Welchen Nutzen hat es Chili-Schoten pur zu essen?

vom 01.08.2013, 00:54 Uhr

Chili hat sich zweifellos als Verfeinerung aller möglichen Speisen bewährt. Aber wie sieht es mit dem puren Verzehr von ganzen Schoten aus? Wie verbreitet ist sowas und birgt das irgendwelche Risiken? Es ist z.B. bekannt, dass es sich bei der wahrgenommenen Schärfe des Chilis um nichts anderes, als einen normalen Schmerzreiz handelt. Folglich währe es theoretisch denkbar, dass der Konsument bei entsprechendem Schärfe-Grad in Ohnmacht fällt, oder zumindest, dass ihm schwarz vor Augen wird. Oder kann der Schmerz dann doch nicht so weit reichen? Abseits der Schmerzen ist aber auch der mit dem Chili-Konsum einhergehende Anstieg der Körpertemperatur evtl. nicht ganz unbedenklich.

Auf der Liste der Vorteile steht natürlich eindeutig die Endorphin-Auschüttung, die unweigerlich auf den freiwillig zugefügten Schmerz folgen muss. Vielleicht ist das ja auch meine Motivation, Chili zu essen. Schon mehrmals habe ich in den letzten Tagen ganze Chili-Schoten gegessen. Pur, versteht sich. Das Abbeißen an sich geht ja sehr leicht von der Hand, die Hemmschwelle, sich zu überwinden ist also ziemlich niedrig. Lustig aber auch listig wird es beim Kauen: Ist der Schmerz in seiner vollen Wucht erst einmal da, ist man ihm irgendwie doch ausgeliefert, da er sich mit kaum einem Mittel vorzeitig beseitigen lässt. Danach stellt sich die Frage: Noch ein Stück abbeißen? Diese Frage bejahe ich meist ohne zu zögern und am Ende der "Zeremonie" hab ich 'nen höllisch brennenden Mund - bin aber doch irgendwie fröhlicher drauf, als davor. Fast habe ich das Gefühl, die Schoten würden beruhigend wirken. Ist da wohl was dran? Habt Ihr auch schon einmal eine Chili-Schote pur gegessen? Haltet Ihr es für ungesund (laut einigen Quellen wirkt Chili gegen Krebs, wie ich erst kürzlich erfahren habe)?

» MasterOers » Beiträge: 348 » Talkpoints: 1,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei Chilischoten gibt es ja ganz unterschiedliche Schärfegrade. Ich sehe keinen Grund, die ganz scharfen Chili roh zu essen, außer wenn man ein bisschen masochistisch veranlagt ist.

Ansonsten esse ich auch ganz gerne scharf, allerdings nicht extrem scharf, da das auf Dauer die Geschmacksknospen kaputt macht. Ich habe einmal gehört, dass Chili Bakterien im Körper zerstören und dass er das Essen bei längerer Lagerung haltbarer machen. Wahrscheinlich wird deswegen in warmen Ländern scharf gewürzt. Auch fördert er die Verdauung.

Also ist Chili in Maßen genossen durchaus gesund. Aber dafür, ihn in extremer Schärfe roh zu essen, sehe ich keinen Anlass. Da Chili Schmerzen auslöst, fühlt man sich wahrscheinlich hinterher wohl, weil es so schön ist, wenn der Schmerz nachlässt, ohne - wie bei manch anderen Schmerzen - Wunden erzeugt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Nutzen nicht direkt, es sei denn es macht dir Spaß. In manchen Ecken in Südamerika sagt man, dass man so angeblich Bandwürmer los wird, weil die Bandwürmer mit extremer Schärfe nicht klar kommen und dann den Darm des Wirts loslassen und komplett ausgeschieden werden. Da aber hierzulande kaum jemand ein Problem mit Bandwürmern hat, ist der Nutzen auch relativ klein.

Apropos Südamerika. Es gibt da so winzig kleine Chili-Schoten. Die werden im Volksmund Ulupica genannt. Sie sind meist grün und kaum größer als Pfefferkörner und werden gerne im Restaurant wie Pfeffer auf den Tisch gestellt, damit man Speisen nach eigenem Geschmack nachwürzen kann. Da die Schoten auch kaum größer als Pfefferkörner sind, isst man sie natürlich im Ganzen.

Es gibt, wie anlupa schon schreibt, Chilischoten mit unterschiedlichen Schärfegraden. Bei manchen ist der Schärfekick eben nicht so scharf, so dass man sie ganz gut als Gemüse essen kann. Andere sind zwar scharf, aber haben neben der Schärfe noch ein interessantes Aroma. Ein Beispiel dafür sind die bereits oben erwähnten Ulupicas. Diese isst man beispielsweise eben nicht nur weil es scharf ist, sondern weil das Aroma mit der Schärfe eben lecker ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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