Interessieren euch irgendwelche Pro-Kopf Verschuldungen?

Ständig geistern ja alle möglichen Pro-Kopf Schuldenstatistiken durch die verschiedensten Medien. Demnach ist per Stichtag 31.12.2012 Bayern das Bundesland mit der niedrigsten (2.530€) und Bremen das Bundesland mit der höchsten (29.650€) Pro-Kopf Verschuldung.

Das sind ja alles ganz nette Zahlenspielereien, nur frage ich mich was deren permanente Veröffentlichungen bewirken sollen. Wie wirken denn derartige Statistikdaten der Länder Pro-Kopf Verschuldung auf euch? Interessieren sie euch überhaupt oder habt ihr diese auch ganz schnell und völlig unbeeindruckt wieder vergessen?

Natürlich interessieren mich die Schuldenstatistiken. Sie werden ja nur pro Kopf angegeben, damit man sich eine Vorstellung davon machen kann. Es gibt verschiedene Ebenen von Schulden. Du meinst hier wahrscheinlich die Schulden der Bundesländer. Auch Kommunen und der Bund machen Schulden. Je mehr Schulden da sind, desto weniger Spielraum gibt es bei den Ausgaben. Das merkst du dann wieder im alltäglichen Leben in der Infrastruktur oder im Bildungswesen. Insofern sollte es jeden interessieren, wie viel Schulden gemacht werden.

Ich frage mich bei solchen Zahlen dann immer, wer für mich Schulden gemacht hat. Denn mit der pro Kopf Angabe sind ja alle Einwohner eines Bundeslandes gemeint. Wobei da die Schulden die manche Leute bei diversen Kredithaien haben, noch gar nicht dabei sind. Aber die gesamten Schulden werden eben auch auf Kinder mit verteilt in diesem Statistiken, die in aller Regel noch keine Schulden haben dürften.

Allerdings interessieren mich die Zahlen in der Höhe gar nicht. Selbst wenn ich Schulden in Form eines Kredites hätte, sind mir diese Statistiken egal. Solange ich meinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann, ist für mich die Welt in Ordnung.

Viel interessante wäre es zu wissen bei wem der Staat, das Bundesland oder die Gemeinde die Schulden hat. Dabei wird man wahrscheinlich feststellen, dass die größten Gläubiger wiederum die Bürger selbst sind. Wahrscheinlich hat fast jeder Bürger eine Riesterrente, eine kapitalgedeckte Lebensversicherung oder eine Betriebsrente und diese werden über Fonds gespeist, die unter anderem in Bundesanleihen investieren. Auch Banken oder Unternehmen, die in Bundesanleihen investieren gehören ja wiederum den Aktionären, und das sind wieder direkt oder indirekt die Bürger. Es gibt zwar auch ausländische Investoren, aber letztendlich wird sicherlich der größte Teil der deutschen Schulden auch von deutschen Bürgern getragen.

So gesehen merkt man nämlich, dass eine Angabe einer "Pro-Kopf-Verschuldung", die suggeriert, dass die Bürger irgendwo Schulden haben, überhaupt nicht sinnvoll ist, wenn der Staat die Schulden bei seinen Bürgern macht.

So gesehen merkt man nämlich, dass eine Angabe einer "Pro-Kopf-Verschuldung", die suggeriert, dass die Bürger irgendwo Schulden haben, überhaupt nicht sinnvoll ist, wenn der Staat die Schulden bei seinen Bürgern macht.

Bei diesen Statistiken geht es doch gar nicht darum zu behaupten, dass die Bürger jetzt Schulden hätten. Aber wenn man Schuldenstände vergleichen will, dann muss man sie eben relativieren und dazu bezieht man die Schulnden dann eben auf die Einwohner um damit auch Bundesländer oder Kommunen unterschiedlicher Größe vergleichen zu können.

Wie will man denn sonst halbwegs seriös Bundesländer wie Bremen oder Sachsen-Anhalt mit Bayern oder Nordrhein-Westfalen miteinander vergleichen? Die beiden letztgenannten könnten 10mal so hohe Absolutschulden haben und wären trotzdem nicht höher verschuldet. Aber das sieht man halt erst, wenn man die Schulden wieder pro Einwohner herunter rechnet.

Würde man damit tatsächlich die Schulden den Bürgern in die Schuhe schieben wollen, dann könnte ja auch mal ein schlauer Politiker auf die Idee kommen, seinen Bürgern einfach mal eine Rechnung zu schicken um die Schulden zu begleichen.

Ansonsten finde ich die absoluten Zahlen immer gar nicht so spektakulär. Wer von uns kann denn nun schon wirklich einordnen ob nun 5.000 Euro Schulden pro Einwohner viel wären? Der eine würde das mit einem Monatslohn abzahlen, anderen würden darauf ihr Leben lang sitzen bleiben. Und nun soll ich dann auch noch einschätzen können, was jetzt für ein Bundesland normal ist? Von daher schaue ich da nur auf die Verhältnisse von den Länder untereinander um zu sehen wer nun mehr und wer weniger Schulden hat.

AUch wenn es eine Durchschnittsberechnung sein mag, finde ich es eine Frechheit, dies überhaupt so zu nennen. Ich achte sehr darauf, keine Schulden zu machen. Wenn ich mir einmal notgedrungen etwas leihen muss, habe ich ein schlechtes Gewissen und zahle es möglichst schnell zurück. Schließlich möchte ich niemandem auf der Tasche liegen und das erwarte ich auch von anderen.

Läuft dies einmal nicht so ab und derjenige gönnt sich viel, ohne seine Schulden zurück zu zahlen, macht mich so etwas wütend. Ich sehe auch nicht ein, dass ich zu irgendwelchen Schulden des Staates beitrage. Sollte man lieber mal die Gehälter von einigen Staatsoberhäuptern um 10-20 Prozent kürzen, dann würde diese sogenannte Pro-Kopf-Verschuldung schnellstens zurückgehen, wenn man das Geld hierfür verwendet.

Ich sehe auch nicht ein, dass ich zu irgendwelchen Schulden des Staates beitrage.

Du kriegst also überhaupt keine Leistungen vom Staat? Du hast also für deine schulische Ausbildung selber bezahlt und zahlst jedes mal Maut wenn du Straßen benutzt und die Erschließung deines Wohngebietes wurde auch komplett privat übernommen? Ach ja, stimmt Rente wirst du auch nie kriegen oder Leistung wenn du mal krank bist. Jeder trägt zu den Schulden des Staates bei, auch wenn wir sie nicht selber machen. Aber es gibt in Deutschland niemand, der nicht in irgendeiner weise von den Staatsausgaben etwas abbekommt.

Ansonsten würde mich mal interessieren wie man mit 20.000 oder 40.000 Euro pro Jahr die deutschen Schulden zurückzahlen will, denn das sind 10-20% des "Gehaltes" unseres Staatsoberhauptes. Oder willst du jetzt für alle Abgeordneten die Diäten kürzen. Kann man auch machen, dann sind wir bei ca. 8.000 Euro Diät bei ca. 600 Abgeordneten immerhin auch schon bei fast 6 Mio Euro im Jahr. Mensch da wären die Schulden ja ratz fatz weg, so in etwa 350.000 Jahren und das gerade mal auf Bundesebene.

Ich bin selbstständig und nehme keine staatlichen Versicherungen und Zuschüsse in Anspruch. Ich zahle genügend KFZ-Steuer, wodurch ich als Gegenleistung die Straße benutze. Leistungen bei Krankheit erhalte ich als Selbstständige nie, wenn einmal der Zahn drückt, dann zahle ich dies aus eigener Kasse. Eine Rente werde ich nie sehen.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe gesagt, die Verschuldung würde zurückgehen, nicht dass sie vollkommen verschwinden würde. Am Besten nochmals genauer lesen vor dem Behauptungen aufstellen. Ich bezweifle auch die Korrektheit der genannten Zahlen, seit ich weiß, was jeder Bundestagsabgeordnete ausgeben darf (hatte einen solchen als Vorgesetzten). Während meiner Ausbildung habe auch ich staatlich eingezahlt.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe gesagt, die Verschuldung würde zurückgehen, nicht dass sie vollkommen verschwinden würde. Am Besten nochmals genauer lesen vor dem Behauptungen aufstellen.

Nein du hast gesagt, sie würde schnellstens zurückgehen. Ich will zwar nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber mehrere Hunderttausendjahre würde ich jetzt nicht gerade als schnellstens bezeichnen. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Einsparungen gerade mal für Zinszahlungen reichen würden und keine Tilgung ermöglichen, es somit gar kein Rückgang geben würde. Aber ich weiß ja die Zahlen lügen ja, noch mehr wenn man gar nicht selber schaut, ob sie stimmen könnten. Was ich zugebe, dass die Zahlen gerundet sind, ob der schnelleren Berechnung.

Ansonsten kann ich das gleiche gern zurückgeben, ich schrieb schulische Ausbildung. Aber sicher hast du da ja voll in die Staatskasse eingezahlt, als Grundschüler - schon klar. Schule kostet ja nichts, zumindest nicht für den, der sie besucht. Die gesamte Infrastrukutur, die du täglich nutzt, sei es Straßen, Eisenbahnstrecken, Gehwege, Telefonleitung, Fernsehleitung, Stromnetze sind ja auch alle vom Himmel gefallen. Aber auch das kostet ja alles nichts, ach ich vergaß, du zahlst ja KfZ-Steuer.

Sicher mag es stimmen, dass der Staat viel Geld unnötig ausgibt, aber das kann man über nahezu jede Ausgabe sagen und merkwürdigerweise sagen dass dann immer die, die gerade von dieser Ausgabe nicht profitieren. Der Autofahrer findet die KfZ-Steuer völlig überflüssig, der Radfaher die Pendlerpauschale, die Singles das Kindergeld usw. Das könnte man endlos fortsetzen. Genauso wie es für eigentlich jede Ausgabe auch sinnvolle Argumente gibt.

Im übrigen würde ich vielleicht oder erst recht als Selbstständiger der ein Unternehmen führt nochmal nachlesen ob Gehalt und das was jemand ausgeben darf tatsächlich dasselbe sind. Da hätte ich noch so meine Zweifel.

Diese Pro Kopf Verschuldungen sind ein Durchschnitt, der eigentlich nur Menschen für Marktforschung interessiert, dem normalen Bürger können diese aber herzlich egal sein. Gerade bei Verschuldung gibt ein Durchschnitt immer verwirrende Zahlen aus. Ich meine wenn ich lese, dass es in Berlin über 3.000€ Verschuldung pro Person gibt, ich aber niemanden kenne, der richtige "Schulden" hat, wie sie hier erforscht werden, dann weiß ich, dass diese Zahlen unnötig sind. Es gibt in Berlin reiche Banker, die spekulieren und am Stichtag hundert Tausende Euro Schulden haben, andere, die einfach nicht mit Geld umgehen können und die, die keine Probleme haben. Dadurch kommen auch diese kontrovers hohen Zahlen zustande.

Mich persönlich interessieren solche Zahlen aufgrund der genannten Aspekte nicht, da ich mich ja in die verschiedenen "Schulden Schichten" einordnen kann.