Wohngemeinschaft: Würdet ihr mit Fremden zusammenziehen?
Mir stellt sich momentan die Frage, wie und in welcher Art ich als nächstes wohnen möchte. Eigentlich will ich in Zukunft in einer Wohngemeinschaft mit insgesamt zwei oder drei Bewohnern zusammenleben. Da ich in eine neue Stadt ziehe, kennt man noch keine Leute und es ist eher schwierig passende Leute für die WG zu finden.
Im Internet gibt es natürlich viele Seiten, die Wohngemeinschaften vermitteln und Leute, die Zimmer in ihren Wohnungen anbieten.
Natürlich würde man sich dann die Wohnung vorher angucken und sich mit den Bewohnern unterhalten und versuchen, sich schnell ein wenig kennenzulernen. Doch selbst nach ein bis zwei Stunden Gespräch kennt man die andere Person eigentlich kaum. Daher finde ich es schwierig, mit völlig fremden Menschen zusammen zu leben, denn man begegnet sich wahrscheinlich so gut wie jeden Tag.
Auf der anderen Seite hat man auch immer ein Bauchgefühl und durch das Zusammenziehen mit ganz neuen Leuten lernt man sicherlich noch ganz andere Personen kennen. Außerdem bleibt einem häufig keine andere Wahl, sofern man nicht viel Geld für ein teures Einzelzimmer ausgeben möchte.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch sogenannte "Zweck-WGs", wo es nur darum geht, die Miete zu teilen und man nichts miteinander zutun hat. Das wäre für mich jedoch keine Alternative.
Wie geht es euch? Würdet ihr den Schritt wagen und mit ganz neuen Menschen, die ihr nur kurz kennenlernt zusammenziehen oder wäre euch das zu riskant?
Ich habe das bereits zwei Mal gemacht. Ich war zusammen mit meinem damaligen Freund zu Studieren in diese Stadt gezogen. Nach unserer Trennung ist er zurück in die Heimat und ich brauchte einen neuen Mitbewohner. Sicher kannte ich diesen noch nicht gut nach dem einen Abend, den wir miteinander verbracht haben. Aber es hat soweit gut gepasst. Wie du schon sagtest, man hat doch sein Bauchgefühl. Und auf meins kann ich mich sehr gut verlassen. Wir hatten eine gute Zeit miteinander.
Als er allerdings sein Studium abbrach und weg zog, brauchte ich wieder einen neuen Mitbewohner. Da ich mittlerweile einen neuen Freund hatte und dieser ein bisschen eifersüchtig war, habe ich mich unter den Bewerbern für einen jungen Mann entschieden, von dem sich mein Freund ganz sicher nicht bedroht fühlen würde. Ich habe also nicht nur auf mein Bauchgefühl gehört und einfach nach Sympathie ausgewählt. Wir haben uns zwar auch ganz gut verstanden, aber letzlich waren wir zu unterschiedlich und ich habe ihn gebeten, auszuziehen.
Ach nein, zwischen den beiden hatte ich für einige Zeit noch einen anderen Mitbewohner. Das war ein Kommilitone von meinem Freund. Also kein Fremder. Mit dem hat es trotzdem nicht geklappt. Er ist echt seltsam geworden. Irgendwann ist er ausgezogen und ist mir bis heute Miete und Nebenkosten schuldig und die Freundschaft zwischen ihm und meinem Freund war auch dahin.
Man kann nie vorher sagen, wie es ablaufen wird, wenn man mit jemandem zusammenzieht. Ich kenne zwei "Paare", die vorher die besten Freunde waren, aber zusammen leben konnten sie nicht, woran die Freundschaft fast zerbrochen wäre. Andererseits kenne ich hunderte Studenten-WGs, die sich durch Annoncen oder ähnliches kennengelernt haben und bei denen es super klappt.
Achte einfach auf den Mietvertrag. Entweder du mietest die Wohnung und kannst dann unliebsame Mitbewohner um den Auszug bitten oder du bist nur Untermieterin und kannst jederzeit gehen, wenn es dir nicht gefällt. Das WG-Leben ist eine tolle Erfahrung, auch die schlechten sind im Nachhinein lustig und/oder lehrsam. Und von so richtig schlechten hab ich sowieso noch nie gehört.
Ich bin allgemein kein Mensch, der für Wohngemeinschaften geeignet ist, weil ich oft meine Ruhe haben möchte und in solchen Momenten dann auch nur meinen Freund in meiner Nähe dulde. Daher werde ich demnächst nach meinem Auszug aus dem Elternhaus auch mit ihn zusammen eine Wohnung nehmen und nicht in eine Wohngemeinschaft ziehen, obwohl das zunächst auch eine Option war, da ich studieren gehen werde und es in der Studentenstadt natürlich viele Wohngemeinschaften gibt.
In dem Fall hätte ich dann auch keine andere Wahl gehabt, als mit Fremden zusammen zu ziehen, denn ich selbst wohne rund sechzig Kilometer von meiner Universität entfernt. Daher suche ich ja auch erst dort eine Wohnung und ich denke, so geht es den meisten. Wenn sie sowieso in der Nähe der Universität leben, dann ist die Wahrscheinlichkeit zwar höher, dass sie dort auch schon einige Leute kennen, aber gleichzeitig gibt es auch keinen Grund, von zu Hause auszuziehen. So gesehen sind die meisten eben wirklich dazu gezwungen, in eine Wohngemeinschaft mit fremden Menschen zu ziehen.
Bisher haben alle meiner Bekannten damit aber gute Erfahrungen gemacht. Meine Schwester zum Beispiel ist generell ein sehr offener Mensch und hatte somit überhaupt keine Problem damit, mit fremden Menschen in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Sie hat dann auch schnell Freundschaft zu ihnen geknüpft, das wäre bei mir wohl nicht annähernd so schnell gegangen.
Grundsätzlich ist es ja aber auch so, dass man die Mitbewohner vorher kennenlernt und wenn man bemerkt, dass jemand dabei ist, mit dem man sich absolut nicht verstehen wird, dann kann man sich ja nach einer anderen Wohngemeinschaft umsehen. Letztendlich ist aber immer etwas Risiko da, dass sich einer der Mitbewohner noch als jemand entpuppt, mit dem man sich nicht versteht. Deswegen hat man aber auch noch in jeder WG sein eigenes Zimmer, in das man sich zurückziehen kann.
Für mich käme es auf gar keinen Fall in Frage, mit einem fremden Menschen zusammen zu ziehen. Ich weiß, dass in vielen Städten der Wohnraum wirklich knapp ist und sich gerade jüngere Leute dann eine Wohngemeinschaft suchen müssen, um überhaupt irgendwo wohnen zu können. Trotzdem könnte ich mir auf gar keinen Fall vorstellen, gemeinsam mit fremden Leuten in einer Wohnung zu leben. Ich bin für so etwas einfach viel zu vorsichtig und hätte vermutlich immer Angst, dass etwas schlimmes passieren könnte.
Ich bin einfach kein vertrauensvoller Mensch und habe immer ein Misstrauen gegenüber anderen Menschen. Außerdem ist es bei mir so, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich in einer Wohnung leben müsste, welche nicht wirklich sauber ist oder welche einfach von anderen Leuten verschmutzt wurde. Ich könnte mich nicht darauf einlassen, dass ich mich in vielen Dingen nach anderen richten müsste. Mit einem Partner ist es etwas anderes aber in einer WG mit fremden Leuten weiß man ja vorher gar nicht, welche Verhaltensweisen diese an den Tag legen.
Natürlich kann ich verstehen, dass es manchmal keine andere Möglichkeit gibt und viele Leute dann einfach in eine WG mit fremden Leuten ziehen müssen. Trotzdem käme es für mich einfach nicht in Frage und ich würde dann lieber in eine andere Stadt ziehen oder andere Kompromisse eingehen.
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