Hochschule bisschen entfernt - Hinfahren oder ausziehen?

vom 24.08.2013, 18:42 Uhr

Im Oktober ist es bei mir soweit. Ich fange mit dem Studium an der Hochschule Pforzheim an. Jedoch wohne ich selbst in Mannheim und es sind gut 96-100 Kilometer bis nach Pforzheim. Von manchen höre ich, es sei sehr weit mit dem Zug von Mannheim und von anderen wiederum genau das Gegenteil. Nun zu meiner Frage: Würdet Ihr euch die Strecke von Mannheim nach Pforzheim und wieder zurück jeden Tag geben oder würdet Ihr lieber ausziehen? Letzteres würde mir schwer fallen, da ich alleine kaum zurecht kommen würde.

» uA_Musti » Beiträge: 542 » Talkpoints: 25,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich würde es zum einen davon abhängen, wie oft ich in der Woche zur Uni müsste und ob ich die Fahrtzeit irgendwie sinnvoll nutzen könnte. Wenn ich etwa mit dem Zug die Strecke am Stück oder mit vielleicht bloß einmal umsteigen fahren könnte, würde ich versuchen, diese Zeit sinnvoll - am besten sogar für die Uni - zu nutzen. Also Texte lesen, die ich mir sonst zu Hause ansehen müsste oder (falls erforderlich) Sachen auswendig lernen. Würde ich mit dem Auto fahren (müssen), wäre das Ganze etwas schwieriger, da man sich dabei ja natürlich selbst auf das Fahren konzentrieren muss. Vielleicht würde ich dann Hörbücher hören, um die Zeit möglichst effektiv zu nutzen oder eventuell Lern-CDs (zum Beispiel, um eine Fremdsprache erlernen zu können).

Der andere wichtige Punkt wären für mich die Kosten. Gibt es ein Semesterticket der Uni oder muss ich selbst die gesamten Fahrtkosten tragen? Beziehungsweise in Deiner Situation: Wohne ich kostenlos zu Hause bei den Eltern, so dass die Fahrtkosten immer noch geringer sind als mich komplett (inklusive eigener Wohnung) selbst zu finanzieren, aber andererseits Fahrtkosten zu sparen?

Allerdings verstehe ich nicht ganz, wieso Du schreibst "von machen höre ich, es sei sehr weit mit dem Zug". Das kann man doch ganz leicht selbst auf der Seite der Deutschen Bahn nachschauen, wie lange die Fahrtzeit tatsächlich ist. Für mich persönlich ist eine Stunde hin - eine Stunde zurück pro Tag schon ganz schön viel, das fängt spätestens nach einigen Wochen an zu nerven - vor allem wenn man im Sinne des oben Geschriebenen die Zeit womöglich nicht effektiv nutzen kann und so zu Hause nach dem täglichen Pendeln auch noch sein Pensum für die Uni zu erledigen hat.

Ich verstehe auch, dass es ein sehr großer Schritt ist, von zu Hause auszuziehen. Auch ich hatte damals das Gefühl, dass ich alleine nicht zurecht kommen würde und totale Angst vor dem Alleine-Wohnen. Über kurz oder lang ist es aber unvermeidbar - und es ist eine tolle Erfahrung, zu sehen, dass man eben doch zu mehr in der Lage ist, als man es sich anfangs zugetraut hat! Daher würde ich persönlich Dir raten, Dir die nervige Pendelei zu schenken und Dich zu "trauen", Dir eine eigene Wohnung oder WG zu nehmen.

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mir erst die Zugverbindungen anschauen. Wenn ich etwa 1,5h fahren müsste würde ich wohl erst einmal pendeln. Aber wenn ich zwischen 1,5 und 2h brauchen würde, würde ich wohl eher dazu tendieren, dorthin zu ziehen. Eine Freundin von mir wohnte ungefähr 50km von ihrer Universitätsstadt entfernt, aber dadurch, dass sie in einem Dorf wohnte hat sie glatte 2,5h zur Universität gebraucht und ist diese trotzdem gependelt.

Laut eigener Erfahrung braucht man von Mannheim bis nach Pforzheim auch in etwa 1,5h, aber ich weiß nicht, wie lange man vom Bahnhof Pforzheims zu dessen Hochschule braucht. Da du selbst meinst, dass du Probleme hast, wenn du alleine wohnen würdest, würde ich es mit der ersten Variante, nämlich dem Pendeln, probieren.

Aber irgendwann musst du alleine wohnen, dass sollte dir klar sein. Ein Anfang wäre es, zum Studium auszuziehen, aber das ist kein Muss. Ich studiere selbst, aber ich wohne auch noch daheim, da ich in Universitätsnähe wohne. Vielleicht könntest du auch einfach mal schauen, wie du das Pendeln im ersten Semester verträgst und ob es dir dann doch noch zu anstrengend ist und daraufhin im zweiten Semester ausziehen. Vielleicht könntest du dir auch einfach eine Wohngemeinschaft suchen und wenn du Glück hast, findest du nette Mitbewohner und wärst nicht ganz auf dich alleine gestellt. Viel Glück für dein Studium! :)

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn du schon sagst, dass du alleine kaum zurecht kommen würdest, dann geht es hier doch gar nicht um die Länge der Zugfahrt. Ab welcher Länge würdest du es denn in Kauf nehmen, allein zu leben, obwohl du damit nicht zurecht kämst? Die Frage ist doch müßig. Unterbewusst willst du hier doch nur hören, dass du die Fahrt in Kauf nehmen solltest.

Ich weiß ja nun nicht, warum es dir so schwer fallen würde, alleine zu leben und wie du im Moment wohnst. Aber bekommst du nicht gerade die Chance dieses Problem anzupacken? Denn irgendwann willst du es doch lösen, oder?! Selbständigkeit ist nicht zu unterschätzen. Man sollte sie mal freiwillig ausprobiert und erlernt haben, anstatt sich immer im Schoß der Familie oder an der Seite eines Partners in Sicherheit zu wiegen. Man kann nämlich nie vorhersagen, wann diese Sicherheit mal plötzlich wegfällt.

Du solltest die Chance nutzen. Suche dir in Mannheim eine WG. Dann lebst du nicht alleine, aber deine Mitbewohner werden nicht in dem Maße für dich da sein wie deine Eltern. Es wäre ein Mittelding. Du könntest dir auch auf halbem Weg eine Wohnung suchen, wobei nun Karlsruhe so nah an Pforzheim und Heidelberg so nah an Mannheim dran ist, dass das kaum Sinn macht. Bruchsal wäre in der Mitte. Das wäre ein erster Schritt und du hättest trotzdem noch die Nähe nach Hause.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich würde ganz klar ausziehen. Irgendwann muss das doch mal passieren und wenn nicht jetzt, wann denn dann? Wenn du fertig mit dem Studium bist? Oder erst wenn du einen festen Job hast? Klar ist ein Auszug mit Kosten verbunden und man hat dann auch mehr monatliche Ausgaben, aber man muss irgendwann auch mal ausziehen und wenn man nebenbei arbeitet oder nette Eltern hat, ist das machbar. Außerdem gibt es ja auch Unterstützung, wenn man studiert.

Die Zugfahrt finde ich auch eher unangenehm und würde schauen, dass ich alles machen kann um diese zu vermeiden. Nicht nur das man in der Zeit bessere Sachen machen kann, kommt die Bahn auch oft zu spät oder man muss stehen. Mal eben lernen ist da nicht wirklich drin.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ganz klare Antwort: Von Zuhause ausziehen! Wenn du pendelst, hast du viel weniger Möglichkeiten, andere Kommilitonen näher kennenzulernen, weil du dich immer nach dem Zugfahrplan richten musst, um den letzten Zug zu bekommen. Die Studienzeit ist die Zeit, in der man die meisten Leute kennenlernt, Netzwerke aufbaut, mit anderen Pläne schmiedet und Erfahrungen jedweder Art macht.

Warum kommst du denn alleine nicht zurecht? Du bist doch anscheinend volljährig, wenn du ein Studium anfängst. Bist du in irgendeiner Art körperlich eingeschränkt?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hast du dir die Bahnverbindung von Pforzheim nach Mannheim einmal angeschaut? Dann kannst du doch selbst abschätzen, wie lange es dauert und ob dir das zu lange ist oder nicht, denn immerhin ist es doch so, dass „lange“ oder „kurz“ sehr subjektive Adjektive sind und das immer auf die Augen des Betrachters ankommt. Es kommt natürlich auch darauf an, wie oft du umsteigen musst und ob die Gefahr besteht, dass du den Anschlusszug verpassen könntest. Daher würde ich mich mal über die üblichen Verspätungszeiten der Bahn informieren, die sind ja leider manchmal sehr lange. Außerdem könntest du dich mal umhören, ob es bei der Bahnstrecke oft zu Ausfällen kommt. Meine Schwester hatte zum Beispiel das Pech, dass gerade zu ihrer Prüfungszeit die Bahnstrecke wegen einem Erdrutsch ausgefallen ist und mit dem Bus ist man eben um einiges langsamer als mit der Bahn unterwegs. Das muss schon gut überlegt sein.

Ich stand vor kurzem übrigens vor derselben Frage und habe mich für die Wohnung entschieden, dabei waren es bei mir nur ungefähr sechzig Kilometer. Aber ich bin die Strecke einmal abgefahren und mir wäre das einfach zu viel, vor allem im Berufsverkehr. Die Strecke würde auf der Landstraße verlaufen, teilweise muss man durch Ortschaften mit dreißig Kilometern pro Stunde fahren und überall auf der Strecke stehen Blitzer.

Bei hundert Kilometer Entfernung würde ich wahrscheinlich gar nicht lange überlegen und mir eine Wohnung nehmen. Die Bahn wäre mir einfach zu unzuverlässig und mit dem Auto ist es aufgrund des Sprits wahrscheinlich fast teurer, als wenn du dir dort eine kleine Wohnung nimmst. Was hast du denn für Befürchtungen, was du nicht alleine schaffen könntest? Ich bin mir sicher, dass du das in den Griff bekommen würdest.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe mir die Strecke nun einmal auf der Website der deutschen Bahn angesehen und komme auf eine Verbindung, die knapp unter eine Stunde dauert und einen Umstieg beinhaltet. Allerdings rechne ich jetzt nur zwischen den Bahnhöfen und konnte mangels Informationen nicht einplanen, wie weit du von zu Hause aus zum Bahnhof brauchst und wie viel Zeit die Fahrt vom anderen Bahnhof zur Hochschule in Anspruch nimmt. Ich bin neulich erst bei meinem Freund eingezogen und brauche mit dem Zug auch in etwa 40 Minuten zu meiner neuen Hochschule; allerdings wohne ich direkt am Bahnhof und auch die Gebäude der Hochschule sind vom Zielbahnhof bequem zu erreichen.

Du sagst ja selbst, dass du im Moment nicht ausziehen möchtest und dir ein Leben alleine nicht zutraust. Was wäre also, wenn ich dir zum Ausziehen raten würde, weil ich schätze, dass du 1,5 Stunden pro Fahrt brauchen wirst und das einfach zu viel finde, zumal man eine Zugfahrt oft nicht so effektiv nutzen kann, wie man sich das vorstellt? Nun ja, ich gebe dir diesen Rat trotzdem. Natürlich ist es eine finanzielle Belastung, natürlich ist es erst einmal seltsam, von den Eltern weg zu sein, gleichzeitig ist es eine tolle und bereichernde Erfahrung. Nicht nur, dass du dir die Fahrzeit sparst, du lernst unabhängig auf eigenen Beinen zu stehen - das ist für mich fast der entscheidende Faktor.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde dir auf jeden Fall ganz dringend empfehlen, dort hin zu ziehen, auch wenn das die finanziell schlechtere Variante ist. Es gibt sehr viele Dinge, die dafür sprechen.

Zum Einen ist es natürlich so, dass die Zugfahrt sehr viel Stress bedeuten kann und man Zeit verliert, die man sonst in Ruhe lernt. Gut, es gibt Menschen, die kommen damit sehr gut klar und können die Zeit auch effektiv nutzen. Aber selbst dann kann man die Zeit nicht ganz so gut nutzen als wenn man in direkter Umgebung der Hochschule wohnt.

Der in meinen Augen wichtigste Vorteil ist aber, dass du als "Heimfahrer" kaum Beziehungen zu deinen Kommilitonen aufbaust. Natürlich wird man mit seinen Mitstudenten irgendwie in Kontakt kommen und man auch die ein oder andere Freundschaft aufbauen. Aber durch die Entfernung kann man die Beziehungen normalerweise nicht näher vertiefen. Man kann nicht einfach mal schnell Dienstag abends eine spontane Lerngruppe bilden und bis spät in die Nacht wichtige Klausurthemen besprechen. Und gerade solche Lerngruppen sind für den Erfolg eines Studiums sehr wichtig, wenn nicht sogar essentiell. Es gibt zwar auch Einzelkämpfer, die sich lieber alleine ohne Kontakte zur Außenwelt durchbeißen, aber die sind nur eine kleine Minderheit. Als "Heimfahrer" wird man aber automatisch eher zum Einzelkämpfer, auch wenn man eigentlich schon eher der soziale Typ ist.

Auch nach dem Studium sind solche Beziehungen unter Kommilitonen sehr wichtig, weil man solche "Netzwerke" immer brauchen kann, wenn man beispielsweise auf Jobsuche ist.

Bei der geringen Entfernung kann man ja immer noch jedes Wochenende heimfahren und so seine Freundschaften in der Heimat pflegen. Sicherlich werden einige dieser Freundschaften auch einschlafen oder ganz verloren gehen, aber die wirklich wichtigen Beziehungen werden sicherlich erhalten bleiben.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ist das Semesterticket auch gültig, wenn ich mit dem ICE fahre? Und ja die Bahnverbindungen habe ich mir auch schon an geguckt, jedoch variieren sie sich sehr. Ich habe auch geguckt, wie lange es vom Pforzheimer HBF bis zur Hochschule dauert. Es nähme 8 Minuten mit dem Bus in Anspruch.

Und ich werde es höchstwahrscheinlich so machen, dass ich es zumindest mal versuche nach Pforzheim und wieder zurück zu fahren. Wenn ich merke, es wird nichts, es ist viel zu anstrengend und ich kann meine Fahrtzeit nicht sinnvoll ausnutzen, überlege ich mir es auch anders.

Auch habe ich mir schon überlegt, nach dem ersten Semester auf die Hochschule Mannheim zu wechseln, wenn es natürlich möglich ist. Den selben Studiengang gibt es in Mannheim schon mal.

» uA_Musti » Beiträge: 542 » Talkpoints: 25,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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