Hat man euch schon aus dem Urlaub an die Arbeit beordert?
Derzeit ist ja die Personalmisere der Deutschen Bahn in aller Munde, wo wegen Personalmangels versucht wird, mit derzeit in Urlaub befindlichen Arbeitskräften diese Lücken schließen zu können. Ist euch denn auch schon mal so etwas untergekommen, wo euch eure Firma aus dem Urlaub an die Arbeit beordern wollte? Wie würdet ihr denn auf
so ein Ansinnen eures Arbeitgebers reagieren?
Ich finde es ziemlich unverschämt, dass die Mitarbeiter aus dem Urlaub zurückbeordert werden sollen. Schließlich liegt es in der Verantwortung des Arbeitgebers, seine Planung vorher ordentlich zu machen und gegebenenfalls einen Urlaubsantrag zu dem Zeitpunkt eben nicht zu bewilligen, wenn es grade personell nicht geht.
Mir selber könnte das nicht passieren, weil ich im Urlaub für die Firma nicht erreichbar bin und somit nicht zurückbeordert werden kann. Die Firma hat eine extra Handynummer von mir und dieses Handy ist im Urlaub aus, genauso wie am Wochenende.
Mir persönlich ist es noch nicht passiert und aus dem Urlaub beordert werden ist sicherlich sehr unschön, aber wenn so etwas passiert, dann muss der Arbeitgeber ja auch alle entstandenen Kosten tragen. Wünschen möchte ich es jedoch keinem und dennoch kenne ich auch einige Leute bei denen im Vorfeld der Urlaub abgesagt wurde (so einen Tag vorher zum Beispiel), weil die Firma zu viel Arbeitspensum hatte.
Mit unverschämt hat dies wie eselchen sagt, denke ich eher nichts zu tun. Gerade für die deutsche Bahn geht es hier um richtig viel Geld und verdammt schlechte Publicity. Was sollen sie denn sonst tun? Da haben ein paar Mitarbeiter geschlampt und die gesamte Einrichtung der Bahn büßt es nun und die paar Mitarbeiter, welche keinen Urlaub haben, sondern derzeit arbeiten müssen es ja auch mitausbaden. Dass man nun versucht Arbeitskräfte aus dem Urlaub zurück zu holen ist für diese sehr unschön, soll aber die gesamte Situation entspannen, die ja nun doch ziemlich große Ausmaße annimmt.
Dieses Jahr hat man mich vom Bier trinken nach einer bestandenen Prüfung (gemeinsam mit anderen Arbeitskollegen) in die Firma geholt. Der Grund war folgender: Aufgrund von lang anhaltenden Regenfällen kam es dazu das unser Serverraum unter Wasser stand, also ein absoluter Notfall.
Ich arbeite ja nur nebenberuflich und gehe sonst noch zur Schule. Ich bin also als Arbeitskraft relativ leicht ersetzbar, weil ich keine schwierigen Aufgaben habe und deswegen wurde ich auch noch nicht aus dem Urlaub geholt. Das kommt aber durchaus auch in anderen Berufen vor. Meine Schwiegermutter hatte beispielsweise mal einen komplizierten Bruch, da musste der Arzt vom Urlaub eingeflogen werden um sie zu operieren, weil es sonst keiner hinbekommen hätte. Ich denke, dass sich die Bahn hier aber keinen Gefallen tut. Immerhin muss ein Arbeitgeber vernünftig planen und was da abläuft ist nicht in Ordnung.
Auch ich habe von dieser Nachricht gehört und muss sagen, dass ich sehr schockiert war. Ich finde, dass es keinen Grund geben dürfte, dass ein Arbeitnehmer aus seinem wohlverdienten Urlaub zurück geholt wird. Zum einen macht man damit dem Arbeitnehmer die Erholung kaputt und zum anderen zerstört man auch den Urlaub von der kompletten Familie, was man nicht vergessen darf.
In meinem Betrieb kam es noch nie vor, dass jemand aus dem Urlaub zurückgeholt werden musste und auch mir ist so etwas noch nie passiert, worüber ich sehr glücklich bin. Ich kenne aber auch jemanden, der seinen Urlaub mal abbrechen musste, weil seine Kollegin krank geworden ist. Dies hat er aber freiwillig getan und auch nur, weil er sowieso zu Hause war. Hierbei sehe ich noch einen großen Unterschied im Vergleich dazu, als wenn jemand im Ausland seinen Urlaub verbringt.
Na zum Glück auch nicht. Ich denke, hier kommt es auf die Arbeit an und welche Position man bekleidet aber generell sage ich, nein, hat man noch nie und ich hoffe das man das auch nie wird. Der ist genehmigt, bezahlt und ich mitten drin. Das wäre mehr als unfair. Wenn natürlich unvorhergesehene Engpässe entstehen, ist es ja was anderes. Nehmen wir allerdings die Deutsche Bahn, würde ich sagen Frechheit.
Für das Chaos bei der Deutschen Bahn habe ich nun wirklich kein Verständnis. Es gibt sicherlich die Möglichkeit, von anderen Dienststellen vorübergehend Personal abzuziehen und nach Mainz zu schicken. Diese Kosten muss natürlich die Bahn übernehmen. Aber es ist eine absolute Ausnahmesituation, bei der sich kein Arbeitnehmer weigern kann. Ferner sind sicherlich nicht genug Springer da, die aushelfen könnten. Geld sparen ist gut und sollte man auch machen, aber nicht auf Kosten der Mitarbeiter und der Fahrgäste. Was nützt eine Monats- oder Jahreskarte, wenn man sie nur teilweise benutzen kann oder nur mit Ärger.
Mir ist es noch nie passiert, dass ich aus dem Urlaub abberufen wurde und ihn unterbrechen musste. Verständnis habe ich dafür, wenn man den Urlaub zu Hause verbringt und es gibt keine andere Möglichkeit. Aber dann muss man auch einen Ausgleich dafür bekommen, dass man den Urlaub unterbricht.
Ob es nun möglich sein wird, Mitarbeiter der Bahn aus dem Urlaub abzurufen, weiß ich nicht. Ich möchte auch nicht wissen, wie die reagieren. Bestimmt haben sie schon um ihren Urlaub kämpfen müssen und sind froh, endlich mal etwas anderes zu sehen. Aber irgendwie sollte die Bahn nun doch eine vernünftige Entscheidung treffen. Selbst wenn sie Mitarbeiter aus einem anderen Bundesland abziehen müssten, wo zur Zeit keine Schulferien sind.
Ich finde die aktuelle Situation sehr peinlich für die Bahn und frage mich, ob man es wirklich so weit kommen lassen musste. Dass Leute krank sind oder sich zumindest krank melden, kann man nicht ändern. Auch auf den Urlaub haben die Mitarbeiter natürlich einen Anspruch. Allerdings sind das alltägliche Vorkommnisse, mit denen die Bahn rechnen muss. Im Vorfeld hätte man sicher etwas tun müssen, damit so eine Situation gar nicht erst eintritt. Hier wurde wohl an der falschen Stelle gespart, nämlich am qualifizierten Personal.
Ich fände es angemessen, die Leute aus dem Urlaub zurückzuholen, weil der reibungslose Bahnverkehr wohl eine höhere Priorität hat als der Urlaub eines einzelnen Bahnangestellten. Natürlich liegt der Fehler bei der Bahn selbst und die Mitarbeiter müssten die Fehler ausbaden, die weiter oben in der Hierarchie gemacht wurden. Aber es geht doch auch nicht anders, sofern man den Fahrdienst nicht weiter einschränken will.
Ich selbst habe es noch nicht erlebt, dass ich meinen Urlaub zugunsten des Arbeitgebers unterbrechen musste. Aber ich bin bislang auch immer leicht ersetzbar gewesen. Wäre das allerdings mal der Fall, hätte ich dafür in vielen Fällen Verständnis. Wäre ich gerade irgendwo am Ende der Welt unterwegs, wäre ich sicher gar nicht erreichbar, aber wenn ich ohnehin nur in Deutschland oder allgemein in der EU wäre, wäre das ja auch nicht so schlimm, sofern der Arbeitgeber alle Kosten trägt. Meiner Ex-Freundin ist es einmal passiert, dass sie im Urlaub von ihrem Chef angerufen wurde, weil es Computerprobleme gab. Sie ist dann zwei oder drei Tage während ihres Urlaubes arbeiten gegangen, was aber auch absolut kein Problem war, da sie nicht weggefahren war.
Ich musste zum Glück noch keinen Urlaub abbrechen oder verschieben, weil es bei meiner Arbeitsstelle zu einem Engpass kam. Darüber bin ich auch sehr froh, weil ich mich über eine solche Situation, wie sie momentan bei der Bahn ist, sehr ärgern würde. Ich bin in meinem Urlaub nicht immer gut erreichbar, weil ich im Grunde für die Arbeit auch nicht unbedingt ständig erreichbar sein möchte. Darum wäre es schon nicht sehr leicht, mich aus dem Urlaub zurück zu holen. Aber auch wenn der Arbeitgeber sagt, dass es freiwillig ist, so würde ich in so einer Situation vermutlich auf Urlaub verzichten.
Es stimmt schon, dass der Arbeitgeber dann die Kosten für den restlichen Urlaub tragen muss, aber das ist bei einem Urlaub ja nicht alles. Es geht ja auch um die Erholung, die einem dann fehlt. Und sicher dauert es dann, bis ein erneuter Urlaubsantrag genehmigt wird. So etwas würde mich dann schon sehr ärgern.
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