Schönes Aquarium ohne Pflege, gibt es das wirklich?

vom 23.08.2013, 07:28 Uhr

Ich hatte mir vor zig Jahren ein Aquarium zugelegt, weil meine Schwester auch eines besaß und behauptete, dass sie überhaupt keine Arbeit außer der Futtergabe, die meistens ein Automal übernahm, damit hätte. Das Aquarium würde sich von selber reinigen und sie hätten das Wasser schon jahrelang nicht mehr gewechselt. Bei meinem Aquarium hat das leider überhaupt nicht funktioniert. Nach einiger Zeit und viel Arbeit gab ich mein neues Hobby als Fischehalter wieder auf.

Ich zweifle daran, ob meine Schwester nicht untertreibt und doch immer mal wieder wenigstens die Scheiben reinigt. Sie behauptet, dass das bestimmte Fische und Schnecken bei ihr tun. Ich kann das leider schlecht überprüfen, weil meine Schwester im Frankreich wohnt und ich sie nur selten sehe.

Gibt es wirklich Aquarien, die so ausgewogen sind, dass sie ein biologisches Gleichgewicht bilden und von selber sauber bleiben? Oder ist das unmöglich? Wie oft müsst ihr euer Aquarium reinigen?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das müssen ja Wunderfische bei deiner Schwester gewesen sein, wenn sie das über Jahre so überlebt haben. Denn Fische bilden Abfallprodukte, die in einem solchen kleinen Biotop gar nicht ausreichend abgebaut werden können. Und selbst in der Natur bekommen Teiche ab und an durch Regen Frischwasser, selbst wenn kein regelmäßiger Zulauf durch einen Bach vorhanden ist.

Also ein Wasserwechsel muss dann schon regelmäßig sein, da sonst das Aquarium einfach nur anfängt zu stinken. Fische und Pflanzen gehen dabei ein und wenn dann weiterhin Futter durch einen Automaten ins Becken kommt, dann wird es noch schlimmer.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das kommt schon darauf an, wie das Verhältnis zwischen Wassermenge und Fischen und Pflanzen ist. Wenn man theoretisch ein 400 Liter Aquarium nur mit etwa zehn Minifischlein wie Platys oder Guppys besetzt, dazu vielleicht noch ein paar wenige Fensterputzfische und diese alle ein Geschlecht haben und sich also nicht vermehren dann kommt das Gleichgewicht nur sehr langsam und wenn überhaupt aus dem Ruder. Wenn man reichlich Wasserpflanzen eingesetzt hat, dann bauen diese die Stoffwechselprodukte ab und erzeugen Pflanzenmasse, die unter anderem wieder Sauerstoff für die Fische reichlich liefern. Zudem gibt es auch Additive für das Wasser, die die Zeit zwischen den Wasserwechseln verlängern.

Bei meinem Aquarium musste ich damals auch nur alle paar Monate Wasser gewechselt, weil es im Vergleich zur Fischmenge recht groß war. Meine blauen Antennenwelse haben doch die meisten Teile der Scheibe selbstständig von Algen frei gehalten. Trotzdem musste ich immer wieder mal alte Pflanzen jäten, damit die nicht gammeln und das Wasser verseuchen. Stressig war es eigentlich nicht. Allerdings ging mir dann mit der Zeit der Platz aus für das Aquarium.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also ich kann mir nicht vorstellen, dass man wirklich komplett ohne Arbeit auskommt. Allerdings ist es bei uns auch so, dass wir mit unserem alten Aquarium nicht viel zu tun hatten. Da hat man alle paar Wochen (oder sogar Monate, je nachdem) mal das Wasser gewechselt. Als wir dann allerdings Nachwuchs bekommen habe, wurde es schon etwas aufwändiger und das Wasser ist schneller umgegangen und dementsprechend musste man öfters wechseln.

Komplett ohne Arbeit ist ein Aquarium also nicht, aber wie auch vorher schon geschrieben wurde, kommt es natürlich auch auf die Anzahl der Fische im Wasser an, denn je weniger Platz diese haben, desto schneller verschmutzt das Wasser, wenn nicht durch Pflanzen/Filter etc gegengewirkt wird.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Auch ich habe mein Hobby entdeckt, nämlich die Aquaristik und ich glaube, dass deine Schwester damals wohl ein bisschen viel Stuss erzählt hat, denn dies ist im Grunde genommen eigentlich nicht möglich, denn kein Aquarium reinigt sich von selbst, vor allem nicht Aquarien, die Fische enthalten. Man muss nämlich bedenken, dass die Fische Abfallprodukte bilden. Diese werden natürlich wieder abgebaut, aber zusätzlich muss man bedenken, dass die Fische Wasserbewegungen und Sauerstoff benötigen (wie halt in der Natur auch).

Sauerstoff kann dabei im Aquarium nur entstehen, wenn es genug Licht gibt. Sonnenlicht genügt dabei nie, denn übertreibt man es mit Sonnenlicht, hat man eine Algenplage. Darüber hinaus, muss das Wasser eigentlich gefiltert werden, wobei es hier Menschen gibt, die auch ohne Filter zurecht kommen. Ich kenne bereits einige Leute, die auch ohne Schnick Schnack im Aquarium auskommen jedoch muss man dann viele andere Sachen beachten.,

Wenn man kein Filter hat, muss man für eine ausreichende Wasserbewegung achten. Darüber hinaus, brauchen die Pflanzen viel Licht und man muss diese auch düngen. Und zu guter Letzt muss man, gerade bei Fischbesatz, oft das Wasser wechseln. Da werden tolle Schnecken und andere Helfer nichts bringen. Gerade ein Aquarium ohne Schnick-Schnack verlangt eine Menge Pflege, da ansonsten das Wasser sehr schnell kippen kann. Also aus meiner Sicht, hat dir deine Schwester ein kleines Märchen erzählt.

Benutzeravatar

» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe mit meinem Aquarium immer sehr wenig zu tun gehabt, bis dann meine Aquarienlampe den Geist aufgegeben hat und ich erst nach zwei Wochen eine neue gefunden habe, die auch mit meinem Aquarium kompatibel war.

Normalerweise habe ich einmal in der Woche einen Eimer Wasser ausgetauscht, eigentlich nur, weil ich eben den Bodengrund gereinigt habe und nicht, weil das Wasser nicht mehr gut gewesen ist. Außerdem habe ich dann auch immer gleich den Filter mit gereinigt. Ich habe viele Aquarienpflanzen in meinem relativ kleinen Becken gehabt und immer sehr schön klares, sauberes Wasser. Mein Pflegeaufwand lag bei etwa 15 Minuten in der Woche, eben einmal am Samstag, meistens. Das Füttern finde ich gar nicht einmal erwähnenswert.

In den zwei Wochen ohne die Aquarienlampe sind mir aber viele Pflanzen eingegangen und auch das Wasser wurde trüblich. Natürlich habe ich das Wasser immer schön ersetzt und ich habe auch, als die neue Lampe endlich gefunden war, neue Pflanzen in mein Aquarium eingesetzt, aber ich habe seitdem mehr Probleme mit dem Wasser. Einen wesentlich höheren Pflegeaufwand habe ich nicht, meine Scheiben sind alle algenfrei. Aber ich brauche häufiger einen neuen Filter und ich wechsele auch mehr Wasser aus.

Ich kann mir aus eigener Erfahrung gut vorstellen, dass es sehr pflegeleichte Aquarien gibt. Aber dass man jahrelang keinen Wasserwechsel machen muss, das kann ich mir nur schwer vorstellen.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^