Geburtstagsgeschenke über den Tag verteilt bekommen
Ein Neffe von mir hatte vor ein paar Tagen Geburtstag. Wir waren bei seiner Geburtstagsfeier. Mein Bruder und meine Schwägerin handhaben es so, dass er die Geschenke über den Tag verteilt vereinzelt bekommt und nicht alles auf einmal. Als "Strafverschärfung" liegen die Pakete gesammelt auf einem Tisch und er darf dann eben immer eines auspacken, dann muss er eine Zeit lang warten.
Auf den ersten Blick finde ich diese Theorie ja auch durchaus gut. Ich kann es auch nicht leiden, wenn Kinder einfach ein Geschenk nach dem nächsten aufreißen, es nicht einmal großartig anschauen und schon das nächste aufreißen. Das ist wohl auch der Hintergedanke von meinem Bruder und meiner Schwägerin.
Als wir gekommen sind, haben wir demnach auch die Geschenke auf den Tisch gelegt. Meine Eltern haben das auch gemacht. Eines hat er ausgepackt, dann wollte er das nächste auspacken und mein Bruder meinte, dass wir nun erst einmal Kaffee trinken und danach darf er das nächste auspacken. Puh! Ganz im ernst! So sehr ich die Grundtheorie gut finde, finde ich die Praxis dann schon durchaus hart. Also mehr oder weniger vor den Geschenken zu sitzen und sie nicht öffnen zu dürfen ist schon hart.
Was haltet ihr von dieser Theorie. Ganz verkehrt finde ich sie ja nicht, aber irgendwie gehört da finde ich noch etwas an der Umsetzung gefeilt. Wobei ich auch noch nicht wirklich konkrete Lösungsvorschläge habe.
Würde mich ja interessieren, ob die das an Weihnachten auch so machen. Da es da in den meisten Familien die Geschenke am Abend gibt, könnte das vielleicht ein wenig schwierig werden. Klar reißen die Kinder eines nach dem anderen auf und man hat irgendwie das Gefühl, dass sie sich die einzelnen Geschenke gar nicht richtig anschauen. Aber das ist normal. Sind sie eben neugierig, was in den anderen Päckchen alles drin ist. Wenn dann alles ausgepackt ist, wenden sie sich einzelnen Geschenken normalerweise schon aufmerksamer zu und im Laufe der nächsten Tagen wird mit allem mal gespielt, wenn nicht etwas vollkommen ungewünschtes dabei war.
Dass man die Geschenke nicht sofort aufreißt, wenn man sie überreicht bekommt, sondern erstmal sammelt, finde ich schon okay. Ich würde bei meinem Sohn aber nie auf die Idee kommen, ihn alles Stück für Stück auszupacken zu lassen. Wäre mir schon viel zu anstrengend, da eine Art Zeitplan einzuhalten. Und außerdem finde ich es einfach irgendwie seltsam. Mein Sohn darf normalerweise seine Kerzen auspusten, ein Stück Kuchen essen und dann alle Geschenke auspacken.
Warum werden die Pakete mit den Geschenken als Strafverschärfung gesammelt und dürfen erst nach und nach geöffnet werden? Was hat dein Neffe verbrochen, dass er so hart bestraft wird? Ich weiß nicht, wie alt er ist, aber das könnte ich keinem kleinen Kind antun. Wenn ich einem Kind ein Geburtstagsgeschenk kaufe und es ihm praktisch eingepackt auf den Tisch lege, würde ich besser daran tun, ihm als Strafe nur ein kleines Geschenk zu kaufen und es ihm sofort zu geben.
Wenn man dem Kind dadurch beibringen will, die Geschenke nicht alle aufzureißen, was ja noch lange nicht alle Kinder machen, und das Einpackpapier einfach dahin zu schmeißen, aber die Geschenke nicht entsprechend zu würdigen, könnte man das sicherlich auch anders machen. Ich habe keine kleinen Kinder, aber ich glaube, dass Kinder auch so intelligent sind zu verstehen, dass man das so nicht machen kann. Voraussetzung ist natürlich Einfühlungsvermögen und eine verständliche Erklärung. Kinder sind durchaus bereit zu lernen, auch wenn sie klein sind. Aber was dein Bruder und deine Schwägerin gemacht haben, mag in ihren Augen und nach ihren Gefühlen richtig sein, aber ich halte es für nicht angebracht und ausgesprochen grausam. Letztendlich handelt es sich um ein Kind.
Der Grundgedanke, dass sich das Kind mit jedem Geschenk intensiver beschäftigen soll ist ja gar nicht mal schlecht, aber das System erscheint mir doch ziemlich hart. Vielleicht wäre es dann sinnvoller, nicht so viel und dafür hochwertige Dinge zu schenken. Bei den Geschenken der Gäste sehe ich es so, dass doch meistens nicht alle gleichzeitig eintreffen und zwischen den einzelnen Geschenken automatisch Pausen sind, so dass das Kind sie gleich nach Erhalt öffnen kann und trotzdem bewusst mitbekommt, was es erhalten hat.
Ich denke außerdem, dass es nicht so schlimm ist, wenn ein Kind sich am Geburtstag selber nicht mit jedem einzelnen Geschenk gleichermaßen und intensiv abgibt, das kommt im Laufe der folgenden Tage doch von selber. Einen Kindergeburtstag, der dem Kind doch große Freude machen soll mit Erziehungsmaßnahmen dieser Art zu belegen wäre mir nie in den Sinn gekommen.
Ich finde, dass das wirklich wie eine Bestrafung klingt und nicht als ob das Kind lieb war und nun seinen Geburtstag feiern darf. Ich erkenne auch nicht den Grund dahinter. Klar man will, dass sich das Kind gewissermaßen an jedem Geschenk erfreut und es gleichermaßen Wert schätzt, aber das ist doch für das Kind eine Qual. So muss es sich dann beispielsweise auch bei Geschenken freuen, die es eigentlich nicht so toll findet, um den Rest zu bekommen.
Meine Eltern haben mir immer gleich alles sofort gegeben und das war auch in Ordnung so, weil ich mich nach und nach eben auch mit allen beschäftigt habe. Mal ganz abgesehen davon benutzt es das Kind doch auch im Laufe des Jahres und kann nicht mit jedem Geschenk gleich etwas anfangen. Mein Bruder macht es mit seinen Kindern beispielsweise so, dass dann immer eine Handpuppe zum Einsatz kommt und die erklärt den Kindern, dann was sie von wem bekommen haben. Dennoch dürfen die Kinder gleich alles ansehen und nehmen auch alles ein Mal in die Hand.
Ich finde das eigentlich auch nicht richtig, wenn ich mehrere Geschenke bekomme, dann mache ich sie auch nacheinander auf und wenn ich meine, dass ich mich mit einem Geschenk lange genug beschäftigt habe, dann öffne ich eben das nächste. Ein kleines Kind kann das doch genauso machen wie ein erwachsenes Kind. Natürlich ist der Gedanke in der Theorie richtig, aber in der Praxis funktioniert er einfach nicht. Ich finde diese Erziehungsmethode einfach nur falsch und zu hart, als Kind würde ich mich über diese Regel nicht freuen, sondern ich wäre sehr enttäuscht.
Also grundsätzlich finde ich die Theorie dass man nicht alle Geschenke auf einmal aufmacht, sondern sich auch mal mit einem Geschenk beschäftigt ja nicht schlecht, aber die Umsetzung ist für mich eine Katastrophe. Ich meine das Kind hat Geburtstag und irgendwie klingt das Ganze für mich nach Strafe. Ok, ich muss sagen meine Tochter bekommt die Geschenke meistens auf Tage verteilt weil einfach nicht alle an einem Tag kommen. Am Geburtstag bekommt sie die Geschenke von uns, dann kommen Oma und Opa und so weiter. Alle halt wenn sie Zeit haben. Bei uns ist das halt so weil sie leider weit weg wohnen. Von dem her stellt sich die Frage gar nicht so.
Aber ich würde, wenn ich es schon so machen möchte das er nicht alle Geschenke auf einmal öffnet, die Geschenke nicht auf einem Tisch sammeln. Das ist für das Kind ja wirklich Strafe. Ich würde die Pakete irgendwo hinlegen wo das Kind sie nicht sieht und das Kind sollte sie auch vorher nicht gesehen haben. Dann ist es nicht so schwer weil es eben noch nicht weiß was es bekommt. So kann man es über den Tag verteilt hergeben. Aber doch nicht das alle da liegen und das Kind darf sie nicht öffnen. Für mich wäre das nichts.
Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht, wenn man einem kleinen Kind nicht alle Geschenke auf einmal gibt. Gerade dann, wenn es sich um viele Geschenke handelt, ist es ja oftmals so, dass das Kind einfach ein Geschenk nach dem anderen aufmacht und dann im Endeffekt alles stehen und liegen lässt und seine ganze Aufmerksamkeit nur einem einzelnen Geschenk widmet. Das finde ich nicht besonders schön und ich habe es auch oftmals gesehen, dass alle anderen Geschenke dann vergessen sind, wenn das Kind ein besonders schönes Spielzeug in der Hand hält.
Auf diese Weise möchten die Eltern wohl ganz einfach erreichen, dass das Kind alle Geschenke wertschätzt und dass es sich auch mit allen Geschenken beschäftigt, bevor es sich für eines entscheidet, welches er dann am liebsten mag. Allerdings halte ich diese Strategie trotzdem für fragwürdig. Gerade für ein Kind muss es doch wahnsinnig schwer sein, so viele Geschenke sehen zu können und immer nur eines auspacken zu dürfen. Das wäre für mich selbst auch hart, obwohl ich kein Kind bin. Trotzdem wäre es nicht schön für mich und ich würde mich auch sehr zusammen reißen müssen, nicht alles gleichzeitig aufzumachen.
Als Kind habe ich immer alle Geschenke gleichzeitig bekommen und das fand ich auch immer gut so. Immerhin habe ich mich auch Tage vorher auf die Bescherung gefreut und ich fand es dann auch immer schön, so viel auf einmal auspacken zu können. Das gehört einfach zum Geburtstag dazu und von daher würde ich es auch nie so handhaben, dass mein Kind immer nur ein Geschenk nach dem andern bekommen würde, wenn ich einmal Kinder haben werde.
Bei uns ist das inzwischen so, dass ich nicht mehr viele kleine Geschenke kriege, sondern ein größeres, wie zum Beispiel ein Fahrrad oder ein Handy. Das darf ich dann auspacken, sofern das nötig ist. Mein Fahrrad stand mit vielen Schleifen einfach im Wohnzimmer, als ich runter kam, da blieb nicht viel zum auspacken.
Auch an Weihnachten bekomme ich meist eher wenige, aber dafür halt größere Geschenke. Auch bei meinem Bruder ist das so. Allerdings haben wir für Weihnachten eine Art Tradition, dass jeder immer nur ein Geschenk auspacken darf. Einer darf anfangen, das wird ausgelost, der darf dann ein Geschenk auspacken. Dann kommt der nächste, der darf auch ein Geschenk auspacken. Dann kommen meine Eltern dran, und dann darf der erste sich wieder ein Geschenk heraus suchen und auspacken. So kann jeder seine Geschenke in Ruhe bestaunen und auch gleichzeitig die der anderen. Das finde ich sehr schön.
Ach ja, noch etwas zu den Geburtstagsgeschenken. Da unsere Verwandtschaft sehr weit auseinander wohnt, bekomme ich die Geschenke oft nicht von ihnen persönlich, sondern zugeschickt. Die Päckchen sammeln dann meine Eltern, die kriege ich dann alle zum Geburtstag überreicht. Früher, als kleines Kind, wollte ich die Geschenke auch alle auf einmal öffnen, deshalb haben sich meine Eltern etwas ausgedacht. Jedes Geschenk, das ich von Verwandten bekommen habe, muss bestaunt werden, und bevor ich das nächste Geschenk öffnen durfte, habe ich dann beispielsweise meine Tante angerufen und mich bei ihr bedankt. So konnte ich mich mit jedem Geschenk ein wenig auseinander setzen. Bei der Feier mit Freunden haben wir dann jedes Jahr Flaschen drehen gespielt, oft war es dann so, dass wir dann gleich noch Wahrheit oder Pflicht gespielt haben.
Wenn ich mehrere Geschenke von meinen Eltern bekommen habe, habe ich sie der Reihe nach auspacken dürfen, aber ich habe mich immer mit meinen Eltern unterhalten. Aber dass alle Geschenke gesammelt werden, und dann über den Tag verteilt erst ausgepackt werden, finde ich nicht so schön.
Vielleicht kann man ja den Kindern beibringen, das Geschenkpapier aufzuheben um später etwas daraus zu basteln. Das habe ich immer so gemacht, jedes Geschenk vorsichtig auspacken und dann das ganze Geschenkpapier aufbewahren. Damit habe ich dann beispielsweise meinen Mülleimer beklebt, oder Schuhkartons. Dadurch packe ich die Geschenke automatisch langsamer aus.
Ich weiß nun nicht, wie alt dein Neffe ist, aber davon würde ich so etwas auch abhängig machen. Kleineren Kindern kann man so etwas ja nicht wirklich vermitteln, warum man so etwas macht und dann finde ich es auch schon sehr hart, es so zu machen, dass das Kind vor den Geschenken sitzt, sie aber nicht aufmachen darf oder eben immer nur eines und dann wieder eine längere Pause da ist.
Einem älteren Kind, das vielleicht schon 10 oder 12 Jahre alt ist kann man es vielleicht doch eher vermitteln, warum man das macht und dann ist es vielleicht auch eher angebracht, es so zu machen. Es stimmt schon, dass es immer ein wenig schade für den Schenkenden ist, wenn er sieht, wie wenig das Geschenk erst mal beachtet wird, weil das Kind sich schon direkt auf das nächste Geschenk stürzt.
Dafür finde ich eine solche Regelung dann schon ganz in Ordnung und ich könnte es mir schon vorstellen, so etwas mal zu versuchen. Sicher ist die Umsetzung nicht ideal, aber da würde mir auch keine Lösung einfallen, wie man diese noch verbessern kann.
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