Füller von Grundschüler immer ausprobieren lassen?

vom 13.09.2013, 10:57 Uhr

Das Kind einer Bekannten ist nun in die nächste Klasse gekommen und braucht einen Füller. Meine Bekannte hat dem Kind einfach einen Füller mitgebracht, aber dieses ist total unzufrieden. Ich habe dann auch mal nachgefragt, warum es nicht möglich sei, die Füller erst einmal auszuprobieren und dann das Kind selbst entscheiden zu lassen. Immerhin liegt ein Füller ja auch bei jedem anders in der Hand. Es hieß dann nur, es wäre zu umständlich. Aber lieber die Umstände in Kauf nehmen, als die Unzufriedenheit des Kindes, oder? Außerdem kann ein solcher Füller vielleicht doch auch motivierend wirken.

Wie seht Ihr es? Dürfen/ durften Eure Kinder sich immer wieder einen Füller selbst aussuchen oder habt Ihr den Kindern immer einen Füller mitgebracht, mit dem sie dann auch schreiben mussten? Wie viel Mitspracherecht räumt Ihr da Kindern ein?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Kinder sollten auf jeden Fall ein Mitspracherecht beim Kauf eines Füllers eingeräumt bekommen. Soweit ich mich erinnern kann, müssen sich Kinder in der Grundschule einen Füller anschaffen, sobald die Schreibschrift unterrichtet wird. Was bringt es dann, wenn man einem Kind einfach einen Füller kauft, mit dem es nicht zurechtkommt? Überhaupt nichts! Das Kind bekommt höchstens schlechte Laune und verliert jegliche Lust daran, überhaupt noch etwas für die Schule zu tun.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Eltern mit mir zusammen einen Füller gekauft haben, der gut in meiner Hand lag und mit dem ich schön schreiben konnte. Ich durfte mir sogar die Farbe aussuchen. Nun gibt es leider in Deutschland Eltern, die ihren Kindern nicht das bieten können, was sie eigentlich wollen, weil sie schlicht weg zu wenig Geld zur Verfügung haben. In einem solchen Fall könnte ich es verstehen, wenn man dem Kind einfach einen x-beliebigen Füller kauft, weil er z.B. gerade günstig angeboten wird. Allerdings gibt es auch dann Mittel und Wege, um dem Kind einen guten Füller zu kaufen, und das sogar für relativ wenig Geld. Ich habe zum Beispiel meinen alten Füller in der Nachbarschaft an eine Familie verkauft, die wenig Geld hat, für einen symbolischen Geldwert von einem Euro. Eigentlich wollte ich der Familie den Füller sogar schenken, aber das wollte sie nicht.

Bei einem Füller ist das so ähnlich wie mit einem Fahrrad. Was bringt es dem Kind, wenn das Fahrrad zu groß ist, es nicht damit fahren kann und deshalb nie das Fahrradfahren erlernen wird? Der Füller markiert für den Schüler den Einstieg zum "richtigen" Schreiben. Missglückt dieser Einstieg, bekommt der Schüler eventuell Probleme. Alleine deshalb würde ich genug Zeit investieren, um meinem Kind einen Füller zu kaufen, der auch zu ihm passt. Meiner Meinung nach macht es sich deine Bekannte etwas zu einfach und ich stimme dir zu hundert Prozent zu!

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» gob » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde, dass Kinder ihren Füller selbst ausprobieren sollte. Natürlich hat man als Elternteil ein gewisses Mitspracherecht, aber grundsätzlich schreibt ja das Kind mit dem Füller und sollte damit ein gutes Schreibgefühl besitzen. Denn nicht jeder Füller passt zu jedem Schreibstil.

Darüber hinaus sollte man als Elternteil natürlich darauf achten, dass der Füller, den das Kind gerne haben möchte, auch ein gutes Produkt ist. Doch letztlich muss das Kind damit schreiben und niemand anderes.

Bei einem Füller ist das so ähnlich wie mit einem Fahrrad. Was bringt es dem Kind, wenn das Fahrrad zu groß ist, es nicht damit fahren kann und deshalb nie das Fahrradfahren erlernen wird?

Hier kann ich grob nur zustimmen und denke auch, dass der Füller ein wichtiger Einstieg in das Schreiben ist. In der Grundschule entwickelt man das erste Gefühl für das richtige Schreiben und daher ist es besonders wichtig, dass sich das Kind mit dem Füller wohlfühlt und identifizieren kann.

» 1899FCB » Beiträge: 378 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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