Steckt nicht ein bisschen Egoismus in jedem von uns drin?

Ich habe eigentlich immer von mir behauptet nicht egoistisch zu sein. Ein Kollege aber meint, dass jeder wenigstens ein bisschen egoistisch ist und es keinen Menschen gibt, der nicht egoistische Züge hat. Denkt ihr auch, dass jeder ein bisschen Egoist ist? Seid ihr ein Egoist? Seid ihr ein bisschen Egoist oder seid ihr ein vollkommender Egoist oder würdet ihr von euch behaupten, dass ihr auf keinen Fall egoistisch seid? Steckt in jedem Menschen ein kleiner Egoist? Ist Egoismus denn angeboren?

Sicherlich steckt in jedem ein gewisses Maß an Egoismus. Wenn du etwas in einer Partnerschaft zum Beispiel möchtest, dann schlägst du das doch vor, weil du es gerne möchtest. Anderes Beispiel, wenn du dir etwas kaufst, denkst du doch auch an dich und nicht an die anderen. Somit steckt auch in dir ein klein wenig Egoismus.

Jeder ist auch ein bisschen egoistisch, es ist nur eine Sache wie weit ausgeprägt dieser Egoismus ist. So wirst du beispielsweise nicht auf Essen verzichten um dein Essen an andere weiter zu geben, wenn du sonst Hunger hättest und dir nichts weiter kaufen würdest. Aber jede Entscheidung dir zu Gunsten ist eben egoistisch, also sind wir es alle, aber manche eben ein bisschen mehr als normal.

Ich bin auch ein bisschen egoistisch und ich denke, dass man auch bis zu einem gewissen Grad egoistisch sein muss, ansonsten tut man sich keinen gefallen. Egoismus ist ein Begriff, der meistens so negativ klingt und wenn ich einer Freundin sagen würde, dass sie total egoistisch sei, dann würde ich ihr sogar Schuldgefühle machen, aber ist das wirklich richtig oder auch nötig? Man kann sich leider nicht immer nach anderen Menschen richten, denn manchmal muss man sich auch um seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kümmern und das geht nur, wenn man ein bisschen egoistisch ist.

Zu viel Egoismus ist natürlich sehr schlecht, denn es macht auch Spaß, wenn man in einer Gruppe Erfolg hat, ein "richtiger Egoist" ist für mich eher ein Einzelgänger und irgendwie eine Person, die über Leichen geht für ihren eigenen Erfolg. Es ist selbstverständlich, dass man auf seine Mitmenschen achtet und ihnen hilft, allerdings muss man sich eben auch im sein eigenes Leben kümmern und strenggenommen wäre das wieder egoistisch. Es wäre auch egoistisch, wenn es dir aufgrund von Liebeskummer nicht gut geht und du aus diesem Grund nicht einer Freundin, die ebenfalls Liebeskummer hat, zuhörst, denn in so einer Situation denkst du auch an dich selbst. Ich glaube auch, dass jeder Mensch ein bisschen egoistisch ist und das ist auch gut so.

Es gab da eine Frau, die zum Sinnbild für "Nicht-Egoismus", also für Altruismus wurde: Mutter Theresa. Sie hat sich ihr Leben lang um die Menschen in den Slums von Kalkutta gekümmert. Sie hatte als Nonne natürlich keine eigene Familie, hat sich nie hübsche Klamotten gekauft, hat nur das nötigste gegessen und ansonsten all ihre Kraft in diese Hilfe für die Ärmsten gesteckt. Das ist wahrer Altruismus.

Jeder der nicht so ein Leben führt, ist egoistisch. Jeder der Geld für "unsinnige" Dinge wie Handys, Autos und Computer oder auch schon nur für einen zweiten Gürtel, obwohl er doch einen funktionierenden Gürtel hat, ausgibt, handelt egoistisch. Und da das durchschnittliche Leben in Deutschland schon extrem weit entfernt ist vom aufopfernden Leben der Mutter Theresa, würde ich sogar sagen, dass wir alle nicht nur ein bisschen egoistisch sind.

Die Frage ist nur, wie man das bewertet. Egoismus ist nichts schlechtes, er ist angeboren. Er ist der Drang des Selbsterhaltes. Wenn man sich nicht mal selber um sich kümmert, wie kann man dann erwarten, dass es jemand anders tut? Man muss egoistisch sein, um zu überleben. Und sicher wäre es schön, wenn wir alle ein klein bisschen weniger egoistisch wären. Aber wir müssen nicht alle in die Slums ziehen und den Ärmsten helfen, zumindest nicht ganz direkt. Man kann auf vielfältige Weise helfen.

Und auch schon in kleineren Dingen ist es wichtig egoistisch zu sein. Ich möchte keinen Partner haben, der nur mir immer alles recht machen will. Das wäre kein Partner, sondern ein Sklave. Und auch in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen - Geschwister, Kollegen, Schulkameraden - klappt es nicht, wenn einer immer zurücksteckt. Es muss ausgeglichen sein und jeder muss auf sich selber achten, dass er nicht zu kurz kommt. Wenn man sich selbst nichts wert ist, ist es von den anderen wirklich enorm viel verlangt, dass sie einem dann einen Wert zuschreiben sollen.

Natürlich steckt in jedem etwas Egoismus. Normalerweise bin ich nicht egoistisch, doch auch ich habe meine Grenzen und wenn diese überschritten werden, kann selbst ich auch mal egoistisch werden. Egoismus auf so einer Art finde ich dann völlig normal. Ansonsten bin ich nicht der Egoist und teile etwas oder helfe gerne jemanden.

Ich bin eigentlich auch überzeugt davon, dass in jedem Mensch ein bisschen Egoismus steckt. „Ein bisschen“ ist natürlich eine sehr vage Definition und da versteht jeder Mensch auch etwas anderes darunter, daher ist es wahrscheinlich wenig sinnvoll, darüber großartig zu diskutieren. Jeder Mensch sieht es eben anders und hat eine andere Wahrnehmung.

Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich denke, dass schon allein Menschen, die viel Fleisch konsumieren und sich keine Gedanken über ihre Ernährung machen, egoistisch sind. Das ist natürlich eine rein subjektive Meinung und ich bin mir auch dessen bewusst, dass das sehr viele Menschen anders sehen wie ich. Aber ich denke einfach, dass die Menschen sich hier viel zu wichtig nehmen und sich selbst über Tiere stellen und ohne mir verständlichen Grund der Meinung sind, dass ihr Leben mehr wert ist, als das der Tiere und das ist für mich schon Egoismus.

Für andere fängt Egoismus sicher wo ganz anders aus. Veganer finden schon Vegetarier sehr egoistisch, weil sie eben noch tierische Produkte wie Milch und Eier oder auch Honig essen. Dann gibt es wiederum Menschen, die es schon egoistisch finden, wenn man teure Dinge besitzt, während die armen Kinder in Afrika so gut wie nichts haben. Das ist wiederum ein Standpunkt, den ich nicht hundert Prozent nachvollziehen kann. Der Kerngedanke leuchtet mir zwar ein, aber wenn ich nur sparsam esse und mir nichts mehr gönne, dann hilft das den Kindern in Afrika eben auch nicht weiter.

Dann denke ich, dass manche Egoismus auch nur dann so nennen, wenn jemand offensichtlich nur an sich denkt. Aber ich denke selbst in der Beziehung hat jeder Mensch ein bisschen Egoismus in sich, immerhin wären die meisten nicht bereit, etwas von ihrem Essen abzugeben, wenn sie selbst am Verhungern sind.

Ich glaube, dass in jedem Menschen etwas Egoismus steckt. Selbst bei den Menschen, die vergleichsweise am wenigsten Egoismus vorweisen können, werden egoistisch sobald der Selbsterhaltungstrieb sich durchsetzt. Oder habt ihr schonmal ein Tier oder einen Menschen gesehen, der lieber verhungert als den anderen Essen wegzunehmen?

Ich würde mich selbst auch als wenig egoistisch bezeichnen, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Wenn ich das Bedürfnis habe zu essen, zu schlafen, mich zu waschen oder aber wenn es um meine Zukunft geht, dann werde ich nunmal egoistisch und es mir egal, was die Leute darüber denken. Ich weiß selbst, was am besten für mich ist und ich glaube, wenn nicht jeder Mensch ab und an nur an sich denken würde, würde er ganz schnell untergehen.

Die meisten Menschen sind nunmal so, dass sie in erster Linie an sich selbst denken und in zweiter Linie (wenn überhaupt) an andere. Abgesehen vom allerengsten Umfeld interessiert sich doch eh niemand wirklich für einen. Dem Partner ist es normalerweise schon wichtig, ob man genug schläft, isst und gesund ist. Wenn man selbst Kinder hat, geht es den Eltern in erster Linie um die Gesundheit und die gute Entwicklung des Nachwuchses. Dafür nehmen sie dann in der Regel auch in Kauf, weniger Zeit für ihre Hobbys übrig zu haben und lernen stattdessen mit dem Nachwuchs für eine wichtige Klassenarbeit oder fragen Vokabeln ab.

Kleine Egoisten sind wir alle. Ja, wir müssen es sein, weil wir sonst verzweifeln würden und nicht mehr lebensfähig wären. Unser Selbsterhaltungstrieb zeigt uns auf, dass wir uns keineswegs in alles schicken müssen. Auch wir dürfen ein wenig Egoist sein und müssen es sogar, um existieren zu können. Zu behaupten, dass ich nicht egoistisch bin, wäre eine Lüge. Wie bei jedem anderen von uns steckt auch in mir ein gesunder Egoismus, der mich am Leben erhält. Aber deshalb bin ich kein rücksichtsloser Egoist, wie man ihn normalerweise darunter versteht.

Aber der eigentliche Egoismus, der die Egoisten so verabscheuungswürdig und unhöflich macht, sieht anders aus. Diese Menschen denken nur an sich und ihre Bedürfnisse und sorgen auch rücksichtslos dafür, dass sie Erfolg haben. Sie trampeln alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Es ist ihnen egal, wie sich andere dabei fühlen und wie verletzend sie handeln. Sie wissen nicht einmal, was Einfühlungsvermögen bedeutet. Es muss schrecklich sein, mit einem solchen Menschen zusammen zu sein.

Alle Menschen auf dieser Welt sind Egoisten, egal ob dir jemand sagt, dass du ein Egoist bist und der andere Schlaue meint er wäre keiner spielt dabei überhaupt keine Rolle. Solche Kommentare interessieren mich nicht und das zeigt mir, dass er erst recht ein mieser Egoist ist und vor keinem achtgibt.

Ich tue was ich für richtig halte aber nehme gerne auch Ratschläge an, wenn ich der Meinung bin, dass diese klug sind. Gerne helfe ich, auch wenn mich einer bittet oder ich es ihn anbiete. Wenn mir einer quer kommt, lehne ich sofort ab und kann sehen, wo er bleibt. Man sieht wir als Menschen haben es schwer aber mit klugem Verstand kommt man immer weiter als ohne.

Denn jeder denkt erst mal grundsätzlich an sich selbst und so ist der Mensch gepolt. Der eine hat es weniger und der andere mehr.