An welchen Merkmalen giftige Pilze erkennen?

vom 17.09.2013, 11:40 Uhr

Vor zwei Jahren musste ich leider mal eine ganze und getrocknete Pilzsammlung wegschmeißen, weil sich da wahrscheinlich ein oder zwei ungenießbare oder gar giftige Pilze mit hinein gemogelt haben. Jetzt geht ja wieder die Pilzsaison los und ich würde mich schon gern mal wieder in den Wald begeben.

Mein Schwager meinte jedenfalls zu mir, dass er die Pilze wo er sich nicht ganz sicher ist, mal an der Pilzkappe anknabbert und wenn es nicht bitter schmecken würde, diese wohl auch genießbar seien. Na ja, ein bisschen dünn erscheint mir ein derartiges Prüfverfahren schon. An welchen Merkmalen orientiert ihr euch denn bei den Pilzen, ob diese möglicherweise ungenießbar oder gar giftig sind?

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» Entenhausen » Beiträge: 181 » Talkpoints: 13,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Mann ist glücklicherweise Biologe und als solcher nicht so leicht hereinzulegen, was die Verwechslungsgefahr von jenem Pilz mit diesem Pilz betrifft. Aber ich würde mich im Leben nicht darauf verlassen, dass er einem Pilz, den er gar nicht kennt, ansieht oder durch Knabbern anmerkt, ob er denn tödlich ist oder nicht.

Wir haben mehrere Pilzbücher zuhause, die übrigens nicht alle übereinstimmen. In vielen fehlen häufige Pilze, seltene Sorten erst recht. In einigen Büchern wird vor einer wahrscheinlichen Verwechslung mit einem giftigen Pilz gewarnt, in einem anderen fehlt die Warnung komplett. Die Bücher sind also keineswegs hundertprozentig vertrauenswürdig. Ich esse keinen Pilz, der nicht in wenigstens drei Büchern als essbar bezeichnet wurde.

Eine gute Möglichkeit bei Unsicherheiten ist auch die Pilzberatung. Dort kann man in der Pilzsaison mit seinem Körbchen antanzen und ein Experte sortiert aus. Das ist für Laien wohl noch das verlässlichste System. Es gibt sehr viele Pilzsorten und es gibt einige Merkmale, wie z.B. Röhren oder Lamellen, Manschette oder keine Manschette. Aber man kann an diesen Merkmalen nicht deren Essbarkeit festmachen.

Auf keinen Fall würde ich mich auf Halbwissen und solche seltsamen Experimente verlassen! Damit riskiert man wirklich sein Leben. Viele Pilze sind in kleinen Mengen essbar und erst in großen bedenklich. Und auch wenn du nicht dran stirbst, wirst du ordentlich Magenschmerzen bekommen. Das ist es einfach nicht wert.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Man sieht, schmeckt oder riecht einem Pilz nicht an, ob er giftig ist oder nicht. Als Laie sollte man auf keinen Fall Pilze sammeln gehen. Auch ein Pilzbuch, und sei es noch so gut, reicht nicht aus. Pilzkenntnisse werden meist von Familie zu Familie tradiert. Wenn man niemanden kennt, der sich auskennt, könnte man schauen, ob es am Ort Pilzkurse von der VHS oder anderen Vereinen gibt.

Auch am Geschmack erkennt man keine Giftpilze. Knollenblätterpilze schmecken angeblich mild und nussartig und sehr gut.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei Pilzen sollte man immer sehr vorsichtig sein. Wie die Vorposter schon schreiben, sollte man sich auch niemals auf ein Buch verlassen. Die Gefahr ist viel zu groß einen giftigen Pilz als harmlos zu empfinden. Vor allem weil man ihm es nicht immer ansehen kann und man es nicht riecht und schmeckt. Dort ist höchste Vorsicht geboten. Nur Leute die sich wirklich damit auskennen sollten Pilze im Wald sammeln, aber selbst da wäre ich immer vorsichtig.

» Helmut989 » Beiträge: 256 » Talkpoints: 57,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich würde da ehrlich gesagt nicht versuchsweise an einem Pilz herumknabbern. Auch nicht nur an der Oberfläche. Es gibt Pilze die eben durchaus auch sehr giftig sein können und wo bereits ein "harmloses" Herumknabbern zum Problem werden kann. Ganz generell würde ich einmal meinen, dass man die Pilze mit dem roten Kopf und den weißen Punkten eher meiden sollte. :D

Nein, im ernst. Mit Pilzen ist nicht so zu spaßen! Wenn du dich da nicht genau auskennst, würde ich es sein lassen oder jemanden mitnehmen, der sich wirklich gut auskennt. Wenn du keine guten Kenntnisse hast, kann ein Buch durchaus eine kleine Unterstützung sein, aber auch da würde ich so ein Buch nicht als ausreichend ansehen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Der Geschmackstest funktioniert schon deshalb nicht, weil es nicht nur eine einzige Substanz gibt, die Pilze für Menschen giftig macht. Außerdem gibt es auch Pilze, die im rohen Zustand giftig, aber im gekochten Zustand essbar sind und auch deshalb ist es ziemlich dumm bei einem rohen Pilz den Geschmackstest zu machen.

Ich habe schon zwei Mal eine Pilzwanderung mitgemacht. Da ist man in einer kleinen Gruppe mit einem erfahrenen Führer unterwegs und kann gleich fragen, wenn man sich bei einem Pilz nicht sicher ist. Pilzberatungsstellen finde ich eher suboptimal, weil man die Pilze ja sammeln muss und wenn sie sich dann als ungenießbar herausstellen werden sie entsorgt, während sie im Wald noch einen Zweck erfüllt hätten. Mit einem Pilzbuch habe ich es früher mal versucht aber ich war mir bei einigen Pilzen dann trotz Buch extrem unsicher, ob ich den richtigen Pilz habe oder nicht. Es gibt ja viele Pilze, die sich irgendwie ähnlich sehen und Pilze, die sich nicht so ganz an die Abbildungen in Büchern halten. Ich hatte zum Beispiel schon Fliegenpilze im Garten, die überhaupt keine weißen Punkte hatten und eher Rotbraun waren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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