Warum schmeißt RTL mit dem Geld nur so um sich?

Wenn man dann auch noch bedenkt, dass nur die erste Frage wirklich leicht ist, dann wird der Jackpott nicht so oft geknackt.

Genau das ist der Trick dabei. Die erste Frage, für die es 1000 Euro gibt, ist so eine Frage, die ein Drittklässler beantworten könnte. Außerdem steht die ja ganz lange schon fest. Man kann während der gesamten Sendung im Internet nachsehen oder jemanden fragen. Wenn man dann anruft und durchkommt, beantworten alle diese erste Frage richtig. Dann stehen sie aber vor der Entscheidung, ob sie die 1000 Euro behalten oder die zweite Frage beantworten.

Und die zweite Frage ist dann richtig schwer, bzw. richtig bescheuert. So eine "das weiß doch kein Schwein"-Frage. Die wird dann falsch beantwortet und die 1000 Euro wandern in den Jackpot. Wenn der bei 150.000 Euro liegt, haben also 150 Leute hintereinander nicht die richtige Antwort gewusst. Das ist über ein halbes Jahr. Neben all den Punkten, die schon erwähnt wurden - den Telefongebühren, den Werbeeinnahmen, den Zuschauerquoten - ist das ein Mordsgeschäft.

Dann stehen sie aber vor der Entscheidung, ob sie die 1000 Euro behalten oder die zweite Frage beantworten.

Ich glaube, dass diese Regel veraltet ist und es bei Punkt12 jetzt eine neue Regel gibt, also man bekommt die 1000 Euro und die Sachpreise immer, auch wenn die zweite Frage falsch beantwortet wurde, wenn man die zweite Frage mit Hilfe, also mit zwei vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, richtig beantwortet, dann bekommt man noch einmal 1000 Euro, also insgesamt 2000 Euro. Wer die zweite Frage innerhalb von fünf Sekunden beantworten kann ohne Hilfe, der knackt den Jackpot. So habe ich dieses Prinzip verstanden und ich bin doch erstaunt, weil es eben doch sehr viel Geld ist und sie ja mindestens(!) das doppelte am Tag verdienen müssen. Ich kann mir das fast gar nicht vorstellen.

Auch bei anderen TV-Sendungen sind mir diese hohen Geldbeträge aufgefallen, vor allem bei Shopping Queen auf VOX, also nicht nur RTL "verschenkt" so viel Geld. Jede Woche nehmen fünf Frauen an der Sendung teil, wobei jede 500 Euro bekommt und am Ende der Woche kann die Shopping Queen 1000 Euro gewinnen, wenn sie die meisten Punkte hat. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Sender so viel verdienen, aber irgendwie scheint es zu klappen und solche TV-Sender werden nicht unnötig ihr ganzes Geld "aus dem Fenster schmeißen", irgendwie lohnt es sich doch und anscheinend lockt das Geld auch die Zuschauer an.

Ich schaue die Sendung „Punkt 12“ nicht regelmäßig, aber ich habe auch in Erinnerung, dass nur die erste Frage sehr einfach ist und die zweite dann wiederum sehr schwer. Soweit ich weiß, gibt es bei der ersten Frage auch noch Antwortmöglichkeiten, aber bei der zweiten dann nicht mehr und wenn man wirklich viel Geld gewinnen kann, wie eben die angesprochenen 150.000 Euro, dann muss man die zweite Frage ebenso beantworten können wie die erste.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass RTL damit Verlust macht. Auch bei anderen Sendern wird es nicht so sein und die verlosen zum Beispiel auch Autos in einem hohen Wert für eine relativ einfache Frage. Ich erinnere mich da zum Beispiel an „Schlag den Raab“, da werden glaube ich sogar immer mehrere Autos gleichzeitig verlost und die Frage ist nie sonderlich schwer. Aber sie würden das sicherlich nicht machen, wenn sie damit keinen Gewinn machen würden. Und da der Anruf fast fünfzig Cent kostet, haben sie das Geld schon ziemlich schnell drin. Man muss mich mal denken, wie viel Geld man alleine verliert, wenn man dort nur fünfmal anruft und auch wenn man selbst es kaum nachvollziehen kann, so gibt es eben Leute, die das machen und sogar noch in einem viel größeren Ausmaß. Wenn man bedenkt, wie viel Zuschauer eine solche Sendung hat und wenn nur ein paar Prozent davon mal anrufen, dann kommt schon einiges an Geld zusammen.

Eigentlich gibt es ja in fast jeder Unterhaltungsshow ein solches Gewinnspiel, also kann es kaum sein, dass die Sender damit keinen Gewinn machen, ansonsten hätten sie solche Gewinnspiele schon längst abgeschafft.