Angst nach Unfall normal?
Ich habe seit über einem Jahr meinen Führerschein. Meine Fahrschulzeit war mit sehr viel Stress verbunden, es hat einiges nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich bin trotzdem mit der Zeit eine gute Fahrerin geworden, nehme auf langen Strecken regelmäßig Mitfahrer mit und jeder, der mitfährt, fühlt sich sicher und wohl.
Neulich hatte ich aber einen Unfall. Es war etwas harmloses, ich bin auf unserem Hof in das Auto meiner Nachbarin gefahren, das hinter mir stand. Ich habe es komplett übersehen. Da das mein erster "Unfall" war, ging es mir auch dementsprechend. Ich war komplett geschockt von meiner Unfähigkeit, hab an mir gezweifelt und hab erst mal geweint. Ich konnte mir nicht erklären, wie das passieren konnte. Es war ja nicht mal ein großer Sachschaden, 100 Euro ungefähr. Trotzdem hat mich der Vorfall mitgenommen.
Seit dem fahre ich zwar immer noch Auto, aber nur noch ungern. Ich stelle mir vor, dass ich wieder ein Auto übersehe, nicht schnell genug reagiere oder einen Fehler mache. Die Bilder laufen während den Fahrten vor meinem inneren Auge ab und ich kann nichts dagegen tun. Ich fahre immer noch sicher, aber die Angst ist da. Ich habe schon mit meiner Mutter und meinem Freund darüber geredet, aber sie wissen auch nicht was sie dagegen tun sollen. "So etwas passiert halt", war die Antwort.
Kennt ihr das? Hattet ihr mal einen Unfall und wie seit ihr damit umgegangen? Ich würde gerne wieder in ein Auto steigen, ohne an den Unfall zu denken!
Ich denke, dass du dir da nicht allzu viele Gedanken machen solltest, wann deine negativen Gefühle gegenüber dem Fahren verschwinden. Es ist ganz normal, dass du nach einem Unfall erst einmal wirklich mitgenommen bist und an der selbst zweifelst bzw. dich beim Fahren unwohl fühlst und dir alle möglichen Szenarien ausmalst.
Ich bin der Meinung, dass man da nicht viel machen kann, außer regelmäßig zu fahren. Solltest du nämlich irgendwann damit aufhören aus Sorge es könnte was passieren, kann es dazu kommen, dass du irgendwann viel zu große Angst hast wieder ins Auto zu steigen und das wäre dann noch schwieriger wieder in den Griff zu kriegen.
Ich denke das Beste was du machen kannst ist normal weiter zu fahren und so die Erfahrung zu machen, dass du in deine eigenen Fähigkeiten vertrauen kannst und wieder mehr Mut fasst und dieser kleine Unfall ein Missgeschick war dem einfach jedem einmal passieren könnte.
Ich finde deinen Unfall jetzt nicht weiter dramatisch. Ich hatte auch den ein oder anderen Rempler. Einmal in einem Parkhaus, das recht eng ist. Da fahre ich halt mittlerweile etwas bewusster hinein. Ein anderes Mal habe ich in einer engen Straße einen Spiegel mitgenommen, weil mich ein anderer Fahrer abgelenkt hat. Da fahre ich seither einfach immer sehr deutlich weiter links zumal ich da eigentlich auch täglich vorbei komme. Das verblasst mit der Zeit von allein.
Ich denke schon, dass es auf einer Art und Weise ganz normal ist, wenn man nach einem Unfall erst wieder ein wenig Angst hat, ins Auto zu steigen und los zu fahren. Ich persönlich fahre kein Auto, trotz all dem war ich schon bei einem Unfall dabei und mein Mann hat auch schon einige Unfälle gehabt. Du hattest jetzt eigentlich auch nur einen kleinen Unfall, es gab nur einen geringen Sachschaden und es sind keine Menschen dabei zu schaden gekommen. Natürlich hast du trotz alldem Angst wieder ins Auto zu steigen, wobei ich schon finde, dass deine Angst schon ein bisschen größer ist als normalerweise. Mein Mann hatte nach seinem ersten Unfall auch erst etwas Angst, aber er ist ins Auto gestiegen und ist erst ganz langsam und vorsichtig gefahren, bis die Angst weg war und er wieder sich ganz normal verhalten hat.
Zu dem machst du dir selber irgendwie die Vorwürfe, was nun auch nicht ganz richtig ist. Immer hin muss man damit rechnen, dass etwas passieren kann und, dass man einen Unfall bauen kann, wenn man in das Auto steigt und losfährt. Ab und zu kann es dann auch mal vorkommen, dass man richtig vorsichtig fährt und achtsam ist und trotzdem passiert es, das man einen Unfall baut. Ich würde an deiner Stelle, wenn du solch große Angst hast und nicht mehr Auto fahren magst, noch ein bisschen abwarten, um zu schauen, ob deine Angst sich wieder abbaut und, wenn nicht würde ich dir raten, dass du dir ärztlichen Rat einholst. Immer hin schränkt solch eine Angst dich ja nun auch in deiner Lebensweise ein, auf jeden Fall denke ich es mir so.
Ich habe letztens einen sehr tollen Artikel über Yoga als Heiltherapie für Angstpatienten gelesen. Dabei ging es um Kriegsveteranen, die in der Nacht keinen Schlaf mehr finden, weil sie von immer denselben Alpträumen verfolgt werden. Nach nur wenigen Wochen Yoga haben die es geschafft, ihr Schlafpensum um mehr als die Hälfte zu erhöhen.
Ich kann jetzt schwer einschätzen, ob das für dich etwas wäre, da ja dein Fall etwas komplett anderes ist. Aber sollte deine Angst dauerhaft sein, dann würde ich an deiner Stelle Yoga einen Versuch geben.
Ich glaube wirklich, das so ein kleiner Unfall jedem einmal passiert. Und jeder hat danach ein bisschen Respekt davor, dass die gleiche Situation noch einmal passiert. Deine Angst ist aber schon ein bisschen mehr als normal wäre.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir einfach mal genau vor Augen führst, wie das passieren konnte und was du daraus gelernt hast. Wahrscheinlich hast du das andere Auto übersehen, weil du nicht umsichtig genug geschaut hast, als du zurück gesetzt hast. Das ist ein typischer Anfängerfehler, allerdings passiert das auch noch vielen erfahreneren Autofahrern. Wichtig ist, dass du dir nun genau vor Augen führst, was du daraus gelernt hast. Du wirst wahrscheinlich nun immer sehr genau schauen, wenn du Rückwärts fährst. Dir wird es wahrscheinlich nie wieder passieren, dass du dabei einen Unfall baust, weil du nicht richtig umsichtig schaust.
Ich habe auch schon einen kleinen Unfall gebaut, als ich Rückwärts gefahren bin. Ich habe nicht richtig geschaut, mit vollem Schwung zurück gesetzt und auf einmal hat es gekracht. Ich habe eine etwa kniehohe Mauer einfach weg gerammt. Das hat vielleicht geknallt, ein Glück das meine Eltern eine feste Anhängerkupplung am Auto haben, sonst wäre die Stoßstange futsch gewesen. Als das passiert ist, war ich natürlich auch erst geschockt, aber das hat sich ziemlich schnell gegeben. Der Mauerbesitzer war recht cool und meinte, wenn wir die Mauer wieder aufbauen, dann wäre das für ihn erledigt. Am Auto war auch kein Schaden, also hatte ich auch Glück. Mein Freund war damals dabei und er erzählt diese Story mittlerweile auf fast jeder Party. Wie ich die Mauer umfahre ist schon ein richtiger Running Gag. Ich muss ehrlich gesagt jedes Mal lachen, wenn ich nur daran denke.
Ich denke, du solltest auf jeden Fall weiter ins Auto steigen. Wenn du gerade beim Rangieren unsicher bist, dann bitte doch einfach deinen Beifahrer, ob er mit schaut. Wenn du dich dabei erwischst, dass du ständig daran denkst, dann würde ich dir raten, versuche einfach bewusst an etwas anderes zu denken. Wenn es wirklich gar nicht besser wird, dann solltest du vielleicht wirklich einen Arzt aufsuchen, nicht dass du noch eine Angststörung entwickelst, wegen so eines vollkommen unbedeutenden Unfalls.
Die Angst, in ein Auto zu steigen kenne ich auch. Ohne selbst einen Unfall verursacht zu haben, hatte ich einen Totalschaden. Der Wagen war ineinander geschoben und wurde abgeschleppt. Ich war nur noch am Zittern. Es hat lange gedauert, bis ich wieder ruhiger gefahren bin. Dann nach kurzer Zeit ist mir jemand über den Fuß gefahren und ich habe zwei Monate im Krankenhaus verbracht mit zwei Operationen. Das ist fast sechs Jahre her und ich habe immer noch Probleme.
Das zu deiner Kenntnis, dass es dir eigentlich noch ganz gut geht, obwohl du den Unfall versacht hast, im Gegensatz zu mir. Deshalb freue dich, dass du nicht verletzt wurdest und der Unfall nur eine Kleinigkeit war. Es hätte schlimmer kommen können. Deine Angst ist verständlich, aber völlig unbegründet. In Zukunft wirst du eben mehr aufpassen und in alle Spiegel gucken, dann passiert das nicht mehr. Setze dich ans Steuer und fahre zum Wiedereingewöhnen solche Strecken vorab, wo es wenig Verkehr gibt. Bevor du den Schlüssel umdrehst, atme tief durch und sage dir: „Ich fahre sicher und ruhig.“ Bitte ein freundliches Gesicht machen, kein verkniffenes. Du wirst deine Angst bald verlieren.
Ich habe ganz ungern den Führerschein gemacht, weil ich Autofahren allgemein nicht mag, aber heute bin ich froh darüber, weil ich auf dem Land wohne und ohne Auto echt aufgeschmissen wäre. Meinen ersten Unfall baute ich mit dem Auto meines Vaters. Der Fahrer vor mir fuhr um eine Ecke, bremste unerwartet hart ab und ich erwischte ihn leider noch mit meinem Vorderspiegel an seiner Rückkante. Schuld war natürlich letztendlich trotzdem ich, aber es ist niemandem was passiert, der Schaden war nicht groß und ich konnte das auch recht gut abhaken.
Bei meinem zweiten Unfalls schrottete ich das Auto meines jetzigen Mannes, damals mein Freund total, indem ich über eine Abzweigung geradeaus schoß und auf eine Mauer knallte. Es war November, unter einem Baum war es vom Nebel glatt, ich musste niesen und war solange abgelenkt, dass ich nicht rechtzeitig langsamer wurde - auf der glatten Stelle nutzte das Bremsen dann auch nichts mehr. Ich war völlig durch den Wind, habe nur noch automatisch reagiert und irgendwo an einem Haus um Hilfe geklingelt. Mein Freund sagte damals etwas zu mir, das mir sehr geholfen hat: "Das kann passieren, so lange kein Mensch verletzt wird, ist es nicht schlimm. Und was das Auto betrifft: wäre es kein Auto geworden, sondern Pfarrer, dann wäre es noch heil." Ein saublöder Spruch, aber da musste ich lachen und gut war´s.
Ich habe beim Fahren eigentlich immer noch weniger Angst, dass ich was falsch mache, sondern eher, dass irgendetwas passiert, das ich nicht beeinflussen kann: sei es ein anderer Verkehrsteilnehmer, der Mist baut und mich mit rein zieht, sei es irgend eine Eisglätte oder Ähnliches, das man nicht vorher sagen kann. Aber wenn man da darüber ständig nachdenkt, darf man gar nicht mehr aus dem Haus gehen.
Eine ferne, sehr junge Bekannte von mir hat vor ein paar Jahren einen Motorradfahrer übersehen und ihm die Vorfahrt genommen. Der Motorradfahrer starb, sie bekam nur Teilschuld, weil dieser viel zu schnell war, Dennoch war es für sie natürlich eine enorme psychische Belastung. Ihre Eltern zwangen sie danach regelrecht, sofort weiter das Auto zu verwenden, sie selber wäre von sich aus sicher nicht mehr gefahren. Aber genau das war vermutlich richtig, wie schon der Spruch sagt "Wenn du von Pferd fällst, musst du sofort wieder aufsteigen." Sie wird diese Sache wohl nie ganz aus dem Kopf bekommen, aber sie ist in der Lage, am Verkehr teil zu nehmen - wäre sie das nicht, wären ihren Lebensumstände extrem eingeschränkt. Und eines ist sicher: die Zeit heilt alle Wunden, auch die psychischen und die Ängste aus negativen Erfahrungen.
Aus Fehlern lernt man. Jetzt bist du vorsichtiger und aufmerksamer unterwegs und das ist auch gut so, weil das einfach Pflicht ist. So ein Unfall ist wirklich keine schöne Sache, aber man muss solche Sachen auch abhaken können. Du kannst nicht permanent an diesen Vorfall denken, wenn du in ein Auto steigst. Das macht dich nur nervös und am Ende machst du wieder einen Fehler und dann wird das ganze noch viel schlimmer. Irgendwann steigst du in gar kein Auto mehr. Du musst es abschütteln.
Mir ist mal jemand in mein parkendes Auto reingefahren und da war ich ziemlich am Boden zerstört, auch wenn ich keine Schuld hatte. So etwas bleibt schon in einem stecken und man denkt doch immer mal daran. Geändert hat sich dadurch bei mir eigentlich nichts. Ich war schon immer mit dem Auto bestrebt so zu parken, dass mir möglichst niemand reinfährt, aber das kann man eben leider nicht immer und in dem Fall war es dann eben zu dem gekommen, was ich immer versucht habe zu vermeiden.
Ich hatte meinen ersten Unfall noch mit dem Fahrschulauto und das wenige Tage vor meiner Prüfung. Das war ein Schock, der wirklich in den Knochen saß. Weder der Fahrlehrer, noch ich waren an dem Unfall Schuld, aber ich saß eben am Steuer als es krachte und musste dann zur Fahrprüfung wirklich tief durchatmen, weil ich es dann echt mit der Angst zu tun bekam. Das wünsche ich wirklich keinem Führerscheinprüfling.
Ansonsten hatte ich jetzt bisher noch keinen Unfall. Nur noch einen zweiten bevor ich meinen Führerschein hatte. Da bin ich mit meinem Vater zum Üben gefahren und habe die Reifen so unglücklich aufgesetzt, dass diese dann gerissen sind. War also noch ein sehr harmloser Unfall wenn man so will.
Meine beste Freundin jedoch hatte vor Kurzem ihren ersten kleinen Unfall und hat dabei die Stoßstange demoliert und abgelöst und wurde einen Tag zuvor auch noch von einem Fahrradfahrer angefahren, welcher dann geflüchtet ist. Gute teure Schäden waren das dann, aber naja daraus lernt man eben auch. Nur das sie danach eine Weile viel zu übervorsichtig fuhr und man merkte, dass sie nur Angst hatte irgendwas falsch zu machen. Das legte sich sehr doll auf ihr Fahrverhalten. Sie fuhr so übervorsichtig, dass sie dadurch fast schon wieder gefährlich fuhr. Wir haben dann darüber geredet und seitdem geht es. Aber ich denke durch so was muss eben jeder mal durch.
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