Wie viel Unselbstständigkeit in Beziehungen ist okay?
Durch diesen Thread kam in mir die Frage auf, wie viel Selbstständigkeit ihr eigentlich von eventuellen Beziehungspartnern erwartet. Für mich gehört es zum Beispiel einfach dazu, dass ein erwachsener Mensch in der Lage ist, seinen Haushalt alleine zu schmeißen, ohne dass die Mama helfen muss. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es sehr unattraktiv fände, wenn ich jemanden kennenlernen würde, der seine Kleidung von seiner Mutter bügeln lässt oder bei dem die Mutter regelmäßig zum aufräumen vorbeikommt, weil der volljährige Nachwuchs das nicht selbst auf die Reihe bekommt. Auch fände ich es seltsam, wenn sich ein erwachsener Mensch vorrangig von Fertiggerichten ernähren würde oder von Fertiggerichten, die Mutti vorgekocht hat und die nur noch aufgetaut werden müssen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es einige gibt, die die genannten Beispiele nicht so schlimm finden. Aber für mich deutet sich da schon eine gewisse Unselbstständigkeit an, wenn jemand zum Beispiel nicht einmal Kartoffeln schälen und eine einfache Gemüsebeilage kochen kann. Und diese Unselbstständigkeit fände ich eben unattraktiv. Ich finde es wichtig, dass man ab einem gewissen Lebensalter ohne die Hilfe seiner Mama auskommen sollte, zumindest was ganz alltägliche Dinge angeht.
Ist es euch wichtig, dass euer Partner auf eigenen Beinen steht, oder könntet ihr euch auch gut mit jemandem arrangieren, der euch vielleicht nicht einmal ein paar gekochte Nudeln anbieten kann, wenn ihr übers Wochenende mal bei ihm seid? Findet ihr es gut, wenn jemand im Haushalt nicht alleine zurechtkommt und würdet ihr ihm dann dabei helfen? Oder denkt ihr, dass jeder erwachsene Mensch bestimmte Dinge einfach beherrschen sollte? Wie unselbstständig darf euer Partner sein?
Ich sehe dieses Thema nicht ganz so eng, was aber vielleicht auch am Alter liegt. Alles was du aufgezählt hast ist mit Mitte zwanzig wohl nicht so schlimm wie mit vierzig. Auch wenn sich mein potenzieller Partner nur von Fertiggerichten ernähren würde, wäre dies zwar nicht der Optimalfall und ich würde probieren es zu ändern, selbst ernähren kann er sich jedoch allemal und wenn es ihm schmeckt, habe ich daran auch nichts auszusetzen.
Selbstständiges leben heißt für mich, dass er unabhängig ist, nicht dass dieses Handeln auch meinen Vorstellungen entspricht. Wenn mein potenzieller Partner also nun seine komplette Wäsche in die Reinigung gibt, dann finde ich das zwar seltsam, aber wieso sollte ich etwas dagegen haben. Er regelt seine Sachen schließlich selber. Ich würde zwar probieren ihm anzubieten, ihm zu erklären wie die Waschmaschine funktioniert, aber am Ende ist es sein Problem, solange ich nicht dazu genötigt werde seine Wäsche zu waschen. Es sind einfach verschiedene Lebensstile, was nicht unbedingt negativ ist. Auch das Kartoffelschälen und ähnlich simples muss man gezeigt bekommen, da unterstelle ich einfach mal, dass mein potenzieller Partner dies kann, nachdem es ihm einmal vorgemacht wurde. Meist hapert es ja an einer einfachen Erklärung und nicht am Unwille.
Auch wenn ich mir generell nur männliche Partner vorstellen kann, gelten alle meine Aussagen natürlich auch für Frauen, diese möchte ich bei solchen Themen nicht ausnehmen. Attraktiv fände ich solch einen Lebensstil aber auch nur bedingt, wenn man diesen aber relativ leicht ändern kann, hätte ich nichts dagegen, vor allem weil es tatsächlich meist einfach nur an Erklärungen fehlt.
Ich muss sagen nur bei einem Partner finde ich es zwar nicht gerade sexy wen derjenige unselbständig ist, aber es wäre für mich jetzt auch kein K.O Kriterium, solange es nicht überhand nimmt. Also würde die Mutter ihm noch die Klamotten rauslegen, muss ich sagen ja dann wäre eine Beziehung undenkbar. Wäscht sie nur für ihn und ernährt er sich nur von Dosenessen, weil er nicht kochen kann, dann ist es nun einmal so. Allerdings muss ihm von vornherein klar sein, dass all diese Sachen, die jetzt seine Mutter für ihn macht, ich nicht für ihn machen werde. Also ich werde weder für ihn kochen, noch putzen noch seine Dreckwäsche auseinander sortieren.
Allerdings würde es für mich nie in Frage kommen, mit einem Mann zusammen zu ziehen, der nicht selber Putzen, Waschen und kochen kann. Immerhin will ich dann einen ernsthaften Partner und keine weiteres Kind.
Mir ist Selbstständigkeit bei der Partnerwahl durchaus wichtig, möchte ich ja nicht diejenige sein, die ihrem neuen Partner das Leben regeln muss, ich lege aber bei der Beurteilung der Selbstständigkeit nicht so viel Wert auf den Faktor des selbst Machens, der Faktor des selbst Könnens ist mir da um einiges wichtiger. Würde ein Partner also die Wäsche zu seiner Mutter bringen, ihr dafür aber im Gegenzug beispielsweise bei technischen Fragen oder im Garten behilflich sein, wäre das für mich ebenso wenig ein Problem, wie ein Partner, der beinahe nie kocht, weil bereits zu Mittag warm in einer Kantine gegessen werden kann.
Wichtig ist mir eben nur, dass diese Dinge auch alleine funktionieren und ich nicht herhalten muss, dass der Partner also im genannten Beispiel auch wüsste, wie er zu sauberer Wäsche kommt, wenn die Mutter im Krankenhaus liegt, und zumindest einen kleinen Vorrat unverderblicher Lebensmittel wie Nudeln im Schrank hat, die er zubereiten kann, wenn die Kantine aus irgendwelchen Gründen ausfällt. Jeder kann bestimmte Dinge besonders gut, Andere mag er hingegen weniger und hat vielleicht eine Möglichkeit gefunden, diese ungeliebten Dinge an andere Personen abzutreten. Das ist für mich völlig in Ordnung, insofern diese Personen eine Gegenleistung erhalten, egal ob in Geld oder Naturalien, es stört mich erst dann, wenn eine Person scheinbar die Andere ausnutzt - dann wird es rasch zu Unselbstständigkeit.
Ich fände es nun nicht sonderlich schlimm, wenn mein Partner nicht gerade selbstständig wäre. Zwar fände ich das nicht optimal, wobei es nun auch kein Weltuntergang für mich wäre. Immerhin kann man ja alles auch erlernen und es ist nun wirklich nicht so schwer, jemandem beizubringen, wie man Kartoffeln schält. Von daher ist ein Mann ja kein hoffnungsloser Fall, wenn er bestimmte Sachen im Haushalt nicht machen kann, da er das ja auch alles in kurzer Zeit erlernen kann.
Wichtig wäre für mich eigentlich nur, dass ein Mann überhaupt in der Lage wäre, alleine einen Haushalt zu führen. Das bedeutet, dass er wissen sollte, wie man kocht und wie man richtig aufräumt. Was er sich nun kochen würde wäre mir nicht ganz so wichtig. Immerhin würde er ja gewisse Grundkenntnisse haben und da kann man auch ganz leicht sein Wissen erweitern.
Ich muss sagen, dass ich es durchaus sehr anziehend finde, wenn ein Mann mit beiden Beinen fest im Leben steht und sich auch wunderbar selbst versorgen kann. Das finde ich richtig toll und ich finde es auf jeden Fall besser so, als wenn sich ein Mann noch ständig von seiner Mutter helfen lässt. Wenn ein Mann jedoch nicht ganz so selbstständig ist, dann finde ich das zwar nicht so toll, wobei das für mich auf keinen Fall ein Ausschluss für eine Beziehung wäre. Immerhin ist niemand perfekt und gewisse Sachen kann man ja ganz einfach lernen.
Es kommt doch wohl eher auf die Gründe an, warum jemand von der Mutter da unterstützt wird. Mein Mann hat auch begonnen seine Wäsche selbst zu waschen, als seine Mutter gesundheitlich nicht mehr dazu in der Lage war. Seine Mutter war darüber froh dass sie ein wenig mehr zu tun hatte. Und er hat eben im Gegenzug auch Einkäufe für sie erledigt, wenn die Zeit dafür vorhanden war. Es muss ja keine Unselbständigkeit sein, sondern kann eben auf gegenseitigem Geben und nehmen beruhen.
Wenn jemand dann aber nicht selbst kochen kann, ist das wieder ein anderes Thema. Nicht können hat auch nichts mit Unselbständigkeit zu tun. Gerade bei Männern, die quasi von zu Hause ausgezogen, aber mit der Partnerin zusammen gezogen sind, war gar nicht der Bedarf vorhanden es zu können. Und nicht jeder Mensch ist bereit es dann zu lernen. Wobei sich das nicht auf Männer beschränkt, denn es gibt auch genug Frauen, die selbst das Kaffeewasser anbrennen lassen.
Es ist also nicht der Fakt allein, dass die Person etwas nicht kann beziehungsweise nicht macht. Sondern man muss das Warum dabei sehen. Und je nach Beruf kann eben auch ganz einfach Zeitmangel dahinter stecken, dass bestimmte Dinge von der Mutter erledigt werden.
Allerdings kenne ich auch Personen, die in der eigenen Wohnung vermüllen würden, wenn Mama sich da nicht ab und an ein Herz fasst. Dabei ist mir auch ein Mann bekannt, der das noch belächelt, wenn es die Mutter ihm offen sagt. Da frage ich mich dann auch, ob diese Person sich dem Ernst der Lage bewusst ist. Denn Mama wird nicht ewig da sein und das Einkommen reicht definitiv nicht für eine Haushaltshilfe.
Mir ist Selbstständigkeit schon sehr wichtig und ich finde es schön, wenn ein Mann seine Wäsche selbst wäscht und auch in der Lage ist, etwas zu kochen. Aber es gibt auch wichtigere Dinge. Es kommt da wahrscheinlich auch auf dem gesamten Eindruck an.
Wer sich in allen Dingen von Mutti helfen lässt, ist für mich schon ziemlich unattraktiv, wer aber grundsätzlich selbstständig ist, aber einfach nicht gut kochen kann oder auch nicht kochen will und sich überwiegend von Fertiggerichten ernährt, ist nicht gleich unten durch. Man muss dann auch mal bedenken, dass es sich vielleicht nicht immer lohnt, für eine Person alleine zu kochen, es zeitaufwändig ist und auch nicht jeder daran Interesse hat. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nun niemanden kenne, der nicht mal in der Lage wäre, Nudeln zu machen oder ein Stück Fleisch in der Pfanne zu braten.
Gut finde ich es, wenn ein Mann auch mal alleine gewohnt hat und nicht bei Mutti auszieht um dann gleich mit der Freundin zusammenzuziehen. Wer aber mal einen eigenen Haushalt führen musste (auch in einer WG), sollte doch grundsätzlich selbstständig sein. Mit jemanden, der es absolut nicht schafft, einen eigenen Haushalt zu führen, möchte ich auch nicht zusammen wohnen. Schließlich will ich keine Hausfrau sein und meinem Partner alles hinterräumen und ihn von vorne bis hinten bedienen.
Also mir ist Selbstständigkeit enorm wichtig. Ich finde nichts unattraktiver als das Gefühl, dass ein Mann noch auf seine Mutter angewiesen ist. Mein Freund ist glücklicherweise nicht so. Er hat schon seit Jahren eine eigene Wohnung und er kann seinen Haushalt auch ohne fremde Hilfe führen. Er kann kochen, vor allen Dingen gesunde Sachen und nicht irgendwelche Fertiggerichte. Er wäscht seine Wäsche selbst, er kann bügeln und er putzt auch regelmäßig. Ich könnte nicht mit einem Mann zusammensein, der nichts selbstständig machen kann. Ich hätte ständig das Gefühl, als müsste ich ihm hinterher putzen und ihm seine Mutter ersetzen.
Ich habe auch schon häufiger, wenn die Wohnung eines Mannes unordentlich war, von irgendwelchen Leuten den Kommentar gehört: "Hat der keine Freundin?" als wäre es Aufgabe der Frau, alles sauberzuhalten und den Haushalt zu organisieren und das sehe ich ehrlich gesagt nicht ein. Ich finde den Willen wichtig, etwas zu lernen. Denn es gibt genug Menschen, die sind lieber bequem und wälzen Aufgaben lieber auf andere ab.
Es kommt ja auch ein bisschen auf das Alter an, indem man sich kennenlernt. Ist der Partner noch jung und startet gerade erst ins eigene Leben kann man auch verkraften, wenn er nun noch nicht richtig kochen kann. Auch ist kochen generell so eine Sache, die ich nicht von einem Mann erwarte. Nicht alle Männer können kochen und nicht alle haben da auch Interesse daran. Ich finde, dass man das auch gemeinsam dann lernen kann.
Unselbstständigkeit ist schon eine unschöne Sache, aber ich denke, dass man jedem die Chance geben sollte auch daran etwas zu ändern und man kann nicht von jedem gleich erwarten alles zu können. Ich denke, dass man sich eben manchmal ganz schön selber im Weg steht, wenn man solche Menschen nicht an sich heran lässt. Man kann doch gemeinsam erwachsen und selbstständig werden, gemeinsam kochen macht ja auch Spaß.
Ich muss sagen, dass mein Partner zwar immer meint, dass er alles kann und sich auch alleine versorgen kann, aber wenn es dann wirklich mal soweit ist, wäscht er die Wäsche doch nicht selbst und es gibt dann nur Tiefkühlkost, Dosenessen oder er kauft sich irgendwo etwas. Allerdings arbeitet er auch sehr viel und kommt erst spät abends nach Hause. Da verstehe ich dann schon, dass er keine Lust mehr hat, noch irgendwas zu machen.
Allerdings musste er zu Hause in seinem Elternhaus auch nie wirklich etwas machen. Das haben dann alles seine Eltern erledigt. Mich stört es nur, wenn ich mal krank bin und er mir dann nicht ein bisschen unter die Arme greift. Aber dann bleibt eben einiges liegen, dass ist dann eben so. Generell meine ich aber auch, dass ein Mann sich selbst versorgen können sollte und eben wissen sollte, wie man ein Hemd bügelt oder zumindest Rührei oder ähnliche einfache Sachen kocht.
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