Trennungsschmerz durch Hassliste lindern

vom 20.08.2013, 16:50 Uhr

Trennungen sind oftmals schmerzlich. Nicht immer sind sie freiwillig von beiden Partnern gewünscht. Zumindest ein Partner hat aber in der Regel den Wunsch, eine Beziehung zu beenden. Oftmals fällt der andere Partner dann aus allen Wolken und leidet teilweise wochenlang oder noch länger unter dem Trennungsschmerz.

Ich habe nun gelesen, man soll einfach mal eine Liste mit fünf Dingen schreiben, die man am Partner gehasst hat. Diese Hassliste würde den Trennungsschmerz lindern.

Könnt ihr den Gedankengang nachvollziehen? Habt ihr das bei Trennungen schon mal versucht? Hat es euch geholfen, den Trennungsschmerz zu verarbeiten? Oder haltet ihr das nur für Humbug?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Sicherlich bringt es schon etwas, wenn man sich einfach mal die schlechten Seiten der Beziehung vor Augen führt. Immerhin muss man ja auch mal sehen, was einem nicht gefallen hat und was letztendlich dazu geführt hat, dass man sich getrennt hat. Leider ist es so, dass viele nach einer Trennung erst mal an die guten Sachen der Beziehung denken, aber es gab ja auch schlechte Zeiten, sonst hätte man sich ja nicht getrennt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones kam mir mal wieder zuvor und hat mal wieder genau die gleiche Meinung wie ich. Viele Menschen verklären in so einer Situation die Beziehung und den Ex-Partner. Sie sehen nur den Verlust und den Schmerz und die guten Dinge oder machen alles eben noch schöner und besser als es je war. Das ist sicherlich nicht schmerzlindernd in der Situation und nicht angebracht, wenn es keinerlei Hoffnung auf eine Versöhnung gibt.

Daher kann so eine Liste schon hilfreich sein. So kann man erkennen, dass man durch die Trennung auch etwas gewinnt. Aber gerade wenn man zum Verklären neigt, dürfte einem so eine Liste sehr schwer fallen. Und man muss auch aufpassen, dass die Gefühle dadurch nicht ins komplette Gegenteil verfallen. Denn seinen Ex-Partner richtig zu hassen, finde ich auch nicht richtig. Das ist doch vor allem auch entwürdigend für einen selber, der man mit ihm zusammen war.

Aber im Normalfall werden sich die Gefühle mit der Zeit irgendwo bei Null ansiedeln. Wenn man dazu einen kleinen Schubs braucht, finde ich so eine Liste nicht verkehrt. Sie ist ja nicht wirklich ernst gemeint und immer in Relation zu sehen. Selber eine aufgeschrieben habe ich aber noch nicht. Aber im Grunde schwankt man doch nach einer Trennung immer eine Weile zwischen Trauer und Hoffnung, zwischen Sehnsucht und Erleichterung. Da kommen einem dann neben den vielen guten Erinnerungen zwangsläufig auch die schlechten in den Sinn.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das der verlassene Partner aus allen Wolken fällt, wird auch nur so behauptet. Meist werden nur die entsprechenden Signale verdrängt und dann steht man eben wie ein begossener Pudel da. Die wenigsten Trennungen kommen wirklich ohne irgendwelche Hinweise im Vorfeld.

Und wer da schon nicht bemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, dem wird auch kaum eine Hassliste helfen. Denn man redet sich viel zu schnell etwas dabei schön, selbst wenn man es an dem Partner nicht mochte. Wenn man wirklich meint, dass die Trennung so plötzlich kam, dann sollte man sich eher mit der eigenen Wahrnehmung auseinander setzen, als Dinge zu suchen, die man am Partner gehasst hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass es helfen kann, die schlechten Seiten des Partners in den Vordergrund zu stellen. Allerdings auch nur in der ersten sehr schmerzhaften Phase. Es bewirkt, dass man den Ex nicht so sehr vermisst. Später sollte man sich allerdings davor hüten, allzu wütend zu sein. Besser ist es, die Beziehung irgendwann realistisch zu reflektieren.

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich weiß nicht ob das wirklich hilft und ob man sich damit dann nicht zu sehr ins Hassen rein steigert und anders überreagiert. Wirklich angenehm würde ich die Idee der Hassliste nicht finden und sie auch keinem empfehlen.

Meiner Erfahrung nach finden noch sehr verliebte Partner dann eh nichts und verheiligen den Partner auch noch der gegangen ist. Wenn man diese Hassliste vielleicht mit einem guten Freund, oder einer guten Freundin anfertigt, die einen dabei unterstützen dann könnte es vielleicht klappen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann mir gut vorstellen, dass so eine Liste helfen kann. Immerhin fällt es einem innerhalb einer Beziehung auch weitaus leichter, sich in einer Phase des Streits nicht bei dem Partner zu melden, wenn man sauer auf ihn ist. Wenn man dagegen an die schönen, gemeinsamen Erinnerungen zurückdenkt und an die positiven Seiten des Partners, dann kommt es in so einer Situation eher mal vor, dass man zu dem Partner zurückkommt und sich mit ihm versöhnen will oder ihn auch einfach nur vermisst und traurig ist.

Daher kann nach so einer Trennung es schon helfen, wenn man einfach mal an die schlechten Seiten des Partners denkt. Eine Hassliste zu schreiben finde ich jetzt aber ehrlich gesagt schon ein wenig übertrieben. Man kann das auch machen, indem man versucht daran zu denken, warum es gut ist, dass die Beziehung geendet hat und nicht, was an dem Partner schlecht ist. Einfach ein bisschen positiv denken. So hat man dann auch gleich die Gelegenheit, der Zukunft ein wenig positiver entgegen zu blicken, indem man daran denkt, dass man nun einen Partner finden kann, der vielleicht die ein oder andere Eigenschaft hat, die der Partner zuvor nicht hatte und die einem an dem Ex-Partner aber gefehlt haben.

Man muss nicht gleich die ehemalige Beziehung und den Ex-Partner versuchen total in den Dreck zu ziehen, immerhin hatte es auch seine Gründe, warum man zusammen war und man hat auch sicherlich schönes miteinander erlebt. Diese Erinnerungen sollte man sich nicht kaputt machen lassen. Es hat eben ein Ende gefunden, aber lieber man gibt sich damit ab, als dann alles hinterher schlecht zu machen, das finde ich nicht richtig.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann mir auch vorstellen, dass so eine Hassliste helfen kann, denn immerhin sieht man so auch einige mögliche Gründe, wieso die Beziehung keine Zukunft hatte. Manchen Leuten hilft es, wenn sie über ihre Gefühle sprechen, manche schreiben einen Brief und schicken diesen nicht ab, manche schreiben Hasslisten und manche hören traurige Musik. Wenn man mit einer Hassliste von seinem Trennungsschmerz wegkommt, dann ist es auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, aber ob es auch bei jeder Person hilft? Hass assoziiere ich auch ein bisschen mit Wut, vielleicht ist Wut besser als Traurigkeit?

Wenn sich mein Partner von mir trennt und dann wieder mit mir zusammenkommen möchte, dann würde ich ihm keine zweite Chance geben. Mein Exfreund wollte wieder zu mir zurückkommen, aber ich hatte daran kein Interesse gehabt. Es hatte seine Gründe gehabt, wieso wir uns getrennt haben und darüber habe ich auch lange nachgedacht. Ich habe auch bewusst an seine negativen Eigenschaften gedacht und mich über ihn geärgert, vielleicht habe ich auch so eine Hassliste in meinen Gedanken erstellt?

Diese Hassliste muss man sich nicht für immer aufheben und man sollte sich auch nicht hineinsteigern, das wäre natürlich falsch, aber spätestens mit einer neuen Beziehung kann man so eine Hassliste aufgeben und dann ist die ganze Sache vergessen und okay. Ich finde diese Methode gar nicht schlimm und ich hätte auch nicht das Gefühl, dass ich diese Person oder eine ehemalige Beziehung in den Dreck ziehe, denn ich zeige diese Liste auch keiner Person, da sie schon sehr privat ist.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe selbst noch nie etwas von so einer Liste gehört, könnte mir aber gut vorstellen, dass diese Liste sehr hilfreich ist. Immerhin fällt es einem ja auf jeden Fall leichter, über jemanden hinwegzukommen, den man nicht mag, als über jemanden, den man gerne mag. Und diese Liste hilft einem eben, den Partner weniger zu mögen, was ja nicht unbedingt schlecht ist, wenn der Schmerz sehr stark ist.

Ich denke, dass man jedoch sicherlich nur an die guten Seiten des Partners denkt, wenn er sich von einem getrennt hat, obwohl man ihn noch liebt. Immerhin liebt man diese Person eben und man denkt im Schmerz sicherlich nur an die schönen Zeiten. Man vermisst den Partner ja auch und man möchte ihn zurück haben, weshalb man auch immer daran denken muss, wie schön die gemeinsame Zeit war. Von daher könnte es wirklich schwierig werden, überhaupt so viele Punkte zu finden, die man am Partner gehasst hat. Sicherlich ist der Verstand dann auch noch ein wenig benebelt und alle schlechten Eigenschaften, die einen während der Beziehung gestört haben, kommen einem dann auf einmal auch nicht so schlimm vor.

Ich werde mir die Idee aber auf jeden Fall merken, wobei ich hoffe, dass ich sie niemals anwenden werden muss. Falls eine meiner Freundinnen sich jedoch von ihrem Partner trennen sollte, werde ich diese Liste vorschlagen. Ich denke, dass es dann ganz besonders hilfreich ist, wenn man die Liste dann auch irgendwo aufhängt, wo man sie auch ständig sieht, damit man eben auch immer an die schlechten Eigenschaften erinnert wird und nicht so häufig an die positiven Erlebnisse denken muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Auch ich habe bisher noch nie etwas von solch einer Liste gehört, kann mir aber auch vorstellen, dass es hilfreich sein soll. Aber wenn ich so darüber nachdenke kann man ja auch Listen erstellen, falls man sich nicht sicher ist, ob man eine Beziehung aufrecht erhalten soll oder nicht. Sozusagen eine "Entscheidungsliste". Warum sollte es dann nicht auch eine "Hass-Liste" nach einer Beziehung geben?

Ich kann mir auch vorstellen, dass viele Leute sich erst einmal die schönen Momente vor Augen halten und somit dann nicht mit der beendeten Beziehung abschließen können. Jedoch glaube ich nicht, dass eine Trennung so plötzlich kommt und das man deswegen aus allen Wolken fällt. Ich denke eher, dass man die Signale dann erfolgreich verdrängt beziehungsweise nicht wahrgenommen hat.

Ich selbst habe solch eine Liste noch nie geführt - habe ich ja jetzt auch zum ersten Mal davon gehört. Aber ich werde diese Idee mal im Kopf behalten - sei es für mich (hoffentlich nicht) oder eben für andere in meinem Umfeld.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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