Hund das Spielen verbieten, weil er unachtsam war?

vom 24.08.2013, 08:15 Uhr

Bei dem gestrigen Hundespiel kam es zu folgender Situation:

Ein Mops hat mit seinem Menschen Ball gespielt. Die beiden waren sehr in das Spiel vertieft und der Mops hatte wirklich großen Spaß daran, dem Ball, der mindestens genauso groß war, wie er selber hinterher zu jagen. Irgendwann hat das einer der anderen Hunde mitbekommen und ist natürlich zielstrebig zu Ball und Hund gerannt und wollte eben mitspielen. Dabei ist er auf den Ball drauf gesprungen und hat mit seiner Pfote das Auge vom Mops getroffen. Wer selber schon einmal eine Hundepfote in das Auge bekommen hat, weiß wie weh das tun kann und auch dem Mops hat es sichtlich weh getan.

Der Halter des anderen Hundes hat seinen Hund natürlich direkt zurecht gewiesen und ihm mit sofortiger Wirkung die weitere Teilnahme am Spiel verboten. Der Hund hat das auch akzeptiert, war darüber aber natürlich nicht sehr glücklich. Sein Herrchen hat ihn dazu auf einer Stelle auf der Wiese abgelegt und dort musste der Hund dann bis zum Ende bleiben. Respekt an den Halter, dass er seinen Hund diesbezüglich so gut erzogen hat, dass er dann auch wirklich an Ort und Stelle bleibt. Natürlich hat der Hund seinen Menschen die ganze Zeit mit riesengroßen Augen angeschaut, doch er war da konsequent.

Wie findet ihr aber das? Hättet ihr euren Hund auch aus dem Spiel entfernt und das weitere Spiel verboten? Hättet ihr es am Ende als "kann unter Hunden vorkommen" abgetan? Welche Konsequenzen hättet ihr für euren Hund gewählt? Hättet ihr euren Hund überhaupt bestraft? Wie lange hättet ihr die Bestrafung umgesetzt? Würdet ihr euch irgendwann wegen den großen Hundeaugen erweichen lassen? Wie hättet ihr als Halter des "verletzten" Hundes reagiert?

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube das kommt darauf an wie verletzt der andere Hund gewesen ist. Ich hätte meinen Hund sicherlich auch erst mal zur Seite geschafft und den Besitzer bei seinem Hund dann nachsehen lassen. Wenn dann alles in Ordnung gewesen wäre und ich auch das Ok vom Besitzer gehabt hätte, dann hätte ich meinen Hund wieder hingelassen. Das ist ja auch nicht mit Absicht passiert und deswegen denke ich nicht, dass man den Hund bestrafen muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Dass der Hund erst einmal zur Seite gerufen wird, finde ich schon angebracht. Immerhin hat der andere Besitzer sich sicher auch versichern wollen, dass dem Mops nichts geschehen ist und das Auge keine Verletzung davon getragen hat. Die beiden einfach so weitermachen zu lassen, wäre in dem Fall sicher erst einmal unangebracht gewesen.

Es ist aber auch so, dass der Hund den Zusammenhang nun wahrscheinlich gar nicht verstanden hat. Er weiß wahrscheinlich nicht einmal, dass er den Mops mit seiner Pfote an einer empfindlichen Stelle getroffen hat und selbst wenn, solange der Mops nicht laut aufjault und anfängt zu jammern wird der Hund kaum wissen, dass es etwas schlechtes war, dass er da getan hat. Von daher wäre eine Bestrafung in dem Fall nun auch vollkommen unangebracht gewesen, sprich, dass man den Hund anschreit oder ähnliches. Das ist genauso, wie wenn man nach Hause kommt und sieht, dass der Hund etwas angestellt hat. Wenn man ihn dann anschreit, kann der Hund die Assoziation zu der Tat an sich gar nicht aufbauen und weiß nicht, was er falsch gemacht hat und wofür er die Schreie nun verdient hat. In dem Fall war es genau dasselbe, die Assoziation war für den Hund wohl einfach nicht vorhanden.

Dass der Besitzer den Hund dann aber nicht mehr mitspielen lassen hat, ist schon in Ordnung, wenn er denkt, dass so etwas noch einmal hätte passieren können. Ich hätte meinen Hund dann vermutlich auch nicht mehr mitspielen lassen, weil mir die Gefahr zu groß gewesen wäre, dass direkt zweimal hintereinander so etwas passiert. Aber wie gesagt, angeschrien oder in irgendeiner Art bestraft hätte ich ihn nicht und beim nächsten Mal hätte ich ihn auch wieder mitspielen lassen. Es stimmt schon, dass so etwas unter Hunden mal passieren kann, dahinter steckten ja keine böswilligen Absichten.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde eine Bestrafung hier auch unangebracht. Es war ja kein Absicht. Der Hund hat keine unangemessene Aggressivität gezeigt. Also sobald der Mops untersucht wurde und wieder spielt und der Mopsbesitzer einverstanden ist, hätte ich meinen Hund wieder mitspielen lassen. Sicher kann dann wieder etwas passieren, wenn die Hunde zu stürmisch sind. Aber das gehört doch dazu. Die Alternative wäre die reine Wohnungshaltung, sozusagen in Watte packen. Das ist doch kein Leben. Da nehme ich und bestimmt auch die Tiere lieber kleine Verletzungen in Kauf.

Aber wenn man eine Bestrafung angeordnet hat, darf man sich durch die großen Hundeaugen nicht erweichen lassen. In dem Fall wäre ich dann lieber mit meinem Hund weitergegangen und dann dürfte er auch wieder spielen. Aber halt nicht mehr mit dem Mops und dem Ball. So kann man dem Hund nachgeben, ohne das er es wirklich merkt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Für mich klang das eigentlich eher so, als hätte sich der zweite Hund unerlaubt in das Spiel des Mops eingemischt und ist dafür von seinem Herrchen gemaßregelt worden. Und das fände ich wirklich vollkommen okay. Ich finde es aber beispielsweise auch störend, wenn ich mit meinem Hund spiele und ein anderer einfach so auf uns zu gestürmt kommt. Bei meinem Hund entscheidet sehr viel die Sympathie darüber, ob er einen anderen Hund mag und ich hasse nichts mehr, als wenn der andere Hundebesitzer dann brüllt "der tut nichts, der will nur spielen." Ist ja schön, aber meiner will sein Spielzeug definitiv nicht zum Spielen teilen.

Ich würde meinen Hund auch maßregeln, wenn er durchgehen und sich in das Spiel eines anderen Hundes einmischt. Genauso, wenn er so überschwänglich ist, dass er einen anderen Hund dabei verletzt. Ich finde es also vollkommen okay, dass der Besitzer seinen Hund abgelegt hat und der Hund nicht mehr mitspielen durfte.Man muss den Hund dazu ja nicht anschreien und meist wissen die dann schon, dass sie etwas falsch gemacht haben. Und natürlich muss der Hund dann auch dort liegen bleiben, wo man ihn ablegt. Das nennt man "Ablegen unter Ablenkung" und das kann jeder Hund lernen.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Darüber muss ich echt lachen. Was erwartet dieser Hundebesitzer denn von seinem Hund? Erwartet er wirklich, dass der Hund mehr Intelligenz und Beherrschung besitzt als ein sagen wir mal 10jährigen Kind? Außerdem können Unfälle passieren - das passiert auch Erwachsenen. Und ich denke mal, bei einem Hund müssen wir berücksichtigen, dass er eben bloß ein Hund ist.

Ich würde es vielleicht nur verstehen, wenn der Hund sich im Spiel so hoch gepusht hat, dass er im Überschwang etc. dazu gekommen ist. Dann hätte ich meinen Hund aber trotzdem nicht bestraft, sondern ihn vielleicht nur kurze Zeit aus dem Spiel genommen, damit er sich wieder etwas beruhigt, und ihn dann wieder mit machen lassen - alles natürlich unter der Voraussetzung, dass mein Hund überhaupt mitspielen durfte.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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