Hattet ihr schon gravierende Misserfolge zu verzeichnen?

Ich denke, dass fast jeder Mensch Misserfolge zu verzeichnen hat und je älter man ist, desto eher kann man davon sprechen schon Misserfolge gehabt zu haben. Habt ihr schon Misserfolge gehabt, die euer Leben verändert haben, also wirklich schwerwiegende Misserfolge? Seht ihr diese Misserfolge als "Schule des Lebens" oder eher als "das hätte niemals passieren dürfen"? Welche Misserfolge waren es und konntet ihr gut mit diesen Misserfolgen zurecht kommen? Wie konntet ihr die Misserfolge wieder einigermaßen gerade biegen?

Misserfolge, die mein Leben verändert haben, hatte ich Gott sei Dank noch nicht. Größere Dinge, die ich mir vorgenommen habe, habe ich bis jetzt immer geschafft.

Kleine Misserfolge habe ich dauernd, aber ich sehe sie als Lernprozess. Heute habe ich zum Beispiel eine neue Spüle in der Küche angeschlossen. Der Misserfolg war, dass ich mein altes Abflussrohr nicht mehr verwenden konnte, wie ich eigentlich vorhatte, weil ich es an den neuen Siphon nicht anschließen konnte. Aber jetzt weiß ich wenigstens, wie so ein Abfluss zusammengebaut ist und funktioniert.

Eigentlich habe ich jeden Tag einen kleinen Misserfolg, aber das stört mich nicht, weil ich genauso viele Erfolge habe.

Ich habe immer mal wieder kleine Rückschritte bzw. Misserfolge. Meistens belasten mich diese dann auch und ich ärgere mich über mich selbst. Aber es gehört zu meinem Leben dazu und das wichtigste ist doch, dass man sich anschließend wieder aufrappelt und weiter macht bzw. es nochmal probiert.

Jeder Mensch hat mal Misserfolg, da kommt es dann nur darauf an, wie man eben damit umgeht. Auch eine gescheiterte Ehe oder Partnerschaft kann man ja als Misserfolg ansehen. Aus Fehlern lernt man und meistens ist man hinterher ja auch schlauer oder weiß, was man dann anders macht, damit es nicht wieder einen Misserfolg gibt.

Keinem Menschen gelingt immer alles, aber ob man Ereignisse oder Ergebnisse als Misserfolge ansieht, die einen herunter ziehen, ist doch Ansichtssache. Ich musste jetzt wirklich überlegen, ob ich jemals einen wirklichen Misserfolg hatte. Dass ich zum Beispiel im Abitur nur 1 Zehntel an der Belobigung vorbei geschrammt bin oder dass meine ersten Beziehungen im zarten Alter von 16 - 20 nicht gehalten haben sehe ich nicht als Misserfolge an. Auch nicht, dass ich zum Beispiel vor vielen Jahren bei einer Bewerbung unter die letzten Drei kam und dann doch nicht genommen wurde - dafür gab es Gründe, die nichts mit meiner Person zu tun hatten.

Wenn man von einem Misserfolg reden will, dann vielleicht von der Geschichte, dass ich eine Buchhändlerlehre machen wollte, da an einen richtig üblen Choleriker als Chef geriet, der mir nach 2,5 Monaten Probezeit sagte er wisse nicht, ob er mich behalten würde und ich ihm mitteilte, dass er sich das in dem Fall nicht mehr überlegen müsse. Ein Misserfolg? Ich habe dann eben sofort studiert, anstatt eine Lehre zu machen und hatte das Glück, mich nicht drei Jahre lang in einem Laden herum quälen zu müssen, in dem täglich mindestens eine Mitarbeiterin in Tränen ausgebrochen war.

Im ersten Moment ist natürlich jeder Misserfolg traurig, deprimierend und vielleicht auch lähmend. Aber es kommt darauf an, was man daraus macht, ob man sich hängen lässt oder ob man daraus lernt, andere Wege einschlägt, die neuen Türen sieht, die sich auftun. Beschließt man letzteres, gibt es keine Misserfolge, sondern nur kleine Stolpersteine, die man überwindet.

Ich denke, dass jeder Mensch in seinem Leben den einen oder anderen Misserfolg zu verzeichnen hat. Man kann nicht alles schaffen, was man sich vornimmt und es ist ja auch normal, dass man hin und wieder scheitert. Das gehört zu Leben auch einfach dazu und es kann nicht immer alles perfekt laufen. Das Leben besteht immer aus Höhen und Tiefen, wobei bei mir glücklicherweise die Höhen dominieren. So kann ich mich auch an keinen richtig schlimmen Misserfolg erinnern, den ich erlebt habe. Zwar hatte ich auch schon viele Misserfolge im Leben, wobei sich glücklicherweise doch immer alles zum Guten gewendet hat und von daher hatten die ganzen Misserfolge ja doch etwas Positives an sich.

Als Misserfolg könnte man sicherlich bezeichnen, dass ich mein erstes Studium abgebrochen habe. Ich habe nämlich nach dem Abitur auf Lehramt in der Schweiz studiert, wobei mir das Studium leider gar nicht gefallen hat. Ich war ehrlich gesagt völlig überfordert, da es mir einfach keinen Spaß gemacht hat und da ich mit den Kindern auch gar nicht richtig klar gekommen bin. Ich habe gemerkt, dass mir die Arbeit mit Kindern einfach nicht liegt, weshalb ich dann abgebrochen habe. Allerdings frage ich mich, ob ich das tatsächlich als Misserfolg bezeichnen kann, da mich der Abbruch ja zu meinem jetzigen Studium geführt hat. Mein jetziges Studium gefällt mir jedoch einfach unglaublich gut und es ist ein absoluter Traum. Es macht mir sehr viel Spaß und ist genau das Richtige für mich. Von daher hat es ja tatsächlich auch etwas Gutes gehabt, dass ich in meinem ersten Studium einen Misserfolg zu verzeichnen hatte.

Ansonsten habe ich noch viele kleinere Misserfolge gehabt. So gab es einige Klausuren, die ich nicht bestanden habe oder bei denen ich schlecht abgeschnitten habe. Und auch meinen Führerschein habe ich nicht gleich beim ersten Mal bestanden und zwei meiner Beziehungen sind gescheitert. Allerdings kann ich über diese Misserfolge mittlerweile nur lächeln. Immerhin hat mir das alles nicht geschadet und ich denke mir immer, dass sich auch eine neue Tür öffnet, wenn sich eine Tür schließt. So habe ich meinen jetzigen Partner kennen gelernt, mit dem ich wirklich sehr glücklich bin. Das wäre auch nie passiert, wenn meine vorherigen Beziehungen nicht gescheitert wären und von daher bin ich doch sehr froh darüber, dass alles so gekommen ist, wie es jetzt ist.