Fernbeziehung und in freudiger Erwartung
Eine Bekannte von mir war nun lange Single. Sie fühlt sich an ihrem Wohnort wohl und hat die Mutter überredet, auch dort hin zu ziehen. Die Mutter ist schon älter und braucht Unterstützung bei einigen Dingen und meine Bekannte dachte sich, dass ist einfacher, wenn die Mutter vor Ort lebt. Die Mutter hat lange überlegt, ob sie den Schritt geht und hat dann ihr altes Leben aufgegeben und wohnt nun seit ein paar Monaten am Wohnort meiner Bekannten. Freundschaften konnte die ältere Frau noch nicht schließen, aber sie scheint sich dort wohl zu fühlen.
Nun hat meine Bekannte kurz nach dem die Mutter endlich in ihre Nähe gezogen ist, einen Mann kennen gelernt. Der Mann lebt fast 500 Kilometer entfernt. Es plant ein Studium an seinem Wohnort und wartet nur auf das Schreiben der Universität, dass er dort studieren darf. Außerdem hat er eine Eigentumswohnung vor Ort. Allerdings sind die Eltern vermögend und kommen für fast alle Kosten auf.
Meine Bekannte sagt aber schon immer, in der Stadt, in der ihr Freund lebt, würde sie nie leben wollen. Was bisher ja auch kein Problem war. Nun wurde meine Bekannte vor kurzem gekündigt und hat noch dazu fest gestellt, dass sie schwanger ist. Und nun weiß sie nicht mehr weiter.
Auf der einen Seite tendiert sie dazu, dass ein Kind beide Elternteile braucht. Eine dauerhafte Partnerschaft mit ihrem Freund steht eigentlich auch nichts im Wege. Nun weiß sie aber nicht recht, was sie machen soll. Sie hat die Mutter überredet, in die Nähe zu ziehen. Irgendwie fühlt sie sich schlecht, wenn sie nun zu ihrem Partner ziehen würde. Noch dazu in eine Stadt, in der sie nie leben wollte. Das Studium, welches ihr Partner beginnen wird, kann er leider auch nicht in der Nähe von ihr machen. Nach dem Studium wäre ein Umzug aber sicherlich kein Problem.
Wie würdet ihr denn in dem beschriebenen Fall entscheiden? Die Mutter nun alleine zurück lassen, nach dem man so lange auf sie eingeredet hat, dass sie in die Nähe zieht? Ein weiterer Umzug ist der Mutter nicht zuzumuten. Die Schwester meiner Bekannten war mit dem Umzug der Mutter auch nicht wirklich einverstanden und wird mit Sicherheit auch sauer sein, wenn meine Bekannte nun so weit von der Mutter weg zieht.
Das ist eine schwierige Situation, die man nur nach Kenntnis weiterer Details einschätzen kann. Wenn es wirklich so ist, dass deine Bekannte die Mutter dazu überredet hat, umzuziehen, ist sie nun auch für sie verantwortlich. Alleine zurücklassen geht also gar nicht. Wenn die Mutter aber eh erst kürzlich umgezogen ist, warum ist dann ein weiterer Umzug nicht möglich? Das ist mir nicht so ganz einleuchtend.
Die Lage scheint in meinen Augen so zu sein, dass man wohl das Ende des Studiums abwarten muss. Die beiden kennen sich ja anscheinend noch nicht so lange. Meine Meinung tendiert zu einer Fernbeziehung. 500 km sind ja nicht die Welt. Der Freund hat anscheinend keine finanziellen Sorgen, sodass er, wenn er wirklich interessiert ist, die 500 km ein oder zweimal im Monat fahren kann.
Ich denke, dass hier der Partner Rücksicht auf sein Kind und seine Freundin nehmen muss. Sicherlich ist diese in der Vergangenheit sehr stur gewesen, aber gerade wenn man an die Mutter denkt, kann man eben auch nicht mal so schnell umziehen. Was sagt denn die Mutter zu der Situation? Ist sie vielleicht bereit sich auch von außen betreuen zu lassen?
Es ist auf vom Mann her eine komische Situation. Er scheint ja nicht mal eine Bestätigung für den Studienplatz zu haben. Man kann also noch reagieren und sich eine Universität in der Nähe suchen und dort vielleicht einen ähnlichen Studiengang suchen. Man kann eben nicht alles haben und da sollte man sich in der Situation schon für die Familie entscheiden und wenn die Frau eben nicht weg kann, dann muss man eben einen Schritt auf sie zugehen. Man muss da auch gemeinsam miteinander rede und eine Lösung finden. Es ist wichtig, dass man sich zusammen hinsetzt und miteinander spricht. Eine Fernbeziehung finde ich unter diesen Umständen nicht so gut, weil das Kind beide Elternteile braucht und die Frau schnell überfordert sein wird, wenn sie sich um die Mutter und das Baby kümmern muss.
Ich stimme Ramones zu, denn ich finde auch, dass das hier eher eine Entscheidung des Mannes und nicht der Frau ist. An ihrer Stelle würde ich vermutlich auch nicht wegziehen, vor allem auch unter dem Aspekt, dass sie den Ort, in dem ihr Freund wohnt, gar nicht mag. Das kann meiner Hinsicht nach gar nicht gut gehen, denn sie würde sich zum einen wohl ständig Sorgen um ihre Mutter machen und zum anderen sich auch nicht wohlfühlen in der Stadt. Manchmal denkt man, wenn man mit dem Partner zusammen ist, überschattet das alle anderen Probleme, aber das ist nicht so. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dann in ihrem Unterbewusstsein ein Gefühl der Unzufriedenheit einschleichen würde und früher oder später würde sie deswegen dann offensichtlich schlechte Laune haben, was wiederum zu Streit führen könnte. Umziehen würde für mich in ihrem Fall also kaum in Frage kommen.
Ich denke, der Mann ist hier derjenige, der sich Gedanken darum machen muss, ob ihm die Familie wichtiger ist oder das bevorstehende Studium. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum er nicht noch seine Universität wechseln kann, wenn er sowieso noch keine Bestätigung für den Studienplatz bekommen hat. Rein theoretisch könnte es also auch so kommen, dass er den Studienplatz gar nicht bekommt. Von daher müsste es doch auch noch die Möglichkeit geben, in der Nähe seiner Freundin zu studieren. Wurden hier wirklich alle Möglichkeiten durchdacht, die er hat? An seiner Stelle würde ich mich mal schleunigst informieren, ob sein Studiengang nicht auch in der Nähe seiner Freundin angeboten wird. Noch kann man sich soweit ich weiß ja bewerben, das Studium beginnt ja meist erst im Oktober.
Sollte es mit dem Umzug nicht klappen, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, dass er sein Studium beendet und dann danach eben umzieht. Die Entfernung ist schon ziemlich weit, da kann man eben auch schwer jedes Wochenende zu Besuch bekommen.
Es scheint hier ja vieles schief gelaufen zu sein und diese Bekannte hat offensichtlich kein Gespür für Dinge, welche um sie herum vorgehen. Zum einen kommt kaum eine Kündigung aus heiterem Himmel und wenn die Geschäfte schlecht laufen, dann ist dies etwas, was die Belegschaft schon mitbekommen sollte. Dann stellt sich die Frage, warum die Bekannte sich um die Mutter kümmern wollte (was ja gut ist), dies aber nicht einvernehmlich mit der Schwester geklärt hat. Offenbar berücksichtigt sie die Belange und Beziehung der Schwester zur Mutter gar nicht. Und dann noch die Fernbeziehung zu einem jungen Mann, welcher offenbar noch nicht im Leben steht und viel dafür spricht, dass der nicht nur begeistert ist, wenn er erfährt, dass er plötzlich Vater werden soll. Immerhin ist er für seine "Liebe" nicht bereit, wegzuziehen. Zumal er finanziell ja kein Risiko eingehen würde. Die Umstände sind für die Bekannte alles andere als gut!
Dennoch muss man jetzt die Situation nüchtern betrachten. Das erste muss natürlich sein, sich mit dem werdenden Vater (ich unterstelle mal, dass es der Mann ist, der ein Studium beginnt und nicht flexibel ist oder sein will - aber selbst noch keine Zusagen der Uni hat) zusammen zu setzen und zu prüfen, inwieweit es eine echte gemeinsame Zukunft gibt und ob diese nicht nur durch das Kind "erzwungen" werden würde. Dann sollte die Bekannte prüfen, was hinter dem kindischen "in dieser Stadt will ich nicht leben" steckt. Ob man in einer Stadt leben will oder nicht sollte man schon an Dingen festmachen, die einer Belastung stand halten würden. Zuletzt muss geprüft werden, warum der Mutter kein weiterer Umzug zuzumuten wäre. Sie zurückzulassen ist dann sicher noch weniger möglich! Ich denke nicht, dass die Pläne, die Mutter mitzunehmen oder sie an den alten Wohnort zurückziehen zu lassen, aufzugeben sind.
Die weitere Möglichkeit sollte auch angesprochen werden: die Bekannte scheint hier je keine Beständigkeit im Leben zu haben. Will sie hier das Kind letztlich austragen? Auch diese Entscheidung sollte sie bewusst fällen und sich nicht einfach ins "Schicksal" fügen. Viele die so "ungewollt" schwanger werden, berufen sich letztlich wirklich darauf, alles bzgl. der Verhütung getan zu haben. Es ist bloß der Glaube, der hier Außenstehenden fehlen mag. Aber über gewesenes muss man sich nicht weiter unterhalten. Viele Fragen sind letztlich offen und nur die Bekannte kann den weiteren Lebenslauf planen. Wobei sie ihre Mutter nicht unberücksichtigt lassen darf!
Die Situation ist einigermaßen kompliziert und ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier eine Lösung findet, die alle Beteiligten zufriedenstellt. Ich kann schon verstehen, dass deine Bekannte ihrem Kind eigentlich möchte, dass das Kind beide Elternteile hat. Aber ich kann mir bei der Ausgangslage eigentlich nicht vorstellen, dass das funktioniert. Vor allem ist ja nicht einmal sicher, ob es sich hier überhaupt um eine Beziehung handelt. Die beiden lernen sich wohl gerade kennen, wenn ich das richtig interpretiere.
Daraus muss nicht unbedingt eine feste Beziehung entstehen, schon gar nicht, wenn die Umstände so ungünstig sind. Bis das Kind also geboren und alt genug ist, um überhaupt zu bemerken, dass Vater und Mutter da sind, oder ob es alleine mit der Mutter ist, vergeht noch etwas Zeit. Bei den Voraussetzungen würde ich davon ausgehen, dass die Beziehungsfrage sich innerhalb dieser Zeit von selbst erledigt. Ausnahmen gibt es sicher, aber meistens wird es wohl so kommen.
Normalerweise sollte man auch unabhängig von anderen Menschen sein, wenn es um die Wahl des Wohnortes geht. Allerdings hat deine Bekannte die Mutter nun wohl klar animiert, in ihre Nähe zu ziehen. Wenn sie nun alleine den Wohnort wechseln würde, wäre das sicher nicht ganz fair, auch wenn es eigentlich in ihrem eigenen Ermessen liegt, sich den Wohnort auszusuchen. Außerdem mag deine Bekannte die Stadt nicht, in der ihre neue Liebschaft wohnt. Ich persönlich würde nicht einer Liebe zuliebe in eine Stadt ziehen, die ich überhaupt nicht mag und würde das auch nicht unbedingt empfehlen.
Der junge Mann will nun ja scheinbar ein Studium beginnen. Natürlich kann man sagen, dass er seinen Wohnort wechseln sollte, aber ich würde das an seiner Stelle auch nicht unbedingt tun. Gerade wenn sich ein Studium in seiner Stadt anbietet, würde ich das an seiner Stelle auch vorziehen und damit letztendlich vielleicht auch auf die Beziehung verzichten. Ich sehe in dieser Konstellation eigentlich keine Chance für die beiden.
Wie steht denn der junge Mann zu dem Thema Schwangerschaft und Familie gründen? Solange er sich nicht eindeutig für Frau und Kind entscheidet, dann muss sich deine Bekannte auch keine Gedanken machen, wo sie in Zukunft leben wird. Wobei sie das sowieso allein entscheiden darf bis das Kind auf der Welt ist. Also so dramatisch ist das gar nicht, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Ansonsten war die Bekannte wohl in mehreren Dingen recht naiv unterwegs. Wobei man bei dem Job nun noch spekulieren könnte, dass sie noch in der Probezeit war und somit eben eine Kündigung nicht unbedingt absehbar war. War sie schon länger in dem Job, dann hat sie wohl alle Anzeichen, dass Personal abgebaut werden muss, gut ignoriert.
@Punktedieb: Naja, wenn der Freund von der Schwangerschaft weiß (was nicht klar ist), hat er seine persönlichen Prioritäten schon zum Ausdruck gebracht, indem er schlicht weiter auf die Zusage seiner Heimatuni wartet und hier offenbar keine andere Möglichkeit in Betracht zieht. Weiß er es nicht, verhält sich die werdende Mutter (auch in diesem Fall) recht fragwürdig und es ist schade, dass jeder und jede auch ohne die geistige Reife Kinder zeugen können. Was den Job angeht muss es doch so sein, dass sie in der Probezeit doch wirklich auch Feedback erhalten haben muss. Und wenn sie sich in der Probezeit befinden würde (also in der Regel in den ersten sechs Monaten), dann hätte sie kaum die Mutter massiv bedrängen dürfen, so schnell zu ihr zu ziehen. Schließlich dauert auch so ein Umzug mit der Kündigung der alten Wohnung und dem finden einer neuen Wohnung seine Zeit.
@derpunkt: Deswegen habe ich es ja als Spekulation angesehen, was den Job angeht. Und ob der werdende Vater überhaupt von der Schwangerschaft weiß, wurde ja auch nicht gesagt. Wobei man das Drängen zum Umzug der Mutter nicht mal als Problem zwischen den Schwestern ansehen muss. Oft genug kümmert sich nur ein Kind um die Eltern, selbst wenn Geschwister vorhanden sind, die auch in der Nähe wohnen.
Macht man dann Nägel mit Köpfen, weil es zum eigenen Privatleben besser passt, dann mucken die Geschwister plötzlich auf. Das würde ich dabei jetzt gar nicht überbewerten, dass die Schwestern da nicht unbedingt an einen Strang ziehen.
Ich würde wohl dort wohnen bleiben und dann eben darauf spekulieren, dass man nach dem Studium richtig zusammen zieht, wenn das denn möglich ist. Das würde ich aber auch nur machen, weil ja scheinbar die Stadt wo der Mann lebt, für sie nicht in Frage kommt. Ansonsten würde ich wohl versuchen einen Kompromiss zu finden.
Das ist natürlich eine schwierige Situation, weil die Mutter extra wegen ihr umgezogen ist. So weit wäre es bei mir wahrscheinlich gar nicht gekommen, da ich mich nicht an meine Eltern binden wollen würde, da das eben dauerhaft für mich zu Problemen führt. Ich glaube, ich würde in diesem Fall das Gespräch sowohl mit der Mutter, der Schwester und dem Partner suchen, am besten mit allen gemeinsam. So kann man sicherlich eine Lösung finden, die einigermaßen in Ordnung ist.
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