"Gesunde Ernährung kann ich mir nicht leisten ..."

vom 27.05.2007, 14:09 Uhr

Den Spruch kenn ich auch zur Genüge und mir hängt er genauso zum Halse raus. Diejenigen die ihn aussprechen sind aber zu 99 % zu faul und/oder zu dumm sich gesund zu ernähren.

» mucki29 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 4,12 »



mucki29 hat geschrieben:...den Spruch kenn ich auch zur Genüge und mir hängt er genauso zum Halse raus....

Diejenigen die ihn aussprechen sind aber zu 99 % zu faul und/oder zu dumm sich gesund zu ernähren.

LG
Mucki


Der Spruch scheint ganz typisch für Hartz 4 Empfänger zu sein. Dabei sind Sie doch den ganzen Tag zu Hause und können ohne allzu großen Aufwand eine gesunde Mahlzeit zaubern. Vorschläge gab es ja bis jetzt genug. Wie oft gibt es in Läden oder auf dem Wochenmarkt kurz vor Feierabend herabgesetztes Ost und Gemüse. Ich bin mir auch nicht zu schade auf eine Leiter zu steigen und mir meine Äpfel auf der Plantage selbst zu pflücken. Das wird mit einem Ausflug verbunden und die Familie hat noch Spaß daran. Außerdem gibt es fast überall in Deutschland Bauernhöfe, die ihre Produkte direkt ab Hof anbieten. Einfach auch mal die Blätter mit Sonderangeboten der einzelnen Supermärkte anschauen und es lässt sich teilweise eine Menge Geld sparen.

» quirli » Beiträge: 70 » Talkpoints: 25,62 »


Mag ja auch alles schön und gut sein mit der gesunden Ernährung aber die Sache ist auch die das ich als alleinstehender Schüler oftmals weder Zeit noch Lust habe für mich alleine Gerichte im größeren Stil zu kochen.

Wenn ich aus der Schule nach Hause komme ist es meist um 5, dann muss ich Hausaufgaben erledigen, mich auf den nächsten Tag vorbereiten, Hausordnung machen... Da bleibt eben keine Zeit sich eine Pizza aus frischen Zutaten zu zubereiten und noch eine halbe Stunde zu warten bis der Teig luftig locker hochgegangen ist. Außerdem kann ich von einem Kopfsalat 4 Tage lang essen wenn ich alleine bin und ob er dann noch viel gesünder ist als der beim Döner um die Ecke wage ich mal zu bezweifeln.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich mag gesundes Essen und am Wochenende kommt bei mir auch leckeres Frisches Essen auf den Tisch aber für mache ist es eben schwierig sich immer gesund zu ernähren und ich finde es grundlegend falsch solche Leute von vorn herein als Faule Säcke oder Harz4 Empfänger zu bezeichnen.

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» Timberwood » Beiträge: 867 » Talkpoints: 12,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ein leckeres und gesundes Essen kann man leicht nebenher zubereiten, wenn man eben nicht rumbummelt. Das es soviel mehr Zeit braucht, ist doch übertrieben, das haben sogar schon die Kochprofis vorgemacht, daß es nur 50% länger dauert, ein Essen gesünder zu gestalten und leckerer.

Während meiner "WG Zeit" und im Abi und später hatte ich teilweise auch nur 15 Min zum Kochen, und die hat jeder - und es hat trotzdem gereicht, um mir schnell was asiatisches auf den Tisch zu zaubern oder einen großen Salat, wo ich nach der Hälfte schon satt war. Die Zeit hat man also immer gereicht und die hat man auch - wenn man keinen Bock hat ist das ja etwas anderes, da wären wir wieder beim Thema: "Zu faul sich gesund zu ernähren".

Ich hab auch nur für mich eingekauft und musste selten was wegwerfen, weils zu viel war und vergammelte. Außerdem kann man auch eine halbe Portion kaufen, grad heute. Oder eben so einkaufen, daß man die Sachen immer kombiniert und sie sich dann alleine verbrauchen. Dann mach ich eben Döner und Salat, und weg ist der Kopfsalat. Zutaten brauch ich eh für beides (Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Feta), die Dönersoße kann man wenn man keinen Bock hat eine zu zubereiten auch statt einer Salatsauce drüberkippen.

Und obwohl das echt eine Kalorienbombe ist ist es immernoch gesünder als Tiefkühlpizza und schnell zubereitet. Oder ich mach schnell Salat und mir dazu ein saftiges Stück Fleisch, geht auch schnell und ist immernoch gesünder als der Tiefkühlfraß.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



kleiner Tipp @ Timberwood: Kopfsalat putzen und ungewaschen in einer Tüte im Kühlschrank aufbewahren. Salatsoße (samt kleingeschnittenen Zwiebeln) separat in einer Kanne. Jedesmal wenn du Salat essen willst, nimmst du dir eine Handvoll aus der Tüte, wäscht und schleuderst ihn schnell, kippst Soße drüber und fertig - erstens halten sich Salat und Soße dann mehr als nur 1-2 Tage, zweitens hast du dann immer schnell was (Gesundes) zum Essen zur Hand.

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


jmlsi hat geschrieben:aber warum selbermachen, wenn man da noch arbeit mi hat? zahlt man nen euro mehr bekommt mans fertig! zwar auch fettiger aber egal!

das ist Faulheit und Bequemlichkeit! das hat mit gesund und ungesund wenig zu tun, denke ich!


Wenn ich diesen Spruch von wegen gesundes Essen sei zu teuer gehört habe, dann auch immer nur von Leuten mit solch einer Einstellung. Anfangs hab ich mir die Mühe gemacht, einfach und schnelle Rezeptvorschläge zu geben. aber wer nicht mag. Ich hör diesen Spruch nämlich hauptsächlich von Leuten, die arbeiten gehen, und eben keine Lust haben, sich abends noch mal hinzustellen. Wenn man nur Pizza mag, dann dauert es eben, aber es gibt noch so viele andere schnelle Sachen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Den Spruch mit den Hartz-IV-Empfängern finde ich schon fast diskriminierend, ich bin auch einer und trotzdem gibt es bei uns gesundes Essen. Ich bin auch der Meinung, dass gesundes Essen ist nicht teurer ist als Fastfood & Co. Ich brauche für den Wocheneinkauf circa 100 €, da ist aber alles inbegriffen, über Lebensmittel, Putzmittel, Tabak *schäm* und sonstiges. Ich gehe grundsätzlich Samstags einkaufen, weil da das Gemüse reduziert ist, kann man ja prima einfrieren.

Außerdem wird nichts weggeschmissen. Bleibt von einem Braten etwas übrig, so wird es am nächsten Tag aufgebraten und zum Salat gereicht oder wir machen zum Beispiel eine Chinapfanne daraus. So haben sich bei uns die Kosten um ungefähr 50 % gesenkt und keiner muss auf irgendetwas verzichten.

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» eselchen » Beiträge: 973 » Talkpoints: 2,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Midgaardslang hat geschrieben:Eben, was man ihnen wie anbietet - und das Kinder bestimmte Gerichte nicht mögen ist auch nur die halbe Wahrheit, siehe Jamie Oliver, der die Engländer bzw. die englischen Schulkinder und ihr furchtbares Essen auch ändern wollte - was am Anfang natürlich total misslang, weil Kinder eben gerne bockig sind und der Mensch ein Gewohnheitstier, (zudem versaut die Chemie einem den Geschmack, ich sag nur "Grüner Apfel") und am Ende haben sie dann freiwillig und gerne das andere Essen angenommen.

Hat man auch schon bei den Kochprofis gesehen, wenn man Kinder animiert, mitzumachen und mitzukochen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie es essen werden, sogar Sachen, die sie vorher nicht mochten. Ist ja klar, dass das nicht von jetzt auf gleich funktioniert, vor allem bei langjährigen Versäumnissen.


Ich konnte es auch kaum glauben, als ich die Sendung von Jamie Oliver gesehen habe. Besonders erschreckend fand ich die negative Haltung der Eltern. Die Kinder wissen es ja oft einfach nicht besser, wenn sie von zuhause aus nicht gelernt haben, gesund zu essen. Aber wenn die Mütter dann gegen die Aktion von Jamie Oliver, in den Schulen frisches Essen mit viel Gemüse zu kochen, demonstrieren und ihren Kindern stattdessen Burger und Pommes in die Schule bringen "damit die Kinder auch satt werden", dann stimmt doch irgend etwas nicht. Das sind doch alles faule Ausreden, weil die Mütter keinen Bock haben in der Küche zu stehen.

Genauso erschreckend die daraus resultierende Markensucht bei den Kindern, die alles essen Hauptsache es steht McDonalds oder BurgerKing draufsteht. Da gab es jüngst einen Test, wo Möhrenstücke und anderes gesundes Essen in Fastfood-Verpackung ausgeteilt wurde und das gleiche ohne Marke drauf. Und siehe da: sobald ein großes gelbes M auf der Packung prangte, haben die Kiddies selbst das sonst so ungeliebte Gemüse ohne Zögern gegessen.

Ich finde es wichtig dass Kinder unbedingt in der Schule etwas über gesunde Ernährung lernen, das sollte wirklich ein Pflichtkurs werden (oder gibt es das schon? Bei uns früher gab es so was noch nicht). Auch sollten die Eltern über Elternabende oder bei Veranstaltungen einbezogen werden, denn es hilft ja nix wenn das Kind lernt was gesund ist zu hause aber trotzdem nur Fastfood essen kann weil es nichts anderes gibt.

In England gibt es ja auch diese Markierung von Lebensmitteln nach den Ampelfarben, so in etwa grün=gesund, rot=ungesund. Das finde ich eine gute unterstützende Maßnahme. Ein Werbeverbot für Fastfood wäre eine weitere Möglichkeit. Oder die müssten dann auch immer einen Zusatz einblenden "Achtung, dieser Burger hat xxx Kalorieren und kann dick machen"...

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Als gesundes Essen bezeichne ich aber auch frisches Obst und Gemüse und das ist in den letzten Jahren so was von teuer geworden, dass sich manche Leute das wirklich nicht mehr leisten können. Wenn ich bedenke das eine Packung Champigons bereits über € 1,50 kostet oder 1 kg Äpfel € 1,99, eine Ananas über € 2,-, Weintrauben das kg auch über € 2,- usw. Da überlege ich mir wirklich diese Dinge zu kaufen und das sind für mich gesunde Lebensmittel die man eigentlich regelmäßig essen sollte. Ich kann schon verstehen, wenn einige Menschen sagen, das sie sich so etwas nicht oder nur selten leisten können und das finde ich schon sehr traurig.

Meiner Meinung nach sind Lebensmittel allgemein viel zu teuer geworden in den letzten Jahren und eine Besserung scheint nicht in Sicht zu sein, eher das Gegenteil wird der Fall sein glaube ich. Es wird alles noch teurer werden. Viel sparen kann man ja auch bei den Discountern nicht mehr. Milch kostet mittlerweile überall über 60 Cent, wo der Liter vor ein paar Monaten noch knapp 50 Cent gekostet hat. Es wird sicher in Zukunft nicht leicht sein, günstig einzukaufen. Und wie gesagt, gerade die gesunden Sachen werden immer teurer.

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» Leonie » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, aber gesundes Essen besteht nicht nur aus Obst und Gemüse, sondern auch, Beispiels Jamie Oliver, aus richtig gutem Kochen und der Zubereitung der Speise. Und ein Salat ist nach wie vor schnell billig hinzubekommen oder ein einfaches Hauptgericht mit viel Gemüse.

Salat - Kopfsalat (0,59 - 1 €), Möhren ( 20 Cent), Gurke (59 Cent), Zwiebel (10 Cent), Essig, Olivenöl, Pfeffer Salz und Zucker. Also kostet ein kompletter Salat, von dem 3 Leute locker und viel Essen können unter 2 Euro, also unter 70 Cent pro Nase.

Hauptgericht - Putenbrust (1 kg 4,99, ist man niemals auf, also eher 500 Gramm 2,50 Euro) in Schnitzel schneiden, dazu Blumenkohl (1,29) und Kartoffeln (70 Cent) + Soße (30 Cent), also knapp 5 Euro für ein Hauptgericht, wo 3 Leute locker von satt werden, also knapp 1,70 pro Nase.

Mit dem Salat kostet so ein gesundes selbstgekochtes Essen in großer Menge im Schnitt 2,40 Euro pro Nase, und da hat man zu tun das an einem Abend weg bekommen. Und wo ist das teuer? Eine Pizza aus der Tiefkühltruhe kostet auch 2,29 Euro und da hat man deutlich weniger von.

Und so teuer werden die gesunden Sachen nicht, denn nicht nur Obst ist gesund und lecker, sondern auch eigenes und richtiges Kochen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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