Kinderfreundschaften als Eltern in die Wege leiten

vom 05.09.2013, 08:09 Uhr

Als meine Kinder klein waren, gab es bestimmte andere Kinder, die ich gerne mit meinen Kindern "verkuppelt" hätte. Mein ältester Sohn hatte einen Kindergartenkameraden, den ich gerne als Freund für ihn gehabt hätte. Ich war der Meinung, dass die beiden gut zusammenpassten. Ich lud ihn ab und zu ein und hoffte, dass sie sich so anfreundeten. Auch die andere Mutter fand, dass die beiden gut zusammenpassten und reagierte mit Gegeneinladungen. Die beiden haben sich zwar nicht gestritten und verträglich miteinander gespielt, aber mehr entwickelte sich nicht. Im Kindergarten interessierten sie sich jeweils für andere Kinder. Die beiden gingen später auch in dieselbe Klasse, aber auch hier waren sie in verschiedenen Cliquen.

Habt ihr auch schon einmal versucht, eure Kinder zu verkuppeln? Oder haben eure Eltern versucht, Freundschaften in die Wege zu leiten? Wie haben sie das gemacht? Hat es funktioniert? Oder ist so etwas eh von vorne herein aussichtslos,weil sich jedes Kind seine Freunde selber sucht und suchen soll?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Meine Mama hat mich so zu sagen mit meinem besten Freund verkuppelt. Unsere Mütter haben zusammen gearbeitet und er hatte nicht viele Freunde und ich auch nicht. Da haben unsere Mütter dann ein Treffen ausgemacht und die Mailadressen weiter gegeben und daraus ist eine sehr gute Freundschaft geworden, weil wir uns sehr ähnlich sind. Ansonsten habe ich mir meine Freunde trotz meiner damaligen Schüchternheit immer selber gesucht. Ich hatte dann zwar immer wenige Freunde, dafür aber sehr gute.

Im Urlaub hat mir meine Mama aber auch regelmäßig geholfen, als ich noch kleiner war. Da sieht man dann ja immer die spielenden Kinder und weiß als Kind nicht, ob die auch dieselbe Sprache sprechen und meine Mama hat mich dann den deutschen Kindern immer vorgestellt. Daraus ist allerdings keine langanhaltende Freundschaft geworden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn die Kinder klein sind ist das doch etwas ganz normales, dass man als Mutter oder überhaupt als Elternteil hingeht und sich mit den Müttern trifft, die auch Kinder haben und man vielleicht auch erhofft, dass sich nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder gut verstehen. Deswegen sehe ich das nicht als "verkuppeln" an. Ich sehe das einfach so, dass Eltern die Freundschaften pflegen und da auch zufällig Kinder mit im Spiel sind. Wenn sie sich nicht freundschaftlich mögen, dann werden die Kinder älter und lernen andere Kinder kennen mit denen sie sich dann besser verstehen.

Das Wort "verkuppeln" gefällt mir in dem Zusammenhang überhaupt nicht, auch wenn es in Anführungszeichen geschrieben ist. Da die Eltern ja auch soziale Kontakte pflegen und man es als Elternteil dann schon den Kindern zuliebe auch mit Erwachsenen mit Kindern macht, damit die Kinder auch was von diesen Treffen haben, ist das einfach ein pflegen der sozialen Kontakte mit Spielpartnervorschlag für die Kinder.

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Irgendwo kann ich schon verstehen, dass Eltern wollen, dass ihre Kinder gute Freunde finden. Gute Freunde natürlich im Ermessen der Eltern, da Kinder in dem jungen Alter noch nicht wissen, wer gute und wer weniger gute Freunde sind. Aber meine Eltern haben mir da nie reingeredet und ich bin eigentlich ganz froh darum, weil ich es nun so wie es ist, gut finde.

Aber ich fand es immer gut, wenn meine Mama mich zu ihren Freunden mitgenommen hat, die Kinder in meinem Alter haben, aber trotzdem hat sich daraus keine langjährige Freundschaft entwickelt, aber es war immer schön, jemanden zum Spielen zu haben.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich sehe das ganz ähnlich wie Supermami, denn auch ich bin in meiner Kindheit mehr oder weniger durch meine Mutter fremdbestimmt mit Spielkameraden zusammengekommen, deren Eltern eben mit meinen Eltern befreundet oder bekannt waren. Dass ich dann eben durchaus mit meinem gleichaltrigen Cousin oder den Kindern der Freunde meiner Eltern gespielt habe, war schlichtweg für beide Seiten praktisch, immerhin hatten die Erwachsenen auf diese Weise ihre Ruhe und die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen, während wir Kinder nicht mit am Kaffeetisch sitzen mussten. Dass aber aus meinem Cousin oder sonstigen Kindern des Freundeskreises meiner Eltern auch meine besten Freunde geworden wären, kann ich nicht unbedingt sagen, man verstand sich und vertrieb sich die Zeit miteinander - mehr aber eben auch nicht.

Glücklicherweise waren das die einzigen "Verkupplungsversuche", die meine Eltern unternahmen. Ich denke auch, dass ich eine darüber hinausgehende Einmischung nicht wirklich geduldet hätte. Hätten mir meine Eltern beispielsweise vorschreiben wollen, mit wem ich mich in der Schule anfreunden sollte und von wem ich die Finger zu lassen hätte, hätte das wohl schnell zur Rebellion geführt. In der Entscheidung, mit wem ich befreundet sein wollte, blieb ich immer recht frei, auch wenn meine Eltern nie einen Hehl daraus machten, welche meiner Freunde sie gut leiden konnten und auf welche man ihrer Meinung nach auch hätte verzichten können.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Einerseits denke ich dass die Kinder ihre eigenen Freunde suchen sollen und auch dürfen und andererseits denke ich das das Verkuppeln automatisch passiert. So wie bei meiner Tochter die mit den Buben meiner Freundin befreundet ist. Sie kennen sich schon von klein auf und haben oft miteinander gespielt und von dem her sind sie auch befreundet. Und sie starten auch gemeinsam am Montag in den Kindergarten. Das schweißt irgendwie zusammen.

Aber ich denke auch dass sich alle Kinder im Kindergarten oder dann in der Schule auch ihre eigenen Freunde suchen werden und auch finden werden und das sollte man akzeptieren. Und auch nicht beleidigt sein wenn das verkuppeln nicht so funktioniert. Kinder sind so wie wir auch, sie wissen was sie wollen und das ist dann nicht immer ganz unser Geschmack.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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