Bekannte ist vom eigenen Baby genervt
Ich habe vor Kurzem mitbekommen, wie eine Bekannte etwas genervt mit ihrem Baby gesprochen hat. Ich war sichtlich darüber erschrocken, weil der Kleine gerade mal sechs Wochen alt ist. Die Bekannte hatte nicht mitbekommen, dass ich mitbekommen habe, wie sie mit ihrem Baby spricht, aber ich kann es durchaus nicht nachvollziehen, wie diese Frau mit ihrem Baby gesprochen hat. Der Kleine weint zwar viel, weshalb weiß ich natürlich nicht, aber Babys haben es ja nun mal an sich, dass sie sich bemerkbar machen, in dem sie weinen und schreien, was ich persönlich nun auch nicht schlimm finde. Immer hin habe ich selber drei Kinder und mein Jüngster ist sechs Monate alt.
Auf jeden Fall war sie anscheinend mit irgendetwas beschäftigt und der Kleine hat zwischendurch die ganze Zeit geschrien. Sie ist dann immer und immer wieder hin und zum Ende hin hat sie hörbar genervt dem Kleinen rübergerufen: "Oh ja, ich komm gleich." Und nebenbei muss ich bemerken, dass der Ton die Musik macht und ihre Tonlage war echt erschreckend. Ich habe meinen Mann gefragt, ob er das auch mitbekommen hatte und er antwortete ja, war sie das? Worauf hin ich ihm geantwortet hatte. Wir haben dann darüber gesprochen, ob wir sie nun ansprechen sollten oder eher nicht.
Ich persönlich kenne das von mir nicht. Natürlich können Babys mal anstrengend sein, aber man kann einem kleinen Lebewesen gegenüber doch nicht so genervt oder gar aggressiv sein. Wie würdet ihr in der Situation handeln? Sollte ich die Bekannte darauf ansprechen? Sollte ich die Situation weiter beobachten oder habt ihr einen Tipp für mich? Oder sollte ich mich daraus halten und sie weiß schon, was sie macht?
Wenn das Baby auch nachts so schreit, kann ich mir vorstellen, dass der Mutter einfach Schlaf fehlt. Biete ihr doch mal an, dass du mal mit der Kleinen spazieren gehst und sie für sich mal ein Verwöhnprogramm machen kann, damit sie wieder ausgeglichener ist. Nimm das Baby mal für ein paar Stunden zu dir und lass die Mutter auch mal wieder Frau sein. Das hilft mehr als wenn man den Kopf schüttelt, weil eine Mutter scheinbar genervt ist.
Versuche du doch mal das Baby zu beruhigen. Du bist selber Mutter und merkst vielleicht eher was dem Baby fehlt als eine "frische" Mutter. Unterstütze die Frau statt ihr Vorwürfe zu machen und es schlimm findest, wie sie sich verhält.
Warum hat sie deiner Meinung nach nicht das Recht genervt zu sein, wenn sie ständig von einem schreienden Kind unterbrochen wird? Sie hat das Kind doch anscheinend nicht schlecht behandelt oder vernachlässigt sondern sogar mehrmals geschaut was los ist, was wirfst du ihr also konkret vor? Dass sie auf das ständige Geschrei nach einiger Zeit etwas genervt reagiert hat und einen nicht ganz so freundlichen Ton angeschlagen hat? Die Frau ist doch auch nur ein Mensch.
Und warum fühlst du dich überhaupt irgendwie dazu berufen dich einzumischen? Und was wolltest du dann machen? Ihr sagen, dass sie das schreiende Kind doch bitte in einem freundlicheren Ton ansprechen soll? Ich glaube das würden sich die meisten erwachsenen Menschen verbitten, also ich würde mir so eine schulmeisterliche Zurechtweisung jedenfalls nicht gefallen lassen.
Wenn das meine Bekannte wäre würde ich mir übrigens nicht überlegen, ob und wie ich sie für ihren meiner Meinung nach unangebrachten Ton zurecht weisen soll, ich würde einfach mal anbieten mich mit dem Kind zu beschäftigen, damit sie in Ruhe ihre Arbeit erledigen kann.
Hat sie denn Unterstützung oder ist sie mit dem Baby ganz allein? Mütter, die ein liebes Kind haben können sich oft nicht vorstellen wie das ist, wenn man ein Schreibaby hat. Aber ich bin auch grundsätzlich der Meinung, dass man von so einem kleinen Baby kaum genervt sein kann, weil es zu viele Dinge gibt, die das Ganze wieder gut machen. Und wenn es die kleinen Momente sind, wenn man das schlafende Baby dann im Arm hat.
Und mal ehrlich: so ein Baby ist in der Regel trotzdem unkompliziert. Leider gibt es aber auch Mütter, die nicht gut einschätzen können, was ihrem Baby fehlt und wo das Baby dann eben weint, weil das jeweilige Bedürfnis nicht befriedigt wurde. Und ich denke auch, dass der Ton die Musik macht, vor allem bei Babys und Kindern. Und Kinder merken es ganz genau, wenn die Eltern genervt oder unruhig sind und das trägt dann bekanntlich nicht dazu bei, dass sie sich beruhigen.
Genervt zu sein bedeutet doch nicht gleich, dass sie ihr Kind nicht liebt. Vielleicht ist sie die ganze Zeit mit dem Kind alleine. Es scheint ja ihr erstes Kind zu sein. Da kann man doch durchaus auch überfordert sein, oder auch mal genervt.
Ich stelle mir das schon sehr anstrengend vor. Erst hat man monatelang mit der Schwangerschaft zu kämpfen, was auch nicht immer einfach ist und dann ist das Kind da und schreit so oft. Vielleicht ist man auch mal hilflos und weiß nicht was das Kind will und wenn es dann immer weiter schreit. Das kann schon frusten und einen auch fertig machen. Auch Mütter dürfen mal überfordert, müde und gereizt sein. Etwas Anderes wäre es, wenn sie ihr Kind schlecht behandeln würde. Aber wenn sie sich um ihr Kind kümmert, scheint dies doch nicht der Fall zu sein.
Meine Mutter meinte mal als sie das Kind ihrer Schwester sah, war sie sehr dankbar dass ich als Baby nie geschrien und von Anfang an durch geschlafen habe. Ihre Schwester hingegen musste mehrfach nachts aufstehen und der erging es kaum anders als deiner Bekannten. Die Belastung kann eben durchaus eine ganz andere sein.
Als "unkompliziert" möchte ich ein Baby jetzt nicht unbedingt beschreiben , aber im Großen und Ganzen kann man mit einem Baby schon ganz gut zurechtkommen. Allerdings kommt es da immer auch ein wenig auf den Einzelfall an.
Fakt ist, dass das Leben mit einem Neugeborenen anders ist, als es vorher war. Das kann man sich vielleicht manchmal vorher nicht vorstellen, aber es ist doch ganz schön anstrengend. Wir, also meine Frau und ich, hatten das Glück, dass wir uns zusammen um alles kümmern konnten, also zumindest am Anfang. Später, als ich wieder gearbeitet habe, haben wir uns ein wenig die "Arbeit" aufgeteilt, so dass meine Frau auch einfach mal raus konnte oder machen konnte, was sie wollte. Das ändert aber nichts daran, dass so ein kleines, niedliches Geschöpf einem doch mal auf die Nerven geht. Und dass man dann auch mal nach außen hin genervt erscheint, kann ich gut verstehen. Auch wenn es Momente gibt, die einen dafür entschädigen, im Moment des "Genervt seins" denkt man da eben mal nicht dran.
Wenn Deine Bekannte vielleicht auch noch alleine oder überwiegend alleine mit dem Baby ist, kann solch eine Reaktion durchaus schon mal vorkommen. Wahrscheinlich weiß sie selber, dass sie gerade vielleicht nicht richtig reagiert hat und es tut ihr leid, aber in dem Moment musste es halt mal so sein. Solange sie sich aber um das Baby kümmert und ihm keinen Schaden zufügt, ist das doch alles in Ordnung. Man muss das nicht alles so eng sehen und ein wenig Verständnis haben. Sollte sie das Baby aber vernachlässigen oder dergleichen, dann kann man sich sicherlich mal einmischen.
So aber, und das wurde ja schon gesagt, kann man sicherlich mal seine Hilfe anbieten und der Mutter einfach mal eine kleine Auszeit verschaffen. Dann sind auch die gestressten Nerven wieder besser drauf.
Damit es auch alle wissen, sie ist mit ihrem Baby nicht alleine. Abends und morgens hat sie die Unterstützung von ihrem Freund, der der Papa von dem Baby ist. Tagsüber ist der Papa selbstverständlich arbeiten. Zu dem habe ich ihr schon des Öfteren angeboten den Kleinen für ein paar Stunden zu nehmen, aber es kommt keine Reaktion von ihrer Seite. Und noch eine kleine Information am Rande, das ist nicht ihr erstes Kind, was mich auch ein bisschen stutzig macht, weshalb sie mit ihrem Kind so genervt umgeht.
Wie lange hast du sie denn an diesem Tag erlebt und was weißt du wie die Tage und Nächte vorher ausgesehen haben? Wenn dir das noch nicht passiert ist, dass du wegen einem deiner Kinder nervlich sehr angespannt warst, dann herzlichen Glückwunsch. Aber man kann von einer kurzen Situation und Reaktion nicht auf alles schließen.
Auch wenn der Vater des Kindes sich mit kümmert, so wird auch der Großteil der Nächte an der Mutter hängen bleiben. Und was das Ganze nun damit zu tun, dass es nicht ihr erstes Kind ist, entzieht auch jeder Kenntnis. Denn du solltest als Mehrfachmutter doch auch wissen, dass jedes Kind anders ist.
kai0409 hat geschrieben:Damit es auch alle wissen, sie ist mit ihrem Baby nicht alleine. Abends und morgens hat sie die Unterstützung von ihrem Freund, der der Papa von dem Baby ist. Tagsüber ist der Papa selbstverständlich arbeiten. Zu dem habe ich ihr schon des Öfteren angeboten den Kleinen für ein paar Stunden zu nehmen, aber es kommt keine Reaktion von ihrer Seite. Und noch eine kleine Information am Rande, das ist nicht ihr erstes Kind, was mich auch ein bisschen stutzig macht, weshalb sie mit ihrem Kind so genervt umgeht.
Hast du denn ihren Umgang mit dem ersten Kind erlebt? War sie nach der Geburt des ersten Kindes vielleicht auch schon so? Und wie war das erste Kind. Vielleicht ist das erste Kind in dem Sinne weniger anstrengend gewesen?
Ein anderer Gedanke wäre vielleicht in die psychische Richtung zu schauen. Es gibt ja auch Mütter die bekommen Wochenbettdepressionen und Mütter die sich ihrem eigenen Kind gegenüber anders verhalten, weil die Bindung durch einen Kaiserschnitt als Geburt gestört sein kann. Ich sage hier betont kann, denn das wurde so im Studium behandelt, dass es viele Theorien und Studien über den Einfluss eines Kaiserschnittes als Geburt gibt im Unterschied zur natürlichen Geburt. Vielleicht sind es ja andere psychische Probleme, die die Mutter momentan belasten und sich so ausdrücken.
Ich war auch oft von den Kindern genervt, wenn sie viel geschrien haben. Ich denke, dass das normal ist. Irgendwann ist die Kraft zu Ende. Ich würde die Frau einmal zum Kaffee einladen und versuchen, Näheres herauszubekommen. Mehrere Stunden auf ein sechswöchiges fremdes Baby aufzupassen ist kein so ganz realistischer Vorschlag.
Vorwürfe bringen in solchen Situationen gar nichts. Außerdem kann man aus einem einmaligen Ereignis nichts schließen. Vielleicht hat die Mutter die ganze Nacht nicht geschlafen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder sonst was. Gerade wenn noch Geschwisterkinder da sind, kann ein frisches Baby sehr anstrengend sein. Solange sie den Säugling nicht immer vernachlässigt, macht so ein einmaliger Vorfall dem Kind nichts. Ich würde mich da nur aktiv und über den Willen der Frau hinweg einmischen, wenn das Kind offenbar vernachlässigt oder misshandelt wird.
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