Warum braucht ein Fahranfänger mehr Technik im Auto?

vom 05.08.2013, 20:20 Uhr

In diesem Beitrag hier geht es darum, ob ein Fahranfänger lieber ein neues Auto kaufen sollte oder eines, das schon ein paar Jahre älter ist, weil ja am Anfang oft etwas mehr Unfälle passieren. Manche haben aber auch geschrieben, dass gerade ein Anfänger möglichst viel Technik brauche, um sich im Notfall retten zu können. Nun frage ich mich aber, welche Technik denn ein Anfänger unbedingt braucht. Denn selbst Autos, die über zehn Jahre als sind, haben doch Gurte und einen Airbag. Sogar mein 13 Jahre altes Auto hat einen Airbag. Reicht das nicht? Was braucht man denn noch mehr?

Alle anderen Dinge, wie etwa ein Tempomat oder diese ganzen Automatismen (z.B. Regensensoren etc.) haben ja nicht viel mit Sicherheit zu tun und die braucht man doch nicht wirklich. Selbst wenn jemand einen Tempomat hat, wird der bei einem bevorstehenden Unfall wenig nutzen. Bzw. mein Erstwagen hat einen Tempomat, aber den benutze ich gar nicht, darauf hätte ich also auch verzichten können. Also was braucht denn ein Fahranfänger für Technik, die über einen Airbag hinausgeht?

» vde » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also ich bin auch der Meinung gewesen, dass man als Fahranfänger Technik im Auto braucht. Ich denke, dass gerade die Fahrschulen eben auch moderne Autos haben und der Umstieg nicht zu schwer sein sollte. Abgesehen davon finde ich aber auch, dass so Sachen wie Einparkhilfe, Tempomat eben das Auto in gewisser Weise vor Schaden bewahren. Auch gibt es ja mittlerweile Autos, die stehenbleiben und nicht zurückrollen, wenn man das so eingestellt hat. Das kann gerade bei einem Fahranfänger auch ein bisschen die Angst nehmen. Ich denke, dass bei modernen Autos eine Menge an Schutztechniken vorhanden ist und man deswegen eher ein modernes Auto kaufen sollte, aber das muss jeder selber wissen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Für einen Fahranfänger werden die ganzen Komfortfunktionen wohl genauso interessant sein wie für einen erfahrenen Autofharer. Entscheidend für Fahranfänger ist aber wohl (neben dem standardmäßigen ABS) das ESP. Das kann nämlich tatsächlich in sehr vielen gefährlichen Situationen, die besonders bei Fahranfängern auftreten, das Auto immer noch auf der Spur halten. Denn gerade Anfänger unterschätzen gerne mal die Straßenverhältnisse in einer Kurve oder kommen auf den Randstreifen und bringen durch das zu heftige Gegenlenken das Fahrzeug ins Schleudern. ESP kann hierbei eine lebenswichtige Hilfe sein.

Es gibt daneben besonders in den ganz neuen Autos eine ganze Reihe weitere Sicherheitsfeatures, zum Beispiel Bremsassistent, Abstandsradar, Spurassistent und so weiter. Auch diese tragen sehr wohl zur Sicherheit besonders für Fahranfänger bei.

Andererseits ist es natürlich schon gefährlich, wenn sich die Fahranfänger auf diese elektronische Helfer verlassen. Wenn man dann mal auf ein Auto umsteigen muss, dass diese Features nicht hat, ist man dann womöglich ziemlich hilflos. Deshalb können auch die besten elektronischen Assistenzfunktionen ein ordentliches Fahrsicherheitstraining nicht ersetzen. Dort werden nämlich auch die kritischen Situationen ohne Hilfsfunktionen geübt.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Auch für Fortgeschrittene ist die neueste Technik durchaus wichtig. Für Fahranfänger noch mehr, weil sie ja wahrscheinlich auf modernen Autos in der Fahrschule gelernt haben und bei einem Modell, dass schon älter ist, Fehler machen könnten - und die können tödlich sein.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn jemand aus der Fahrschule kommt und tatsächlich von "moderner Technik" und diversen Assistenten abhängig ist, dann hat die Fahrschule versagt! Natürlich sind alle Features dafür da, die Sicherheit zu erhöhen und den Fahrer oder die Fahrerin zu unterstützen. Aber wer sich tatsächlich nicht zutraut, ein Auto pur durch den Straßenverkehr zu bringen, sollte wohl lieber auf ein Auto verzichten. Das geht nicht nur bei Regensensoren los. Auch Einparkhilfe oder Abstandswarner sind Dinge, die lässlich sein müssen. Jedenfalls halte ich es für fatal, wenn man anfängt so dicht aufzufahren, bis der Klingelton nicht mehr auszuhalten ist oder aber das System automatisch bremst! Was dann auch vergessen wird: wenn tatsächlich nur noch mit Assistentensystemen gearbeitet wird und der Fahranfänger (vorgeblich) nach der Fahrschule am Besten mit den Assistenten beginnt, hat er keine Chance, das Fahren ohne Assistenten zu "erlernen".

Nebenbei: bei mir ist die Fahrschule schon ein paar Jahre her aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Einparken heute mit Einparkhilfen erlernt wird. Wäre ja so, als hätte früher der Fahrlehrer seine Schüler eingewiesen. Und was den Abstand angeht: wenn das System anspringt (der Fahrschüler also zu wenig Abstand hält), dann gilt doch eine praktische Prüfung schon als "nicht bestanden"? Oder aber irre ich da?

Und noch eine Anmerkung: ich denke, so in 40 Jahren würde ich mich über mehr Assistenten freuen, weil im Alter die eigene Beweglichkeit nachlässt und man z.B. beim Einparken vielleicht nicht so schnell den Überblick gewinnt, wie das in "jüngeren Jahren" der Fall ist. Bei einem 18jährigen oder einer 18jährigen sollten hingegen keinerlei Gebrechen dieser Art vorhanden sein.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mir fällt da in erster Linie mal die Rückrollsperre ein, die manche Autos haben, sodass man beim Anfahren an einem Berg nicht zuerst zurückrollt, sondern das Auto erst einmal stehen bleibt und erst nach ein paar Sekunden dann zurückrollt. Warum das so wichtig ist? Ganz einfach, weil man in der Fahrschule nicht mehr lernt mit Handbremse anzufahren, sondern mit der Kupplung so zu spielen, dass man nicht zurückrollt. Im Fahrschulauto ist das auch wirklich einfach, denn da hat man eine Rückrollsperre, aber wenn man dann das erste Mal mit dem Auto der Eltern fährt, dann ist das eben nicht mehr so einfach, denn die wenigstens haben ein Auto, das eine solche Rückrollsperre hat.

Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, denn ich hatte das Problem, als ich dann die praktische Fahrprüfung bestanden hatte. Plötzlich saß ich in einem Auto ohne Rückrollsperre, das die Seitenspiegel nicht automatisch verstellte, wenn ich den Rückwärtsgang einlegte, das mir vorne auf dem Bildschirm nicht mehr anzeigte, wann ich hoch schalten oder herunter schalten muss, und so weiter und so fort. Dass nun kein Sensor mehr dabei war, der automatisch erkannte, wenn es regnete und dann die Scheibenwischer automatisch anmachte, war mir egal, aber das mit der Rückrollsperre war anfangs ein echtes Problem für mich. Ich hatte panische Angst, wenn ich am Berg stand und anfahren musste, während ein anderes Auto dicht hinter mir stand. Meine Mutter ist dann extra mit mir zu einer abgelegenen Straße gefahren und hat mir beigebracht, wie man mit Handbremse anfährt. Mittlerweile klappt es, aber es hat wirklich einige Monate gedauert, bis mir die Umstellung gelungen ist und ich nicht mehr Angst bekam, wenn ich an einem Berg anfahren musste.

Das Problem liegt da meiner Meinung nach aber an den Fahrschulautos und nicht an dem Auto, das man danach fährt. Immerhin wissen die Fahrlehrer doch, dass die meisten später nicht ein Auto mit all der Technik fahren werden und könnten zumindest mal üben, wie man mit der Handbremse anfährt.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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