Der Tod welcher Persönlichkeit hat euch schwer getroffen?
Der Tod gehört zum Leben. Für die, die weiter Leben dürfen ist es meist schwieriger, als für den der gegangen ist oder kurz davor steht zu gehen. Natürlich sterben auch irgendwann unsere Vorbilder und Idole. Besonders hart scheint das zu sein, wenn es die Idole der eigenen Kindheit oder Jugend sind. Damit wird uns vor Augen geführt, dass auch wir immer älter werden und der eine kann damit besser umgehen als der andere. Manchen trifft der Tod einer Persönlichkeit richtig hart.
Der Tod welcher Persönlichkeit, welches Idol oder Vorbild hat euch schwer getroffen? Hat es euch in eine regelrechte Sinnkrise gestürzt oder konntet ihr damit schnell abschließen?
Mich persönlich berührt es immer zutiefst, wenn Menschen sterben, die im Rampenlicht standen und die jünger sind als ich. Wenn ich dann zum Beispiel sehe, dass Fußballspieler auf dem Rasen plötzlich umkippen und tot sind, ist das schon heftig für mich. Egal ob ich den Spieler kannte oder nicht.
Richtig nahe gegangen ist mir kein Tod eines Prominenten, da ich diese Leute eh nicht persönlich kenne und somit auch keine persönliche Bindung zu ihnen habe. Natürlich ist es immer schlimm, wenn einer stirbt, aber dass trifft auf Menschen allgemein zu. Prominente sind für mich auch nur normale Menschen. Warum soll zum Beispiel ein Verkäufer weniger wert sein? Ich bin eh dagegen, dass um Prominente so viel Wind gemacht wird.
Mir ist vor kurzem der Tod von Cory Monteith sehr nahe gegangen. Einige von euch werden ihn nicht kennen, aber jeder der die Serie „Glee“ verfolgt oder ab und zu mal in die Serie hineingeschaut hat, wird ihn dort als Finn Hudson kennen. Er war erst einunddreißig Jahre alt und seit seiner frühen Jugend Drogenabhängig. Das Tragische an seinem Tod war, dass er eigentlich auf dem Weg der Besserung schien. Nachdem vor circa einem Jahr bekannt wurde, dass er Drogenabhängig ist, ließ er sich selbst in eine Klinik einweisen und kam nach ein paar Monaten wieder raus, weil er es angeblich geschafft hat. Nun ist er aus einem Mix aus Heroin und anderen Drogen tödlich verunglückt und es kam für alle eben total überraschend.
Normalerweise sage ich in solchen Situationen immer „selbst schuld“, denn jeder weiß, dass mit Drogen nicht zu spaßen ist. Hier war es aber anders, ich habe vor allem Mitgefühl für seine Freundin, Lea Michele, die er ja am Set von „Glee“ kennengelernt hat. Ich verfolge sie unter anderem auch auf Twitter und sie war noch Tage zuvor glücklich und dann war eben nach der Bekanntgabe seines Todes zwei Wochen Ruhe, sie hat nichts mehr getwittert und auch jetzt scheint sie einfach nicht mehr die Alte zu sein.
Natürlich kenne ich sie nicht und ich habe sicher auch nicht so viel Mitgefühl wie ihre engsten Freunde, aber es schockt mich, dass ihr Leben von dem einen zum anderen Moment sich so drastisch verändert hat und das macht mir irgendwie Angst, dass mir das auch mal passieren könnte. Ich habe auch einen Freund, an dem ich extrem hänge und er ist zwar nicht drogensüchtig, aber selbst wenn er sich nur ins Auto setzt, um zu mir zu fahren, dann kann schon etwas passieren, das ihm das Leben kostet, auch wenn er selbst nicht für den Unfall verantwortlich ist. Der Gedankengang macht mir wirklich Angst, weswegen ich auch meistens eine kurze Nachricht will, wenn er zu Hause angekommen ist.
So richtig nahe ging mir bisher nur der Tod meines Opas. Bei einer prominenten Person, gab es sicherlich einige Menschen, bei denen ich bestürzt war, aber es ist eben nicht unbedingt so, wie wenn man eine Person verliert, die man persönlich kennt. Einen Star kennt man ja nur von einer Rolle, Aussagen und nicht persönlich, das macht schon einen großen Unterschied. Einen Schauspieler, den ich als solchen auch sehr vermisse ist Ulrich Mühe. Er war ein toller Schauspieler und hat eine wundervolle Serie gespielt, die ich sehr gerne gesehen habe.
Ich war über den Tod von Michael Jackson relativ erschüttert, da ich mich noch an seine Glanzzeiten als weltweit gefeierter Superstar erinnere und mir erst bei seinem Tod klar wurde, dass er gegen Ende seines Lebens wohl nicht nur ein gesundheitliches Wrack, sondern trotz Ruhm und Geld kreuzunglücklich war.
Allerdings kann ich nicht behaupten, dass mich sein Tod, oder der eines anderen Prominenten, wirklich in tiefe Trauer gestürzt hat. Solche Gefühle bringe ich nur für Menschen auf, die ich persönlich kenne, und die mir nahe stehen. Natürlich finde ich es gerade bei jungen Leuten sehr schade und traurig, wenn sie früh von uns gehen, aber zutiefst schockiert bin ich deswegen nicht.
Oft finde ich es sogar eher befremdlich, wenn ein allseits bekannter Mensch stirbt und Tausende öffentlich um ihn trauern, so, als hätten sie ihn wirklich gekannt.
Ich würde nicht meinen, dass der Tod einer "Persönlichkeit" mir wirklich nahe geht. Schließlich kannte ich die Person dann nicht persönlich und es kann einem höchstens bzgl. der Umstände leid tun (z.B. der Tod von Anna Kaufmann). Aber hier muss man sehen, dass es dramatischer ist, wenn Menschen in aller Stille sterben und tatsächlich niemand Notiz davon nimmt. So was würde mich eher mitnehmen. Ansonsten definiere ich mich weder zeitlich noch ideell mit anderen Personen, welche u.U. sogar nur durch "gespielte Rollen" bekannt sind und u.U. "im echten Leben" auf Grund des vielleicht "schwierigen Charakters" keine Sympathiepunkte bekommen würden.
Wobei ich mich daran erinnern kann, dass ich als Kind "bestürzt" über das Ableben von Louis de Funes war. Hier war ich endlos traurig, weil ich einfach gesehen habe, dass es nun keine weiteren Filme von ihm geben würde. Nach wie vor sehe ich das übrigens als einen großen Verlust für alles, was mit der Unterhaltungsindustrie zu tun hat. Aber trotz dieses Verlustes geht alles andere weiter.
Ich war und bin über den Tod von Amy Winehouse relativ traurig. Da man ja lange vor ihrem Ableben schon sehr viel Negatives über ihre Drogen- und Alkoholabhängigkeit lesen musste, hatte ich einerseits zwar irgendwie damit gerechnet. Trotzdem war es ein Schock, als ich im Juli vor zwei Jahren im Urlaub per Videotext die Nachricht von ihrem Tod erfuhr. Ich war mit einer Freundin gemeinsam im Urlaub und wir mussten dann im Auto häufiger "Valerie" auf einer von mir mitgebrachten CD als Tribut an sie hören...
Ich bin durch eine von mir abonnierte Musikzeitschrift schon zu Zeiten der Veröffentlichung ihres ersten Albums auf sie als Künstlerin aufmerksam geworden (als sie noch keinen wirklichen Bekanntsheitsgrad hatte) und war gleich von ihrem Talent angezogen. Damals sah sie noch wesentlich gesünder und auch längst nicht so dünn aus, quasi "just a London girl and her guitar". Ich habe ihr den großen Erfolg mehr als gegönnt, da man merkte, dass Musik wirklich ihr Leben war und sie so viel ihrer Erfahrungen und Gefühle in ihre Texte einfließen ließ. Meiner Meinung nach ist ihr Tod für die Musikwelt ein wirklich großer Verlust und eine Tragödie. Nach "Back to Black" habe ich so gespannt auf ein Nachfolgealbum gewartet, dass es nun nie mehr geben wird... Daher habe ich nach wie vor das Gefühl, ihr Tod hat einen gewissen tatsächlichen Einfluss auf mein Leben, obwohl ich sie nicht persönlich kannte.
Als ich den Titel dieses Themas sah, ist mir, genau wie meiner Vorposterin auch, direkt Amy Winehouse eingefallen. Ich fand es einfach sehr schmerzhaft zu sehen und begreifen, dass sich dieses ungewöhnliche Talent vor den Augen der ganzen Welt zu Grunde rafft und niemand etwas dagegen tun konnte.
Beruflich als auch aus persönlichem Interesse, beschäftige ich mich viel mit Prominenten und deren Eskapaden. So habe ich Amys Untergang quasi tagtäglich verfolgen können. Nachdem es eine Zeit lang doch recht vielversprechend aussah, letztlich doch dieser unschöne Ausgang, das war für mich wirklich schockierend.
Man kann nun sagen: „Selbst Schuld.“ Das denke ich bei vielen Prominenten tatsächlich auch. Bei ihr war es aber irgendwie anders. Ich hatte schlussendlich das Gefühl, dass sie ein Spielball ihres eigenen Schicksals war, genauso wie Britney Spears nur eben mit anderem Ausgang.
Das Leben AUF der Bühne war so gar nicht für sie, als an sich selbst zweifelnde Persönlichkeit, gemacht. Der ständige Druck im Rampenlicht bestehen zu müssen, hat ihrem Tod leider ziemlich in die Hände gespielt. Hinzu kam der Umgang mit den falschen Personen, die sie eigentlich hätten auffangen müssen, aber stattdessen noch weiter in den Sumpf aus Drogen und Alkohol sowie einer Essstörung zogen. Es ist einfach sehr sehr schade, um diese tolle Frau (die sie einmal war) und das verschwendete Talent.
Als Lady Di gestorben ist, das hat mich schon ganz schön aus der Fassung gebracht, auch noch Jahre danach. Ich war damals noch ganz jung, gerade mal sechs Jahre alt, aber Diana hatte mit mir Geburtstag und ich war immer ganz stolz gewesen, zusammen mit einer Prinzessin, einer solch sympathischen Prinzessin, Geburtstag zu haben.
Sie war damals ein bisschen so wie mein Idol. Ich wollte so schön werden wie sie und mich genauso um andere Menschen kümmern. Ich habe mich als Kind irgendwie sicher gefühlt in meiner Welt, weil ich wusste, dass es Menschen gibt wie Lady Di. Ich dachte, wenn solche Menschen so im Rampenlicht stehen, dann nehmen sich andere ein Beispiel daran und die Welt kann gar nicht so schlecht sein.
Und dann kam dieser ganz normale Sonntag, meine Eltern und ich waren wie immer bei meinen Großeltern, sie haben zusammen Karten gespielt und ich habe ein bisschen ferngesehen. Es war Nachmittag und wir hatten bis dahin wahrscheinlich noch keine Nachrichten gehört und ich schaltete den Fernseher und sah die Bilder von diesem kaputten Auto, auf allen Sendern hieß es "Lady Di ist tot", das habe ich erst gar nicht begriffen, dann traf es mich wie ein Schlag. Ich habe meine Familie gerufen und sie kamen alle angerannt und wir standen alle fassungslos vor dem Fernseher, das weiß ich, als wäre es gestern gewesen. Ich denke, viele Menschen wissen, was sie in dem Moment gerade getan haben, als sie vom Tod Lady Di's erfahren haben.
Es macht mich heute noch traurig, wenn ich Nachrichten lese oder sehe über Lady Di, wenn sie im Fernsehen daran erinnern, an sie und was passiert ist. Ich habe eben immernoch am 1. Juli Geburtstag.
Der Tod von Prominenten geht mir gewöhnlich nicht so an die Nieren, da ich sie ganz einfach nicht persönlich kannte. Sicherlich ist es, wie bei jedem Menschen, traurig, wenn sie sterben. Aber die Trauer ist natürlich schon größer, wenn es um Menschen geht, zu denen ich einen engen, persönlichen Kontakt hatte. Da ist es auch völlig egal, ob diese Person als prominent galt, oder nicht.
Besonders erschütternd ist es natürlich, wenn junge Menschen, die in ihrem Leben noch viel vorgehabt hätten, sterben. Auch führt es einem jedes Mal deutlich vor Augen, dass man nicht erst in einem hohen Alter sterben kann, sondern es auch noch passieren kann, wenn man noch jung ist. Gerade, wenn ich mitbekomme, wie Personen sterben mussten, die noch jünger waren, als ich, finde ich das immer sehr traurig.
Und traurig ist es natürlich auch immer, wenn Prominente sterben, deren Kunst, sei es nun die Musik, die Schauspielerei oder was auch immer, man sehr schätzt. Schließlich weiß man ab diesem Moment, dass keine weiteren Werke mehr erscheinen werden.
So fand ich es als Kind zum Beispiel sehr traurig, als ich erfahren habe, dass Poul Bundgaard gestorben ist. Den kennt hier namentlich wohl fast niemand, aber wenn ich anmerke, dass er in den dänischen "Olsen-Bande"-Filmen mitgespielt hat, sagt das einigen vielleicht etwas. Genauso traurig fand ich, einige Jährchen später, den Tod des finnischen Musikers Miika Tenkula. Und als vor wenigen Jahren im November Loriot starb, fand ich das wirklich schlimm, selbst wenn er zuvor schon eine längere Zeit nichts mehr produziert hatte. Ja, ich würde fast sagen, dass Loriot unter den "Prominenten" wirklich noch die Person ist, die ich am meisten betrauert habe. Er war ein ganz Großer unter den deutschen Komikern, da können in Sachen Humor heutige "Comedians" nicht im Geringsten mithalten. Da fehlt einfach das Niveau, der Stil, der geistreiche Witz.
Aber hier war ja eigentlich im ersten Posting nicht zwangsläufig von Prominenten die Rede. Es ging um "Persönlichkeiten", um "Idole" oder "Vorbilder". Dies muss nicht unbedingt heißen, dass die Person medienbekannt ist.
Ein großes Vorbild hatte und habe ich, einen älteren Freund, der so alt ist, dass er mein Vater hätte sein können. Leider hatte ich zu meinen leiblichen Eltern keine sonderlich gute Beziehung. In den gut sieben Jahren, die ich diesen Freund kennen durfte, war er immer wie ein Ersatz-Vater für mich. Wann immer ich Hilfe brauchte, beziehungsweise Ratschläge oder konstruktive Kritik, war er für mich da. Seine hilfsbereite, freundliche und immer wohlwollende Art, seine Gelassenheit und sein positives Denken haben ihn auch zu einem Vorbild für mich gemacht. Ich habe immer bewundert, wie er so gelassen mit Problemen umgehen kann und gleichzeitig, selbst, wenn es ihm selber nicht so gut ging, auch anderen Menschen noch helfen konnte. Vor zwei Tagen ist er gestorben.
Ich muss zugeben, dass ich doch etwas ratlos bin, wie es weitergehen soll. Auf seinen Rat konnte ich mich immer verlassen. Sicher kann ich zum Lösen von Problemen meinen eigenen Intellekt benutzen, außerdem kann ich versuchen, anderswo Tipps einzuholen. Aber trotzdem glaube ich, dass mir in Zukunft etwas sehr Wichtiges fehlen wird. Ob das zu einer "Sinnkrise" wird, kann ich noch nicht abschätzen. Ich glaube und hoffe, nicht. Auch die Dinge, die er mich über die Jahre gelehrt hat, zeigen mir, dass es so viele Dinge gibt, die einem ein Lebenssinn sein können. Seine Devise war, niemals aufzugeben. Er hat es immer wieder betont. Also glaube ich, werde ich auch ganz gut weitermachen können. Aber schwer wird es sicher, in den nächsten paar Wochen.
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