Wann ist der richtige Zeitpunkt um sein Beileid zu wünschen?
Gestern Morgen kam ein Krankenwagen mit Sirene und Blaulicht in unsere Straße und auch ein Notarzt folgte. Ich habe das mitbekommen, weil ich gerade im Garten war. Sie hielten bei unseren direkten Nachbarn. Ich habe dann irgendwann nur mitbekommen, dass unsere Nachbarin sehr weinte und irgendwann die Rede von Seelsorgern war. Und später stand dann ein Leichenwagen vor dem Haus.
Ich habe da schon mit dem Gedanken gespielt zur Nachbarin rüber zu gehen, aber es war dann später ein Seelsorger da und die Sanitäter blieben wohl so lange bei ihr, bis dieser eingetroffen ist. Es handelt sich im das ältere Ehepaar von dem ich hier schon ein paar mal berichtet hatte. Sie taten mir immer leid, daher habe ich öfter mal mit ihnen gesprochen. Sie haben hier zu sonst niemandem Kontakt, was auch teils ihre eigene Schuld war. Aber das ist ja nun auch egal. Ich bin dann gestern nicht rüber gegangen, weil ich nicht aufdringlich erscheinen wollte und auch selbst nicht wusste, wie ich mit der Situation umgehen sollte.
Ich frage mich nun, wann mein Partner und ich zu der Nachbarin gehen sollten, um ihr unser Beileid auszusprechen und ihr Hilfe anzubieten. Bisher ist immer ihr Mann das Auto gefahren, wenn sie einkaufen oder zum Arzt mussten. Sie selbst fährt wohl kein Auto. Daher dachte ich, dass ich ihr dann anbiete für sie einkaufen zu fahren oder ähnliches. Wir waren uns auch direkt einig, dass wir zur Beerdigung gehen, wenn es der Nachbarin recht ist. Sie kennt hier soweit sonst niemanden und hat wohl auch keine Angehörigen, so dass sie nun wirklich alleine dasteht. Wann würdet ihr rüber gehen und ihr euer Beileid aussprechen. Oder macht man das gar nicht? Und wir sollten lieber abwarten, bis wir sie mal sehen? Ich hatte so eine Situation bisher noch nie.
Normalerweise würde ich dazu raten, erst mal ein bisschen abzuwarten, aber wenn die Frau sonst niemanden hat, würde ich eher vorbei gehen. Du kannst ja heute mal vorbei sehen und sagen, dass du es eben mitbekommen hast und dir das Ganze leid tut. Ich denke, dass es hier eben auch wichtig ist sie irgendwie aufzufangen und nicht alleine da stehen zu lassen. Es ist wirklich sehr schön, dass du dir deswegen Gedanken machst. An deiner Stelle würde ich nun also hingehen und meine Hilfe anbieten und mein Beileid aussprechen.
In Anbetracht der Umstände würde ich wohl doch dazu raten, eher bei ihr vorbei zugehen und Beileid auszusprechen beziehungsweise dann auch Hilfe anzubieten. Normalerweise würde ich auch ein wenig abwarten, aber wenn sie, wie du schreibst, kaum Kontakte hat, würde ich sie nicht alleine lassen wollen.
Sie wird sich sicherlich darüber freuen, dass es noch Leute in ihrem Umfeld gibt, die sich (mehr oder weniger) für ihr Wohlbefinden interessieren und ihr Hilfe (beim Einkaufen) anbieten. Das ist wirklich sehr nett von dir.
So eine Situation ist alles andere als angenehm, aber irgendwann im Leben wird wohl jeder damit zwangsläufig konfrontiert werden. An deiner Stelle wäre ich auch nicht direkt rüber gegangen. Ich hätte wohl einen oder zwei Tage gewartet, aber dann wäre ich schon mal rüber gegangen, um eben mein Beileid kund zu tun und meine Hilfe anzubieten. Sie wird das sicher zu schätzen wissen, wenn es wirklich so ist, dass sie dort mehr oder weniger komplett alleine dasteht. In so einer Situation kann das sehr wichtig sein und einen enormen Halt für so eine Person bedeuten. Gar nichts zu machen halte ich für falsch.
Ich war gestern bei der Nachbarin und habe ihr eine Beileidskarte gebracht. Ich sollte dann auch rein kommen und mich setzen, was ich in der Situation dann auch gemacht habe. Sie hat anfangs ein bisschen geweint und kurz von ihrem Mann gesprochen. Was mich dann aber doch überrascht hat war, als sie wieder anfing nur über die Nachbarn zu schimpfen. Das diese sich nun freuen würden, dass ihr Mann nicht mehr da sei und was ihnen alles angetan wurde.
Ich hatte ja schon mal darüber geschrieben, dass sich die Nachbarn jedes mal, wenn sie mich sehen, über die ganzen anderen Nachbarn in der Straße aufregen. Unschuldig sind sie da selbst sicherlich auch nicht, aber ich sage dann immer nichts dazu und mir scheint, dass sie auch immer zufrieden waren, wenn sie einfach nur jemanden hatten, bei dem sie sich über das alles beschweren konnten. Nun saß ich dort über eine Stunde und habe ihrem Ärger über die Nachbarn zu gehört. Ich fand das wirklich schlimm, dass sie selbst da noch wieder damit anfing. Ich halte mich daraus, da ich in nichts mit hinein gezogen werden möchte. Aber ich komme da irgendwie gar nicht drüber hinweg. Heute muss ich dann wohl nochmal rüber gehen und fragen, wann die Beerdigung sein wird. Da werden wir als nächste Nachbarn ja sicherlich hingehen.
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