Lust verhallt wenn die Sonne knallt
Laut diesem Artikel ist - was die Lust auf körperliche Nähe anbelangt - bei 30°C Schicht im Schacht. Dann haben gerade mal 4% der Männer und 0,1% der Frauen Lust, körperlich zu interagieren. Das Optimum würde dagegen bei 28°C liegen. Bei allen Temperaturen, die darüber liegen, übernimmt hingegen der Parasympathikus das Steuer und man wird - müde, anstatt "lustig".
Ich finde dieser Erklärung allerdings ein wenig dürftig. Vielleicht handelt es sich bei dem Effekt ja um einen weiteren Mechanismus des Überhitzungsschutzes. Außerdem vermeidet man auf diesem Wege auch die Übertragung per Schweiß transportierbarer Erreger. Mit einer verschwitzten Partnerin würde ich tatsächlich nicht so gerne "interagieren". Ansonsten habe ich aber nicht so dass Gefühl, dass meine "Lust" irgendwie witterungsabhängig ist, vielleicht auch, weil ich darauf nicht so stark achte Bei all der Freizügigkeit - bei dem Wetter - ist das Ganze aus meiner Sicht aber schon ziemlich verwunderlich. Wie seht Ihr das?
Das Wetter und die Hitze sind für mich sehr anstrengend, da werde ich auch eher träge. Wenn ich bei diesem Wetter mit meinem Partner in einem Bett liegen würde, dann wäre ich innerhalb von fünf Minuten durchgeschwitzt und das Gefühl empfinde ich als unangenehm, die Lust auf körperliche Nähe würde mir auch vergehen. Wenn ich schwitze, dann fühle ich mich nicht wohl und ich habe auch etwas Angst, dass ich unangenehm rieche. Natürlich riecht man nicht sofort nach Schweiß, wenn man sich regelmäßig duscht und trotzdem schwitzt, aber mir ist es einfach trotzdem unangenehm.
Die Freizügigkeit der anderen Menschen steigert meine Lust auch nicht, wieso sollte sie das auch tun? Die meisten Menschen auf der Straße finde ich nicht besonders attraktiv und ich denke, dass sich das auch auf Gegenseitigkeit beruht. Ich kriege bei nackter Männerhaut auf der Straße nicht sofort Lust auf körperliche Nähe, auch nicht bei Frauen in kurzen Röcken, aber vielleicht bin ich da auch ein bisschen anders.
Ich finde schon, dass hinter der Aussage ein wenig Wahrheit steckt. Ich merke das an mir selbst. Bei der Hitze momentan unternehme ich zwar gerne etwas mit meinem Freund, aber körperlich nahe sind wir uns tatsächlich weniger. Das fängt schon beim einfachen Küssen an, wenn der ganze Körper verschwitzt ist, dann neige ich nicht so sehr dazu, meinen Partner an mich zu drücken, zumal es dann nur noch wärmer wird. Wir massieren uns normalerweise während dem Fernsehen schauen auch sehr oft, aber im Sommer sage ich ihm immer, dass ich das jetzt lieber nicht mache, weil sein Rücken eben meistens auch verschwitzt ist und das finde ich dann schon ein wenig abstoßend. Die Hemmschwelle, was den Ekel vor dem schwitzenden Körper des Partners angeht wird ja erst gesenkt, wenn man wirklich Lust hat und die ist bei dem Wetter nun mal nicht da.
An solchen warmen Tagen übernachten wir auch nicht gegenseitig beieinander. Wenn man zusammen wohnt erübrigt sich die Frage, denn da übernachtet man sowieso immer zusammen, aber wir suchen uns eben immer alle paar Wochen einen Tag aus, an dem wir dann auch mal zusammen einschlafen und nebeneinander aufwachen können. An solchen Tagen machen wir das dann aber auch nicht, weil es sowieso schon schwer genug ist einzuschlafen und man kann sich dann sowieso nicht aneinander kuscheln, denn das würde das einschlafen vor lauter Hitze wirklich unmöglich machen.
Ich empfinde das alles aber auch als nicht so schlimm. Umso glücklicher bin ich dann, wenn es mal etwas kühler ist oder wenn wir zusammen ins Freibad gehen. Da ist man dann nicht verschwitzt wenn man im Schatten liegt und kann dem Partner auch wieder körperlich nahe sein.
Ich muss sagen, dass ich im Sommer beziehungsweise wenn es sehr heiß ist - so wie die letzten Tage - mit keinem Menschen Körperkontakt pflege. Sprich: ich umarme sehr ungern (gute) Freunde von mir, aber die können es nachvollziehen. Der Gedanke, einen Menschen, der gerade geschwitzt hat und selbst zu schwitzen zu umarmen ist nicht gerade schön. Dann ist es beim Partner noch ein Stück schlimmer, weil man sich ja noch näher ist, als man seinen Freunden normalerweise sein sollte.
Mein Partner versteht mich zwar, wenn ich mal nicht in den Arm genommen werden möchte, aber manchmal vergisst er es dann und nimmt mich in den Arm - finde ich aber auch nicht weiter schlimm, da ich meinen Partner an sich ja gerne in den Arm nehme. Nur eben nicht, wenn es zu heiß ist.
Wenn es so richtig warm ist, dann komme ich sehr schnell ins Schwitzen. Ich bin allgemein ein Mensch, der sehr schnell und auch sehr viel schwitzt. Wenn es dann auch noch so warm ist, kann es durchaus sein, dass ich innerhalb kürzester Zeit ganz nass vor Schweiß bin. Da jemandem körperlich nahe zu kommen, fände ich auch nicht gerade toll. Auch wenn ich regelmäßig dusche, fände ich es nicht gerade angenehm, meinen nassen Körper an jemand anderen zu drücken. Das wäre mir einfach total unangenehm. Genauso ist es auch umgekehrt. Wenn mein Partner im Sommer stark schwitzt, habe ich auch nicht gerade Lust, mit ihm zu kuscheln, weil ich es doch ein wenig eklig finde. Außerdem wird es beim Kuscheln auch noch wärmer.
Bei der Hitze bin ich aber auch sehr träge und ich habe auch gar keine große Lust darauf, mich irgendwie anzustrengen. Stattdessen liege ich am liebsten die ganze Zeit herum. Das kann das Bett sein, aber auch eine Wiese oder der Balkon. Ich mag es dann einfach, richtig zu faulenzen. Dazwischen schlafe ich auch sehr viel und ich habe gar keine Lust auf irgendwelche Anstrengung.
Ich kann die Studie also sehr gut nachvollziehen, da es bei mir im Sommer nicht anders ist. Die Hitze führt dazu, dass man eben sehr stark schwitzt. Sich da richtig nahe zu kommen, fände ich einfach eklig und dazu kommt, dass ich mich ständig schlapp und müde fühle. Außerdem würde es mir auch gar keinen Spaß machen, bei dem Wetter meinem Partner richtig nahe zu kommen, da man da ja auch vermehrt schwitzen würde. Und ich habe auch keine Lust darauf, noch öfters zu duschen. Ich dusche momentan etwa zweimal täglich und das reicht mir auch.
Ich bin hier etwas verstört über die Aussagen, dass der Schweiß des Partners oder der Partnerin ausreicht, um einem die Lust am "körperlichen Interagieren" nimmt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass bei völlig fremden Personen (also bei einem One-Night-Stand) hier eine gewisse Hemmschwelle vorliegt und man nicht alles macht, was bei einem bekannten Partner oder Partnerin üblich wäre. Aber ein klinisch reines Vergnügen ist es doch auch im Winter nicht. Jedenfalls kenne ich es nicht wirklich so, dass es "klinisch" oder keimfrei ist.
Da finde ich den Schweiß wirklich noch als das geringste Problem! Und das jetzt das Wetter bzw. die Hitze wirklich für weniger Erregung sorgen kann, ist auch nicht wirklich nachvollziehbar. Zumal ich mich tatsächlich doch auch entsprechend angesprochen fühle, wenn z.Z. bei (deutlich) über 30°C Damen sehr freizügig in knappsten Outfits durch die Städte gehen. Natürlich spricht das auch die "niederen Triebe" an und ich glaube definitiv daran, dass der geringste Teil der Männer hier "körperliche Probleme" hätte, körperlich zu "interagieren". Problematisch ist bei der Lust die Tatsache, dass die Damen nicht wollen.
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