Könnt ihr nach Verkehrsunfall stoische Ruhe bewahren?
Ich habe einmal erlebt, als ich Zeuge eines Unfalls war, dass es tatsächlich Menschen gibt, die eine stoische Ruhe bewahren, wenn sie in einen Unfall verwickelt sind. A hat B die Vorfahrt genommen und ist ihm voll in die Seite gefahren. A stieg aus seinem Auto aus, schaute sich den Schaden an, gab B die Karte seiner Versicherung und fragte, ob er die Polizei rufen soll. B hat dann die Polizei gerufen und A war weiterhin gelassen. Er wartete geduldig. Die Polizei kam, er hat alles zugegeben, dass er die Vorfahrt genommen hat und es wurde aufgenommen.
Im Fernsehen habe ich mal einen Bericht gesehen, dass es wirklich Menschen gibt, die auch bei einem Verkehrsunfall mit Folgen eine sehr gelassene Ruhe ausstrahlen. Ich glaube, dass ich das nicht könnte, auch wenn ja nichts mehr daran zu ändern ist. Im oben genannten Fall habe ich A auch gefragt, ob er denn verletzt wäre, weil er so ruhig ist und er meinte, dass er doch sowieso nichts mehr daran ändern könnte, wenn er auch Unruhe verbreiten würde. Eigentlich hat er Recht. Aber könntet ihr so eine Ruhe bewahren, wenn ihr in einen Verkehrsunfall verwickelt wärt?
Ich denke schon, dass es Menschen gibt, die in solchen Situationen zunächst wirklich Eiswasser im Blut haben, aber später Herzrasen bekommen. Andere sind vielleicht auch nur nach außen ruhig oder wirken so, weil sie sich in sich zurück ziehen. Dann denke ich aber auch, dass in seiner Lebenserfahrung lernen kann, mit unschönen Situationen umzugehen.
Ich habe in jungen Jahren auch den ein oder anderen Parkrempler gehabt und war anfangs total fertig. Bei meinem letzten Unfall vor drei oder vier Jahren, habe ich dann mit meinem Unfallgegner die Daten ausgetauscht, Fotos gemacht und bin danach erst mal einen Kaffee trinken und dann noch Shoppen gegangen. Im Grunde gibt es für die Blechschäden doch die Versicherung und sonst ist nichts passiert. Man muss dazu sagen, dass ich auch im Jahr immer so drei bis zehn Unfälle mit der Versicherung unserer Firma abwickeln muss. Das schafft einfach Routine, weil man auf bekannten Terrain agiert und weiß wie der Hase läuft.
Ich hatte selbst bisher drei kleinere Unfälle, von denen ich aber nur einen selbst verursacht habe. Alle waren aber völlig undramatisch und es gab immer nur geringe Blechschäden. In allen Fällen war ich dabei die Ruhe selbst. Was soll man auch machen, der Unfall ist nun mal passiert. Einen schwereren Unfall hatte ich bisher zum Glück noch nicht, bin aber schon öfter darauf zu gekommen und auch da bin ich ruhig geblieben.
Wenn man weiß, was zu tun ist, fällt das auch gar nicht so schwer. Ein nüchternes Handeln macht es auf jeden Fall wesentlich einfacher, als wenn man kopflos durch die Gegend rennt. Aber man kann es auch keinem verübeln, der völlig aufgeregt ist, schließlich ist ein Unfall für die meisten nicht alltäglich und jeder reagiert anders.
Bisher hatten wir nur 2 Autounfälle. Beim einen Mal sind wir gegen einen Pfeiler gefahren, weil Blitzeis war und beim anderen Mal ist uns einer drauf gefahren. Man muss wirklich sagen, dass ich nicht ruhig reagiert habe, obwohl ich es sonst bin. Zwar habe ich kaum etwas gesagt, aber ich habe dann auch gezittert. Ich war eben noch nie in so einer Situation und hatte dann Panik. Bei meinem Partner war es anders, sonst ein flippiger Mensch war er in der Situation sehr ruhig und hat dann auch schnell reagiert.
Mir ist letztens jemand rein gefahren. Ich habe das Unglück schon kommen sehen, weil der Autofahrer hinter mir einfach nicht langsamer geworden ist, obwohl die Ampel rot war. Jedenfalls ist er mir dann rein gefahren und in meinem Kopf war erst mal, dass ich jetzt gerne schreien würde. Immerhin war das Auto gerade mal ein halbes Jahr alt und hat quasi noch nach "neu gerochen".
Stattdessen war ich ruhig, freundlich und habe weder geschrien, noch beleidigt, wie ich es eigentlich vor hatte. Der Fahrer war nett und mindestens doppelt so aufgeregt. Außerdem kommt man mit Freundlichkeit eh weiter, als wenn mn unfreundlich ist. Wir haben dann die Polizei gerufen und das Ganze ging seinen Gang. Das Wichtigste ist ja auch, dass es keinen Personenschaden gab. Und letzten Endes ist ein Auto auch nur ein Gebrauchsgegenstand. Man hat zwar die Rennerei mit der Werkstatt usw. aber es gibt einfach Schlimmeres.
Ich finde es sehr beeindruckend, dass es Menschen gibt, die auch in solchen Extremsituationen Ruhe bewahren können. Ich persönlich gehöre leider überhaupt nicht dazu. Wenn ich einen Autounfall hätte, dann würde ich vermutlich ausrasten und wäre total aufgeregt. Ich könnte in so einem Moment keinesfalls die Ruhe bewahren und wäre total außer mir. Ich kann mich gar nicht in so Leute hineinversetzen, die es schaffen, eine totale Ruhe zu bewahren. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob das so gesund ist aber beeindruckend finde ich es in jedem Fall.
Es gibt Menschen die so ziemlich alles mit Ruhe meistern, allerdings treten bei Verkehrsunfällen auch häufig Schockzustände ein, durch welche die betroffene Person Schmerzen oder aktuelle Probleme nicht richtig wahrnehmen.
Ich selber gehöre zu den Menschen, die in Stresssituationen (und dazu zählen meines Erachtens Verkehrsunfälle, an denen man selbst beteiligt ist, dazu) geradezu zur Höchstform auflaufen. Ein kühler Kopf hilft in solchen Situationen mehr, als wilder Aktionismus.
Bei den bisher erlebten Verkehrsunfällen war ich stets ruhig und gelassen, habe mir einen ersten Überblick verschafft und dann gehandelt. Wenn ich der Meinung war, dass ich professionelle Hilfe für notwendig hielt, habe ich diese verständigt, bzw. verständigen lassen. Wenn Erste-Hilfe nötig war, habe ich sie geleistet, so gut ich das eben konnte (und wenn die Erste-Hilfe "nur" daraus bestand, eine Frau aus ihrem völlig demolierten Auto zu holen, in mein Auto zu setzen und beruhigend mit ihr zu sprechen, dass kann auch wichtig sein und schon völlig ausreichen) und auf die Einsatzkräfte zu warten.
Zwischendurch wurden andere Beteiligte oder Zeugen dazu verdonnert, die Unfallstelle abzusichern, weil offenbar war, dass das Naheliegende bei einigen nicht präsent war. Nachdem die Profis dann eingetroffen sind, konnte ich dann ein einigermaßen organisiertes Chaos übergeben, meine Aussage machen und Personalien angeben und meinen Weg dann fortsetzen. Bisher habe ich stets ein Lob der Einsatzkräfte erhalten, also scheint es schon nützlich zu sein, es auf die Art zu machen, wie ich es tue.
Die oben erwähnte Frau sagte übrigens, dass sie sich im Falle eines Falles wünsche, dass ich zufällig wieder zugegen sei, um zu helfen. Auch in anderen Stresssituationen hilft meine Ruhe mehr, als dass sie schadet.
Ich habe keine Ahnung wie ich das mache, aber ich werde bei Unfällen immer ganz ruhig und fange an vollkommen richtig zu agieren. Ich hatte noch keinen Verkehrsunfall, ich wurde nur mal angefahren. Aber als ich wieder zu Bewusstsein kam, habe ich alle Fragen vollkommen ruhig und gelassen beantwortet, ehe ich mich sozusagen wieder verabschiedet habe.
Oder wenn jemand Erste Hilfe benötigt. Das läuft bei mir auch sehr ruhig und gelassen ab. Vielleicht ist es das Training, ich war jahrelang bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst aktiv, aber ich reagiere unheimlich lässig in solchen Situationen. Hätte ich diese Ruhe auch im normalen Alltag, das wäre perfekt.
Mein Partner reagiert aber auch so, nur er ist in jeder Situation ruhig. Als ihm ein Fahrer hinten aufs Auto gefahren ist, ist er gemächlich ausgestiegen, während ich wie bekloppt zu meinem Termin gerannt bin, den ich nicht verpassen durfte. Er ist bei solchen Dingen einfach die Ruhe selbst und ich finde das an sich auch gut. Er ist aber auch bei einer Hilfsorganisation tätig, aber bei ihm ist es auch eine Charaktersache.
Ich bewahre auch die Ruhe und sondiere die Lage. Das mache ich in jeglichen Situationen die außergewöhnliches Handeln verlangen. Ich habe schon Menschen erleben müssen, die geschrien und nicht gehandelt haben oder welche, die einfach nur zur Salzsäule erstarrten. Zu denen gehöre ich nicht.
Ich werde ganz ruhig und überlege, was alles zu tun ist. In dem Fall als mir jemand mit dem Pkw auf mein Auto fuhr, war das erst einmal die Polizei zu rufen. In der Zwischenzeit war ich etwas aufgeregt und redete und redete. Dass ich das Fahrzeug stets brauchte und wie es weiter gehen sollte und und und.
Zum Glück war ich früher im Außendienst beschäftigt und geimpft, stets die Polizei zu rufen, egal wie klein der Schaden war. Und das hat mich sowas von gerettet bei meinem eigenen zivilen Unfall. Der Unfallverursacher wollte das nämlich privat regeln. Wenn man überlegt, dass ich im Anschluss ein viertel Jahr krank gewesen bin und die gegnerische Versicherung alles übernommen hatte.
Das war nicht nur der Schaden am Auto. Das waren auch die Krankenkosten und das Schmerzensgeld in vierstelliger Höhe ohne Komma. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass ich nicht nur ein Schleudertrauma sondern auch eine Gehirnerschütterung davon trug. Dafür habe ich allerdings sehr klar und gut sortiert reagiert.
Meine beiden Partner, die ich bisher hatte, waren auch ruhige Menschen, die zum besonnenen Handeln neigten. Diese hatten auch noch mehr Erfahrungen als ich im Straßenverkehr und mit Autounfällen. Die wussten, was sie im Schadensfall zu tun haben mussten und sorgten sich dazu noch um andere Beteiligte und versorgten diese im Falle eines Falles.
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