Die Hunde der Anderen beim Welpenspiel streicheln?

Wie fast jeden Sonntag waren wir heute auf dem Hundeplatz zum Welpen-/ Junghundespiel. Leider sind es derzeit echt wenige Welpen und Junghunde, so dass man sich nun mittlerweile schon kennt. Trotzdem wäre es natürlich schöner, wenn auch Neulinge dazu stoßen würden, damit die Hunde auf möglichst viele Rassen und Charaktere der anderen Hunde geprägt werden, aber man kann es ja nicht ändern, wenn wir in einer Region leben, wo Welpen oder andere Junghund derzeit "Mangelware" sind.

Jedenfalls haben wir eine Halterin dabei, die möchte nicht, dass ihr Hund von anderen Menschen gestreichelt wird. Ist uns anderen zwar ziemlich unverständlich, aber wir respektieren das natürlich. Auch die Anleiterin hat bereits versucht mit der Halterin darüber zu sprechen, aber sie hat ihre Meinung und davon rückt sie nicht ab. Für den Hund ist das natürlich weniger schön, denn natürlich setzen wir auch darauf, das die Hund nicht nur sich selber sondern auch die vielen Menschen kennen lernen und Vertrauen zu diesen fassen.

Auf diesem Wege haben wir es schon geschafft, dass eine ganz junge Hündin innerhalb von nur einer Stunde, von einem verschreckten, schüchternen und prophylaktisch schon einmal jeden zwickenden Hund, zu einem offenen und zutraulichen Hund geworden ist, die sich selbstbewusst in das Spiel mit den anderen Hund gestürzt hat und sogar von jedem anwesenden Menschen gestreichelt werden durfte, was sie am Anfang direkt mit Abwehrverhalten quittiert hätte. Allein dieses Beispiel hat mir gezeigt, dass es mir auch wichtig ist, dass mein Hund nicht nur mit anderen Hunden seine Erfahrungen sammelt, sondern sich ruhig auch einmal Streicheleinheiten bei einem anderen Menschen einfordern darf, bis ich sage, das gut ist.

Was haltet ihr davon? Würdet ihr es auch generell ablehnen, dass euer Hund von anderen Teilnehmern am Welpen-/ Junghundespiel gestreichelt wird? Würdet ihr die Streicheleinheiten befürworten und streichelt auch ihr andere Hunde? Respektiert ihr es, wenn ein Halter sagt, er möchte nicht, dass sein Hund angefasst wird? Welchen Grund könnte es dafür geben, dass der Mensch nicht möchte, dass sein Hund gestreichelt wird?

Wir kennen einen Schäfer, der auch sehr gut ausgebildete Hunde hat, die teilweise sogar nachts alleine bei den Schafen auf der Weide bleiben. Diesen Hunden ist auch nicht gestattet zu Menschen zu gehen und anderen Menschen ebenso wenig die Hunde zu streicheln. Diese sind einfach Hütehunde, die sich nicht durch Streicheleinheiten von Fremden bestechen lassen sollen. Sonst könnte man sie nachts zu leicht von ihren Aufgaben ablenken und die Schafe klauen.

Aber ich bezweifel, dass die Frau aus deiner Welpengruppe Schäferin ist, sonst könnte sie dies ja einfach als Begründung angeben. Vielleicht hat sie schlechte Erfahrungen gemacht? Es ist erschreckend, wie viele Leute Angst vor Hunden haben. Es ist an sich sehr nett, wenn man seinem Hund beibringt, nicht jeden Menschen als Streichelmaschine anzusehen. Aber ein Mittelweg wäre eigentlich möglich. Man könnte dem Hund doch beibringen, dass er die Streicheleinheiten nicht einfordern darf, aber wenn der Mensch von sich aus streichelt, wäre es okay. Das könnte man doch auch wunderbar in eurer Gruppe trainieren.

An eurer Stelle würde ich noch einmal mit der Frau reden. Es muss doch eine Begründung für ihre Entscheidung geben. Mit einer guten Begründung sehe ich ja so gut wie alles ein. Aber komplett ohne würde es mir schon sehr schwerfallen, den Hund einfach links liegen zu lassen.

Ich kann das Verhalten der Frau auch nicht ganz nachvollziehen. Mein Hund darf eigentlich von jedem gestreichelt werden. Die meisten, die man unterwegs beim Spazierengehen treffen, sind ja auch so freundlich und fragen vorher, weil sie sich selbst vielleicht auch nicht sicher sind, ob der Hund eventuell schnappen oder beißen könnte. Ich habe es noch nie jemanden verwehrt, meinen Hund zu streicheln. Die meisten sind auch sehr neugierig, weil mein Hund kein Fell, sondern Wolle hat, da er ein Pudel ist. Daher kommt eben die Frage nach dem Streicheln sehr oft.

Mein Hund liebt es gestreichelt zu werden und wenn jemand erst einmal damit anfängt, dann rückt er ihm nicht mehr von der Seite, es sei denn, es ist ein anderer Hund anwesend, dann ist der natürlich interessanter. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es Hunden gut tut, gestreichelt zu werden, solange man nicht zu aufdringlich ist und ihnen nicht hinterher rennt, wenn sie sich dann irgendwann einmal zurückziehen wollten.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man einfach die Aussage der Frau akzeptieren sollte, auch wenn es schwer fällt. Sie hat wohl einfach ihre Meinung dazu und wenn sie auch nach einem Gespräch mit der Leiterin der Hundegruppe immer noch daran festhält, dann wird sie schon ihre Gründe haben und nicht davon abzubringen sein. Auch wenn es natürlich mal interessant wäre, diese Gründe zu erfahren. Ich denke auch, dass sie eventuell schlechte Erfahrungen gemacht hat und deswegen so handelt.

Eine schwierige aber meiner Meinung nach gleichzeitig interessante Situation. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie gute Gründe dafür hat, dass ihr Hund nicht gestreichelt werden soll. Vielleicht möchte sie ihn als Wachhund ausbilden und möchte nicht, dass er jeden freudig begrüßt.

Da es mich tatsächlich interessieren würde, warum sie diese Einstellung hat, würde ich mich wahrscheinlich einfach einmal ganz in Ruhe mit ihr unterhalten und sie fragen, warum sie das nicht möchte. Allerdings muss man dabei sehr darauf achten, wie man dieses Gespräch führt. Denn sonst kann es sehr schnell passieren, dass der andere den Eindruck bekommt, dass man sich sowieso nicht dafür interessiert, sondern denjenigen nur den eigenen Erziehungsstil für den Hund aufdrücken möchte. Gerade wenn ihr als Gruppe auf sie zugegangen seit, kann es sein, dass sie sich einfach falsch verstanden oder durch euch kritisiert fühlt.

Ich würde ihre Einstellung aber auf alle Fälle akzeptieren. Mich würden nur wirklich die Gründe dafür interessieren, aber ich kann es verstehen, je nachdem, was man mit dem Hund einmal machen möchte, ist es teilweise sogar sehr hilfreich, wenn der Hund nicht jeden freundlich begrüßt.

Ich kann das Verhalten der Frau auch nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht hat sie nur Angst um ihren Hund aber selbst das würde ich bei so etwas nicht verstehen. Ich war früher, als meine Hündin noch ein Welpe war, auch an solchen Hundespielen mit ihr teilgenommen und das hat sowohl ihr als auch mir neue Bekannte eingebracht. Ich streichle sowohl andere Welpen und habe natürlich auch nichts dagegen, wenn jemand meine Hündin streichelt.

Ich kann es absolut verstehen, wenn jemand nicht möchte, dass man seinen Hund anfasst! Viele Leute möchten nicht, dass ihre Hunde einfach so zu fremden Menschen gehen und sich anfassen lassen, denn es könnte ja sein, dass sie einmal von jemanden etwas zu fressen bekommen und dies dann nicht vertragen. Oder vielleicht ja sogar vergiftet werden. Deswegen setzen manche Hundehalter gleich von Anfang an darauf, ihre Hunde nicht mit fremden Menschen in Kontakt kommen zu lassen.

Allerdings sehe ich dies auch ziemlich problematisch! Was ist denn, wenn der Hund einmal entlaufen sein sollte, warum auch immer, und dann von fremden Menschen wieder eingefangen werden soll oder muss? Ein Hund, der nicht gelernt hat, dass man sich auch von anderen Leuten anfassen lassen kann, kann dadurch in richtig gefährliche Situationen geraten oder einem enorm hohen Streß ausgesetzt werden, weil man ihn dann vielleicht mehr oder weniger jagt und ihn in eine für ihn sicherere Umgebung scheucht. Da ist es doch schon besser, wenn man einen Hund hat, der sich vertrauensvoll von jedermann berühren lässt.