Was sind für euch klassische Frauenberufe / Männerberufe?
Eigentlich sollte man meinen, dass es keine klassischen Frauenberufe oder klassischen Männerberufe mehr gibt. Aber dennoch gibt es in verschiedenen Branchen noch die klassische Berufsverteilung. So ist es in besonders schweren Berufen, in denen man körperlich sehr hart ran muss eigentlich nur Männer. Maurer, Dachdecker oder im Straßenbau sieht man eigentlich keine Frauen. Genauso ist es in Berufen, wo man oft nur sitzt oder eben Berufe, die die "Schönheit" betreffen.
Friseurinnen sind am meisten zu finden und die männlichen Friseure sind meist homosexuell. Das meinte jedenfalls meine Freundin als wir uns über das Thema unterhielten. In der Fußpflege habe ich auch noch keine Männer gesehen und was das Nageldesign mit künstlichen Fingernägeln usw. gibt, sind auch eher Frauen.
Gibt es für euch trotz der Emanzipation der Frau noch typische Männerberufe oder typische Frauenberufe oder finden sich bei euch in allen Branchen Frauen und Männer wieder? In welchen Berufen könnt ihr euch keine Frauen vorstellen und in welchen Berufen könnt ihr euch keine Männer vorstellen.
Mit fehlender Emanzipation hat es nichts zu tun, dass es typische Männer- und Frauenberufe gibt. Die Interessen von Männern und Frauen sind eben im Durchschnitt anders gelagert. Wobei die Betonung auf Durchschnitt liegt. Natürlich gibt es auch Männer, die gerne Erzieher werden, aber es gibt eben mehr Frauen, die gerne mit kleinen Kindern arbeiten. So wird Erzieher wahrscheinlich immer eher ein Frauenberuf bleiben. Auch Automechaniker wird auf Grund der durchschnittlichen Interessenlage wohl eher ein Männerberuf bleiben.
Die Verteilung von Männern und Frauen in den Berufen spiegelt eigentlich schon ganz gut die Interessenlagen wider. Das Diskriminierende ist aber noch die zu niedrige Bezahlung in manchen Frauenberufen wie Erzieher, Krankenschwester/pfleger oder Friseurin. Hier haben die Frauen noch zu wenig gekämpft, beispielsweise durch Streiks.
Eigentlich sollte man wirklich meinen, dass es keine wirklichen Frauenberufe und auch keine wirklichen Männerberufe mehr geben sollte. Es ist aber tatsächlich so, dass es Berufe gibt, die ihren Ruf nicht verlieren, weshalb diese Berufe typisch männlich oder eher typisch weiblich sind.
Mir fallen auch ein paar Berufe auf Anhieb ein, wo ich sagen würde, dass dieser Beruf eher ein Männerberuf oder ein Frauenberuf ist. Zum Beispiel würde ich jetzt sagen, dass die Erzieherin nun ein Beruf eher für Frauen ist. Auf jeden Fall sehe ich selten mal einen Mann, der als Erzieher tätig ist in einer Kindertagesstätte oder desgleichen. Zu dem würde ich auch sagen, dass der Friseur eher ein typischer Frauenberuf ist, so wie Nageldesignerin, in der Fußpflege findet man auch eher mehr Frauen, als Männer und die Arzthelfer in diversen Praxen sind meist Frauen, weshalb ich sagen würde, dass der Beruf Arzthelferin mehr ein Frauenjob ist. Zu dem habe ich auch noch keinen männlichen Assistenten bei einem Anwalt gesehen, sodass ich sagen würde, dass auch dieser Beruf eher ein Frauenberuf ist.
Als typische Männerberufe würde ich jetzt auch Dachdecker, Maurer, Bauarbeiter und desgleichen aufzählen. Meist sind die Maler und Lackierer auch männlich, weshalb ich sagen würde, dass dieser Beruf ein typischer Männerberuf ist. Zu dem finde ich, dass man eigentlich nur Feuerwehrmänner sieht, also würde ich sagen, dass auch der Beruf Feuerwehrmann ein Männerberuf ist, so wie der Beruf Türsteher. Sicherlich würde mir nun noch mehr einfallen.
Ich glaube es gibt eher typische Frauenberufe, in denen tatsächlich fast nur Frauen tätig sind, als typische Männerberufe. Ich glaube der typischste Frauenberuf überhaupt ist Hebamme. Es gibt meines Wissens nach nur eine einzige männliche Hebamme in ganz Deutschland. Und von den Hebammenverbänden ist es anscheinend trotz AGG auch nicht gewünscht, dass mehr Männer diesen Beruf erlernen, obwohl es an den Schulen immer mal wieder männliche Bewerber gibt. Mit mir in die Klasse ging ein Junge, der wollte Entbindungspfleger werden. Er hat sich an unzähligen Schulen beworben und ist immer abgelehnt worden. Als Gesundheits- und Krankenpfleger hat er aber dann aber ganz schnell einen Ausbildungsplatz gefunden, an fehlender medizinischer Qualifikation kann es also nicht gelegen haben.
Sonst fällt mir als typischer Frauenberuf eigentlich nur noch Nageldesignerin ein. Da habe ich noch nie einen Mann gesehen. Sonst verschwindet meiner Meinung nach diese Grenze immer mehr. Es gibt mittlerweile auch auf dem Bau genug weibliche Lehrlinge, genauso wie es immer mehr männliche Erzieher oder Friseure gibt. Und wenn man genau darüber nachdenkt, dann sind zumindest bei den Friseuren die männlichen meist sogar erfolgreicher als die weiblichen. Natürlich gibt es viele Berufe, in denen das Verhältnis von Männern und Frauen einseitig ist, aber in den meisten Berufen kommt es zumindest langsam zu einer Durchmischung.
Interessant ist vielmehr die Tatsache, dass es diese typischen Männer- und Frauenberufe hauptsächlich in den Berufen gibt, die "nur" eine Ausbildung verlangen. Je länger man für einen Beruf in die Schule oder sogar auf die Uni gehen musste, desto durchmischter wird das Ganze. Das liegt zum einen natürlich daran, dass man sich für körperlich anstrengende Jobs nun mal nicht viel Wissen aneignen muss.
Aber es gibt ja auch viele Ausbildungsberufe, für die man weder viel Wissen noch Muskeln braucht, wie eben Friseur. Aber ist dieser Beruf wirklich so frauendominiert? Dass alle männlichen Friseure schwul sind, kann ich schon mal nicht bestätigen. Ich kenne persönlich einen, der stockhetero ist. Er hat einfach den Beruf seines Vaters ergriffen. Und in der Vergangenheit waren eher Männer Friseure, weil sie früher ja auch rasiert haben, also Barbier waren. Genauso ist es übrigens beim Männerjob Koch. Dort gibt es auch kaum Frauen, obwohl diese durchaus fähig sind zu kochen und auch Interesse daran haben.
Ich könnte mir einfach vorstellen, dass man als junger Mensch, der vor der Entscheidung steht, welchen Beruf er wählen soll, den schweren Weg meidet. Es ist so schon schwer, sich mit gerade mal 15 oder 16 Jahren einen Beruf auszusuchen. Zudem steckt man noch mitten in der Pubertät mit ihren Unsicherheiten und mangelndem Selbstbewusstsein und der noch neuen Entdeckung des Mannseins oder Frauseins.
Ich denke ein Gefühl für die Geschlechterproblematik kommt erst später und auch durch mehr Bildung und mehr Lebenserfahrung. Und dann entsteht erst das Interesse, gegen diese Ungerechtigkeiten anzukämpfen und den schweren Weg zu gehen, wenn die eigenen Interessen eben ungewöhnlich gelagert sind. Ich kenne z.B. einen, der als junger Mensch den Männerberuf Koch gelernt hat und als zweite Ausbildung mit Mitte 20 dann Erzieher gelernt hat. Die Dinge, die er da erlebt hat, hätte er als 16jähriger nicht so einfach weggesteckt. Männlichen Erziehern wird nämlich gern mal Pädophilie vorgeworfen!
Was mir noch als typischer Frauenberuf einfallen würde, wäre der Beruf der Putzfrau. Ich meine jetzt nicht so was wie Fensterputzer, ich meine die klassische Putzfrau in Privathaushalten oder Öffentlichen Einrichtungen. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie eine männliche Putzfrau gesehen.
In allen Schulen und Universitäten, die ich besucht habe, haben ausschließlich weibliche Personen gearbeitet, und seltsamerweise hatten alle von ihnen MIgrationshintergrund. Ich schließe nicht aus, dass es irgendwo in Deutschland eine männliche Putzfrau gibt, was ja durchaus sein kann. Ich habe nur eben noch keine angetroffen.
Dass Interessen unterschiedlich gelagert sind, und es dadurch beispielsweise wenige Automechanikerinnen und auch nur wenige Kindergärtner gäbe, kann aber auch sehr gut anerzogen worden sein. Eine natürliche Veranlagung sehe ich sogar weniger. Viel mehr ist es doch so, dass Eltern ihre Kinder schon gerne geschlechtsspezifisch erziehen, Mädchen beispielsweise Puppen zu spielen geben, und Jungen stattdessen eher Spielzeugautos. Und selbst, wenn die Eltern es nicht so streng sehen, so lernt das Kind ja auch anhand dessen, was es bei anderen Kindern sieht. Und auch die Medien haben einen großen Einfluss. Es ist also keine "natürliche", biologische Sache, dass bestimmte Berufe eher von Frauen gewählt werden und andere eher von Männern. Es ist eine reine Sozialisationsfrage, gewissermaßen eine Frage von Tradition und Landeskultur.
Je weniger fest diese Geschlechterbilder werden und je mehr Menschen sich trauen, gegen den Strom zu schwimmen, desto mehr werden alle möglichen Berufe beiden Geschlechtern offen stehen. Ja, ich denke, es hat auch mit Mut etwas zu tun. Beispielsweise muss ein Mann bei einem bestimmten Umfeld vielleicht befürchten, verspottet zu werden, wenn er sagt, dass er Kindergärtner werden möchte. Ebenso gibt es Berufe, bei denen hauptsächlich Männer vorhanden sind, die dann auch keine Frauen bei sich haben wollen. Sie wollen ihre "Männerdomäne" verteidigen und mobben Frauen dann gerne mal raus. Teilweise muss man wirklich starke Nerven haben, wenn man als Frau dennoch so einen Beruf ergreifen möchte, weil es einem ganz einfach Spaß macht. Und dass das so ist, finde ich schon ziemlich mies, denn eigentlich sollte doch nichts dabei sein, den Beruf annehmen zu können, den man auch möchte. Egal, welches Geschlecht man nun hat.
Ich kann mir eigentlich in jedem Beruf sowohl Männer als auch Frauen vorstellen. Wieso auch nicht? Mir ist kein Beruf bekannt, bei dem das Geschlecht wichtig wäre. Es gibt keine berufliche Tätigkeit, die man wirklich nur durch seine spefizischen Geschlechtsmerkmale ausüben kann. Selbst den im Normalfall muskulöseren Körperbau von Männern lasse ich nicht als Argument durchgehen, denn es gibt auch schmächtige Männer und Frauen, die sehr stark und muskulös sind. Wieso sollte eine solche Frau dann nicht bespielsweise Lasten tragen und auf dem Bau arbeiten können? Tatsächlich habe ich auch schon eine Bauarbeiterin gesehen und auch schon einige Frauen, die bei Umzugsunternehmen gearbeitet haben.
In meinem persönlichen Freundeskreis habe ich übrigens einen Kindergärtner und eine Automechanikerin, wenn wir schon bei diesen klischeebeladenen Berufen sind. Ich kenne auch noch eine Physikerin und ich selbst bin mittlerweile Historikerin, was ein Bereich ist, in dem traditionell auch eher Männer tätig waren.
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