Gesellschaftsspiele neu anfangen, wenn man verliert?

Mein Freund und ich spielen gerne Gesellschaftsspiele. Oftmals ist es dabei so, dass einer direkt am Anfang richtig schlechte Karten hat. Beispielsweise haben wir vor einigen Wochen Monopoly gespielt und da habe ich gleich am Anfang fast all mein Geld verloren und nach fünfzehn Minuten war ich beinahe pleite. Ich habe ihn dann gefragt, ob wir nicht lieber noch einmal neu anfangen wollen, da es ja so schon relativ aussichtslos ist. Wir haben dann auch gleich neu gestartet und die nächste Runde lief erst einmal besser, auch wenn er mich am Ende wieder besiegt hat.

Nun habe ich von einer Freundin gehört, dass sie und ihr Freund das auch immer machen. Die beiden spielen sehr gerne Kniffel und wenn sie die erst drei Würfe schlecht hat, fangen sie einfach noch einmal ein neues Spiel an. Das finde ich zwar etwas merkwürdig, weil es sich dabei um ein eher kürzeres Spiel handelt, aber so lange ihr Freund das unterstützt und es ihm trotzdem Spaß macht, finde ich das auch in Ordnung.

Nun würde mich mal interessieren, wie ihr das handhabt. Spielt ihr immer bis zum bitteren Ende durch oder hört ihr dann auch irgendwann auf, wenn ihr keine Chance habt? Oder seid ihr sogar wie meine Freundin und startet manche Spiele sofort neu, wenn ihr keine Chance seht? Was haltet ihr davon?

Ich spiele nicht häufig Gesellschaftsspiele, aber ich würde genauso vorgehen wie du und deine Freundin. Es macht doch kein Spaß, wenn einer viel besser ist als der andere. Wenn man zu zweit spielt, um einen schönen Abend zu haben, geht es doch nicht um Punkte oder Strichlisten oder falsches Geld, es geht doch nicht ums Gewinnen. Sicher sollte das Spiel trotzdem einigermaßen spannend bleiben, aber wenn von Anfang an einer am laufenden Band Pech hat, ist es ja auch nicht spannend.

Ich spiele sehr selten Gesellschaftsspiele, da ich leider niemanden habe, der diese Spiele mit mir spielen würde. Meine Eltern haben absolut kein Interesse an so etwas, Geschwister habe ich nicht und meine Freunde haben nun auch nicht unbedingt Spaß an so etwas oder besitzen gar nicht erst irgendwelche Spiele. Von daher kommt es sehr selten vor, dass ich Gesellschaftsspiele spiele. Und wenn es doch einmal vorkommt, dass ich ein solches Spiel spiele, dann spiele ich das Spiel auch ganz normal durch. Soweit ich weiß, habe ich bei einem solchen Spiel noch niemals von vorne angefangen, nur weil es für jemanden schlecht lief. Stattdessen haben wir dann eventuell nach Beenden des Spiels noch eine Runde gespielt.

Ich muss sagen, dass ich dieses Verhalten jedoch extrem gut von Videospielen kenne. Früher habe ich sehr gerne mit meiner Mutter auf der Konsole Rennen gespielt. Und wenn bei jemandem von uns beiden gleich der Start schlecht lief, dann haben wir gleich noch einmal angefangen. Immerhin hatten wir dann gar keine große Lust, das Spiel weiter zu spielen, wenn es gleich so schlecht lief und man gar keine Chance auf einen guten Platz, geschweige denn den Sieg hatte.

Mich hat es immer sehr genervt, wenn meine Mutter dann noch einmal von neu anfangen wollte, wenn es bei ihr schlecht lief. Immerhin lief es bei mir dann meistens gut. Von daher haben wir es uns dann irgendwann abgewöhnt, neu anzufangen, wenn es bei einem von uns beiden schlecht lief, da das den anderen immer sehr störte. Stattdessen mache ich es nur noch dann so, dass ich von neu anfange, wenn es schlecht läuft, wenn ich alleine spiele.

Auch ich spiele in letzter Zeit nicht oft Gesellschaftsspiele, aber wenn, dann ist das von Spiel zu Spiel unterschiedlich, wie ich und meine Freunde es handhaben. Bei dem Spiel Kniffel ist die Wahrscheinlichkeit ja gegeben, dass man dann noch super Würfe hinlegt oder gar einen Kniffel würfelt, sodass wir bei solch einem Spiel nicht noch einmal von vorne beginnen würde. Generell spielen wir Spiele eigentlich immer bis zum Ende durch, da es immer schön ist, wenn man sieht, dass der Letzte oder einer der schlechteren doch noch aufholt, wenn nicht gar erster wird.

Solch ein Gefühl ist ja dann auch für den, der schlecht war ganz schön. Da sieht man, dass Spiele teilweise doch nur Glückssache sind. Aber jetzt, wo ich das so schreibe, hätte ich mal wieder Lust auf einen Spiele-Abend!

Bei mir kommt es darauf an, wie ich dieses Spiel spiele. In letzter Zeit spiele ich Gesellschaftsspiele hauptsächlich auf meinem Smartphone oder dem Computer. Bei so einem Spiel gegen einen virtuellen Gegner mache ich es auch schon mal so, dass ich ein Spiel abbreche und sofort ein neues Spiel starte. Gerade bei Monopoly habe ich es nun schon einige Male so gemacht. Dabei ist es echt selten, dass ich ein Spiel weiter spiele, wenn ich merke, dass es aussichtslos ist.

Wenn ich ein Gesellschaftsspiel aber gegen wirkliche Gegner an einem Tisch spiele, dann breche ich ein Spiel sicher nicht ab, wenn es mal nicht so gut für mich aussieht. Dann kann ich es auch nicht wirklich verstehen. Wenn es jeder dann so machen würde, dann würde man doch nie ein Spiel bis zum Ende spielen. Irgendwie würde es mir dann auch keinen Spaß machen und darum beende ich angefangene Spiele, auch wenn ich verliere. Wenn ich ein Spiel abbrechen würde, weil es für mich nicht so gut aussieht, dann wäre es für mich auch wie eine Niederlage, darum ist es dann auch egal, wenn ich richtig verliere.

Auch ich spiele selten Gesellschaftsspiele, wenn dann sind es Spiele wie Trivial Pursuit. Da ich ein sehr großes Allgemeinwissen habe, führe ich bei solchen Spielen auch sehr schnell und es kann passieren, dass meine Mitspieler schon früh keine Aussichten auf den Sieg zu haben scheinen. Wir spielen aber trotzdem bis zum Ende des Spiels und es ist schon passiert, dass sich das Blatt gewendet hat, weil ich auf einmal kein Würfelglück mehr hatte oder wirklich üble Fragen bekommen habe, die ich beim besten Willen nicht beantworten konnte.

Wenn man bei Monopoly nach 15 Minuten schon pleite ist und der Gegner alle teuren Straßen besitzt, ist der Reit de Spiels allerdings sicher vorbei und man kann genauso gut aufhören. Wieso man bei Kniffel aber neu startet kann ich nicht ganz nachvollziehen, da kann sich das Glück ja fast bis zum Schluss noch wenden. Es kommt meiner Meinung nach also auf die Art des Spiels an und ob man von Anfang an schon keinerlei Chance mehr hat.

Ich und mein Freund spielen ganz selten mal Gesellschaftsspiele. Uns fehlt neben Arbeiten, Hunden und Pferd einfach die Zeit dazu. Hin und wieder spiele ich Monopoly mit ihm und meiner Schwester und wir machen das dann auch so, wenn einer richtig üble Karten hat, starten wir noch einmal von vorne. Wenn es dann immer noch schlecht läuft, hat man aber Pech und muss sich damit arrangieren. Es ist sogar schon vorgekommen, dass sich das Blatt noch einmal gewendet hat und es danach besser lief.

Normalerweise ist es bei uns so, dass wir bis zum bitteren Ende weiter spielen, egal, wer denn nun am Anfang die schlechteren Karten hat und für wen das Spiel aussichtslos ist. Meist spielen wir aber nicht nur zu zweit oder zu dritt, sondern schon in einer größeren Runde, weshalb es auch unfair wäre, am Anfang von einem Spiel das Spiel abzubrechen und neu zu beginnen. Immer hin wäre in einer größeren Runde immer ein Mitspieler dabei, der von Anfang an die schlechten Karten kassiert und für den das Spiel aussichtslos ist.

Wenn man aber nur mit zwei Personen insgesamt ein Spiel spielt, dann kann man gerne ein Spiel am Anfang abbrechen und von vorne beginnen, wenn man sieht, dass der eine Mitspieler eh die schlechten Karten besitzt und es für ihn aussichtslos ist. Immer hin kann man dann meist eh schon sehen, wer das Spiel letztendlich gewinnt und man verkürzt damit nur die Spielzeit, bevor ein neues Spiel beginnt. Aber so etwas kann ich mir nur vorstellen, wenn man länger andauernde Spiele spielt, wie zum Beispiel Monopoly. Wenn man aber ein kurz andauerndes Spiel spielt, wie zum Beispiel das Kartenspiel Schwimmen oder Kniffeln oder desgleichen, dann kann ich mir das nicht vorstellen. Immer hin dauert es nicht lange, bis man zum Ende des Spiels kommt und dann ein neues Anfangen kann.

Wenn wir mit den Kindern Gesellschaftsspiele spielen und wir sehen, dass eins der Kinder am Anfang schon ganz schlechte Karten hat und man merkt, dass die Stimmung in das Negative kippt. Dann brechen wir das Spiel auch ab und fangen von vorne an. Meist geht es dann ja nicht wirklich um das Gewinnen, sondern eigentlich nur um den Spaß, den die Kinder dann mit uns haben sollen. Da nehmen wir es letztendlich nicht so ernst.

Wie kann man bei Monopoly denn gleich am Anfang sein ganzes Geld verzocken? Egal, aber, ja, dass mache ich auch so. Beginnt ein Spiel direkt richtig schlecht, sehe ich auch keinen Grund den Untergang unendlich hinauszuzögern, sondern gebe dann direkt auf und wir beginnen von vorne.

Um beim Monopoly zu bleiben, hab ich dabei mal etwas erlebt, was ich vorher auch noch nie geschafft habe. Meine Ex und ich wollten nur ein kurzes Spiel machen, um etwas Zeit zu überbücken. Nun ja, wir haben 3 Tage später noch an der Partie gesessen, weil wir solch eine Patt-Situation geschaffen hatten, dass einfach keiner pleite gehen wollte und konnte. Hier ist es dann irgendwann so gekommen, dass der Hund einfach im Eifer des Gefechts an den kleinen Spieltisch gerammelt ist und alles umgefallen ist. Ansonsten hätten wir wohl noch Wochen weiter gespielt. Ja, auch das gibt es.

Nein, aber prinzipiell ist es schon besser, auch für den Gegner, wenn man ein aussichtsloses Spiel einfach direkt beendet und von vorn anfängt. Sonst ist das Spiel schneller vorbei als einem lieb ist und der Spaß ist auf beiden Seiten dahin. Deswegen stimme ich dem Vorschlag auch immer zu, wenn mein Gegenspieler mir diesen unterbreitet.

Ich finde, dass das ziemlich geschummelt ist, wenn man ein neues Spiel anfängt nur weil einem gerade die Karten oder die Würfel nicht passen. Ein Spiel ist bei mir und meinen Freunden ein Spiel und das wird auch bis zum Ende gespielt, ganz egal wie die Konstellation aussieht. Man kann ja nicht immer Glück haben und wenn man dann am Anfang des Spiels Pech hat muss man das hinnehmen und daraus das Beste machen.