehme ich nur ungern Geld an. Immerhin sind kleinere Gefallen eine Selbstverständlichkeit, die meiner Meinung nach auch in schwierigen Situationen vorhanden sein sollte. Wenn ich jedoch zum Beispiel jemanden in eine andere Stadt oder in ein Dorf bringen soll, dann würde ich schon Wert darauf legen, dass die Person für die Benzinkosten aufkommt. Das Fahren an sich würde ich in jedem Fall umsonst machen, so dass ich lediglich nur eine angemessene und nicht zu hohe Summe für das Benzin verlangen würde.

Würde mich hingegen eine ältere Person fragen, ob ich im Garten oder beim Einkaufen helfen würde, würde ich dies sehr gerne tun. Das mache ich sogar umsonst, da ein solches soziales Verhalten meiner Meinung nach immer vorhanden sein sollte. Schließlich kann jede Person irgendwann einmal auf die Hilfe einer anderen Person angewiesen sein. Somit kann man auch sagen, dass man sich gegenseitig hilft und dies für keinen einzigen Euro. Zumindest bin ich der Meinung, dass man sich bei einem kleineren Gefallen ruhig helfen kann und zwar ohne, dass man für diesen Dienst beziehungsweise Gefallen Geld verlangt.

In wenigen Wochen zieht ein guter Freund von mir um und benötigt meine Hilfe. Selbstverständlich habe ich ohne zu zögern zugestimmt und gesagt, dass ich helfen werde. Ich zahle sogar den Umzugswagen im Voraus, da ich diesen fahren werde und der Mietpreis sowie die Kaution von meinem Bankkonto abgezogen wird. Ich sehe bei solchen Gesten überhaupt kein Problem, wenn man diese anbietet und dafür kein Geld verlangt. In einer sozialen Welt gehört sich dies, zumindest wenn es sich in Grenzen hält. Immerhin möchten wir alle von keiner Person ausgenutzt werden, was ich leider schon einmal erlebt habe. Aber ein paar kleine Gefallen kann man einer Person aus dem näheren Umfeld ruhig anbieten - und zwar umsonst.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich schließe mich in meiner Meinung da eigentlich der Masse an und zähle bei kleineren Gefälligkeiten vielmehr auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen, als auf eine Entlohnung in bar, die ich im Regelfall absolut nicht annehmen möchte. Für mich ist es eigentlich eher wichtig, dass die Gefälligkeiten sich da immer ein wenig ausgleichen. Ich gehöre beispielsweise selbst zu denjenigen ohne Auto, sodass mich die Mutter meines Freundes gelegentlich chauffiert, weil ein Großeinkauf mit Auto deutlich leichter von der Hand geht, gleichzeitig bin ich aber die Erste, wenn es darum geht, einen Kuchen für eine Feier zu backen oder auf den Hund der Familie aufzupassen. Solange sich alles einigermaßen ausgleicht - und damit meine ich Zeit und Geldaufwand -, finde ich es albern, mit Bargeld um sich zu werfen, die persönliche Hilfe unter Freunden ist doch um einiges herzlicher.

Anders sieht es für mich eigentlich nur bei regelmäßigen Tätigkeiten aus. Natürlich gibt es ein Verwandtschaftsverhältnis zu meiner Cousine, aus dem heraus ich ihr gerne helfe, die regelmäßige Nachhilfetätigkeit einmal die Woche kostet mich aber viel Zeit, zumal man auch eine gewisse Vorbereitung einrechnen muss. Dass von meiner Cousine keine damit zu vergleichende Leistung erbracht werden kann, hat mich dann durchaus dazu bewogen, hier den normalen Betrag zu nehmen, den ich auch sonst für Nachhilfe verlange, wobei meine Tante mir das durchaus auch von sich aus angeboten hat.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich mache solche kleinen Fahrdienste eigentlich für niemanden aus der Nachbarschaft, weil eigentlich alle wenigstens ein Auto haben oder wissen, wie sie sonst dorthin kommen, wohin sie wollen.

Eine Ausnahme mache ich allerdings. Wenn mich meine Eltern natürlich um den Gefallen bitten, dass ich sie zum Flughafen fahre, was in etwa bedeutet, dass ich zweieinhalb Stunden unterwegs sein werde und wir etwa 100km einfach gerechnet fahren muss. Das kommt im Jahr drei- oder viermal vor. Das mache ich aber gerne. Sie wissen das zwar, stecken mir aber trotzdem immer Benzingeld für die Fahrt zu, obwohl ich es gar nicht annehmen möchte. Irgendwie kommt das Geld immer zu mir.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei mir kommt es immer ganz darauf an, ob ich für kleinere Dienste Geld annehme oder nicht. Es kommt immer darauf an, wie viel Mühe und Zeit mich dieser Dienst gekostet hat und was für ein Verhältnis zu der Person habe. Von daher entscheide ich dann eigentlich immer ganz spontan, ob ich Geld dafür annehme oder nicht. Außerdem kommt es auch immer darauf an, wie viele Gefallen ich der Person schon in letzter Zeit gemacht habe. Habe ich in letzter Zeit nämlich schon öfters etwas für die Person gemacht, ohne dafür eine Gegenleistung bekommen oder angenommen zu haben, dann nehme ich eher etwas, als wenn es sich um den ersten Gefallen handelt. Immerhin möchte ich mich ja auch nicht ausnutzen lassen und wenn ich schon öfters Zeit und Mühe angewendet habe, um der Person zu helfen, dann ist es ja auch gerechtfertigt, wenn man dann einmal etwas annimmt.

Normalerweise bin ich immer recht zögerlich, wenn es darum geht, Geld von jemandem anzunehmen. Wenn die Person dann aber darauf beharrt, dass ich das Geld annehme, dann gebe ich oftmals einfach nach und nehme es. Gerade meine Oma war so und sie wollte dann immer, dass ich das Geld annehme, wenn ich ihr einen Gefallen getan habe. Wollte ich es nicht nehmen, dann war sie immer sehr enttäuscht und traurig und fing gleich eine Diskussion an, weshalb ich es dann doch immer genommen habe. So musste ich mit meiner Oma nicht diskutieren und das war einfacher für uns alle. Außerdem wusste ich dann ja, dass sie mir das Geld wirklich von Herzen gönnte. Wäre es jedoch so, dass sie mir nur zögerlich Geld geben wollen würde, dann würde ich es vermutlich gar nicht erst annehmen wollen, da ich das Gefühl hätte, dass die Person mir eigentlich nichts geben wollen würde und da würde ich mich nicht wohl fühlen.

Ich denke, dass es aber jeder für sich entscheiden muss, ob er nun Geld für irgendwelche Kleinigkeiten annehmen möchte oder nicht. Ich finde es nicht schlimm, wenn man Geld annimmt, da es ja nur eine nette Gegenleistung ist und ich das nicht als Bezahlung ansehe. Allerdings finde ich es ebenfalls nett, wenn man nichts annimmt, um der Person zu zeigen, dass es einem nichts ausgemacht hat, ihr den Gefallen zu tun. Allerdings sollte man einfach darauf achten, sich nicht ausnutzen zu lassen und dann irgendwann ständig etwas für andere zu erledigen, ohne etwas dafür zu bekommen. Das wäre dann nämlich nicht mehr in Ordnung.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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