Frau begrünt den Gehsteig - anonyme Anzeige wegen Einengung

vom 07.08.2013, 18:17 Uhr

Eine Frau hat in Wien den Gehsteig mit Blumenkästen und Bäumen begrünt und auch an ihrer Hausmauer Efeu hochklettern lassen. Angeblich hat sie dafür viel Lob bekommen. Nun hat sie aber etliche anonyme Anzeigen wegen Einengung des Gehbereichs am Gehsteig bekommen. Sie versteht die Welt nicht mehr und will das Grün nicht beseitigen.

Findet Ihr das eine gute Idee, die Gehsteige einfach so begrünen zu wollen? Haben die Anzeiger auch Recht, wenn sie sich durch ihre Aktion belästigt fühlen und diese Begrünungen nicht wollen oder löst das bei Euch nur Kopfschütteln aus?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Die Frau wollte bestimmt nur ein wenig den Gehsteig aufhübschen aber man muss bedenken, der Gehsteig gehört nicht zu ihrem Grundstück sondern der Stadt und ist öffentlich. Deshalb hat sie eigentlich gegen das Gesetz verstoßen und so muss sie die Begrünung wieder abnehmen ob sie möchte oder nicht.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Natürlich ist so ein bepflanzter Gehweg schöner als nur grauer Beton. Allerdings muss man aber auch bedenken, dass andere Personen nicht behindert werden dürfen. Gerade mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist so ein Gehweg auch ohne zusätzliche Hindernisse schon eng genug.

Wenn sich andere Leute daran stören, dann muss sie das leider wieder wegmachen. Denn der Gehweg ist öffentlicher Raum und über den darf sie nicht einfach so verfügen. Allerdings ist es unproblematisch, wenn sie Efeu an ihrer Hauswand hoch klettern lässt, solange es ihr Haus ist. Aber auf dem Gehweg muss das leider weg.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Sicherlich hat es die Frau nur gut gemeint, aber sie durfte es eben auch nicht, da ihr der Gehsteig ja nicht gehört. Er gehört leider der Stadt und die Menschen müssen sich dort ungehindert bewegen können. Gerade behinderte Menschen sind ja auch darauf angewiesen, dass sie da eben auch drüber kommen und das würde ja dann auch dem Efeu schaden, wenn man drüber läuft oder drüber fährt. Ich finde es gut, wenn man die Landschaft verschönern will, aber man muss eben auch alles absprechen, wenn es einem nicht gehört und das ist so eben nun mal nicht erlaubt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn das jeder machen würde, würden Kinderwagen, Rollstühle und auch Kinder, die auf dem Gehweg Fahrrad fahren dürfen den Gehweg nicht mehr benutzen können. Ich finde es richtig, dass die Frau alles wieder weg machen musste. Es hätte ohne Anzeige gehen können. Aber wenn die Frau schon angesprochen wurde und es eben nicht weg gemacht hat, würde ich die Frau wohl auch anzeigen, wenn ich mich gestört fühle und den Gehweg nicht mehr nutzen kann.

Der Gehweg gehört nicht dem Anwohner. Da kann ja jeder kommen und Stadtgrundstücke begrünen. Es passt eben nicht immer. Ich hätte wohl nicht den feigen anonymen Weg gewählt sondern hätte mich zu der Anzeige bekannt. Wenn so was einmal erlaubt wird, dann kommt der nächste und pflanzt dann mitten auf dem Gehweg einen Baum? Es gibt nun mal Regeln an die man sich halten muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Natürlich darf man den Gehsteig nicht einfach nach seinem Gutdünken gestalten. Der Gehsteig ist eine öffentliche Fläche und dient bestimmten Zwecken, unter anderem den, die Fußgänger sicher vom Autoverkehr zu trennen und ihnen Platz zu Gehen zu schaffen. Dazu gehört auch, dass Kinderwägen und Rollstühle aneinander vorbeipassen. Ein Gehsteig muss nicht besonders schön, sondern funktionell sein.

Genauso wenig kann man die Straße vor seiner Haustür lila anmalen, weil es zur Farbe des Hauses passt, oder mit Rollrasen auslegen, weil es natürlicher und grüner aussieht. Ein Gehsteig ist genauso wie die Straße eine Verkehrsfläche.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Gerade jetzt im Sommer sind die Gehwege in der Stadt geschmückt. Die Geschäfte stellen teilweise kleine Bäume rechts und links des Eingangs auf. Blumen werden aufgestellt. Die Menschen haben immerhin noch Platz, dort vorbeizugehen und keiner murrt.

Denkt nun jemand daran, das in einem Wohngebiet ebenso zu machen und es für sich und seine Mitmenschen zu verschönern, wird gemurrt, gedroht und sogar Anzeige erstattet. Natürlich kommt es darauf an, wie breit der Gehweg ist, ob zwei Menschen nebeneinander gehen können. Auch Gehwagen, Kinderfahrräder und Rollstühle müssen Platz haben. Aber mit ein wenig gutem Willen – falls es mal mit zwei Personen eng werden sollte – kann alles arrangiert werden. Aber Blumen machen alles gleich freundlicher und auch der schlecht gelaunteste Mensch könnte sich freuen.

Fragt sich, wie das Fußgänger-Aufkommen dort überhaupt ist. Vielleicht regen sich nur vereinzelt griesgrämige Menschen über diese Maßnahme der Frau auf. Das sind oft Menschen, die auf jeden und alles schimpfen und sowieso ihres Lebens nicht froh werden.

Es gibt sogar Gemeinden und Städte, die ihren Bürgern anbieten, direkt an die Hausfront ein kleines Blumenbeet anzubringen mit zum Beispiel Kletterrosen, um die Tristesse etwas aufzulockern. Die Kosten dafür werden sogar übernommen. Statt eines Beetes, kann auch ein Blumenkasten gute Dienste leisten. Wir haben keine Kenntnis davon, ob der Gehweg noch die vorgeschriebene Breite hat, wenn das der Fall ist, hat die Frau nur einen Fehler gemacht, die Stadt über ihr Vorhaben nicht zu informieren und eine Genehmigung einzuholen. Ich jedenfalls finde eine solche Initiative sehr schön, da sie zum Wohle aller gedacht ist. Man sollte nicht annehmen, dass jemand von den Anwohnern so blöd ist, und mitten auf den Gehweg einen Baum pflanzt, denn dazu müsste er auch die Gehwegplatte entfernen. Aber es gibt bei uns genügend Gehwege, wo schon uralte Bäume mittig gepflanzt wurden und keiner regt sich darüber auf.

Was mich jedoch wundert ist, dass alle hier gleich dagegen sind ohne überhaupt Näheres zu wissen. Es kann sein, dass der Gehweg wirklich zu eng geworden ist, aber es wäre auch möglich, dass genügend freier Platz verbleibt und dann so negativ zu reagieren, finde ich sehr schade.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Aus moralischer Sicht ist ein solches Verhalten nicht zu vertreten. Der Gehweg ist öffentliches Gut. Diesen in Eigeninteresse zu nutzen und nach eigenem Gefallen zu verändern ist schlicht anmaßend und ein solches Verhalten ist selbstverständlich zu ahnden.

Um die Lust an Gartenarbeit zu befriedigen sollte sich die Frau einen Garten anschaffen oder ihren privaten Balkon begrünen. Dies ist ihr privater Bereich, in dem sie auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Dies ist auf dem Gehweg allerdings geboten.

Ausnahmen stellen in vielen Städten sogenannte Patenschaften dar, in dem Hauseigentümer, bzw. hin und wieder auch Mieter für einen bestimmten Teil des öffentlichen Gutes eine Patenschaft übernehmen können, so dass es ihnen beispielsweise gestattet wird, die Grünflächen zwischen Parkbuchten nach eigenem Interesse zu bepflanzen und zu pflegen. Hierfür wird allerdings eine Erlaubnis erteilt und geschieht nicht wie in dem beschriebenen Fall aus reiner Willkür.

» pk8 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 18,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Der Efeu ist sicher hier noch das geringste Problem. Natürlich liegt die Pflanze nicht eng an der Hauswand an, sondern ragt einige Zentimeter hervor, aber das ist unter Umständen nicht so störend wie Blumenkästen, die mitten auf dem Gehweg stehen. Diese können tatsächlich zum Problem werden, wobei das auch nur sehr selten der Fall sein wird, sofern es sich nicht gerade um eine wahnsinnig stark frequentierte Gegend handelt.

Mich persönlich würden solche Blumenkästen auf dem Gehweg nicht unbedingt stören und ich würde deswegen auch keine Anzeige erstatten. Wenn jemand Rollstuhlfahrer ist und vielleicht ernstlich Probleme mit der Einengung hat, kann ich die Beschwerde verstehen. Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich die Leute nicht als Hilfssheriffs aufspielen sollten. Auch wenn die Frau sich aus juristischer Sicht falsch verhalten hat, sehe ich das Ganze doch eher als Luxusproblem an. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Anzeigen vielleicht auch deshalb erstattet wurden, weil Nachbarn der Frau aus einem ganz anderen Grund eins auswischen wollten. Da kam die Sache mit der Begrünung des Gehsteiges natürlich ganz gelegen.

Trotz allem würde ich der Frau raten, die Blumenkästen zu entfernen, da das Gesetz eben nicht auf ihrer Seite ist. In vielen Städten kann man kleinere Gartenstücke anmieten. Dabei muss man längst keine piefige Kleingartenanlage besuchen, sondern es gibt da mittlerweile ganz andere Konzepte, sicher auch in Wien.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss ja sagen, dass ich es sehr schön finde, wenn die Menschen ihre Häuser etwas begrünen und man überall schöne, bunte Blumen blühen sieht. Andererseits darf man aber nicht vergessen, dass so etwas natürlich auch den Gehweg sehr einengen kann und man daher am Einzelfall entscheiden muss, ob die Blumenkästen in Ordnung sind oder nicht. Eine genaue Regelung kann ich persönlich hier ehrlich gesagt nicht treffen, da es immer von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig ist, ob die Blumenkästen stören oder nicht.

Grundsätzlich denke ich in jedem Fall, dass solche Dekoration keinesfalls die Breite des Bürgersteiges zu sehr einengen dürfen. Es muss sichergestellt sein, dass beispielsweise Kinderwagen ohne Probleme daran vorbei geschoben werden können und auch, dass zwei Menschen aneinander vorbei gehen können. Wenn das nicht mehr möglich sein sollte, dann müssen meiner Meinung nach die Blumentöpfe sofort entfernt werden und auch das Efeu dürfte dann nicht mehr an dem Haus empor ranken.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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