Was heißt für dich: Fühl dich wie zu Hause?
Wenn du irgendwo zu Besuch fährst und der Gastgeber sagt zu dir, dass du dich wie zu Hause fühlen sollst, wie genau setzt du das um? Handelst und benimmst du dich dann tatsächlich so, als wärst du zu Hause oder gibt es Grenzen für dich, die du niemals überschreiten würdest?
Du bist Gastgeber und sagst zu jemanden, dass er sich wie zu Hause fühlen soll, wie wörtlich meinst du das dann wirklich? Wann ist für dich der Punkt erreicht, dass du deinem Gast Grenzen setzen würdest? Sagst du das zu einem Gast überhaupt oder vermeidest du es aus Angst, dass der Gast es wirklich wörtlich auffasst und sich wie zu Hause benimmt? Zu wem würdest du es denn überhaupt sagen? Eher Freunde oder eher Verwandte?
Zuhause fühle ich mich wohl und ich denke ein Gastgeber meint mit so einem Spruch, dass ich mich einfach nicht verkrampfen soll und es mir gemütlich machen soll. Wahrscheinlich will der Spruch signalisieren, dass der Gastgeber dich nicht permanent beobachtet aus Angst man würde eine teure Vase aus Versehen zerstören, also gehört auch irgendwie Vertrauen zu dieser Aussage, finde ich. Wie Zuhause benehme ich mich in einer fremden Wohnung natürlich nur begrenzt, selbstverständlich lasse ich nicht einfach alles überall liegen, das mache ich nämlich Zuhause zu oft.
Als Gastgeberin habe ich das zu meinem Partner gesagt und zu Freunden oder Verwandten würde ich das auch sagen. Diese Personen dürfen meiner Meinung nach auch etwas ungefragt aus dem Kühlschrank nehmen, wenn ich noch schlafe und das würde ich nicht bei jedem Gast wollen. Wenn ich zum Beispiel in einer Wohngemeinschaft leben würde und irgendwelche Bekannte von meinem Mitbewohner ungefragt den Kühlschrank plündern würden, dann wäre ich wütend. Wenn man an den Kühlschrank von dem Gastgeber gehen kann, dann fühlt man sich auch ein bisschen mehr wie Zuhause.
Für mich bedeutet dieser Spruch eigentlich nichts weiter wie, dass ich mich wohl fühlen soll und ruhig mal die Füße hochlegen kann. Wenn ich Fragen habe, kann ich jederzeit zum Gastgeber kommen. Ansonsten würde ich nichts mit dem Spruch verbinden, denn dass ich mich ordentlich benehme, ist klar. Zu Hause bin ich allerdings auch ordentlich. Somit verhalte ich mich eigentlich ganz natürlich.
Ich denke, dass dieser Spruch in vielen Fällen nur eine Floskel ist und eben ausdrücken soll, dass der Gastgeber möchte, dass der Gast sich wohlfühlt. So wirklich wie zu Hause fühlt man sich in der Regel ja doch nicht und das ist ja auch ganz normal, weil man ja eben nur zu Gast ist. Ich sage diesen Spruch eigentlich zu keinem meiner Gäste, weil ich wirklich nicht weiß, wie diese Aufforderung verstanden wird. Außerdem möchte ich als Gastgeber ja meine Gäste auch ein Stück weit bedienen und darum ist es gar nicht erforderlich, dass jemand bei mir sich selbst am Kühlschrank bedient, obwohl das für mich auch kein Problem wäre.
Wenn mir jemand diesen Satz sagt, wenn ich ihn besuche, heißt das dann, dass ich so tun könnte, als wenn ich er wäre? Ich könnte den Kühlschrank plündern, wenn ich Hunger oder Durst hätte, ohne fragen zu müssen. Auch an seinen Schrank dürfte ich, um mir etwas daraus holen. Oder könnte ich sogar ungefragt an seinen Computer gehen oder sein Handy?
Dieser Satz wird einfach so daher gesagt. Was er wirklich beinhaltet, darüber denkt in dem Moment keiner nach, wenn der Satz gesagt wird. Man sollte ihn auch wirklich nur zu jemandem sagen, wo es auch so gemeint ist. Denn in den meisten Fällen ist es doch eine gut gemeinte Lüge. Er ist zwar gut gemeint, aber nicht so ernst, wie er gesagt wird, eben nur höflich.
Für mich heißt dieser Spruch, dass die Person, die das von mir gesagt bekommt, sich wirklich wie Zuhause fühlen darf und soll. Das heißt, dass er/sie sich gerne am Kühlschrank bedienen kann oder meine Konsole oder meinen PC anschmeißen darf und da dran gehen darf.
Da ich damit viele Freiheiten ermögliche, sage ich das auch nicht zu jedem Freund, der mich besucht. Eher zu den ganz engen Freunden, bei denen ich mich auch wohl fühle und ich weiß, dass so eine Einladung nicht schamlos ausgenutzt wird.
Wenn jemand zu weit geht, beispielsweise er stöbert in meinem Kleiderschrank oder fängt an, Schubladen zu durchwühlen oder geht an mein Handy um Nachrichten zu lesen, dann erwähne ich das auch. Da muss man als Hausherr auch keine Angst haben, finde ich. So weit kommt es bei mir aber nicht, weil ich weiß, dass sie so etwas nicht machen würden, da sie es selbst nicht schön fänden, wenn ich es bei ihnen tue.
Ich habe diesen Spruch schon des Öfteren gesagt oder auch selbst zu hören bekommen. Wenn ich zum Besuch sage "Fühl dich wie zu Hause", meine ich damit natürlich nicht, dass jemand ungefragt meine Schränke durchwühlen kann oder meine Wohnung umdekoriert, aber das versteht darunter auch normalerweise keiner.
Für mich heißt das einfach, dass der Besuch eben auch die Füße aufs Sofa legen kann und nicht stocksteif da sitzen muss. Er kann sich in meiner Wohnung frei bewegen und muss nicht nachfragen, wenn er beispielsweise etwas trinken möchte, sondern soll sich halt eben die Flasche und ein Glas nehmen und sich bedienen. Meistens sage ich das auch noch dazu, dass der Besuch sich einfach bedienen soll, wenn er Hunger oder Durst hat. Das kommt aber in der Regel sowieso nur bei Besuch vor, der länger bleibt, also über Nacht oder auch zwei oder drei Tage. Dem zeige ich dann einfach, wo alles ist (z.B. Handtücher im Bad) und sage, dass er sich nehmen soll, was er braucht.
Wenn ich Besuch von Freunden habe, die nur für zwei oder drei Stunden bleibe, ist es das sowieso etwas anderes. Da braucht in der Regel keiner an irgendwelche Schränke stehen, weil ich Getränke, Gläser, Kleinigkeiten zu Essen und so dann auf dem Tisch stehen habe. Ein "Macht es euch gemütlich" reicht dann meistens aus.
Ehrlich gesagt habe ich das auch schon öfter zu meinen Freunden gesagt und dann auch genau so gemeint. Ja, meine Freunde dürfen an meinen Kühlschrank gehen und sich Sachen rausnehmen und sie dürfen auch an meinen Computer gehen und an meinen Schrank, da sowieso nichts Geheimnisvolles drin ist.
Aber meine Freunde haben Anstand gelernt und wissen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn sie bei mir beziehungsweise bei anderen Leuten sind. Sie nehmen sich zwar Sachen aus dem Kühlschrank, aber das meistens dann auch erst, wenn wir uns länger kennen. Mir macht das tatsächlich gar nichts aus, schließlich sind meine Freunde für mich fast schon wie eine zweite Familie.
Ich verstehe darunter, dass ich mich bei meinem Besuch ganz natürlich verhalten kann. Zum Beispiel kann ich an den Kühlschrank gehen und mir etwas zu Trinken holen ohne fragen zu müssen.
Aber für mich hat dies eigentlich keine Bedeutung. Ich fühle mich wohler wenn ich um Erlaubnis bitte. Ich finde das viel höflicher.
Ich nehme diesen Spruch eigentlich nie sonderlich ernst. Wenn ich mich wirklich wie zu Hause fühlen würde, dann würde ich mich ganz anders verhalten. Ich würde mir selbstständig etwas zu trinken holen und mich auf dem Sofa ausbreiten und womöglich noch meinem Hund anbieten, sich neben mich zu legen. Ich glaube, wenn die meisten Gastgeber wüssten, was sie einem mit dieser Floskel eigentlich offenbaren, dann würden sie das nicht mehr so schnell sagen.
Natürlich nehme ich den Spruch aber sowieso nicht so ernst. Sich wie zu Hause fühlen tue ich mich sowieso nur zu Hause. Was ich aber zum Beispiel dann mache, ist mich auf einen Stuhl oder auf die Couch zu setzen, ohne vorher zu fragen. Selbstständig etwas zu trinken hole ich mir aber nicht, da warte ich dann meistens, bis ich etwas angeboten bekomme. Ansonsten mache ich auch nicht viel mehr, als wenn der Satz „Fühl dich wie zu Hause“ gar nicht gefallen wäre.
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