Wiedereinstiegschancen nach langjähriger Berufspause

vom 31.07.2013, 21:30 Uhr

Ich kenne einige Frauen, die eine längere "Kinderpause" gemacht haben und eine Weile als Hausfrau und Mutter tätig waren. Je länger man aus dem Beruf raus ist, desto schwieriger ist ja der Wiedereinstieg. Wie groß sind eigentlich die Chancen bei langjähriger Berufspause wieder einzusteigen? Denkt ihr, dass es heutzutage mehr als schwer ist oder denkt ihr auch in der heutigen Zeit hat jeder, der arbeiten will auch die Chance wieder in den Beruf einzusteigen?

Kennt ihr Leute, die eine langjährige Berufspause eingelegt haben und wieder eingestiegen sind und auch eine Chance hatten oder mussten diese Menschen in einen anderen Beruf arbeiten und nehmen, was sie gerade bekommen konnten? Hatten sie die Möglichkeit in ihrem alten Beruf wieder zu arbeiten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Eine Arbeitskollegin von mir wurde schwanger und ging dann in Babypause. Für sie kam dann Ersatz. Vorerst hieß es nach einem Jahr. Dementsprechend lange ging für den Ersatz die Vertragslaufzeit. Dann aber wollte sie noch länger in Babypause bleiben, was der Arbeitgeber auch eingewilligt hat und so wurde unser Ersatz für sie etwas länger eingestellt.

Am Ende kam sie zurück, der Ersatz durfte auch bleiben und sie kam Stück für Stück wieder ins Berufsleben rein. Anfangs hat sie statt eine 40 Stunden Woche nur 15 Stunden wöchentlich gearbeitet und hat das aufgestockt, bis hin zur Vollbeschäftigung.

Wenn man sich mit dem Arbeitgeber gut versteht und ein guter Mitarbeiter ist, dann hat man definitiv immer die Chance auf einen Wiedereinstieg. Sie musste zwar einige Fortbildungen nachholen, dennoch kam sie wieder in den Berufsalltag.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt auf den Beruf an. Ich war bis zum Jahr 1998 zehn Jahre draußen gewesen und fand danach sofort wieder eine Stelle. Ich glaube aber, dass es in anderen Berufen auch nicht unbedingt schwer sein muss, wieder einzusteigen.

Das Kriterium, wie schwer oder leicht es ist, eine Stelle zu finden, hängt meiner Meinung nach nicht von der Länge der Pause ab, sondern wie flexibel man ist, wie die Arbeitslage in der Region ist, wo man wohnt und natürlich vom Beruf. Leider ist man ja als Mutter (oder Vater) relativ unflexibel, weil die Kindergärten und Schule unflexibel sind. Das ist wahrscheinlich das Haupthindernis. Außerdem arbeiten noch viel zu wenige Männer teilzeit, sodass die häusliche und Erziehungsarbeit einerseits und die berufliche Arbeit andererseits aufgeteilt werden kann.

Das Hauptproblem, das durch Kinder verursacht wird, sind gebrochene Lebensläufe. Manchmal kann eine Ausbildung oder ein Studium wegen eines Kindes nicht zu Ende geführt werden. Oft werden nur Teilzeitjobs ausgeführt. Manchmal bekommt der Mann eine Chance in einer anderen Stadt, man kündigt, weil man ja eh weniger verdient und kommt so aus dem Beruf usw. Viele Frauen werden auch vom Arbeitsamt schlecht beraten und machen eine Umschulung in einen Beruf, der gerade gebraucht wird, wie etwa Altenpflegerin, obwohl sie eine andere gute Qualifizierung haben, die das Arbeitsamt aber nicht weiter ausbaut und haben so keinen klaren Berufsaufbau.

Es gibt viele Gründe, dass es manche Frauen schwerer haben. Aber die Pause an sich ist kein Problem. Man verblödet ja in dieser Zeit nicht und allzu viel ändert sich im Berufsleben auch nicht. Den Anschluss findet man leicht wieder.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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