Lasst ihr euch auf der Straße zu Geldspenden überreden?

vom 14.08.2013, 18:23 Uhr

Als ich heute mit meinem Freund in der Innenstadt unterwegs waren, wurden wir auf der Straße von einem Aktivisten der Naturschutzorganisation "WWF" angesprochen. Da ich mich vor allem für Tierschutz interessiere und wir sowieso viel Zeit hatten, haben wir uns auf das Gespräch eingelassen. Der junge Mann, von dem wir angesprochen wurde, hat uns sowieso schon von weitem erblickt und wir hatten gar keine Chance mehr, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich muss auch zugeben, dass er das Gespräch geschickt durch geführt hat, er hatte gute Argumente, hat uns mit eingebunden, uns Fragen gestellt, und so weiter.

Als er dann zu dem eigentlichen Punkt gekommen ist, nämlich, dass wir einen jährlichen Beitrag an die Organisation spenden sollen, haben wir aber abgelehnt. Er hat uns zwar versucht zu erklären, das auch schon wenige Euro im Monat helfen und er eigentlich auch ein armer Student ist und so weiter, aber ich habe ihm dann eben geantwortet, dass ich von meiner Mutter so erzogen wurde, dass ich nicht auf der Straße spontan irgendwelche Verträge unterschreibe, bei denen ich meine Kontonummer angebe und mich zu einem jährlichen Beitrag verpflichte. Er hat mich dann auf das Widerrufsrecht hingewiesen, woraufhin ich mich zumindest dazu bereit erklärt habe, den Zettel mal mitzunehmen und mir daheim zu überlegen, ob ich es mache oder nicht.

Er hat mir dann wiederum erklärt, dass er das schon oft gemacht hat und im letzten Jahr sind wohl von tausend herausgegeben Zettel letztendlich nur drei angekommen. Da es sich um eine Umweltschutzorganisation handelt, können sie Papier natürlich nicht so verschwenden und deswegen durfte er mir dann keines mitgeben. Letztendlich haben mein Freund und ich dann versprochen, dass wir sowieso sehr umweltbewusste Menschen sind, vor allem was unsere Ernährung angeht, und daraufhin hat er uns dann etwas enttäuscht ziehen lassen.

Ich muss sagen, dass das ganz schön anstrengend war, ihn loszuwerden. Der Fehler lag aber wohl am Anfang, denn normalerweise lasse ich mich auf solche Gespräche gar nicht ein. Nur mit dem Thema Tierschutz hatte er eben sofort meine Aufmerksamkeit und das hat er dann auch ausgenutzt. Dazu bringen, so einen Vertrag zu unterschreiben, konnte er aber nicht und das konnte bisher auch kein anderer Aktivist, den ich auf der Straße getroffen habe. Würdet ihr so etwas machen, natürlich unter der Voraussetzung, dass es um ein Thema geht, das euch interessiert und wichtig ist? Oder habt ihr grundlegend eine ablehnende Haltung gegenüber Leute, die einen auf der Straße ansprechen und für Geldspenden gewinnen wollen?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nein, ich lasse mich auf der Straße ungern ansprechen und musste daher letztens die Frage ob ich Tiere mag, einmal mehr mit "gebraten schon" beantworten. Ich halte es für eher heikel auf der Straße und vollkommen spontan darüber zu entscheiden, ob ich ein Abomodell eingehen möchte, guter Zweck hin oder her. Und am Ende weiß ich nicht mal, wo und wie ich das kündigen kann. Ferner regen mich die Leute auf, die oft schon recht dreist auf einen zukommen. So ein Verhalten möchte ich nicht noch unterstützen, in dem ich zum Erfolg verhelfe.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich was in der Stadt besorge, dann habe ich für so etwas weder Zeit, noch habe ich darauf Lust. Meistens gehe ich wirklich schnell an solchen Ständen vorbei und da musste ich mir schon den ein oder andere Spruch anhören, was ich wiederum unmöglich fand. Wenn ich nicht spenden kann oder möchte, dann ist das schließlich meine Sache und eine Spende sollte etwas freiwilliges sein und das ist es nicht, wenn man halb dazu genötigt wird.

Wenn man da auch nur mal annähernd freundlich ist, dann wird man wirklich so lange bequatscht, bis man nachgibt und das kann ja auch nicht sein. Ich würde mich daher nie dazu überreden lassen, auf der Straße einen solchen Vertrag einzugehen, wo ich monatlich oder jährlich etwas spenden soll. Genauso würde ich nicht sofort spenden.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Bei uns in der Stadt sind immer wieder sehr viele solcher Stände und auch immer viele Aktivisten unterwegs. Von daher passiert es immer wieder, dass jemand versucht, mich aufzuhalten und in ein Gespräch zu verwickeln. Jedoch lasse ich das gar nicht erst zu. Stattdessen sage ich ganz einfach, dass ich überhaupt keine Zeit habe und laufe währenddessen weiter. Das funktioniert immer und auch wenn die Leute mir noch eine Weile hinterherlaufen, hänge ich sie nach kurzer Zeit ab, da ich nicht stehen bleibe und sie mir auch nicht durch die ganze Stadt hinterher laufen können.

Früher wusste ich nicht, wie hartnäckig diese Leute sind, weshalb ich mich öfters dazu überreden habe lassen, mich auf ein Gespräch einzulassen. Damals habe ich mich auch nicht getraut, einfach weiter zu laufen. Von daher musste ich mich immer eine halbe Ewigkeit mit so einem Aktivisten herum plagen, was ich immer sehr nervig fand. Immerhin ließen diese sich ja dann auch nicht einfach so abschütteln.

Ich würde wirklich niemals auf die Idee kommen, einfach so auf der Straße einen Vertrag abzuschließen. Auch wenn es sich bei vielen Organisationen nur um einen Euro monatlich handelt, den man spenden muss, käme es für mich nicht in Frage, mich auf die Schnelle auf einen Vertrag einzulassen. Wenn ich einen Vertrag unterschreibe, dann möchte ich mir vorher zu Hause in aller Ruhe alles durchlesen. Zudem hätte ich auch gar keine Lust, einen Vertrag abzuschließen, wenn ich quasi dazu gezwungen werde. Wenn ich spende, dann möchte ich das aus freiwilligen Stücken tun, und nicht weil mich jemand dazu zwingt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Bei uns in der Fußgängerzone steht immer mindestens ein Stand von WWF, SOS Kinderdörfern und Co. Meist umschiffe ich die oder ignoriere sie, wenn sie mich ansprechen. Mit zum Tisch gehen ist meist schon falsch, denn wenn man richtig Pech hat, dann wird man dort gleich von mehreren bedrängt, einen Vertrag zu unterschreiben. Und dann werden dort natürlich auch die Bilder von notleidenden Tieren oder Kindern ausgepackt, damit man auch wirklich gar keine Chance mehr hat, nein zu sagen und in einem Anfall von Mitleid unterschreibt.

Außerdem möchte ich, wenn ich etwas spende, nicht nur allgemein an eine Organisation spenden, sondern für ein ganz bestimmtes Projekt. Denn wenn ich das genau angebe, dann darf die Organisation meine Spende auch nur für diesen Zweck verwenden. Wenn ich allerdings nur allgemein spende, dann kann die Organisation mit meinem Geld auch ihre VErwaltungskosten bezahlen und damit beispielsweise die Leute bezahlen, die auf der Straße stehen und versuchen, Menschen zum Spenden zu drängen. Und da ich das nicht unterstützen möchte, gibt es von mir auch keine allgemeinen Spenden, sondern nur gut überlegte und zweckgebunden.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich mache so etwas grundsätzlich nicht auf der Straße oder an der Haustüre. Erst heute hat es wieder geklingelt und es wurde um eine Spende gebeten. Ich finde das persönlich nicht gut und finde es äußerst unseriös, wenn es nötig ist, Leute raus zu klingeln und an der Tür zu betteln. Ein Stand ist wieder etwas anderes, dort kann man zumindest erstmal besser aufgeklärt werden als an der Haustüre, aber zu einer sofortigen Zahlung würde ich mich nie überreden lassen. Wenn jemand in einer Woche mein Geld nicht will, dann braucht er es wohl nicht.

» Kizzy84 » Beiträge: 19 » Talkpoints: 4,58 »


Dieses penetrante Bedrängen von Passanten, um sie nahezu zu Spenden zu zwingen, ist absolut unseriös. Egal, wie gut das Anliegen ist, das angeblich damit finanziert werden soll, so ist ein solches Vorgehen absolut indiskutabel. Letztendlich finde ich, dass allein durch dieses Verhalten der Sache eigentlich schon geschadet wird. Jedenfalls machen sich die Organisationen damit nun wirklich keinen guten Ruf, dass sie versuchen, Geld durch solche Maschen aufzutreiben. Ob sie sich der Kontraproduktivität ihrer Aktionen bewusst sind?

Andererseits frage ich mich manchmal, ob diese Spenden sammelnden Organisationen nun überhaupt wirklich seriös sind. Vielleicht passt das Vorgehen ja zu der gesamten Organisation. Man kann ja auch schwer nachprüfen, wo das gespendete Geld nun letztendlich wirklich landet. Das hat zwar nicht unbedingt etwas mit Tierschutz zu tun, aber ich erinnere mich gut an einen Skandal, der durch die Berliner Presse ging, als bekannt wurde, dass der Leiter einer angeblichen Obdachlosen-Hilfsorganisation sich von den Spendengeldern ein Luxus-Auto gekauft hat. Und solche Taten traue ich vielen Spendensammlern zu.

Ich persönlich würde auf der Straße niemals spontan einen Vertrag abschließen. Und wenn die Person mich dazu drängen möchte und sich sogar Ausreden ausdenkt, wieso es angeblich nicht möglich wäre, sich erst einmal Infomaterial mitzunehmen und sich zuhause noch einmal Gedanken zu machen, bevor man eine Entscheidung trifft, dann wittere ich irgendwie schon irgendeine Form von Betrug. Wenn es nichts zu verbergen gäbe, dann könnten sie einen doch einfach in Ruhe informieren und einem die Wahl lassen, einige Tage nachzudenken und danach erst zu unterschreiben, oder?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde den Tier- und Umweltschutz sehr wichtig und bin da auch bereit, etwas für zu spenden. Ehrlich gesagt ist der Tierschutz eigentlich der einzige Zweck, für den ich überhaupt etwas spende, nämlich Zeit, Engagement und auch Geld. Für Tiere wird einfach nicht genug getan und ich finde, dass es da wahnsinnig viel zu tun gibt. Dennoch halte ich nicht viel von den Spendensammlern, die auf der Straße unterwegs sind und den Passanten zum Teil ziemlich penetrant auf die Pelle rücken.

Ich würde auf der Straße nichts spenden und vor allem auch keine Verträge unterschreiben. Ich informiere mich lieber im Vorfeld über die Organisationen. Besonders penetranten Spendensammlern gebe ich auch gerne mal eine blöde Antwort, weil alles andere nichts hilft. Letztens war ich bei einem Straßenfest und dort lief auch jemand herum und sammelte angeblich Spenden für den Kinderschutzbund. Das ist nun grundsätzlich nichts, wofür ich gerne spenden würde, aber die ganze Art fand ich lästig und aufdringlich.

Problematisch wird es, wenn man sich auf Diskussionen mit den Leuten einlässt. Einige haben sicher durchaus ehrenwerte Ziele, aber ich finde diese ganzen Spendenaktionen und die Art, wie sie durchgeführt werden, nicht so prickelnd. Am besten ist es, wenn man den Leuten direkt sagt, dass man nicht interessiert ist und sie danach ignoriert. Wenn man sich einmal auf so ein Gespräch einlässt, wird man die Spendensammler nicht mehr so leicht los.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich spende auf der Straße und an der Haustüre grundsätzlich nichts. Wenn ich spende, dann überlege ich es mir ganz genau und gieße mein Geld nicht wie mit einer Gießkanne tröpfchenweise in alle Richtungen. Außerdem wäre ich schon arm, wenn ich jeder Organisation auch nur einen kleinen Betrag geben würde. Am meisten nerven mich die Tierschützer, die mich auf der Straße ansprechen und fragen, ob ich ein Tierfreund sei. Ich antworte dann immer Nein und ernte empörte Blicke.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich lasse mich auf der Straße gar nicht erst ansprechen, bzw. reagiere nicht, wenn jemand dies versucht. So erspare ich mir einige Diskussionen, wieso ich nicht zu irgendwelchen Spenden bereit bin. Ich würde nämlich auf der Straße auch nie etwas spenden, weil ich nicht weiß, wer hinter dieser Aktion steht und wo mein Geld letztendlich landet. Ganz sicher würde ich keine Verträge unterschreiben und meine Kontonummer herausgeben. Damit bin ich unheimlich vorsichtig und da könnte ja jeder so tun, als sei er von einer Tierschutzorganisation, um an meine Kontodaten heran zu kommen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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