Wie sicher sind private Kreditbörsen für Kreditgeber?

Im Internet tummeln sich ja Kreditgeber förmlich zuhauf. Auch private Kreditbörsen sind wohl immer mehr auf dem Vormarsch. Diese Kreditbörsen bewerben ja auch ihre Plattformen mit überdurchschnittlichen Renditen für private Kreditgeber. Nur frage ich mich welche Sicherheiten man denn als privater Kreditgeber auf derartigen Plattformen hat? Was passiert denn bei einem Kreditausfall, wer bezahlt dann wem und was? Wie ist man als privater Kreditgeber abgesichert? Könntet ihr euch vorstellen euer Geld in privaten Kreditbörsen anzulegen?

Ich selbst war mal als privater Investor bei auxmoney.com angemeldet und habe mich dort umgeschaut. Dieser Anbieter verspricht das viele Kredite mit Fahrzeugen gesichert sind sowie hohe Renditen möglich sind. Um das Risiko für den einzelnen Investor niedrig zu halten kann man sich bereits ab 50,00 € an einem Kredit beteiligen.

Für mich war das damals trotzdem zu unsicher, die meisten Fahrzeuge waren kaum noch mehr als 1.000,00 € wert. Die Kreditnehmer waren außerdem oft Langzeitarbeitslose oder junge Leute die sich teure Wünsche wie Handys, Computer oder andere teure technische Geräte kaufen wollten.

Sicherlich wären hier hohe Renditen möglich gewesen, nur ist das Verlustrisiko meiner Meinung nach höher als bei anderen Anlagen. Im Endeffekt kommt es immer auf den Kreditnehmer an, ob dieser über die gesamte Laufzeit fleißig seine Raten abzahlt. Sollte dieser nicht zahlen würden die einzelnen Investoren wohl leer ausgehen.

Mir wäre das auch zu unsicher. Aber man muss immer abwägen zwischen Rendite und Risiko. Hohe Rendite bedeutet auch automatisch hohes Risiko. Man muss sich ja nur einmal überlegen, wer solchen Kredite in Anspruch nimmt. Wer sich ein Auto kauft, ohne das Geld dafür zu haben, von einer Bank geliehen zu bekommen oder in Raten zahlen kann, ist für mich nicht besonders vertrauenswürdig. Ich würde ihm auch privat kein Geld leihen.

Es scheint ja bei dem, was du beschreibst, nicht um Kleinkredite für Unternehmensgründungen zu gehen, oder? Das wäre wieder etwas anderes. Hier könnte ich mir durchaus je nach Businessplan eine Beteiligung vorstellen.

Auch mir sind solche Börsen ehrlich gesagt (viel) zu unsicher. Man muss da einfach mit Logik herangehen. Wer versucht denn, sich dort Geld zu leihen? Es sich in aller Regel Menschen, die bei keinen anderen Kreditgebern (mehr) Kapital erhalten. Die Folge: An solchen Börsen sammeln sich praktisch diejenigen, bei denen das Kreditausfallrisiko (vermeintlich) recht hoch ist. Denn kostengünstiger sind die privaten Portale für Kreditnehmer nicht unbedingt.

Aus diesem Grund hilft es da meines Erachtens auch nicht, den Einstieg bereits ab 50 Euro anzubieten. Sicher verringert das den persönlichen Schaden, falls es zum Ausfall des geliehenen Kreditbetrages kommen sollte. Doch an sich wird ja nicht das Risiko gemindert.

Sicher mag es auch andere Erfahrungen geben. Aber ich würde da eher die Finger von lassen und Kapital konventionell anlegen.

Nur frage ich mich welche Sicherheiten man denn als privater Kreditgeber auf derartigen Plattformen hat?

Diese Plattform ist doch nicht weiter als die Kontaktbörse. Hier wird Kreditnehmer und Kreditgeber zusammen geführt. Die Konditionen und auch die Modalitäten werden zwischen den beteiligten Parteien geklärt. Damit hat die Plattform selbst natürlich nichts zu tun und kann auch keine Garantie oder ähnliches übernehmen. Und wenn der Kreditgeber mit einem telefonischen Versprechen einverstanden ist, dass der Kreditnehmer seinen Verpflichtungen nachkommen wird, ist das eine feine Sache.

Wenn der Kreditgeber aber als Sicherheit verlangt, dass der Kreditnehmer ihm exklusiven Zugriff auf ein Festgeldkonto gewährt, welches genau den Kreditbetrag zzgl. der zu vereinbarten und zu erwartenden Zinsen beinhaltet, dann dürfte das schwierig werden. Denn wenn ein Kreditnehmer das Geld welches er als Kredit haben will selber schon hätte, würde er kein Darlehen suchen! Es gibt also keine 100%-Sicherheit und das ist das Risiko in dem Geschäft. Der Kreditgeber sollte sich eben im Klaren sein, wofür die Zinsen sein sollten, die er verlangt. Das genau ist nämlich der Risikoausgleich, wenn ein Kreditnehmer tatsächlich mal in die Situation kommt, praktisch nichts mehr zu haben - der der Kreditgeber einen Totalverlust erleidet.