Wie geht ihr mit dem Tod um?
Ich habe mal ein sehr ernstes Thema, was mich schon seit Jahren beschäftigt. Je älter ich werde, desto schwerer wird es zu akzeptieren, dass alles mal ein Ende hat.
Vor einigen Jahren ist meine Schwiegermutter gestorben und ich habe sie tot in der Wohnung aufgefunden. Das läuft mir nach Jahren noch nach, Ich habe sehr an dieser Frau gehangen. Sie war mehr als eine eigene Mutter für mich. Über den Tod bin ich nie hinweggekommen und leide heute noch fürchterlich. Im letzten Jahr sind so viele Leute aus meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft gestorben, dass ich irgendwie fürchterliche Angst bekomme. Erst meine Mutter, dann mein Exmann (der Vater meiner Kinder), dann mein Cousin, eine sehr gute Bekannte. Außer meiner Mutter alle noch sehr jung (noch keine 50 Jahre alt).
Ich habe oft schlaflose Nächte. Nicht, weil ich Angst habe, dass ich selber sterbe, sondern, weil ich Angst habe, dass mein Mann stirbt. Das hört sich komisch an, aber ich kann nicht mehr schlafen, wenn mein Mann nicht schnarchend neben mir liegt. Wenn er leise atmet, dann habe ich Schwierigkeiten einzuschlafen.
Wie kann ich mit dieser "Todesangst" umgehen? Wie geht ihr damit um? Bin ich ein Fall für den Psychologen?
Du hast wirklich sehr große Ängste, vielleicht brauchst du wirklich mal jemanden, mit dem du über deine Ängste sprechen kannst, ob das ein Psychologe ist oder dein Mann selbst oder vielleicht eine gute Freundin, musst du selbst wissen. Du solltest es aber nicht in dich hineinfressen, das bekommt niemandem. Das zeigt ja schon, das du nachts vor Angst nicht mehr richtig schlafen kannst.
Mir geht es ähnlich, es ist aber nicht so schlimm wir bei dir. Meine Frau ist 13 Jahre älter als ich und wir haben uns erst kennengelernt, als sie schon 45 Jahre alt war. Ich selbst habe leider keine Kinder und mache mir natürlich auch Gedanken darüber, das ich mal alleine bleibe. Bei unserem Altersunterschied ist es nur natürlich, wenn sie vor mir sterben sollte. So glücklich wir jetzt sind, so schnell kann es vorbei sein. Das macht natürlich Angst, ist doch klar. Aber so geht es ja jedem, auch denen, die gleichalt sind. Man sollte sich mit dem Tod auseinandersetzen und überlegen, was man danach macht.
Es sollte aber nicht das ganze Leben bestimmen. Dann vergisst man, wie schön man es jetzt eigentlich hat und verpasst das ganze schöne Leben. Deswegen möchte ich dir mit auf den Weg geben, genieße jeden Tag, den du mit deinem Mann hast, ärgert euch nicht über Kleinigkeiten und habt Spass am Leben. Das nimmt dir vielleicht nicht die Angst, macht es dir vielleicht leichter. Wenn es dich natürlich so stark belastet, würde ich mir an deiner Stelle wirklich mal Hilfe bei einem Psychologen holen, da ist nichts dabei, das tun andere auch und wenn er dir helfen kann, dann wäre das doch klasse.
Also wenn Du selbst das Gefühl hast, dass du alleine nicht damit zurecht kommst und dass Dich deine Gedanken an den Tod einfach zerreissen, versuch doch mal bei einem Therapeuten! Die können Dir bestimmt helfen, die Ängste zu nehmen und wieder ein "normales" Leben zu führen, ohne in ständiger Angst um Deinen Mann und in ständiger schlechter Erinnerung zu leben. Das kannst aber nur Du für Dich entscheiden - da kann Dir hier niemand helfen in dem Sinne, dass er Dir die Entscheidung abnimmt.
Weiß Dein Mann von Deinen Ängsten? Sprichst Du regelmäßig darüber? Über Ängste sprechen ist sehr wichtig, denn das Sprechen mit dem Menschen, dem man nahe ist, macht viele Dinge wesentlich leichter und zeigt einem neue Wege auf, mit bestimmten Situationen umzugehen. Suche doch mit Deinem Mann einmal (oder nocheinmal) das Gespräch und versuch einfach mit ihm darüber zu diskutieren. Vielleicht kann er Dir Deine Angst auch ein wenig nehmen!
In meiner Familie sind ebenfalls schon viele Menschen verstorben. Dazu gehört ein Opa, eine Oma, eine Tante, zwei Cousinen, und das schlimmste war meine Halbschwester, die vor zwei Jahren verstorben ist. Es war für mich sehr schwer, damit umgehen zu können, denn sie stand mir sehr nah und ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass jemand mit 19 Jahren sterben kann. Es war ein tragischer Unfall, für den niemand etwas konnte, und den auch niemand verhindern konnte. Ich habe mich sehr stark damit auseinandergesetzt, mit dem Thema Tod ansich, mit meiner Familie und allen Freunden. Das hat mir sehr darüber hinweggeholfen, und ich kann heute in guter Erinnerung an sie zurückdenken, ohne mir um den Tod allzu viele Gedanken machen zu müssen.
Wenn ich darüber nachdenke, dass auch ich immer älter werde, so rückt der Tod für mich nicht in greifbare Nähe. Ich habe aber auch keine Angst vor dem Tod, zumindest noch nicht oder momentan nicht. Es kann jeden Tag etwas passieren, aber der Tod gehört doch zum Kreislauf des Lebens, so absurd es klingen mag, dazu. Dem musst auch Du Dir bewusst werden - der Tod kommt auf jeden Fall eines Tages, aber er kommt früh genug und da musst Du Dir mit Gedanken an den Tod nicht dein kostbares Leben verderben lassen! Jeder Gedanke um und an Deinen eigenen Tod sind jetzt noch verschwendete Gedanken - Du brauchst Dir noch keine Gedanken darüber zu machen.
Versuche, glücklich zu sein und Dein jetziges Leben mit deinem sicherlich tollen Mann zu genießen - genieße jeden Tag und jede Stunde, und freu Dich lieber an jedem Abend, an dem du neben ihm einschlafen darfst, und an jedem morgen, an dem du neben ihm aufwachen darfst. Durch das ständige Denken an den Tod werden solch glückliche Momente nur zerstört.
So geht es mir momentan auch Meinem Vater geht es seit letztem Jahr sehr schlecht. Er bekam im Dezember "Zucker" (was ja noch nicht so schlimm ist), doch er hat einen sehr sehr hohen Blutdruck, den er seit Jahren medikamentös nicht runter bekommt. Er geht nun endlich seit Jahren regelmäßig zum Arzt und bekommt sehr starke Tabletten die er zu sich nehmen muss (4 Stück am Tag), aber helfen tut es nicht wirklich. Wenn das so weiter geht muss er in die Klinik für eine lange Zeit hat sein Arzt gesagt. Ich mache mir sehr große Sorgen um ihn, sodass ich immer wieder Angst habe, wenn ein Anruf von meiner Mutter kommt, das etwas passiert sei. Ich gehe jedes Mal und wenn es auf der Arbeit ist ans Telefon wenn ich sehe sie ruft an, denn die Angst ist schon so groß. Ich habe sogar schon nachts davon geträumt langsam (je öfters ich ihn sehe) wird es besser.
Meine Tante verstarb vor ein paar Jahren, dann mein Opa. Das traf mich auch sehr schlimm, denn zu meinem Opa hatte ich sehr großen Kontakt. Mitlerweile habe ich es aber verkraftet und die Angst um meinen Vater ist da.
Hast du mit deinem Mann mal darüber geredet ?! Das hilft vielleicht schon etwas. Mein Vater macht sehr oft solche Andeutungen, denn er arbeitet nebenher im Autohaus auf 400 - Euro Basis und ist noch Hausmeister für ein Haus indem er eine Wohnung vermietet hat. In meinen Augen zuviel, doch erkläre das mal einem alten Mann.
Vielleicht wäre ein Therapeut das richtige für dich, denn dort könntest du offen über deine Angst und Gedanken sprechen, denn momentan ist es doch sicherlich schwer für dich denn Alltag mit deiner Familie zu genießen oder ?!
Ich habe meinen Mann nicht direkt drauf angesprochen und mache das mehr oder weniger mit mir selber aus. Dass mich der Tod meiner Schwiegermutter, also seiner Mutter mehr als getroffen hat, weiß er. Aber irgendwie will ich ihn auch nicht beunruhigen, wenn ich von SEINEM Tod spreche.
Und wenn ich zum Therapeuten gehe, muss ich ihm ja auch sagen warum ich das mache. Ich kann mir denken, dass mir in Foren keiner helfen kann. Aber vielleicht hilft es ja auch schon, wenn man lesen kann, wie andre mit sowas umgehen und ob man damit jemals fertig werden kann. Der Tod meiner Schwiegermutter war der Auslöser bei dem ganzen denke ich.
So geht es mir auch, ich kann meinem Vater nicht sagen, das ich solche Angst habe wenn er sterben wird. Ich denke damit würde ich ihn sehr beunruhigen. Aber ich kann mir vorstellen, das es dir vielleicht ein wenig helfen würde, wenn du ihm deine Sorgen und Ängste nahelegst, denn irgendwann wird auch er merken, wenn du alles in dich hineinfrisst. Ich denke dein Mann wird es sicherlich auch verstehen und dir helfen können und dann könntest du auch beruhigt zu einem Therapeut gehen, denn du müsstest ihm dann nicht erklären wieso du hin gehst.
Du musst ja nicht zwangsläufig zum Psychater. Es ist völlig normal gerade nach mehreren Todesfällen, die einen getroffen haben, ängstlicher als vorher zu sein. Vielleicht helfen dir einfache Gespräche mit Leuten, die häufig mit dem Tod zu tun haben. Beispielsweise Pfarrer, aber auch Bestatter oder Krankenschwestern und ähnliche. Vielleicht hast du ja jemandem in deinem Bekanntenkreis, mit dem du einfach mal über das Thema Tod an sich reden kannst.
Das hat mir auch geholfen, als im November ein Freund von mir durch einen Verkehrsunfall ums Leben kam. Er war übrigens erst 18, jünger als ich. Erst am Wochenende hat eine sehr gute Freundin von mir einen Suizidversuch gestartet. Als ich davon erfuhr, war ich am Boden zerstört und bin bis heute noch fassungslos und geschockt, wenngleich froh, dass sie noch am Leben ist.
Deswegen werde ich übers Wochenende auch viele Gespräche mit Leuten führen und versuchen, das zu verarbeiten. Vielleicht hilft dir mein Weg ja auch dabei...
Ob du direkt zum Pychologen gehen musst, weiß ich nicht genau. Es könnte auch sein, dass es reicht mit einer guten Freundin darüber zu reden.
Der Tod ist etwas völlig natürliches und für manche Menschen einfach eine schwieriges Thema. Sicher ist es schlimm einen Menschen zu verlieren und dann alleine zurück zu bleiben. Trotzdem ist es nicht ein Grund sich sein restliches Leben damit zu versauen. Koste dein restliches Leben am Besten aus und verwöhne deinen Mann bei jeder Gelegenheit. Wenn ihr beide ein erfülltes Leben hattet, müsste dem glücklichen Tod eigentlich nichts mehr im Wege stehen, wie verrückt das auch klingen mag.
Menschen sind in der Verarbeitung von Todesfällen sehr verschieden. Ein Arzt hat täglich mit Toten zu tun und kann es daher auch besser verkraften. Andere hingegen, die sonst nie mit dem Tod zu tun hatten und dann plötzlich einen lieben Menschen verlieren, verkraften das wirklich nur sehr schwer. Besonders wenn es sich dann wiederholt. Daher ist es ganz normal, aber auch nicht unheilbar, wenn es überhaupt eine Krankheit ist.
Es ist noch gar nicht so lange her, da ist ein sehr guter Freund von mir gestorben. Ich wusste am Anfang gar nicht, wie ich damit umgehen sollte, weil ich mir eigentlich noch nie Gedanken darüber gemacht habe, wie es ist einen Menschen der einem wichtig ist zu verlieren.
Mir ging es eine Zeit lang sehr schlecht. Ich wollte einfach alleine sein und mich von der ganzen Welt abgrenzen. Meine Freunde haben versucht mir zu helfen, aber ich habe es erst nicht zugelassen. Nach einer Zeit dann aber schon und es war gut so. Ich denke man sollte sich nicht zu intensiv mit dem Thema Tod auseinander setzen, weil ich denke, dass man dann noch mehr darunter leidet.
Ich finde, dass man den Tod einfach akzeptieren muss. Er gehört zum Leben dazu. Das erste mal, wo ich mich mit dem Tod ernsthaft auseinander gesetzt habe war, als einer meiner besten Freunde sich den Flaschenhals auf einer Party in den Hals gerammt hat, weil er gestolpert ist. Er ist dann noch auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben Blutverlust.
Mir ging es danach ziemlich schlecht, weil es eine ziemlich wichtige Person in meinem Leben war, die aufeinmal nicht mehr existierte. Das einzigste was mir damals geholfen hat, waren meine Freunde, da wir uns damals gegenseitig getröstet haben. Aber wie schon oben erwähnt ist der Tod ein Bestandteil unseres Lebens, den wir akzeptieren müssen, auch wenn es und schwer fällt.
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