Tod von Ryan Dunn - einfach nur bescheuert?
Ich bin über Youtube gerade auf ein Tribute-Video für Ryan Dunn gestoßen. Er war bekannt aus den Serien "Jackass", "Viva la Bam" und "Homewrecker" und ist 2011 bei einem Autounfall gestorben. Offenbar fuhr er in seinem Porsche unter Alkoholeinfluss über 200 km/h an einer Stelle, an der nur 90 km/h erlaubt sind, durchbrach die Leitplanke und krachte in einen Baum. An derselben Stelle hatte er sich Jahre zuvor schon mal mit einem Wagen überschlagen. Tragischerweise war auch noch ein Freund von ihm und Mitglied der Produktionscrew von "Viva la Bam" mit im Wagen, der ebenfalls verstarb.
In diesem Tribute-Video wird gezeigt, dass Ryan Dunn, Bam Margera und zwei Freunde von ihnen Jahre zuvor bereits einen ziemlich heftigen Autounfall hatten, bei dem der Wagen sich mehrmals überschlug und dabei den Gegenverkehr kreuzte. Auch hier war Dunn gefahren, zwar nüchtern aber viel zu schnell. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand schwer verletzt oder getötet.
Die gesamt Jackass-Crew ist natürlich für ihre extremen Stunts bekannt und beliebt. Offenbar pfleg(t)en zumindest einige dieser Leute auch privat einen eher "ungesunden" Lebensstil mit viel Alkohol, Drogen, schnellen Autos, waghalsigem Fahren... Das ist ja gerade auch das Spannende an so einer Sendung, Menschen zu beobachten, die Dinge tun, die man selbst niemals machen würde. Der Rahmen einer Fernsehsendung ist aber natürlich ein anderer als er im "normalen Leben" gegeben ist. Was würdet ihr dazu sagen: Hat Ryan Dunn sein Leben einfach komplett ausgeschöpft und das gemacht, was er wirklich selber wollte, ohne sich einschränken zu lassen?
Oder denkt ihr eher (wie ich), dass er wirklich und vollkommen selbst an seinem Tod schuld ist und eigentlich ein völlig unverantwortliches Individuum war? (Hatte er vielleicht einen unterschwelligen Todeswunsch?) Das Schicksal hat ihm ja - wenn man so will - schon vor dem tödlichen Unfall einige Warnschüsse vor den Bug gegeben, die ihn sein Verhalten aber offenbar kein bisschen haben ändern lassen. Wenn jemand sein eigenes Leben gefährden möchte, ist das ja noch eine Sache, aber gerade im Straßenverkehr eventuell andere Menschen in Mitleidenschaft zu ziehen, das geht gar nicht.
Leid tun mir nur seine langjährige Freundin, die er hinterlassen hat, seine Eltern und Geschwister. Natürlich ebenso die Freunde und Familie des Mitfahrers. Letztere hat eine Schadensersatzklage gegen die Erben von Dunn wegen fahrlässiger Tötung ihres Angehörigen angestrengt, was ich auch sehr nachvollziehbar finde.
Wow, das Ryan Dunn sein Leben gelassen hat war mir nicht bekannt. Das war eben ein kleiner Schockmoment, als ich das gelesen habe. Man kennt ihn doch aus der einen oder anderen Sendung und hat die Jungs doch irgendwie ins Herz geschlossen. Gerade seine Sendung "Homewrecker" habe ich ganz gerne geschaut und hat sich so bei mir einige Sympathiepunkte geholt. Leider muss man an dieser Stelle sagen, dass diese Art von Tod irgendwie zum Lebensstil der Jungs gepasst hat. Sie haben schon sehr extrem gelebt und gewisse Gefahren haben sie nicht ernst genommen. Es ist quasi nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es einen von den Jungs erwischt.
Kate110 hat geschrieben:In diesem Tribute-Video wird gezeigt, dass Ryan Dunn, Bam Margera und zwei Freunde von ihnen Jahre zuvor bereits einen ziemlich heftigen Autounfall hatten, bei dem der Wagen sich mehrmals überschlug und dabei den Gegenverkehr kreuzte. Auch hier war Dunn gefahren, zwar nüchtern aber viel zu schnell. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand schwer verletzt oder getötet.
Das wäre eigentlich ein Erlebnis, bei dem sie wachgerüttelt werden sollten. Vielleicht war es ja eine höhere Macht, die hier einfach mal warnen wollte, aber leider hat man dies nicht als Signal anerkannt. Vielleicht haben die Mitfahrer es ja etwas anders aufgenommen, aber bei Ryan hat sich nach dem Unfall offenbar nicht sehr viel getan.
Kate110 hat geschrieben:Hat Ryan Dunn sein Leben einfach komplett ausgeschöpft und das gemacht, was er wirklich selber wollte, ohne sich einschränken zu lassen?
Das ist als Außenstehender sehr schwer zu beantworten. Sie mögen zwar einen sehr ungesunden Lebensstil gehabt haben, aber das heißt ja nicht, dass sie daran keinen Spaß hatten. Seine Freunde werden sicher sagen, dass sie eine schöne und lustige Zeit hatten. Er hätte noch viele Sachen in seinen Leben machen können, da er ja nun noch nicht so alt war. Irgendwo wird er es sicher genossen haben, aber das ist eben schwer zu sagen.
Es klingt jetzt vielleicht sehr hart, wenn ich das so sagen, aber irgendwo ist er wirklich selbst Schuld. Die Warnung vom Schicksal hat er offenbar gekonnt ignoriert und nun ist es eben passiert. Auch wenn der Alkohol sie Sinne trübt, man setzt sich in so einem Zustand einfach nicht in ein Auto. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass er auch alleine zu Hause war und sich dort die Kante gegeben hat und sich dann in das Auto setzte, so dass es keiner mitbekommen hat und somit niemand imstande war etwas dagegen zu tun. Leid tut mir so etwas immer, auch wenn es unter solchen Umständen passiert. Man muss sich immer vor Augen halten, dass es einem selbst so erwischen kann, auch wenn man keine Schuld daran trägt, sondern ein anderer.
Ja, es war unverantwortlich. Aber das wäre es auch gewesen, wenn das Auto nicht von Ryan Dunn gefahren worden wäre. Würde man die selben Fragen auch stellen, wenn es einfach nur eine Schlagzeile gegeben hätte "Horrorunfall unter starken Alkoholeinfluss bei 200 km/h auf Landstraße - Beide Insassen sterben".
So ein Ereignis ist immer tragisch, besonders für die Angehörigen. Mein Freund kommt aus einer eher ländlichen Gegend und hat es mit seinen Freunden in seiner Jugendzeit oft genug erlebt, dass sie auf dem Rückweg von der Disco am Wochenende auf der Landstraße an tödlichen Unfällen vorbeifahren oder diesen umfahren mussten. Die meisten davon wurden ausgelöst durch stark überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer. Und leider gibt es täglich weltweit tausende solch schwerer Autounfälle.
Und gerade wenn man so einen Horrorunfall schon einmal überlebt hat, gibt es meist nur zwei Alternativen, wie die Beteiligten reagieren. Die einen sehen es tatsächlich als Warnschuss und ändern ihre Fahrweise. Ja, und die anderen... die fühlen sich auf einmal unverwundbar und gewöhnen sich einen noch riskanteren Lebensstil an. Und ich denke, je öfter man solch riskante Situationen (fast) unbeschadet übersteht, desto unverwundbarer fühlt man sich. Ich denke, dass das auf Ryan Dunn zutrifft. Solch eine Einstellung in Kombination mit Alkohol endet leider trotzdem viel zu oft tödlich. Wer sich mit einem Blutalkoholspiegel von 1,96 Promille noch ans Steuer setzt, ist selbst schuld. Und ich kann auch nicht verstehen, wie man sich freiwillig daneben setzen kann. Leid tut es mir dann immer nur für die Angehörigen.
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