Physalis - wie anpflanzen, pflegen ?
Hallo zusammen ,
heute habe ich mal eine Frage an alle unter Euch, die einen grünen Daumen haben.
Ich liebe Physalis, diese kleinen orangen Früchte, die so nett in lampionförmige Blätter eingepackt sind, und die es zur Zeit häufig in kleinen Schachteln im Supermarkt gibt. Was Pflanzen usw. angeht, bin ich leider total unbegabt, bei mir geht selbst der stärkste Kaktus ein... dennoch habe ich mir mal die Mühe gemacht und die kleinen Kernchen aus einer Frucht ausgepult. Innerhalb einer Woche sind die Kerne auf Küchenkrepp angekeimt, inzwischen habe ich sechs Pflänzchen, jede ca. drei cm hoch, im Blumentopf auf der Fensterbank.
Ich mache mir ja gar keine großen Hoffnungen, dass sie jemals wirklich groß werden und vielleicht sogar mal Früchte tragen, denn dazu vermurkste ich sie bestimmt wieder, war die Zeit zum anpflanzen bestimmt die falsche, usw.
Aber, vielleicht könnt ihr mir ja doch ein paar Tricks sagen, damit meine Pflänzchen ein bisschen länger leben. Habt ihr Erfahrungen mit Physalis? Wo sollten die Pflänzchen am besten stehen, sonnig oder eher schattig / halb-schattig? Besser in leicht feuchter Erde? Welcher Dünger eignet sich, gibt es vielleicht auch Alternativen zu gekauftem Dünger, oder komme ich ohne Dünger aus?
Wenn ihr Erfahrungen habt, dann schreibt doch einfach mal, ich freue mich drauf
Krümel
Hallo,
du hast das eigentlich bis jetzt richtig gemacht. Nur hättest du schon ab Februar ansäen können. Das macht aber nicht wirklich was, dann bilden sich die Früchte später und du kannst halt weniger ernten. Wenn aber das Wetter mitspielt, können die "Rückstände" aber auch aufgeholt werden.
Die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) kann man einjährig oder mehrjährig anbauen. Wenn du sie mehrjährig anbauen willst, musst du sie in einen Topf pikieren, den du dann über die Wintermonate auf einem hellen und kühlen Platz, zum Beispiel im Flur überwintern lassen musst.
Wenn du nur einjährig anbauen willst, kannst du die Pflanzen ab Ende Mai in den Garten setzen. Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort, der windgeschützt sein sollte, da die Zweige sehr schnell abbrechen. Es muss sehr viel gegossen werden und ein Mal pro Woche vertragen sie auch einen Dünger. Am besten ist da natürlich ein biologischer Dünger, da du die Beeren ja essen willst.
Ich selbst habe noch keine Erfahrungen mit der Kapstachelbeere, aber dafür mit der Lampionblume (Physalis alkekengi). Diese Pflanze ist ausdauernd und wuchert sehr schnell. Ich habe einmal vor Jahren ein paar Pflanzen vorgezogen und im Sommer in den Garten gesetzt. Nach ein paar Tagen haben Hund und Katz' in einer Gemeinschaftsaktion ausgegraben. Natürlich hatte ich in diesem Jahr keine Lampionblumen, aber im Jahr darauf Unmengen, obwohl ich nicht neu gepflanzt habe.
Aber da sich die Lampionblumen sehr gut für Trockensträuße oder Basteleien eignen, kann ich sowieso nicht genug davon bekommen. Die Früchte können auch als Heilmittel verwendet werden, jedoch ist sich die Literatur über toxische Wirkung noch nicht einig. Ich verwende sie aber nur zum Basteln.
LG Baerlie
Hallo baerlie1201,
danke für deine ausführliche Antwort. Ich werde mich mal daran versuchen und hier ein bisschen berichten, WENN es Fortschritte gibt. Ein paar kleine Fragen habe ich noch, vielleicht kannst du (oder natürlich auch jemand anders) mir dazu noch was sagen:
baerlie1201 hat geschrieben:Die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) kann man einjährig oder mehrjährig anbauen. Wenn du sie mehrjährig anbauen willst, musst du sie in einen Topf pikieren, den du dann über die Wintermonate auf einem hellen und kühlen Platz, zum Beispiel im Flur überwintern lassen musst.
Bedeutet pikieren, dass ich sie jetzt (sie haben grade zwei Blättchen) einzeln in einen Topf setze, bzw. dann vor dem nächsten Winter neue Pflänzchen ziehe und diese dann in den Topf setze und überwintere?
Die Pflanzen kann ich leider nur auf den Balkon stellen, und nicht im Garten anpflanzen. Ich habe keine Ahnung, wie tief oder breit sich die Pflanzen ausdehnen, oder wie groß sie werden können. Welche Topfgröße wäre denn da passend?
Liebe Grüße !
Krümel
Krümel hat geschrieben:Bedeutet pikieren, dass ich sie jetzt (sie haben grade zwei Blättchen) einzeln in einen Topf setze, bzw. dann vor dem nächsten Winter neue Pflänzchen ziehe und diese dann in den Topf setze und überwintere?
Die Pflanzen kann ich leider nur auf den Balkon stellen, und nicht im Garten anpflanzen. Ich habe keine Ahnung, wie tief oder breit sich die Pflanzen ausdehnen, oder wie groß sie werden können. Welche Topfgröße wäre denn da passend?
Hallo Krümel,
Pikieren, also vereinzeln, solltest du sie noch nicht, wenn sie nur zwei Blätter haben. Das sind nämlich noch die Keimblätter. Warte bis sie zumindest zwei "richtige" Blätter haben. Beim Pikieren kannst du dann auch die stärksten Pflänzchen aussuchen. Aufpassen musst du aber, dass die Wurzeln nicht verletzt werden. Wenn sie einmal knicken, kannst du die Pflanze gleich wegwerfen. Also auch vorsichtig in den Topf setzen. Mit dem auf den Balkon stellen würde ich warten, bis es wärmer ist, vor allem in den Nächten.
Wenn du die Pflanzen überwintern möchtest, brauchst du im Herbst nur die Töpfe vom Balkon rein holen, sonst nichts. Ansonsten kannst du aber nächsten Februar neue Pflanzen aussäen, das erspart dir dann das Überwintern.
Naja, so eine Pflanze kann 1 bis 1,5 Meter hoch werden, aber höchstwahrscheinlich nicht in einem Blumentopf. Ein Topf mit 25 cm Durchmesser müsste reichen, aber nur eine Pflanze in den Topf setzen, da Physalis strauchartig ist.
Noch etwas: ab Ende August solltest du nicht mehr düngen und dann auch die noch kommenden Blüten abknipsen, damit die schon vorhandenen Früchte richtig ausreifen können.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen und würde mich freuen, Berichte über das Wachstum und dann natürlich auch die Ernte lesen zu können.
LG Baerlie
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