Hat es euch was ausgemacht, etwas an die Tafel zu schreiben?

vom 10.08.2013, 14:09 Uhr

Ich fand es immer ganz furchtbar, wenn ich in meiner Schulzeit etwas an die Tafel schreiben musste. Ich habe dies immer gehasst, wenn ich dazu genötigt wurde und habe mich dann immer extrem unwohl gefühlt. Freiwillig habe ich mich eigentlich nie gemeldet, um etwas an die Tafel zu schreiben. Ehrlich gesagt habe ich es auch noch nie verstanden, warum sich jemand für so etwas freiwillig meldet. Auch konnte ich noch nie verstehen, dass es jemandem nichts ausmacht, vorne zu stehen und etwas an die Tafel zu schreiben.

Ich hatte immer das Gefühl, dass ich total anfange zu schwitzen und dann ganz nervös wurde. Auch hatte ich immer die Sorge, dass die Kreide plötzlich laut an der Tafel quietscht und dann alle über mich lachen. In solchen Situationen hätte ich mich wirklich extrem geschämt. Weiterhin fand ich es immer blöd, dass man an der Tafel gar nicht so schön schreiben kann, wenn man dies nicht geübt hat. Wenn dann das Geschriebene noch lange stehen blieb, konnten alle anderen Schüler der Klasse die ganze Stunde lang begutachten, wie schlecht und unsauber man selbst geschrieben hat und das gefielt mir wirklich gar nicht.

Natürlich gab es auch in meiner Klasse immer Schüler, die sich jedes Mal gemeldet haben, wenn jemand etwas an die Tafel schreiben sollte. Ich muss aber sagen, dass ich nie dazu gehörte und es auch nie verstanden habe, warum jemand so etwas tut. Ich fand es immer sehr gemein, wenn der Lehrer einfach jemanden bestimmt hat, der dann etwas an die Tafel schreiben musste und damit dann auch Leute dazu gezwungen hat, die das nicht wollten und sich sehr unwohl dabei gefühlt haben.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vor an die Tafel zu müssen gehört wohl mit zu den schrecklichsten Seiten an der Schulzeit, an meiner Schulzeit. Ich habe es nicht nur gehasst, ich hatte Panik davor. In Deutsch zum Diktat mochte es vielleicht noch gehen, weil ich da keine Probleme hatte, aber in Mathe war es die Hölle. Ich konnte noch nie besonders gut rechnen und gleich gar nicht, wenn einem die Angst im Nacken sitzt, dass jeden Augenblick die Tafel aufgedeckt wird und alle meine Ergebnisse begutachten können. Das hat mich echt unter Druck gesetzt und fertig gemacht.

Ich weiß noch, als wir in meiner Ausbildung eine Medikamentenberechnung durchführen mussten und die Lehrerin dann wollte, dass einer den Lösungsweg mit Ergebnis anschreibt. Ich weiß noch, dass sich alle geduckt haben, weil keiner genau Bescheid wusste und alle furchtbare Angst vor dieser Trulla hatten. Und dann hatte es mich getroffen.

Das Tolle: im letzten Moment hatte ich die zündende Eingebung und habe über einen haarsträubenden Rechenweg das richtige Ergebnis angeschrieben. Ich war begeistert und die Lehrerin? Die meinte, das wäre ein Rechenweg für Dummies gewesen. :twisted: Da hatte man schon mal was Gescheites gemacht und wurde trotzdem nur wieder bestraft. Glücklicherweise hatte keiner gelacht, weils die anderen eben auch nicht besser wussten. Ich finde es gemein, wenn Lehrer die Tafel als Schikanemittel nutzen und das tun viele mit Vorliebe. Meiner Ansicht nach, sollte keiner an die Tafel gezwungen werden. Das verletzt die Würde des Menschen und den Datenschutz. :P

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hasse es, wenn ich vorne an der Tafel stehen muss und eine Aufgabe lösen muss, das finde ich immer so schrecklich. Wenn man direkt vor der Tafel steht, dann sieht man auch eventuell einen Fehler nicht und man ist auch nervös. Ich finde es total blöd, wenn der Lehrer bemerkt, dass man mit einer Aufgabe gar nicht zurecht kommt und er einem keinen kleinen Tipp gibt. Ich fühle mich an der Tafel einfach unwohl, wobei ich mich früher dabei bestimmt schlimmer gefühlt habe, aber freiwillig möchte ich nicht an die Tafel.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Nein, ich fand das eigentlich gar nicht weiter schlimm. Im Gegenteil, ich bin gerne nach vorn gegangen und habe dann irgendwie den Spieß meist rumgedreht, dass am Ende doch der Lehrer mehr geschrieben und erklärt hat als ich. Man muss nur geschickt eine Frage in eine Gegenfrage wandeln und ganz interessiert tun, schon konnte man statt selber ausgefragt zu werden, einfach mal den Lehrer ausfragen. Ich konnte aus solchen Situationen dann meist den Nutzen für mich daraus ziehen, dass ich am Ende auf die Dinge zu sprechen kam, die mir selber noch unklar waren und der Lehrer hat mir das dann am Ende in einer praktisch eins zu eins Situation erklärt.

Mein Mitschüler wussten schon, dass wenn ich nach vorne gehe, der Unterricht praktisch vorbei war, da der Lehrer sich nicht mehr wirklich um sie gekümmert hat. So konnten sie noch fix für andere Sachen lernen, Hausaufgaben abschreiben oder auch einfach nur einmal eine Runde schlafen. Besonders dankbar waren mir meine Mitschüler einmal, als ich es geschafft hatte, den Lehrer vorne an der Tafel so lange zu fesseln, bis die Stunde vorbei war. Somit konnte er seinen Plan, am Ende der Stunde noch einmal eine kleine Arbeit schreiben zu lassen nicht mehr durchziehen und die anderen konnten in Ruhe noch einmal lernen. :)

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich konnte das noch nie leiden und finde das richtig nervig. Vor allem richtig toll wird es dann, wenn man in dem Fach nicht so gut ist. Mein Physik und mein Mathelehrer haben damals beispielsweise immer die schlechteren rausgepiekt und dann an die Tafel geholt. Ich war in Mathe im mündlichen immer ganz gut und die Klausuren waren durchschnittlich, trotzdem hat es mich dann getroffen. Durch die Aufregung konnte ich dann auch nicht mehr klar denken und habe mich dann immer ziemlich blamiert, deswegen bin ich irgendwann gar nicht mehr zum Mathe Unterricht hingegangen und war immer "krank". Das haben mehrere aus unserer Klasse so gehandhabt, bis wir einen neuen Lehrer bekommen haben, da der Mathelehrer ein richtiger Quälgeist war und die Schüler demonstrativ fertig gemacht hat.

In Physik gab es jede Woche die selbe Aufgabe, die dann immer ein anderer (schlechter) Schüler lösen musste. In den Physiktests war ich immer gut, allerdings konnte ich das überhaupt nicht erklären. Deswegen habe ich mich auch da öfters mal blamiert, da es aber keiner so richtig konnte, war mir das auch egal.

In anderen Fächern fand ich es auch unangenehm, aber nicht so wahnsinnig schlimm. In Englisch musste ich öfters mal Sachen an die Tafel schreiben, da ich da aber immer sehr gut war, hat mir das weniger ausgemacht als in anderen Fächern.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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