Im Pyjama in den Kiga als Erziehungsmaßnahme?
Eine Freundin von mir hat einen dreijährigen Sohn, der sagen wir einmal vorsichtig ausgedrückt derzeit etwas mühsam ist und seine Grenzen austestet. Besonders mühsam ist derzeit scheinbar die Situation beim Anziehen, vor allem in der Früh. Meine Freundin meint, dass der Tag schon sehr nervenaufreibend beginnt, weil es jeden Tag ein großes Szenario ist, den kleinen Mann zum Anziehen zu bewegen. Gestern hat sie gemeint, dass es ihr gereicht hat und so hat sie den Kleinen im Endeffekt als Erziehungsmaßnahme im Pyjama genommen und ihn so in den Kindergarten gebracht.
Ich muss gestehen, dass ich derartige Probleme mit meinem Sohn nie hatte. Er hat natürlich auch durchaus seine Spinnereien gehabt, aber beim Anziehen hat er zum Glück nie Probleme gemacht. Allerdings kenne ich solche oder ähnliche Erzählungen durchaus auch von anderen Freunden. Was haltet ihr in so einer Situation von so einer Erziehungsmaßnahme? Also das man das Kind einfach wie es ist, schnappt und in den Kindergarten bringt? Eine andere Freundin hat mir einmal auch erzählt, dass sie ihren Sohn kurz barfuß in den Garten mit Schnee gestellt hat, weil er sich massiv geweigert hat, Schuhe anzuziehen.
Ich würde es vermutlich nicht machen, das ich mein Kind in den Kindergarten bringe wenn es noch den Pyjama anhat. Meiner Tochter wäre es aber vermutlich egal. Aber auch wenn sie ihre Spinnereien hat, sie hat es dann doch immer geschafft sich an zu ziehen oder eben mit Hilfe. Aber es ging immer. Aber ich habe ähnliches schon gehört, das gleiche mit dem Kind das im Schnee stand.
Aber oft ist es einfach zu nervig bis man bei den Kindern etwas erreicht hat und man hat auch nicht die Zeit. So hat mein Neffe zum Beispiel die standesamtliche Hochzeit seiner Eltern im Pyjama verbracht. Er war einfach nicht bereit sich an zu ziehen und dann war irgendwann keine Zeit mehr. Und so war er brav. Das war den Eltern lieber als wenn sie ein schreiendes Kind hätten. War irgendwie ganz lustig und dem Kleinen war es egal.
Eine Bekannte von mir hat das mit ihrem Sohn mal eine Zeit lang gemacht und wie sie gesagt hat, hat es auch durchaus etwas gebracht. Der Junge war damals allerdings schon 4 Jahre alt. Es war wohl fast jeden Morgen so, dass sie ihm immer wieder gesagt hat, er solle sich anziehen, was er auch schon alleine konnte, er aber nach einer halben Stunde, oder was weiß ich wie lange, immer noch nicht fertig war oder auch noch nicht mal angefangen hatte. Sie hatte noch einen kleineren Sohn, der zwar noch nicht in den Kindergarten gegangen ist, aber eben auch mitkommen musste, da niemand mehr zu Hause war. Also musste sie sich natürlich mehr darum kümmern, dass der Kleine ausgehfertig wird.
Wenn der Große also mal wieder ewig nicht fertig wurde, hat sie seine Kleider einfach in eine Plastiktüte gepackt und ihn im Schlafanzug ins Auto gesetzt. Das war ihm so peinlich, dass er im Kindergarten direkt aufs Klo gerannt ist und sich angezogen hat. Da ging es dann plötzlich ganz schnell. Er hat seine Lektion dann ziemlich schnell gelernt und war morgens immer sehr viel schneller angezogen.
Ich würde das schon deshalb nicht machen, weil ich nicht die Möglichkeit habe, meinen Sohn mit dem Auto in den Kindergarten zu bringen. Mit einem Kind im Schlafanzug durch die Straßen zu gehen, wäre mir dann doch ziemlich peinlich. Mal davon abgesehen, dass es meinem Sohn vermutlich egal wäre, was er anhat. Auch wenn er vielleicht ausgelacht wird. Ich habe ihn durchaus schon mit offenen Schuhen mit nach draußen genommen, weil er sich wie ein Baby angestellt und so getan hat, als könnte er sie nicht alleine zu machen. Das war ihm nach wenigen Metern zu blöd und er machte sie dann doch zu. Bei Anziehen an sich hatten wir aber auch nie größere Probleme. Es dauert zwar manchmal ein wenig, weil er vor sich hinträumt oder zwischendurch plötzlich auf die Idee kommt, eine bestimmtes Spielzeug zu suchen, aber damit kann ich leben.
Solche Erziehungsmaßnahmen habe ich schon häufiger gehört. Zieht sich das Kind nicht an, geht es eben im Schlafanzug in den Kindergarten, um dorthin nicht zu spät zu kommen. Meistens geht es in solchen Situationen in der Tat um Macht und man kann daher durchaus Grenzen setzen. Mir persönlich wäre es auch völlig unangenehm, mein Kind in den Kindergarten schicken zu müssen, ohne, dass es etwas ordentliches anhat. Andere Kinder würden sich sicherlich schon darüber amüsieren, aber Kindern ist es oft egal, was man über sie denkt und so denke ich, dass es einem Kind gerade in dem Alter egal ist, was es anhat und was nicht.
Ich würde daher das Kind anderweitig behandeln und das Kind nun eher wecken, oder dergleichen. Reicht es immer noch nicht aus, wäre es durchaus eine Möglichkeit, doch noch diese Erziehungsmethode anzuwenden. Für sonderlich sinnvoll erachte ich es aber nicht, immerhin kann ein Schlafanzug auch sehr bequem sein und somit von Vorteil sein.
Ich würde das KInd aber eben allein lassen und wenn es sich zumindest teilweise anzieht, dafür loben und das Kind eben auch ein wenig konditionieren oder gar bestechen. Ist es angezogen, bekommt es ein leckeres Frühstück, ist es nicht angezogen, suche ich allein das Frühstück aus oder dergleichen.
Das kenne ich auch sehr gut, von meiner mittleren während meiner Au-pair Zeit. Sie musste auch mehrmals geweckt werden, und es war manchmal schon wirklich schwer sie aus dem Bett zu bekommen, beziehungsweise sie dazu zu bringen sich rechtzeitig anzuziehen. Irgendwann wurde es immer hektisch, weil alle fertig im Auto saßen, und nur sie noch nicht angezogen war. Einmal ist meiner Gastmutter dann auch der Kragen geplatzt und sie musste nach mehrmaligen ermahnen im Schlafanzug zur Vorschule gehen. Allerdings haben wir ihr Klamotten zum wechseln mitgenommen.
Die Schule war nicht sonderlich begeistert, aber ihr war es so peinlich, dass es ab da deutlich leichter wurde sie dazu zu bewegen sich anziehen zu gehen. Ich glaube sie hat sich davor immer gedacht, die können ja sowieso nicht viel tun. Natürlich ist das nicht der perfekte Weg, aber manchmal sind meiner Meinung nach solche eher unnormalen Erziehungsmaßnahmen einfach nötig. Und wirklich geschadet hat es ihr ja auch nicht. Also wen man es anders nicht hinbekommt, ist dies durchaus eine Möglichkeit für mich.
Ob es wirklich Sinn macht, ein Kind im Schlafanzug zum Kindergarten zu bringen, wenn es sich dort in der Kleidung temperaturmäßig wohlfühlt und es ihm vielleicht auch völlig egal ist, was andere Kinder dazu sagen, darüber bin ich mir noch nicht einig. Was aber nun die Weigerung betrifft, im Winter Schuhe zu tragen, oder aber allgemein, die Weigerung, dem Wetter angemessene Kleidung zu tragen, so finde ich es gar nicht so schlecht, das Kind einmal kurz nach draußen zu schicken, damit es bemerkt, dass die aktuell getragene Kleidung zu kalt ist.
Natürlich muss man da sehr aufpassen, das Kind sollte ja nicht krank werden und auch keine sonstigen körperlichen Schäden von der Aktion davontragen. Also wenn, dann sollte das Kind nur sehr kurz so rausgelassen werden. Ich denke dabei aber auch an gar keine Strafe, sondern meine, dass das viel eher eine praktische Art ist, dem Kind überhaupt zu vermitteln, dass Kleidung auch wärmt und dass es deswegen im Winter nicht barfuß und mit dünner Kleidung hinausgehen kann. So selbstverständlich das für Erwachsene natürlich auch klingt: Ich denke, dass man das Kindern schon erst einmal vermitteln muss. Gerade, wenn es bisher immer nur befohlen bekommen hat, was es anziehen sollte, aber ihm niemals mitgeteilt worden ist, welchen Zweck diese Kleidung überhaupt hat. Den Sinn zu verstehen, ist meines Erachtens die beste Methode, um zu lernen. Und da bietet sich so ein praktisches Beispiel am eigenen Leib natürlich gut an.
Ein einziges Problem könnte es natürlich sein, falls das Kind so gar nicht frieren "will", obwohl es viel zu dünn angezogen ist. Ich weiß, dass einige Kinder definitiv bei Kälte viel zu dünn gekleidet hinausrennen würden. In diesem Fall würde man es mit so einer Aktion natürlich nicht schaffen, das Kind dazu zu bewegen, dem Wetter angemessene Kleidung anzuziehen. Aber was man dann noch machen kann, da bin ich auch erst einmal ratlos. Aber probieren sollte man diese eine Methode wohl erst einmal, vielleicht funktioniert es ja tatsächlich.
Warum macht das Kind den morgens so ein Theater beim Anziehen? Mit drei Jahren durften meine Töchter schon das Oberteil selbst entscheiden. Sie zogen sich auch ohne große Hilfe selbständig an. Einzig, dass sie ein paar Minuten brauchten, bis sie richtig in die Gänge kamen. Aber wenn sie aus dem Bad kamen, waren sie auch so weit, dass alles ohne Verzögerungen vor sich ging.
So ist das auch noch heute. Und ich bin in etwa ähnlich. Die ersten fünf Minuten am Morgen brauche ich für mich selbst und danach kann der Trubel losgehen ohne dass ich davon genervt bin. Es kann also durchaus sein, dass der Kleine seine Individualität entwickelt, aber von der Mutter unbewusst gebremst wird.
Dass er dann am Morgen den Aufstand probt und der Mutter damit auch den letzten Nerv raubt, kann ich auch verstehen. Oder hat er vielleicht noch Windeln und will diese auch nicht mehr haben? Auch das kenne ich aus eigener Erfahrung mit meinen Töchtern, dass er da Probleme gibt mit dem Anziehen. Bis ich eben am dritten Tag die Windel weg gelassen habe und schon klappte alles ohne Gezeter.
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