Sich die Konfirmation verdienen

vom 22.08.2013, 00:57 Uhr

Folgendes Szenario. Ein Mädchen im Teenageralter. Das Mädchen ist weder getauft, noch in irgendeiner Form christlich erzogen. Auch die Eltern gehen nie in die Kirche. Nun möchte das Mädchen zur Konfirmation gehen. Ihr Freundinnen gehen auch zur Konfirmation. Allerdings geben so wohl die Freundinnen, wie auch das Mädchen zu, dass nur wegen des Geldes zu machen. Also weil es eben höhere Geldgeschenke zur Konfirmation gibt. Wobei die anderen Mädchen wohl immerhin getauft sind und auch mehr oder weniger regelmäßig den Gottesdienst besuchen.

Der Vater meint nun, er zahlt der Tochter das zu erwartende Geld auf ein Konto ein. Er will den ganzen Trubel nicht haben und ihm graut es davor, nur deswegen wieder eine Kirche zu besuchen. Und die Tochter habe ja klar gesagt, sie macht das nur wegen dem Geld.

Die Mutter meint allerdings, die Tochter muss eben für diesen Geldbetrag was machen. In dem Fall halt sich taufen lassen und dann den Konfirmationsunterricht besuchen und alle damit verbundenen Verpflichtungen ein zu gehen. Die Mutter meint, der Tochter kann durchaus bewusst werden, dass es schon sein kann, dass sie dann bei 30 Grad statt im Schwimmbad eben im Konfirmationsunterricht sitzt. Oder das sie eben auch bei Wind und Wetter und Kälte dort hin muss und nicht einfach daheim bleiben kann. Und das die Tochter eben auch Sonntags aufstehen muss, um regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen.

Ich kann eigentlich beide Elternteile irgendwie verstehen. Aber wenn die Tochter eben nur konfirmiert werden will, weil da eben mit Geld zu rechnen ist, sollte sie eben auch die Konsequenzen tragen müssen. Allerdings halte ich es auch generell für nicht richtig, zur Konfirmation zu gehen, nur wegen den Geschenken. Der Sinn der Konfirmation ist ja schon ein anderer.

Wie seht ihr das? Wie würdet ihr als Eltern handeln? Welche Beweggründe habt ihr für euer Handeln? Habt ihr als Kind eventuell auch so gedacht, wie das Mädchen in meinem Beispiel?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



An sich hätte ich zwar schon ein irgendwie schlechtes Gefühl dabei, zuzusehen, wie sich eine nichtchristliche Person taufen und konfirmieren lässt. Es erscheint mir einfach falsch und die optimale Lösung bei der eigenen Tochter wäre wohl, ihr das auch bewusst zu machen. Man sollte es aber nicht mit Verboten oder Drohungen versuchen, sondern natürlich mit Argumenten.

Andererseits denke ich mir aber auch, dass Kinder ab einem bestimmten Alter natürlich selbst entscheiden können müssen, was sie tun. In dem Fall wäre es also die Sache der Tochter, ob sie nun der Kirche beitritt, oder nicht. Letztendlich muss sie dann aber auch die Konsequenzen tragen, ohne danach zu jammern. Das würde ich ihr so deutlich sagen: Dass sie selbst verantwortlich für alles, was auf diese Entscheidung folgt, ist.

Von daher finde ich die Idee der Mutter wirklich gar nicht mal so schlecht. Ich glaube, ich würde es genauso handhaben. Wenn das Mädchen so leben möchte, dann soll sie es eben versuchen. Ich denke ja, die Chancen stehen gut, dass sie von der Idee wieder abkommt, wenn sie erst einmal merkt, wie mühsam das alles doch für ein bisschen Geld ist.

Ansonsten könnte man es natürlich auch mit einer religiösen oder moralischen Argumentation, wieso es keinen Sinn macht, sich als Nicht-Christ zu taufen und zu konfirmieren, versuchen. Und sollte das nicht ziehen, kann man immerhin noch versuchen, dem Kind klar zu machen, dass es zwar jetzt ein paar Geschenke erhalten wird, dann aber als Erwachsene dafür Kirchensteuer zahlen muss. Dass man der Kirche auch wieder austreten kann und dann natürlich auch keine Kirchensteuer mehr zahlen muss, muss man ja nicht gleich dazu sagen. ;) Jedenfalls könnte das auch eine Methode sein, dem Kind die allein auf Geld- oder Geschenkegier basierende Idee, sich taufen und konfirmieren zu lassen, auszutreiben.

Ich selbst habe als Kind beziehungsweise junge Jugendliche übrigens nie gedacht, wie das Mädchen in Deinem Beispiel. Mein Vater ist Atheist, meine Mutter Buddhistin. Die Kirche spielte bei uns nie eine Rolle. Dass es überhaupt so etwas wie eine Konfirmation inklusive Geldgeschenken gibt, habe ich erst ziemlich spät erfahren. Das war in einem Alter, in dem ich persönlich schon ziemlich anti-kirchlich eingestellt war und daher von einem Kirchenbeitritt nun wirklich absolut nichts wissen wollte, Geld hin oder her.

Eine ähnliche Sache ist es ja übrigens bei vielen Jugendlichen auch bei der Jugendweihe. Ich kenne eigentlich sogar niemanden, der das aus irgendeiner Überzeugung heraus gemacht hätte, immer geht es um das Geld. Aber auch da war ich damals nicht neidisch. Wenn ich mitbekommen habe, was sie teilweise für einen Unterricht bekommen haben, habe ich das auch ziemlich konformistisch gefunden. Dem war ich in dem Alter schon sehr kritisch gegenüber eingestellt. Und meine Ideale waren mir auch damals schon weitaus wichtiger, als Geld.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde es auch nicht ideal, zur Kommunion oder Konfirmation nur wegen der zu erwartenden Geldgeschenke zu gehen. Aber letztendlich ist mir die Haltung des Mädchens eigentlich noch lieber und aufrichtiger als die Haltung vieler Eltern, die ihre Kinder zu diesem Schritt drängen, ohne dass diese das überhaupt möchten. In solchen Fällen betrachte ich das Geld eigentlich eher als eine Art Entschädigung für den Zirkus, den man da unfreiwillig mitmachen muss. Zumindest habe ich es so gesehen.

Ich wäre eigentlich froh gewesen, wenn ich nicht zur Kommunion hätte gehen müssen, da ich die Kirche, vor allem die katholische, schon damals sehr abgelehnt habe. Ich wäre auch nicht des Geldes wegen hingegangen, sondern hätte mir diese Veranstaltung lieber komplett gespart. Wenn ein Kind oder Teenager aber aus materiellen Gründen zur Kommunion oder Konfirmation gehen möchte, kann ich das irgendwo auch nachvollziehen. Letztendlich sind den wenigsten jungen Leuten und vermutlich auch den wenigsten Angehörigen der Elterngeneration die religiösen Bräuche wichtig. Diese Feiern sind doch längst so kommerzialisiert, dass es nicht verwunderlich ist, dass die Jugendlichen auch als erstes an die Geschenke denken.

Ich finde es schwierig, die Positionen der Eltern hier zu bewerten und ich kann auch beide verstehen. Wenn das Mädchen nun ansatzweise religiös wäre, würde ich sofort dafür plädieren, dass die Eltern ihr die Feier und alles, was damit zusammenhängt, bezahlen. Im Grunde genommen geht es dem Mädel doch nur um das Geld, also wäre es eigentlich die einfachste Lösung, die Idee des Vaters umzusetzen. Aber irgendwie finde ich diese Option auch merkwürdig. Ich weiß nicht, wie ich mich da an Stelle der Eltern verhalten würde.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann die Ansätze beider Eltern verstehen, wobei ich die Meinung der Mutter als selbstverständlich ansehe. Wenn das Mädchen zur Konfirmation gehen möchte, dann muss es doch vorher den Konfirmandenunterricht besuchen. Außerdem wird sie sich auch taufen lassen müssen. Das muss sie zwar in der Regel nicht, bevor sie den Unterricht besucht, aber vor der Konfirmation findet dann in der Regel die Taufe der ungetauften Konfirmanden statt. Deswegen wird das Mädchen schon feststellen, dass man nicht nur einmal zum Gottesdienst gehen kann und dann direkt die Geldgeschenke der Verwandten einsackt.

In meiner Gemeinde ist es auch so, dass man zusätzlich zu dem Konfirmandenunterricht einige Gottesdienste besucht haben muss, um zur Konfirmation zugelassen zu werden. Auf jeden Fall finde ich den Ansatz zwar ehrlich, aber nicht wirklich gut, dass das Mädchen nur wegen des zu erwartenden Geldes konfirmiert werden möchte. Bei mir ging es bei der Konfirmation auf jeden Fall nicht darum, Geld von den Verwandten zu bekommen, auch wenn ich mich auf die Feier schon gefreut habe.

An der Stelle der Eltern würde ich es in dem Fall schon komisch finden, für die Tochter eine Feier zu organisieren. Denn diese würde ja dazu gehören und sicher auch nicht gerade günstig ausfallen, selbst wenn man zu Hause feiert. Deswegen würde ich in so einem Fall als Mutter wahrscheinlich darauf bestehen, dass das Mädchen die Feier selbst organisiert und bezahlt. Dann wird sie ja am Ende sehen, was übrig bleibt. Anders wäre es natürlich, wenn die Tochter wirklich aus Überzeugung und Glauben zur Konfirmation gehen wollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kann nicht beide Seiten verstehen. Für die Haltung des Vaters habe ich keinerlei Verständnis. Warum soll die Tochter denn Geld bekommen? Die Geldbeträge, die die konfirmierten Kinder bekommen, sind doch Geschenke. Auf Geschenke hat man grundsätzlich kein Recht. Und nur weil andere Geschenke bekommen, muss man ja nicht automatisch auch beschenkt werden. Sonst müsste man auch Hochzeitsgeschenke bekommen, obwohl man nicht heiratet. Die Logik des Vaters erschließt sich mir überhaupt nicht.

Die Haltung der Mutter verstehe ich eher. Sie bietet der Tochter vernünftigerweise an, die christliche Religion kennenzulernen und dann, wenn sie bekehrt ist, sich konfirmieren zu lassen. Das ist ja eigentlich in Ordnung. Ich würde der Tochter aber auf jeden Fall klarmachen, dass ich ihre Einstellung, nur wegen des Geldes etwas so Essenzielles wie einen Glauben anzunehmen, nicht gutheiße.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zunächst muss ich ehrlich zugeben, dass ich entsetzt über meine Tochter wäre. Eine Religion nur auf dem Papier anzunehmen, um Geld zu bekommen, ist schon ganz schön krass. Da sie bereits im Teenageralter ist, finde ich, ist da einiges an Gesprächen über Religion verpasst worden. Ich wäre damals nie im Leben auf so eine Idee gekommen. Meine Familie ist nicht religiös, ich und meine Geschwister nicht getauft. Aber trotzdem ist doch Religion als gesellschaftliches Thema relevant, dem kann man doch nicht so lange ausweichen.

Wir haben wenigstens darüber geredet, warum ich in Ethik gehe und die anderen in den Religionsunterricht. Und ich habe mich über diese Tatsache immer so gefreut, dass ich mich nie freiwillig zur Konfirmation angemeldet hätte. Da hätte schon sehr, sehr viel Geld winken müssen. Ich kann verstehen, dass der Vater durch eine einfache Geldzahlung die Sache ganz schnell beenden wollte. Er wird sich geschämt haben. Ich würde es jedenfalls. Ich finde die Eltern haben in diesem Punkt wirklich ziemlich versagt.

Ich würde also nach dem ersten Schock genauso reagieren wie die Mutter. Alle Gespräche nachholen, die offensichtlich versäumt wurden. Das einfachste ist es aber wohl, die Kleine zum Pfarrer zu schicken. Denn der wird ja dann in Zukunft eine ziemlich große Rolle spielen. Das Kind muss ja zunächst mal getauft werden. Und da sie kein Säugling mehr ist, muss sie dafür bisschen mehr tun als den Kopf über´s Becken zu halten. Ich denke, spätestens wenn sie hört, was sie für die Taufe alles tun und lesen muss, wird die Sache abgeblasen. Aber vielleicht erkennt sie dadurch, wie überaus vermessen ihr Wunsch war.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Einstellung der Mutter ist doch dabei Klasse. Denn ohne die Verpflichtungen zu erfüllen, gibt es auch keine Konfirmation. Die Christenlehre und bestimmte Gottesdienste sind, neben der Taufe, eben eine Grundvoraussetzung um auch konfirmiert zu werden. Wobei man auch sehen muss, dass die Eltern es der Tochter nicht verbieten können. Einzig eine entsprechende Feier können sie ihr versagen, aber mehr nicht.

Dass der Vater nun rein gar nichts davon hält, was seine Tochter vor hat und die Kirche auch meidet, ist seine persönliche Einstellung. Diese muss man akzeptieren. Warum sollte er die Tochter auch unterstützen, wenn ihm klar ist, dass sie der Glaube an sich gar nicht interessiert?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es absolut nicht gut finde, wenn man sich konfirmieren lässt, nur um die Geldgeschenke zu erhalten. Der Sinn, der hinter einen solchen Konfirmation steckt, ist doch ein ganz anderer und ich bin der Meinung, dass es auch die Pflicht der Eltern wäre, dem Mädchen das beizubringen. Die Haltung des Vaters empfinde ich als ganz schrecklich, denn was soll das Kind denn aus dieser Handlungsweise lernen? Auch wenn der Vater keine Lust hat in die Kirche zu gehen, so sollte er es dennoch tun, wenn seine Tochter Wert hierauf legt.

Ich bin damals konfirmiert worden und ich habe dies aus freien Stücken gemacht. Für mich kam gar nichts anderes in Frage. Auch wenn ich nicht in die Kirche gehe, so bin ich trotzdem gläubig und mir ist es wichtig, dass auch durch die Konfirmation ausgedrückt zu haben. Natürlich fand ich es auch ganz toll, dass ich hierzu so viel Geld geschenkt bekommen habe aber ich denke, dass dies ein Nebeneffekt sein sollte und keineswegs ausschlaggebend für die Entscheidung sein sollte, ob man nun eine Konfirmation macht oder nicht.

Ich denke, dass es in jedem Fall wichtig ist, dass das Kind den ganzen Vorgang der Konfirmation mit macht, wenn sie es denn möchte. Vielleicht stellt sie ja auch nach zwei Stunden Konfirmandenunterricht fest, dass sie keine Lust mehr darauf hat. In gar keinem Fall sollte aber der Vater ihr eine bestimmte Summe überweisen, damit sie die Konfirmation nicht macht. Abgesehen davon, dass der Vater doch eigentlich gar nicht weiß, was die Tochter geschenkt bekommen würde, nimmt er ihr doch damit die Chance, sich selber für ihre Religion zu entscheiden.

Ich denke, dass das ein wichtiger Entwicklungsprozess im Leben der Tochter ist, den man ihr nicht nehmen sollte. Auch wenn sie vielleicht zu allen sagt, dass sie nur wegen den Geldgeschenken konfirmiert werden möchte, so könnte es doch auch sein, dass sie es insgeheim auch wegen der Religion macht. Vielleicht ist es ihr unangenehm, das zuzugeben und der Vater nimmt ihr dann mit seinem Handeln jegliche Chance auf die freie Wahl ihrer Religion. Das finde ich so nicht in Ordnung und ich hoffe, dass der Vater sich sein Handeln noch einmal gründlich überlegt.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es gibt doch auch so etwas wie Jugendweihe oder gibt es das bei euch nicht? Bei uns gibt es parallel zur Konfirmation eine Jugendweihe für nicht christliche Kinder. Ansonsten würde ich mein Kind in keinster Weise dazu zwingen einen Glauben anzunehmen, den es eigentlich nicht als den richtigen empfindet. Das ist doch Heuchlerei und man kann doch auch so eine schöne Feier mit ihren Freunden und Verwandten machen. Das muss ja auch nicht die Welt kosten und wenn es dem Vater zu viel wird, kann er ja auch mal eine Runde spazieren gehen oder eher gehen.

Ich finde, dass sich beide Eltern falsch verhalten. Man kann sein Kind nicht zum Glauben zwingen und man kann genauso wenig seinem Kind die Feier verbieten auch wenn es dem Kind nur um das Geld geht. So eine Feier kann ja auch Spaß machen und das dürfte auch der Vater einsehen. Ich würde einfach eine Feier ausrichten und das Kind dafür nicht taufen lassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mein erster Gedanke war auch, warum geht die Tochter nicht einfach zur Jugendweihe? Die Jugendweihe ist doch im Grunde der Eintritt ins Erwachsenenalter für die Nicht-Christen. Allerdings kostet die Teilnahme an der Jugendweihe tatsächlich Geld, aber man kann ja auch einfach nur eine kleine Feier ausrichten, wie es die Eltern meines Cousins getan haben.

Im Übrigen kann es sein, dass die Tochter gar nicht konfirmiert wird, wenn sie nicht schon als Kind getauft wurde. Die Konfirmation ist schließlich die Bestätigung der Taufe und das persönliche Bekenntnis zu Gott. Wird man erst mit 14 oder älter getauft, so muss man zumindest in der Evangelischen Kirche nicht mehr konfirmiert werden und viele Gemeinden machen das auch nicht nochmal extra. Das wäre ja dann Quasi doppelt gemoppelt.

Ich bin nämlich erst mit 14 getauft und nicht konfirmiert worden. Ich bin allerdings ganz normal mit den Konfirmanden in die Christenlehre gegangen und musste meine Gottesdienstkarte ausfüllen lassen, wie die zukünftigen Konfirmanden. Und im Gottesdienst, in dem die anderen konfirmiert wurden, wurden ich und noch ein weiteres Mädchen getauft. Trotzdem habe ich "nur" mit Taufe die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder, der als Kind getauft und mit 14 (oder später) konfirmiert wurde. Ich fand es eigentlich ganz gut, dass ich nicht als Kind getauft wurde, denn so war das wirklich ganz allein meine Entscheidung, ob ich das möchte oder nicht.

Ich kann die Mutter eher verstehen als den Vater. Wenn die Tochter wirklich konfirmiert/getauft werden möchte, dann sollte sie aber auch alle nötigen Schritte unternehmen, ohne Christenlehre und Gottesdienstbesuche wird sie kein Pfarrer mal eben so taufen und eventuell konfirmieren. Da muss man schon ein bisschen was dafür machen.

Allerdings würde ich mit der Tochter reden. Ich kann schon verstehen, dass man sich diese Feier wünscht, immerhin hat die fast jeder Jugendliche, ob nun im christlichen oder im weltlichen Rahmen. Und vielleicht möchte sie auch nicht die einzige in der ganzen Klasse sein, der diese Feier versagt wird. Natürlich freut man sich auch als Täufling/Konfirmand/Teilnehmer einer Jugendweihe auf die Geschenke, aber sich nur wegen der Geschenke taufen zu lassen, würde ich meinem Kind ausreden. Dann würde ich ihr einfach eine kleine Feier für den Übertritt ins Erwachsenendasein ausrichten oder sie zur Jugendweihe schicken. Aber ihr einfach nur das Geld überweisen, wie es der Vater vor hat, würde ich nicht.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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