Habt ihr genaue Vorstellung, was euch im Praktikum erwartet?
Zur Zeit haben wir in unserem Betrieb wieder verstärkt Praktikanten. Meistens sind es Praktikanten der Mittelschule (ehemalige Hauptschule) oder der Realschule. Die Praktikanten verhalten sich sehr unterschiedlich. Manche langweilt das Praktikum eher, manche sind mit vollem Eifer dabei und gar nicht gelangweilt. Diese wissen meistens auch, auf was sie sich eingelassen haben und was sie bei uns im Betrieb erwartet. Oftmals haben sie sich auch schon im Vorfeld bei uns erkundigt, was es alles für Aufgaben bei uns gibt.
Wie war das bei euch, wenn ihr schon einmal ein Schulpraktikum absolviert habt? Habt ihr euch auch im Vorfeld erkundigt, was in dem Betrieb gemacht wird, für den ihr euch interessiert habt? Hattet ihr genaue Vorstellungen, was euch erwartet und hat das dann auch zugetroffen oder seid ihr eher enttäuscht gewesen, dass sich eure Vorstellungnen nicht mit dem gedeckt haben, was ihr eigentlich erwartet hattet?
Ich habe während meiner Schulzeit einige Praktika im kaufmännischen Bereich gemacht, unter anderem von der Schule aus ein zehnwöchiges Praktikum als Bürokaufmann. Ich wusste zwar im Vorfeld schon, womit sich meine Praktikumsstelle beschäftigt, aber nicht, welche Aufgaben dort anfallen und was mich als Praktikant genau erwarten wird. Immerhin kann man einen Praktikanten ja auch nicht alles machen lassen.
Die Praktika, die ich in den Ferien absolviert habe, haben eigentlich wenig gebracht. Klar, ich war meistens auch nur eine oder zwei Wochen im Betrieb, habe kaum Einblicke in den Beruf bekommen und musste einfache Aufgaben wie Rechnungen ablegen oder die Post öffnen und stempeln erledigen. Bei dem zehnwöchigen Praktikum war es dann schon so, dass ich auch mal anspruchsvollere Aufgaben bekommen habe, einfach weil ich viel länger im Betrieb war und man mich auch mal was alleine machen lassen konnte.
Meine Schulpraktika habe ich in der Justiz absolviert, einmal bei einem Anwalt und das zweite Mal am Landgericht. Ich wusste schon, dass der Anwalt sich hauptsächlich auf Zivilrecht spezialisiert hat und ich am Gericht eher mit Strafsachen zu tun haben würde, allerdings habe ich mich eher initiativ beworben und wusste daher nicht genau, welche Aufgaben im Praktikum auf mich zukommen würden. Die Themen waren also grundsätzlich schon so gewählt, dass sie mich interessierten, ich wusste aber nicht, ob ich bei Verhandlungen zusehen oder die komplette Zeit mit Kaffeekochen und der Post verbringen würde.
Glücklicherweise wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht, sondern eher übertroffen. Am Gericht durfte ich verschiedenen Verhandlungen beiwohnen und mich anschließend mit dem jeweiligen Richter noch über die Ergebnisse austauschen. Der Anwalt ließ mich indes selbstständig Akten studieren und stand ebenfalls für Fragen zur Verfügung, sodass ich mich in die Materie einarbeiten konnte. Beide Praktika fanden nun auf keine Weise statt, bei der ich mich wirklich nützlich hätte machen können, aber ich lernte sehr viel über das damals von mir favorisierte Berufsfeld - und das ist wohl mehr, als man bei einem Praktikum erwarten kann.
Ich habe in meiner Schulzeit ein Praktikum in einem Hotel gemacht. Da ich schon im Urlaub in einigen Hotels übernachtet habe, wusste ich schon, was mich dort erwartet und ich fand es schon sehr spannend, auf diese Weise auch mal hinter die Kulissen blicken zu können. Auch wenn ich mich nicht für diesen Beruf entschieden habe, fand ich das Praktikum doch sehr spannend.
Bei uns im Betrieb habe ich aber auch schon die unterschiedlichsten Praktikanten erlebt und denke, dass das ganz normal ist. Manche machen sich eben vor so einem Praktikum mehr Gedanken als andere. Einige Praktikanten sind auch einfach nach einiger Zeit nicht mehr zu uns gekommen, weil sie vermutlich andere Vorstellungen von der Arbeit hatten.
Als ich ein Schülerpraktikum gemacht habe, wusste ich nicht genau, was mich erwartete. Ich habe mich einfach mehr oder wenig überraschen lassen, wobei mir auch direkt klar war, dass ich gar nicht unbedingt in dem Bereich arbeiten möchte, zumindest nicht direkt. Ich wollte eben noch weiter zur Schule gehen, so dass es mir nur darum ging, mal ins Arbeitsleben reinzuschnuppern und von daher hatte ich da keine besonderen Erwartungen.
Momentan ist das ganz anders, wobei ich auch auf der Suche nach einem Praktikumsplatz bin, wobei das Praktikum über mehrere Monate gehen soll. Da habe ich ganz genaue Vorstellungen, was ich machen möchte und was ich dann vom Praktikum an Erfahrungen mitnehmen kann. Ich brauche das Praktikum nicht nur, weil es die Studienordnung so vorschreibt, sondern auch, weil ich beruflich in dem Bereich arbeiten möchte. Von daher ist es einfach notwendig, Erfahrung zu sammeln.
Die meisten Internetseiten, die solche Praktikumsplätze für Studenten ausschreiben, schreiben ja auch direkt dazu, was die Studenten dann während des Praktikums erwartet, so dass man auch weiß, ob es sich lohnt, sich da zu bewerben oder nicht. Ich schaue mir aber allgemein noch gerne die Homepage des Unternehmens an, um herauszufinden, ob der Bereich allgemein etwas für mich ist und um etwas über die Firmenphilosophie zu lernen. Von daher kann man sich da schon ein mehr oder weniger genaues Bild machen. Alles weitere klärt sich sonst ja auch spätestens im Bewerbungsgespräch.
Ich glaube nicht, dass man das gerade bei einem Praktikum weiß. Man weiß das höchstens, wenn man dort in allen Ferien, also regelmäßig, ein Praktikum absolviert und immer in derselben Abteilung landet. Aber wer macht schon mehrere Praktika und das immer an derselben Stelle? Spätestens nach einem mehrwöchigen Praktikum weiß man doch in der Regel, ob das eine berufliche Laufbahn ist, die man sich für sein Leben vorstellen kann oder eben nicht.
Mag sein, dass man gewisse Vorstellungen darüber hat, was einen im Praktikum erwarten könnte. Aber die Realität muss ja nicht unbedingt deckungsgleich mit den Vorstellungen sein. Als ich in der Schule war und wir diese Berufsorientierungsphase hatten, wurden uns auch bestimmte Vorstellungen über die Aufgaben und das Berufsbild bestimmter angeblich zu uns passender Berufe vermittelt, wobei diese Vorstellungen mit der Realität im Praktikum hinterher nicht viel gemeinsam hatten.
Was die Basisaufgaben im Schulpraktikum anging, stimmten Erwartung und Realität genau überein. Nach ein paar Tagen wurden meine Erwartungen dann deutlich übertroffen. Ich hatte erwartet, ein Praktikum im Bereich tiermedizinische Fachangestellte zu machen.
Der Chef hatte dann mehr Ambitionen. Dass ich eine Einzelknopfnaht machen lerne und tatsächlich Nähen darf oder ein Gaumsegel lasern, das hätte ich nicht erwartet. Insgesamt hätte ich so viel Verantwortung nicht vermutet. Einen Stall komplett mit Wundversorgung übernehmen, 200 Röntgenbilder aus Schweden allein entwickeln oder ans Telefon gehen, das war erstaunlich viel, finde ich. Und mit 15 mit Rodrigo Pessoa sprechen, das war schon cool.
Zudem hätte ich nicht erwartet, dass ich so viele relativ gefährliche Dinge tun durfte. Fremde, aufgeregte Pferde vorführen, beim Ablegen, an den Kran hängen, Lagern und so weiter voll mit anpacken oder frisch aufgewachte Pferde in die Box bringen, hätte ich auch nicht gedacht. Genauso wie ich nicht davon ausgegangen bin, Pferde zu halten, wenn es der Besitzer nicht schafft. Danach waren zwei Berufe wirklich gut kennengelernt.
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