Habt ihr euch schon für die Bundestagswahl festgelegt?

In wenigen Wochen ist die Bundestagswahl. Viele reden davon, dass die Regierung unbedingt wechseln muss, damit was geschieht und gleichzeitig wird aber gesagt, dass die Alternativen, die geboten werden eigentlich keine Alternativen sind. Selbst im Fernsehen hört man davon. Ich bin ehrlich. Ich habe mich noch nicht festgelegt, weil ich einfach nicht weiß, ob ich "Pest oder Cholera" wählen soll. Sollte es wirklich so bleiben wie es ist oder sollte frischer Wind in die Regierung kommen. Aber ist der Wind wirklich so frisch wie man sich ihn wünscht?

Habt ihr euch schon festgelegt? Hofft ihr, dass es so bleibt wie es ist oder erhofft ihr euch durch die Wahlen einen Aufschwung? Seit wann wisst ihr schon was ihr wählen werdet?

Ich weiß noch nicht genau, welche Partei ich bei der Bundestagswahl wählen werde. Allerdings weiß ich schon ein paar Parteien, welche ich in gar keinem Fall wählen werde. Vor ein paar Tagen habe ich eine Übersicht der großen Parteien gesehen, in welchen deren Einstellungen zu Tierschutz-Themen dargestellt wurden. Hierbei wurde mir klar, dass einige Parteien hierbei wirklich beängstigende Einstellungen haben. Da mir der Tierschutz sehr wichtig ist, werde ich nur eine Partei wählen, die hierbei einige Änderungen vornehmen will und sich für die Tiere einsetzen wird!

Für mich persönlich gibt es aus Prinzip einige Parteien, die ich niemals wählen werde. Im Grunde sind es sogar relativ viele, die mir nicht zusagen. Es ist also nur ein kleiner Kreis, aus dem ich letztendlich auswählen kann, für wen ich nun schließlich tatsächlich stimmen werde. Leider kommt es einem manchmal tatsächlich wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera vor, das kann ich leider bestätigen.

Für wen ich mich dieses Jahr entscheiden werde, weiß ich allerdings noch nicht. Ich werde mich noch in Ruhe durch die Parteiprogramme der für mich noch in Frage kommenden Parteien durchlesen und mir dann überlegen, welche Entscheidung wohl die sinnvollste wäre.

Noch sind es ja einige Wochen bis zur Wahl, daher mache ich mir auch noch keine Panik. Sicher sollte man sich schon Gedanken machen, beziehungsweise vertrete ich die Meinung, dass man das politische Handeln der Parteien eigentlich immer, dauerhaft, beobachten sollte, um eine fundierte Entscheidung bei der Wahl treffen zu können. Allerdings muss man letztendlich wirklich erst fest wissen, für wen man stimmen will, wenn es schließlich soweit ist. Und da hat man nun wirklich noch eine ganze Weile Zeit, um zu überlegen. Hetzen muss man sich jetzt also noch lange nicht.

Was die Frage nach dem "Aufschwung" betrifft: Ich bin kein allzu konservativer Mensch, aber zu viele Reformen können auch zu weiterem Chaos, weiteren Kosten und diversen Problemen führen. Einige Reformen aus der letzten Legislaturperiode brauchen möglicherweise auch noch eine Weile, bis sich alles eingependelt hat, wie man es sich gedacht hatte. Ich bin also der Meinung, dass man nicht zwanghaft alle möglichen Dinge nach kürzeren Zeiträumen immer wieder reformieren sollte. Manchmal muss man ein wenig abwarten. Diese Meinung vertrete ich, obwohl ich natürlich durchaus dafür bin, dass man Missstände angeht und auch zum Besseren verändert. Dauernde Stagnation ist eben keine Lösung. Überstürzte Reformen nur eben auch nicht. Dessen sollte man sich bewusst sein.

Ich werde mir auf jeden Fall treu bleiben und nicht CDU oder FDP wählen, denn das habe ich noch nie getan und habe auch meine Gründe dafür. Es stimmt schon irgendwo, dass es wie die Wahl zwischen Pest und Cholera ist, das ist eigentlich fast immer so, aber dieses Mal ganz besonders. Mir gefällt die Vorstellung von Peer Steinbrück als Kanzler eigentlich genauso wenig, wie die von weiteren vier Jahren Merkel. Aber letztendlich kommt es darauf an, wessen Parteiprogramm mich mehr überzeugt, auch wenn es vielleicht nur minimal ist. Leider ist ja auch noch lange nicht gesagt, dass auch wirklich alle Versprechen eingehalten werden.

Auf keinen Fall bekommt von mir eine der etablierten Parteien eine Stimme. Ich finde frischer Wind kann nur dann in die Politik kommen, wenn auch neue und kleinere Parteien die Chance haben, mal mitzubestimmen. Bis zum Einzug der Grünen in der Bundestag war die Politik auch grau und verräuchert. Seitdem hat sich viel bewegt und verändert. Jetzt finde ich, ist es Zeit wieder eine neue junge Partei in den Bundestag zu holen, damit mal wieder ein bisschen Veränderung rein kommt. Klar ist bei den neuen und kleinen Parteien nicht alles perfekt und optimal. Wie soll es das aber jemals werden, wenn diese nicht die Chance bekommen Erfahrungen zu sammeln. Ich vergleiche das gerne mit einem Berufsanfänger. Wie soll es jemals erfahrene Menschen in einem Beruf geben, wenn immer nur Bewerber mit Berufserfahrung gesucht werden und Neulingen keine Chance gegeben wird? Klar sollte ein Neuling nicht direkt Verantwortung oder einen leitenden Posten übernehmen, denn das geht mit Sicherheit schief, aber man sollte ihm die Chance geben Erfahrungen zu sammeln.

Genau deswegen bekommt dieses Jahr eine junge, noch sehr chaotische, aber dennoch bemühte Partei meine Stimme. Auch wenn es am Ende vielleicht nur knapp reicht und dann auch nur für die Opposition. So will ich ihnen doch die Chance geben zu zeigen, dass sie zu dem stehen was sie versprechen. Das sie sich nicht als Erstes dicke Dienstwagen leisten und einen aufgeblähten Verwaltungsapparat. Außerdem geht es mir weniger darum, dass ich ein besseres Urheberrechtsschutzgesetz bekomme und am Ende alles gratis downloaden kann. Davon kann ich mir auch nichts kaufen, dennoch verfolgt die Partei einige, wie ich finde sehr bestrebenswerte Dinge in der Politik. Nun muss sich halt zeigen, ob die Menschen bereit sind für direkte Demokratie.