Wie gut kommen bei euren Kids Kinderopern an?

Heute habe ich im Kindergarten das Programm für das diesjährige Kindergartenprogramm bekommen und da waren eben auch schon einige Ausflüge aufgelistet. In diesem Jahr gibt es im Kindergarten als Jahresthema "Musik". So werden sie im November einen Ausflug in eine Oper machen und werden sich eine Kinderoper anschauen. Welches Stück sie sehen werden, war nicht aufgeschrieben.

Wart ihr mit euren Kindern schon einmal in einer Kinderoper? Welches Stück habt ihr euch angesehen? Wie kam die Oper bei euren Kindern an? Wie alt waren eure Kinder?

Eigene Kinder habe ich noch nicht, aber wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne von meinen eigenen Erfahrungen in meiner Kindheit erzählen. Soweit ich mich erinnern kann, war ich bisher in zwei typischen Kinderopern, nämlich in der "Zauberflöte" mit etwa acht Jahren und in "Hänsel und Gretel" mit etwa sechs Jahren. Damals haben mich nicht nur beide Opern, sondern auch das Drumherum beeindruckt, vor allem die Atmosphäre eines Konzertsaals fand ich wirklich toll. Auch die Musik hat mich damals sehr angesprochen.

Der Fairness halber sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass meine Aufmerksamkeitsspanne eher gering war und die anfängliche Begeisterung nach etwa der halben Aufführung in Langeweile umschlug. Ich denke, dass das aber gerade bei jüngeren Kindern normal ist, wenn sich nicht so viel auf der Bühne tut und sie die Texte nicht vollumfänglich verstehen können. Dem kann man wohl zumindest teilweise vorbeugen, indem in der entsprechenden Einrichtung, mit der der Besuch stattfindet, zuvor über das Stück in den Inhalt gesprochen wird.

Im Nachhinein betrachtet finde ich jedenfalls, dass Opernbesuche für Kinder eine tolle Sache und sehr wichtig sind, gerade weil ich in späteren Jahren durchaus Zugang zu klassischer Musik gefunden habe, den ich vermutlich nur durch mein eher modern orientiertes Elternhaus nicht gefunden hätte. Kinder sollten möglichst viele Arten der Kunst und Musik kennenlernen, um sich eine eigene Meinung darüber bilden zu können, und alleine deswegen finde ich den Besuch einer Kinderoper durchaus wertvoll.

Also ich muss gestehen, ich bin nicht der Freund von Opern. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich zu spät daran herangeführt wurde. Bei meinen Kindern ist das schon anders. Bereits die Grundschule legte Wert darauf, dass die Klasse einmal im Jahr in ein klassisches Stück gehen. Wie z.B „Peter und der Wolf“ ein tolles kindgerechtes Stück.

Seit der ersten Klasse geht meine Tochter in den Chor. Ein wirklich guter Chor auf hohem Niveau. Dort werden auch viele klassische Stücke gesungen. Als 9jährige durfte sie im Opernhaus bei einer Opernaufführung als Statistin mitwirken. Für sie war es eine wunderbare Erfahrung. Aber was ich eigentlich sagen möchte ist, das wir in einer Aufführung von ihr waren mit meiner damals 4 jährigen Enkeltochter. Die Oper war „Hänsel und Gretel“.

Ich dachte eigentlich, dass es zu schwer für die Kleine sei. Das ruhige sitzen, leise sein und sich konzentrieren. Denn bei einem Film auf dem Sofa zuhause war sie schon immer sehr unruhig. Aber ich irrte mich. Sie war wirklich sehr konzentriert und hatte viel Spaß. Zum Schluss bei dem Applaus hat die Hexe aber keinen Beifall von meiner Enkeltochter bekommen. Denn natürlich verstehen Kinder in dem Alter nicht, dass es nur Darsteller sind. Hier in Dortmund werden oft Opern für Kinder aufgeführt. Manchmal gibt es im Anschluss auch eine Führung hinter die Bühne.

Sogar ein Kinderopernhaus gibt es hier. Dort treten Kinder für Kinder auf. Ich würde also sehr offen daran gehen und mich freuen, dass dein Kind diese Möglichkeit bekommt. Ich finde, man kann nur etwas doof oder gut finden wenn man es kennt.