Nach dem Tod einfrieren lassen?

vom 02.05.2008, 09:44 Uhr

Würdet ihr euch einfrieren lassen um später wiederbelebt zu werden??

Ja
25
24%
Nein
69
65%
Weiß nicht
12
11%
 
Abstimmungen insgesamt : 106

Also in meinen Augen klingt das(mal neben der Irsinnigkeit der Idee) allein schon vom biologische Standpunkt her nach Quatsch. Zellen bestehen aus Wasser und wenn Wasser gefriert, benötigt es mehr platz, als im flüssigen Aggregatszustand. Das kann man leihct testen in dem man eine Plastikflasche mit Wasser ungeöffnet ins Gefrierfach legt. Wenn alles Wasser gefroren ist, hat sich die Flasche deformiert, oder ist irgendwie ausgebeult.(bitte NICHT mit Glasflasche probieren!)

Dieser Effekt tritt auch in den Zellen ein. Aber leider ist die Zellmembran nicht so dehnbar wie das PVC einer Trinkflasche. Also werden die Zellmembranen zerstört. Und das ende vom Lied ist, dass das was wieder auftaut oft zermatscht ist, wie eine Erdbeere. Durch die Minusgrade sind die Zellmembranen völlig zerstört. Also gibt es in der gesamten Erdbeere keine feste Stelle mehr. Ihr habt doch schon mal Fleisch aufgetaut, oder? Das aufgetaute Fleisch ist in meinen Augen nicht so appetitlich, wie etwas Frisch vom Metzger. Man gucke sich nur mal an, wie der Fleschsaft aus dem aufgetauten Stück rausläuft.

Nebenbei, selbst wenn das Muskel- und Fettgewebe im Körper unversehrt bleibt, was ist mit Organen, die 70% und einen höheren Wasseranteil haben, wie Hirn und Leber? Ich sag nur Erdbeereffekt. Das mit dem runterkühlen des Körpers auf 8° bei der Operation wie oben beschrieben ist in meinen Augen etwas ganz anderes, als einen Körper einzufrieren. Das ist nur ein kurzzeitiges in den Kühlschrank legen, und da hält sich ja bekanntlich nicht alles ewig lange frisch. :D Âußerdem gefriert bei 8° noch kein Wasser.

Außerdem sind die Leute beim Einfrieren schon tot. Was bringt es dann? Habt Ihr mal Leute gesehen, die nach nem Schlaganfall oder einer Herzattacke wo das Gehirn mehrere Minuten ohne Sauerstoff war wieder aufgewacht sind? Viele dieser Leute können kaum mehr reden. Was will man in der Zukunft mit einem toten Körper? Ja OK, Körperwelten ist echt interessant, aber wer taut bitte eine 70jährige Leiche wieder auf, belebt sie wieder und wartet darauf dass die Person erneut stirbt? Das ist in meinen Augen zeimlich sinnfrei.

Ich persönlich glaube, da hat jemand zu viel Futurama gesehen. Warum sind die Leute nicht mit dem zufrieden, was sie haben? Wer es in seinem Leben nicht geschafft hat, ein erfülltes Leben zu führen, der schafft das auch in 2, 3 oder bei noch mehr versuchen nicht. Das Leben ist kein Mario-Spiel, bei dem man beliebig oft neu starten kann, wenn man einmal was versaut hat. Das sollte man sich einmal durch den Kopf gehen lassen.

» danasy » Beiträge: 82 » Talkpoints: 0,72 »



danasy hat geschrieben:Dieser Effekt tritt auch in den Zellen ein. Aber leider ist die Zellmembran nicht so dehnbar wie das PVC einer Trinkflasche. Also werden die Zellmembranen zerstört. Und das ende vom Lied ist, dass das was wieder auftaut oft zermatscht ist, wie eine Erdbeere. Durch die Minusgrade sind die Zellmembranen völlig zerstört. Also gibt es in der gesamten Erdbeere keine feste Stelle mehr. Ihr habt doch schon mal Fleisch aufgetaut, oder? Das aufgetaute Fleisch ist in meinen Augen nicht so appetitlich, wie etwas Frisch vom Metzger. Man gucke sich nur mal an, wie der Fleschsaft aus dem aufgetauten Stück rausläuft.

Naja, so einfach ist das nicht wie Du Dir das vorstellst und kann auch damit nicht verglichen werden. Prinzipiell stimmt es schon, allerdings wird hier nicht einfach die tote Hirngrütze ins Gefrierfach geworfen, sondern man kühlt hier langsam herunter so dass die Kristallisation anders erfolgt und nicht plötzlich.

Seh grad, wurde ja schon angesprochen:

Subbotnik hat geschrieben:Es gelang der Wissenschaft bereits, ein Lebewesen lebend einzufrieren und anschließend wieder aufzutauen - und es lebte! Blöd dabei ist: Es handelte sich um dabei ein Bärtierchen - ein Tier welches im Moos lebt und sich von Kleinsttieren ernährt und für das bloße Auge kaum sichtbar ist. Zusätzlich blöd: Das Tier ist von sich aus schon dazu bestimmt das zu überstehen, weil es in der Lage ist sich selbst "auszutrocken" um so seinen Stoffwechsel zu regulieren und im Moos auch trockene Zeiten ohne viel Nahrung zu überstehen.

[...]

So um jetzt den Schluss zum Menschen zu vollziehen: Es ist rein theoretisch möglich, einen lebenden Menschen einzufrieren und später wieder aufzutauen. Denn obwohl alles andere hinsichtlich des Menschen als beinah unmöglich gilt - das ist möglich. Aber: Wir verfügen derzeit über das Wissen aber nicht einmal im Ansatz über die hierzu notwendige Technik - es ist heute also nicht möglich, einen ganzen Menschen einzufrieren, nur Teile von ihm, beispielsweise Samenzellen oder Stammzellen.

Rück mal den Link raus Subbotnik, da gab es auch einen ewiglangen Artikel zu, wo das mit der Kristallisation und den Schwierigkeiten genau erörtert wurde und warum man es noch nicht auf den Menschen übertragen kann - find den grad nicht spontan auf Google.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Danke KrashKid für die Info. Der Link würde mich auch interessieren. Also heißt das, vom heutigen Stand der Technik kommt bei den Menschen die sich heute einfrieren lassen nur Erdbeerhirngrütze raus? Das wär echt nett wenn du nähere Informationan dazu posten könntest. Ich finde das das ganze als Vorgang in den Zellen ziemlich interessant.

» danasy » Beiträge: 82 » Talkpoints: 0,72 »



Das war kein Artikel sondern ein Beitrag im Deutschlandfunk, siehe Tiefgekühltes Leben - Neue Konservierungsverfahren in der Biologie.

Übrigens zu den Bärtierchen, hab ich erst kürzlich gelesen: Die werden normalerweise nur um die 3 Monate alt - aber es wurden schon Bärtierchen die in Moosproben gefunden wurden die über 120 Jahre alt waren (sowohl das Moos als auch die Tiere) und "wiederbelebt" werden konnten bis sie nach der langen Zeit dann doch eines natürlichen Todes starben.

Was das Einfrieren angeht: Im Sinne der Kryokonservation sind Bärtierchen, die man im Grunde nur unter dem Mikroskop beobachten kann schon sehr groß - und momentan sieht man die Grenze bei 30.000 Zellen wo das ganze klappen kann. Als Grundgedanke: Der Mensch hat ein paar Milliarden...

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also ich finde auch, dass das einfach nur Blödsinn ist und ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht funktioniert, nach Einfrieren des Körpers wiederbelebt zu werden. Natürlich sieht man das in etlichen Science-Fiction Serien, Filmen, etc., aber von der Realität denke ich ist das noch weit entfernt. Und wie gesagt, der Körper würde das gar nicht überstehen, sprich einfrieren und dann wiederbelebt zu werden, tot ist tot. Wenn ich also eingefroren werde, sterbe ich, und mein Körper verwest zwar nicht, aber ich bin nunmal tot und die Chance auf eine Wiederbelebung liegt gleich bei null.

Aber auch wenn es die Möglichkeit geben würde, dass ich mich einfrieren lasse, würde ich es nicht machen. Ich möchte im Hier und Jetzt leben und möchte nicht, dass ich mit 30 (oder wann auch immer) eingefroren werde und irgendwann ein paar hundert Jahre wieder aufgetaut. Wer weiß, ob mich überhaupt jemand auftauen würde und wie die Welt wäre, vielleicht existieren auch schon gar keine anderen Menschen mehr, etc. Man weiß es ja nicht, und deswegen wäre mir das wirklich viel zu schade und ich hätte wohl eher wenig Nutzen davon.

Vorallem wenn ich mir dann vorstelle, dass ich mich eben zum Beispiel mit dreißig Jahren einfrieren lasse, um in 100 Jahren wiederbelebt zu werden, aber da keiner ist, der das tut, dann habe ich also den Rest meines verbleibenden Leben einfach so für eine schwachsinnige Idee weggeworfen. Nein, das wäre mir definitiv zu schade darum, deswegen würde ich auch bei der Möglichkeit des Einfrierens und des Wiederbelebens nie auf diese schwachsinnige Idee zurückgreifen.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich halte den Gedanken daran durchaus für richtig. Ich selbst würde mich auch einfrieren lassen, wenn ich die Möglichkeit bzw. das Geld dazu hätte. Das Problem bei so einem Vorgang wäre nur, dass dieser Möglichst schnell ablaufen müsste, da sonst zu viele Gehirnzellen absterben würden. Bei einem Menschen, bei dem der Tod bereits absehbar ist und dieser kurz vor dem Tod steht, halte ich diesen Vorgang für sehr Sinnvoll. Ich denke auch, dass der Mensch danach wieder der selbe sein würde wie vorher, da das Leben ja hauptsächlich durch das Gehirn abläuft. Was noch zu überlegen wäre, wäre jedoch die Tatsache, dass man nach dem Auftauen mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit in einer anderen Welt bzw. in einer völlig anderen und einem unbekannten Zeit leben würde. Ob da der Tod nicht besser wäre müsste man vorher gründlich abwägen.

Technisch halte ich ein Verfahren zum wiederbeleben in mehreren hundert Jahren für möglich, doch wenn es eines Tages eine Möglichkeit gibt und sich vorher ein Großteil der Menschheit einfrieren lässt würde dies in der Zukunft vermutlich fatale wirtschaftliche Probleme nach sich ziehen. Eine Überbevölkerung wäre ziemlich sicher und die allgemeine Armut somit auch. Selbst ohne ein eventuelles Einfrieren und Wiederbeleben wäre die Wirtschaft in mehreren hundert Jahren bereits von diesem Problem geplagt.

Doch in einer Zeit, in der ein Wiederbeleben von konservierten Zellen möglich wäre wird es bestimmt auch Wege und Mittel geben die Wirtschaft im Gleichgewicht zu halten. :wink:

» Haufenjoe » Beiträge: 272 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also da ich nicht wirklich die Ahnung von Biologie habe, kann ich nicht wirklich sagen, ob es wirklich klappen könnte oder nicht. Was ich jedoch weiß ist, dass ich nicht zwei mal Leben will und das in einer solchen Art. Ich würde jetzt behaupten, dass meine Religion(Christentum) so etwas ausschließt aber es gibt halt Menschen die an so etwas glauben. Für mich persönlich ist es ein Wunschdenken für die Forscher, welche schön das Geld scheffeln aber auch vielleicht daran glauben und für die, welche sich einfrieren lassen, die denken sie könnten ihren Reichtum auf die andere Seite nehmen.

Was meine Vorredner angeht, denke ich nicht, dass so etwas zu einer Überbevölkerung führen könnte. Zuerst ist es viel zu teuer für die breite Masse und zum zweiten wird nicht wirklich jeder von solch einer Idee begeistert sein, doch das wichtigste ist doch wer überhaupt so lange auf diese eingefroren Leichenteile aufpassen wird wenn mal das Geld zu ende ist.

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» loolek » Beiträge: 391 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde mich vermutlich nicht einfrieren lassen, selbst wenn ich das Geld dazu hätte :) Erstens bezweifele ich, dass man Menschen nach dem heutigen Verfahren des Einfrierens wieder zum Leben erwecken könnte und zweitens habe ich diesbezüglich auch ethische Bedenken. Als Christ bin ich der Meinung, dass wenn ich denn sterben sollte, das auch so gewollt ist und mal ernsthaft. Wer will denn hier in unserer Welt schon ewig leben ? 70, 80 Jahre würden mir schon vollauf reichen ;) Außerdem kann man mit dem Geld auch sicherlich etwas Sinnvolleres anstellen.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also mal abgesehen davon das man sich das in unserer Zeit noch nicht vorstellen kann, wenn es technisch gehen würde, würde ich das sogar in Betracht ziehen. Mich würde es einfach interessieren wie die Welt in vielleicht 200-500 Jahren aussieht. Und das man dadurch ewig lebt ist ja nun auch nicht gegeben, man kann eben nur länger Leben und wenn es nur noch ein paar Jahre sind.

Ob es möglich ist, ist ja erst einmal eigentlich gar nicht die Frage, aber woher wollen wir heute wissen was in 500 Jahren möglich ist? Früher hat bestimmt auch niemand auch nur im Traum daran gedacht, das es irgendwann solche technischen Geräte geben wird wie heute, also für ganz ausgeschlossen halte ich das ganze nicht.

Und warum sollte ich den Tod dem Leben vorziehen nur weil es eine andere Zeit ist? Also bei mir würde eindeutig die Neugierde siegen, denn ich würde einfach zu gerne wissen wollen, was später auf unserer Welt los ist. Ob man das ganze aus christlichen oder menschlichen Gründen ablehnt ist natürlich wieder etwas ganz anderes, aber mal ganz ehrlich, mich persönlich würde es nicht unbedingt davon abhalten.

Also zusammengefasst würde ich sagen ja, zum Einfrieren, denn viel zu verlieren hat man nicht.

» djatruelegend » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,17 »


Ich hab leider in den letzten Jahren viele Verwandte durch den Tod verloren und ich find das traurig. Wenn ich an meinen eigenen Tod denke gruselt es mich. Da ich mich schon als Kind für Wissenschaften interessiert habe kann ich an die Seele nicht glauben. Ich würde gerne immer weiter leben. Eines Tages, vielleicht in 100 oder 200 Jahren, haben die Menschen die Altersgene erforscht und leben Jahrtausende. Dann denken sie an uns zurück, an uns Arme, die noch keine 100 geworden sind.

Am Einfrieren stört mich, dass es so teuer ist. Klar funktioniert das eines Tages, in Amerika macht man ja Riesenfortschritte. Aber was das im Moment kostet kann ich mir nicht leisten. Wenn aber immer mehr Menschen es wollen, dann wird es billiger, und dann kann ich es mir später auch leisten. Ich hab ja noch ein bißchen Zeit, ich bin ja erst 21 und hoffe noch mindestens 60 Jahre zu leben.

Früher hat man die Flugzeugbauer ausgelacht und gesagt: Nur Engel und Vögel können fliegen. Die am lautesten gelacht haben, saßen als erste im Flugzeug. So wird es auch mit dem Einfrieren sein. Wer heute die blödesten Argumente dagegen bringt, wird später zu den ersten gehören, die es machen, wenn es in Deutschland möglich ist.

Wer nicht leben will, kann sich ja jederzeit umbringen, muß aber doch nicht den anderen, die Spaß am leben haben und immer weiter leben wollen, ihre Chancen nehmen. Außerdem stell ich mir die Zukunft spannend vor. Die Gegenwart ist interessant, aber die Zukunft wird noch aufregender sein. Die möcht ich gerne miterleben so lange es geht.

» kathrinchen » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,90 »


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