Private Krankenversicherung im Referendariat
Nun wird von allen Seiten gesagt, dass man im Referendariat sich privat versichern muss. Okay so weit gut und schön. Dass man zu diesem Zeitpunkt als Beamter auf Widerruf auch Beihilfe bekommt, das weiß ich auch schon. Allerdings sind doch einige Fragen übrig wie das ganze funktioniert.
Wenn ich mich dann im Referendariat bei der privaten Krankenkasse versicher, dann wurde mir gesagt muss mich diese auch nehmen. So hört man ja von allen Seiten, dass man aus einer privaten Versicherung aber eben nicht mehr raus kommt und später als Angestellte (Verbeamtung ist momentan eher unwahrscheinlich) würde sich die Private ja überhaupt nicht mehr lohnen, aber die Gesetzliche könnte ich im Referendariat vermutlich nicht bezahlen, da man ja den vollen Beitrag zahlen muss.
Nun hörte ich aber von einigen Lehrern, welche im Referendariat privat versichert waren, dass diese sich dann danach gesetzlich versichern konnten. Doch wie geht das? Ich kenne die Lehrer leider nicht persönlich und weiß daher auch nicht wie das geklappt hat.
Auch geht das Gerücht um dass bei uns die Private Versicherung auch zeitlich begrenzt ist da es sich um einen Sondertarif für Referendare handelt. Hat Jemand von euch da vielleicht schon Erfahrung mit gemacht? Lustigerweise hat mir das Gespräch mit einer Dame einer privaten Krankenversicherung da nämlich auch nicht helfen können.
Ich würde zu einer Krankenversicherung gehen, die speziell auch Beamte versichert, beispielsweise die Debeka. Aber vorher würde ich verschiedene Angebote einholen. Du musst halt den Teil versichern, den die Beihilfe nicht zahlt. Ich denke 50 Prozent, bin mir aber nicht sicher. Die Beiträge hängen natürlich von deinem Alter und deinen Risiken ab, wie es eben bei privaten Krankenversicherungen üblich ist. Hole dir einfach verschiedene Angebote ein und lass dir keine unnötigen Zusatzversicherungen aufdrängen.
Wenn du dann später angestellt beschäftigt bist, dann kannst du dich gesetzlich versichern lassen. Wenn du über der Versicherungspflichtgrenze liegst, was ich mir aber am Anfang nicht vorstellen kann, dann lässt du dich halt freiwillig bei der gesetzlichen Krankenkasse versichern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dann nicht mehr wechseln kannst. Du kommst ja im Prinzip aus der Beihilfe.
Dass dir da die Beratung der privaten Kasse nicht weiter helfen konnte, kann ich mir schon vorstellen. Schließlich haben die ja auch ein begründetes Interesse, einen zahlungskräftigen Kunden zu halten. Da würde ich auch nicht meine Kunde zur Konkurrenz weg loben.
Ich würde mich statt dessen einfach mal auch bei der gesetzlichen Kasse meines Vertrauens erkundigen, wie das funktioniert und mir da die tatsächlichen Kosten mal durchrechnen lassen. Vielleicht ist es ja auch gar nicht so viel, wie du denkst.
anlupa hat geschrieben:Wenn du über der Versicherungspflichtgrenze liegst, was ich mir aber am Anfang nicht vorstellen kann, dann lässt du dich halt freiwillig bei der gesetzlichen Krankenkasse versichern.
Welcher normale Mensch versichert sich denn freiwillig gesetzlich? Du weißt schon was das bedeutet oder? Wer über die Versicherungspflichtgrenze liegt und dann erst in die GKV freiwillig einsteigt, der darf schön den vollen Beitragssatz zahlen und zahlt damit zumindest anfangs immer mehr als in der privaten Krankenversicherung.
Gesetzlich versichern lohnt sich dann, wenn man den normalen Beitragssatz zahlt und wenn man einmal drin ist, dann ist auch die Versicherungspflichtgrenze egal. Ich liege da auch drüber und bin ohne Probleme gesetzlich versichert.
Im Referendariat würde ich mich aber immer privat versichern. Zum einen würde man in der gesetzlichen eben den vollen Beitrag selber zahlen, also über 15% und in der privaten bekommt man als verbeamteter Referandar mindestens 50% Beihilfe. - mit Kindern oder als Ehepartner sogar 70%. Man muss dann nur noch den Rest selber versichern und fährt damit eigentlich immer günstiger als in der gesetzlichen Krankenkasse.
Gut du musst erstmal alles selber bezahlen. Auch die Beihilfe wird nicht direkt beim Bezahlen deiner Arztrechnungen abgezogen. Aber du kannst dir fast alles wiederholen. Große Krankenhausrechnungen werden gelegentlich auch direkt an die Krankenkasse geschickt, aber alles was die Beihilfe zahlt, musste meine Frau immer erstmal vorstrecken.
Solltest du nach dem Referendariat angestellt werden, kann man immer noch zurückwechseln, sofern man 12 Monate lang unter der Versicherungspflichtgrenze bleibt, was bei einer Neueinstellung dann gegeben sein sollte.
Richtig, wenn du das so früh machst, kannst du das mal testen. Du solltest dich aber sehr gründlich informieren, welche Versicherung für dich langfristig in Frage kommt. Gerade wenn du Familie hast und relativ geringes oder normales Einkommen, wird sich die gesetzliche Versicherung auszahlen.
Jetzt wird sich aber ohne Familie wohl die private Versicherung sehr günstig ergeben, damit lässt es sich dann auch für ein paar Monate oder gar Jahre leben. Ich empfehle dir mal ein paar Angebote geben zu lassen, beispielsweise auf der Seite informieren.
Wenn du verbeamtet wirst, bist du dann auch privat versichert und bis dahin kannst du ja mal testen. Es ist ja auch nicht immer gesagt, dass du eine Beamtenstelle erhälst heute noch.
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